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Dental Tribune Austrian Edition No.1+2, 2016

10 Events DENTAL TRIBUNE Austrian Edition Nr. 1+2/2016 · 3. Februar 2016 KITZBÜHEL – Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen fand von 4. bis 6. Dezember 2015 erstmals das paroknowledge® Winter-Sympo- sium in Kitzbühel statt. Im Ort selbst, der sich viel Mühe gab, trotz Schneemangel Adventsstimmung zu verbreiten, verleiteten weih- nachtlich geschmückte Geschäfte zum Shopping, während auf den Pisten die Schneekanonen auf Hochtouren arbeiteten, um eine be- fahrbare Abfahrt ins Tal zu ermög- lichen. Im Hotel Kaiserhof fanden sich zahlreiche Parodontologie-In- teressierte – darunter erfreulicher- weise viele junge Kollegen – ein, um diesem themenfokussierten Fortbil- dungs-Format zu folgen. Bandbreite parodontologischer Therapiemöglichkeiten Das Symposium stand unter dem Motto „Paro und Ästhetik“ und sollte die große Bandbreite pa- rodontaler Therapiemöglichkeiten umspannen und darstellen. Im kleinen, aber exklusiven Rahmen mit Referenten von internationa- lem Rang startete der erste Nach- mittag mit einer Reihe von Work- shops und Hands-on-Kursen. Priv.- Doz. Michael Stimmelmayr de- monstrierte am Schweinekiefer die von ihm favorisierten Techniken des Kammaufbaus. Dieser kann – je nach Ausgangslage und protheti- schem Versorgungskonzept – nur das Weichgewebe oder Weich- und Hartgewebe betreffen. Allen Tech- niken gemeinsam ist die profunde biologische Grundlage, die vorran- gige Nutzung autologer Gewebe und die langen Einheil-/Abheilzei- ten vor dem nächsten Thera- pieschritt. Prof. Patrick Schmidlin zeigte am OP-Modell die Vorausset- zungen für die Optimierung des Implantat-Abutment-Interfaces. Dieser Zone muss angesichts an- steigender Inzidenzzahlen periim- plantärer Probleme besonderes Au- genmerk gewidmet werden. Prof. Nicole Arweiler hingegen widmete sich der konservativen Möglichkeit der Therapieoptimierung: Sie refe- rierte über die Hintergründe und Indikationen der lokalen Antibiose und demonstrierte die Anwendung des einzigen in Österreich dafür zugelassenen Mittels „Ligosan Slow Release®“ am Schweinekiefer. Prof. Gerd Volland zeigte das in seiner Praxis angewendete System der Frühdiagnostik mittels MMP-8 Testes sowie die minimalinvasive Lasertherapie und photodynami- sche Therapie mit EmunDo®. Ganz neu dürfte den meisten Teil- nehmern die Langzeitversiegelung von Zahnoberflächen mithilfe von SiO2 -Kristallen (PerioShine®) ge- wesen sein. Das abendliche, gemütliche Get-together in der urigen Streif- alm am Fuße des Hahnenkamms stand ganz unter dem Motto „Net- working“ und stimmte auf das Pro- gramm vom Samstag ein. Überlebenschancen für parodontal erkrankte Zähne Der zweite Tag begann mit dem „konservativen“ Themenzugang: Extremer Zahnerhalt. Kohorten- studien über bis zu 50 Jahre Laufzeit zeigen eindrucksvoll, dass gesunde Zähne dann problemlos erhalten werden können, wenn entzün- dungsfreie parodontale Verhält- nisse vorliegen. Prof. Christoph Dörfer zeigte die Hintergründe, Chancen und Limitationen solcher durch Langzeitstudien bewiesener Strategien bei parodontal erkrank- ten Zähnen. Er unterstrich beson- ders den Benefit des „defensiven Therapierens“: