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Special Tribune Swiss Edition No. 7+8, 2016

26 State of the Art SPECIAL TRIBUNE Swiss Edition Nr. 7+8/2016 · 27. Juli 2016 Planung Zuerst wurde die ästhetische Situation anhand von Fotos (Abb. 1) und Modellen (Abb. 2) evaluiert. Zum Schutz der Zähne vor Hyper- sensibilität und weiterer Schädi- gung wurde im Anschluss ein provi- sorischer Aufbau aus Glasionomer- zement angefertigt. Auf Basis der erstellten Unterlagen wurde im Labor ein Wax-up mit Schicht- schablone angefertigt (Abb. 3). Je genauer die Planung der spä- teren Restauration erfolgt, desto harmonischer wird sich diese in die bestehende Bezahnung einglie- dern. Besonderer Fokus sollte hier- bei auf zahnspezifische Charakte- ristika, wie transluzente Schneide, Farbeinschlüsse und Farbverlauf, gelegt werden. Je mehr natürliches Spiel der Zahn aufweist, desto leich- ter lassen sich mit geeigneten Mass- nahmen Füllungsränder und Über- gänge kaschieren. Vorbereitung Die Behandlung fand unter rela- tiver Trockenlegung statt, da der junge Patient das Anlegen eines Kof- ferdams nicht tolerierte. Im Laufe der anschliessenden Behandlung war der Patient jedoch sehr koope- rativ, sodass keine Kontaminations- gefahr des Arbeitsfeldes bestand. Nach Entfernen des provisori- schen Aufbaus wurden die Klebeflä- chen mit einem Rotringdiamanten vorsichtig angeraut und der palati- nale Silikonwall auf Passung ge- testet. Es folgte die selektive Kondi- tionierung der zu behandelnden Schmelz- und Dentinbereiche mit 37%iger Phosphorsäure (Omni- Etch, Omnident) und anschliessen- dem Bonding (XP Bond, Dentsply). Schicht um Schicht Der Aufbau der Restauration soll dem natürlichen Zahn entspre- chen. Aus diesem Grund wurde zu- ersteinpalatinalerShellausSchmelz (IPS Empress Direct Enamel, Farbe A3, Ivoclar Vivadent) hergestellt (Abb. 4a und b). Anschliessend er- folgte das schrittweise Einbringen zweier Dentinmamelons (IPS Em- press Direct Dentin, Farbe A3; Abb. 5a und b) sowie einer feinen Schicht helleren Dentins (IPS Empress Di- rect Dentin, Farbe A2) zur Wieder- gabe des natürlichen Farbverlaufs. Zudem wurde der Schneidekante sowie den Ausläufern der Dentin- mamelons durch Kolorieren mit Malfarbe (IPS Empress Direct Co- lorWhite) eine erste Charakterisie- rung gegeben (Abb. 6a und b). Dem Halo-Effekt wurde durch Auffüllen der Bereiche zwischen den Mame- lons und der Schneidekante mittels transluzenter Masse (IPS Empress Direct Flow Trans Opal) Rechnung getragen (Abb. 7a und b). Nun er- folgte abermals in Orientierung an der natürlichen Bezahnung die Charakterisierung der Restauration mit weisser Malfarbe (Abb. 8a und b). Schliesslich wurde eine finale Schmelzschicht (IPS Empress Di- rect Enamel, Farbe A3) vestibulär appliziert (Abb. 9a und b). Es werde Zahn Die Ausarbeitung der Restau- rationsränder und die finale Form- gebung erfolgte mit Brownies (acurata) und rotierenden Sof- LexTM -Scheiben der Körnung grob, mittel und fein (3M ESPE; Abb. 10). Anschliessend wurden zur Schaffung einer naturidenten Ober- flächenstruktur unter Verwendung eines Rotringdiamanten die am na- türlichen Zahn des Patienten vor- handenen Perikymatien in die Res- tauration fortgeführt (Abb. 11). Die Hochglanzpolitur erfolgte mittels Greenie (acurata) und Occlubrush® (Kerr) in tupfender Bewegung (Abb. 12 und 13). Dieses Vorgehen erlaubt die Schaffung einer hochglänzenden Oberfläche, ohne die zuvor eingear- beiteten vertikalen Furchen und ho- rizontalen Perikymatien zu schwä- chen. Selbiges Vorgehen wurde zur Rekonstruktion von Zahn 21 ange- wandt (Abb. 14). Zusammenfassung Die Anwendung von Komposi- ten erlaubt es Behandlern heute, unter grösstmöglicher Schonung von Zahnhartsubstanz hochästheti- sche Ergebnisse in der Rekonstruk- tion von Frontzähnen zu erzielen. Durch die Anwendung unterschied- licher Massen sowie Malfarben las- sen sich dabei täuschend echte Er- gebnisse erreichen. Der vorliegende Fall zeigt, dass der Anspruch auf ästhetische Rekonstruktionen dabei kein Alter kennt und auch bei jun- gen Patienten ein hohes Mass an Planung und detaillierter Ausfüh- rung vonnöten sind. ST 10 13 11 14 12 15 4a 4b 5a 5b 6a 6b 7a 7b 8a 8b 9a 9b Abb. 4a: Palatinaler Shell. – Abb. 4b: Schichtschema 1. – Abb. 5a: Dentinmamelons. – Abb. 5b: Schichtschema 2. – Abb. 6a: Charakterisierung 1. – Abb. 6b: Schichtschema 3. – Abb. 7a: Halo-Effekt. – Abb. 7b: Schichtschema 4. – Abb. 8a: Charakterisierung 2. – Abb. 8b: Schichtschema 5. – Abb. 9a: Vestibulärer Shell. – Abb. 9b: Schichtschema 6. Abb. 10: Formgebung. – Abb. 11: Oberflächenstruktur. – Abb. 12: Finales Ergebnis 1. – Abb. 13: Finales Ergebnis 2. – Abb. 14: Rekonstruktion 11 und 21. – Abb. 15: Kontrolle nach sechs Monaten. Infos zum Autor Kontakt Dr. Matthias Klum dentaMEDIC Gartenstr. 11/12 97616 Bad Neustadt Deutschland Tel.: +49 9771 63095-0 matthias.klum@dentamedic.de www.dentamedic.de Í Fortsetzung von Seite 25 Tel.: +49977163095-0

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