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Endo Tribune Swiss Edition No.1, 2016

ANZEIGE No. 5/2016 · 13. Jahrgang · 11. Mai 2016 So einfach geht Endo Perfekt aufeinander abgestimmte Pro- dukte von VDW ermöglichen einen ein- facheren und gleichzeitig effizienten Workflow, der den langfristigen Behand- lungserfolg steigert. Perfekte Unterstützung Der Aufstieg in die Spitzengruppe ist dem via iPad mini gesteuerten Motor X-SMART iQ von DENTSPLY Maillefer gelungen. Von Dr. Christian Ehrens- berger, Bad Homburg. Seite 23 Seite 22 Seite 20 Feinstes Instrumentarium Mit den vielseitigen Colibri-Misch- kanülen von Sulzer Mixpac kommt Freude in den zahnmedizinischen All- tag. Von Dr. Niklas Bartling, Altstätten. Spezialisten-Newsletter Fachwissen auf den Punkt gebracht Anmeldeformular Newsletter www.zwp-online.info/newsletter FINDEN STATT SUCHEN www.zwp-online.ch JETZT ANMELDEN The World’s Expert Newspaper ·Endodontie · Swiss Edition ENDOTRIBUNE Spüllösung aktivieren – ja, aber wie? Reicht die Handspülung während einer Wurzelkanalbehandlung aus? Von Dr. med. dent. Mauro Amato, Basel. In einer Umfrage am Schweizeri- schen Jahreskongress der SSO 2015 hat nur einer von vier Zahnärzten angegeben, dass er während einer Wurzelkanalbehandlung die Spül- lösung aktiviert. Obwohl die Akti- vierung von Spüllösungen zum Bei- spielmithilfevonUltraschallseitvie- len Jahren propagiert wird, zögern viele Zahnärzte immer noch, diesen zusätzlichen Aufwand zur Desinfek- tion des Wurzelkanals zu betreiben. Boutsioukis und seine Kollegen aus der Arbeitsgruppe von Van der Sluis konnten in mehreren In-vitro-Ver- suchen anhand eines Flüssigkeits- strömungsmodells zeigen, dass eine Handspülung mit Spülspritze und Kanüle nur relativ schwache Strö- mungen erzeugen kann. Je nach Art der Spülkanüle findet bereits un- mittelbar vor der Kanülenspitze nur noch sehr wenig bis gar kein Aus- tausch der Flüssigkeit mehr statt. DochgenauindiesemapikalenWur- zelkanalanteil befinden sich häufig Seitenkanäle und Isthmen, die nur schwer zu erreichen sind. Diese Kanalanteile sind mechanisch nicht zu reinigen. In diesen Wurzel- kanalanteilen ist eine chemische Desinfektion durch Spülmedien daher umso wichtiger. Neben der Desinfektion des Wurzelkanalsystems ist ein weiteres Ziel der Wurzelkanalspülung die möglichst vollständige Entfernung des Debris, welches während der me- chanischen Aufbereitung entsteht. Mehrere Untersuchungen zeigten, dass durch aktivierte Spüllösungen signifikant mehr Debris aus dem Kanal entfernt werden konnte als durch eine Handspülung.1 Auch Kalziumhydroxid oder Überreste von Guttapercha und Sealer nach Wurzelkanalfüllungsrevision konn- ten effizienter aus dem Wurzelkanal gespült werden, wenn eine Aktivie- rung der Spülflüssigkeit stattfand.2 Wann ist eine Aktivierung der Spüllösung sinnvoll? Während einer Wurzelkanal- aufbereitung ist die Aktivierung der Spülflüssigkeit v. a. während der ersten Aufbereitungsphase zu zeit- intensiv. Eine Aktivierung der Spül- lösung ist erst dann sinnvoll, wenn die Wurzelkanäle soweit aufbereitet wurden, dass die Spülflüssigkeit im apikalen Drittel des Kanals zirkulie- ren kann. Dies ist oft erst gegen Ende der ersten Sitzung vor dem Einbrin- gendermedikamentösenEinlageder Fall. Nur so ist gewährleistet, dass