Selbst Zähne mit anfangs über 50 Prozent Attach- mentverlust hatten über 30 Jahre eine 50%ige Überlebenschance. Er zeigte auch auf, dass derzeit die prognostische Beurteilung eines möglichen Zahnerhalts nur über die Beobachtung des Heilungsver- laufs über einen längeren Zeitraum möglich ist. Auch die psychologi- schen Hintergründe für eine erfolg- reiche Therapie und die wirtschaft- lichen Konsequenzen verschiedener Therapieoptionen wurden beleuch- tet. Auch Dr. Westermann unter- strich durch eine eindrucksvolle Vielzahl von über Jahrzehnte doku- mentierten Fällen die Realität solch langer Überlebensraten. Im Nachmittagsprogramm bot Priv.-Doz. Michael Stimmelmayr mit einem optischen Feuerwerk plastischer Parodontalchirurgie bei Rezessionen sowie prä- und post- implantologischen Weichgewebs- management das andere Extrem des parodontologischen Behand- lungsspektrums. In den letzten Jah- ren sind die Erwartungen sowohl bei Patienten, aber auch bei den Kollegen an perfekte Ästhetik un- gemein gestiegen. Durch die Ver- wendung von Lupenbrillen und Mikroskopen werden auch kleinste Unregelmäßigkeiten des Gingiva- verlaufs, Defizite des Kammvolu- mens oder Unterschiede im Farbton oder Gewebetonus wahrgenom- men. Um diese Faktoren in den Griff zu bekommen, sind manch- mal aufwendige, mehrstufige, aus der plastischen Chirurgie hergelei- tete Methoden nötig. Dies resultiert – wie er durch eine Vielzahl von jahrelang nachverfolgten Fällen zei- gen konnte – in gut voraussagbarer Langzeitstabilität. Experten-Kamingespräch „Was Sie schon immer wissen wollten: Wie machen es die Profis wirklich!“ Nach der ÖGP-Jahreshauptver- sammlung am Morgen des letzten Symposiumtages fanden sich viele Interessierte zum abschließenden „Kamingespräch“ ein. Die Kon- gressleiter, Priv.-Doz. Werner Lill und Dr. Corinna Bruckmann, prä- sentierten das neue Format, bei dem sich die drei Referenten der Po- diumsdiskussion stellten. Gemäß dem Fokus des Sympo- siums „Paro und Ästhetik“ wurde die PARO – interpretiert als Lang- zeiterhalt – „in Zahlen“ von Prof. Christoph Dörfer, „in Patienten- fällen“ von Dr. Wolfgang Wester- mann sowie die ÄSTHETIK von Priv.-Doz. Michael Stimmelmayr in bravouröser Manier präsentiert. Zusammenfassend ein gelun- gener Auftakt dieses fachspezifi- schen Symposiums der ÖGP im EuroPerio-Jahr 2015. Für dieses Jahr laufen bereits die Vorbereitungen der nächsten Parodontologie-Experten-Tage für Zahnärzte und Assistenten, der paroknowledge© 2016 vom 9. bis 11. Juni in Kitzbühel. DT Quelle: ÖGP Erfolgreicher Auftakt: „Paro & Ästhetik“ in Kitzbühel ÖGP paroknowledge© Winter-Symposium: Langzeitzahnerhalt und Weichgewebsmanagement im Fokus. Abb. 1: Get-Together Streifalm mit Referentin Prof. Dr. Nicole Arweiler (zweite v.l.). – Abb. 2: Workshop mit Prof. Dr. Patrick Schmidlin. – Abb. 3: Prof. Dr. Christoph Dörfer und Dr. Corinna Bruckmann, MSc (ÖGP Generalsekretärin). – Abb. 4: Prof. Dr. Christoph Dörfer und Dr. Wolfgang Westermann. – Abb. 5: Priv.-Doz. Dr. Michael Stimmelmayr mit Gattin und Priv.-Doz. Dr. Werner Lill (ÖGP Präsident). – Abb. 6: „Frage & Antwort“-Runde beim abschließenden Kamingespräch. (Fotos: © triomondo.media) 1 2 3 4 5 6 123 456

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