das Debris noch vor Einbringen der Einlage möglichst komplett aus dem Kanalsystem entfernt wird. Über- reste von Debris und Pulpagewebe können die desinfizierende Wirkung der medikamentösen Einlage deut- lich reduzieren.3 In infizierten Wur- zelkanälen mit bereits manifester, apikaler Parodontitis ist eine gründ- liche Desinfektion des gesamten Kanalsystemsbesonderswichtig.Die Bakterien können tief in die Dentin- tubuli vordringen und sich so vor der chemischen Desinfektion in einem schwer zu entfernenden Biofilm schützen. Daraus ergibt sich u.a. auch die tiefere Erfolgsrate für Fortsetzung auf Seite 18 Î E in Spezialist zeichnet sich bekann- termassen vor allem durch sein Spezialwissen aus. Spezialwissen ist umfangreiches Wissen über einen relativ kleinen Bereich. Führt eine wei- tere Spezialisierung also zu immer grösserem Wissen über immer kleinere Bereiche? Vielleicht gar so weit, dass der grösste Spezialist derjenige ist, der wirklich alles über gar nichts weiss? Auf das Fachgebiet Endodontologie bezogen scheint es lohnenswert, sich einiger Grundlagen zu besinnen. Ers- tens: Die beste Endo ist keine Endo. Zweitens: Ist eine Endo nötig, müssen wir die Bakterien aus dem Wurzelkanal rausholen oder töten. Drittens: Ist eine Endo durchgeführt, haben die Bakte- rien draussen zu bleiben. Das ist zwar etwas plakativ formu- liert, und insbesondere bei Punkt 2 gibt es zahlreiche Nuancen, aber grosso modo definieren diese Präliminarien eine vernünftige konservierende Zahn- medizin. (Für alle Kritiker unter den Le- sern: Punkt 1 ist keine Rechtfertigung zum Implantieren, sondern ein katego- rischer Imperativ zur Prophylaxe und Zahnerhaltung!) Wenn man also als Zahnarzt in sei- ner Praxis diese Punkte beherzigt, führt der Weg automatisch über einen dich- ten, präendodontischen Aufbau, Kof- ferdam, vernünftiges Sehen, und ir- gendwelche biegsamen und nicht star- ren Instrumente, um Punkt 2 durch eine geeignete Spülung zu erreichen. Zuge- gebenermassen scheinen die Möglich- keiten der Wurzelkanaldesinfektion durch Photonen Induzierte Photoakus- tische Strömung (PIPS) phänomenal zu sein (und der neue SSO-Tarif soll ja auch den Lasereinsatz im Wurzelkanal berücksichtigen), aber um vernünftige Endodontologie zu betreiben, braucht es keinen Laser. Lesen Sie mal im Bei- trag von Dr. Mauro Amato nach, was Sie in Ihrer Praxis schon heute pro- blemlos umsetzen können, um ohne grossen apparativen Aufwand das Spü- len effizienter zu gestalten. Effizientes Spülen verspricht einen grösseren klini- schen Erfolg. Zum Wohle Ihrer Patien- ten. Wovon leben eigentlich Endo-Spe- zialisten? Im Prinzip von den Zuweisun- gen der Kollegenschaft. Der mit Ab- stand grösste Teil der Überweisungen sind Revisionen, also Behandlungs- misserfolge. Diese gehen normaler- weise auf irgendwelche Bakterien zu- rück, die Ihre endodontische Prozedur über sich ergehen lassen und überlebt haben. Um auf die Eingangsfrage zurückzu- kommen: Braucht es Endo-Spezialisten in der Schweiz? Ich würde sagen: Sie haben es in der Hand! Braucht es Endo-Spezialisten in der Schweiz? Statement von PD Dr. Klaus Neuhaus* *Präsident Wissenschaftliches Komitee der Schweizerischen Gesellschaft für Endodontologie Infos zum Autor

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