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Zahnärztliche Assistenz No. 2/2015

Kennen Sie das: Ängstliche oder bockige Kinder, völlig gestresste El- tern und der vorprogrammierte Kon- flikt in Ihrer Praxis? Beziehen Sie Er- ziehungsberechtigte und Kinder mit ein und finden Sie gemeinsam die bestmöglicheLösung,umKinderpro- phylaxe einmal anders zu gestalten. So lassen sich die Kleinsten in der Zahnarztpraxis schnell begeistern: Bieten Sie Eltern und Ihren kleinen Patienten eine separate Methoden- stunde – ohne Behandlung – an. Die Kinder bringen an dem Tag ihr Lieblingsstofftier, Buch oder Spiel- zeug mit. Ganz in Ruhe, außerhalb der üblichen Sprechzeiten, können sie Ihre Praxisabläufe kennenlernen. Spielerisch wird hier der Mut der Kleinsten mit Tricks aus der Magie und Ablenkungsspielen oder auch Fantasiereisen gestärkt. Methodenstunde schafft Vertrauen Obwohl es eine rein private Inves- tition ist, sind die Eltern oder Groß- eltern für das Angebot einer Me- thodenstunde sehr dankbar. Denn sie erfassen schnell, dass sich diese Investition rechnet. Das so gewon- nene Vertrauen der Kleinsten ist die optimale Basis für erfolgreiche und reibungslose Behandlungen. Erfahrungsgemäß bereitet der große Absauger in den Behandlun- gen vielen Kindern noch Bauchweh. Als sinnvolles Hilfsmittel nutze ich gerne die LOLA-Saugschablonen. Kinder erleben spielerisch, dass der LOLA-Sauger „Knutschküsse“ gibt, wennersichmalanderWange,Lippe oder Zunge festsaugt. Aus dem Kinderbuch „LOLA TRINKT“ von Dr. Evelyn Leschhorn erzähle ich kleine Geschichten von LOLA und ihren Freunden, warum sie morgens plötzlich keinen Elefan- tenrüssel mehr hat und wie sie von einer Zahnärztin ihren neuen Rüssel in Form eines Saugers bekommt. In der Methodenstunde wird genau be- sprochen, wie die Erziehungsberech- tigten die häusliche Aufgabe in der Mund- und Zahnpflege zukünftig bei ihren Kindern übernehmen können und was ihre Pflichten sind. Kinder sind meist erst ab dem zehnten bis zwölften Lebensjahr motorisch in der Lage, alle Zahnflächen alleine gut zu erreichen. Daher gibt es feste Verein- barungen, die beispielhaft besiegelt werden. Aus dem großen Sortiment an Kinderzahnbürsten wird die aktu- elle Lieblingsfarbe ausgesucht. Prak- tische Übungen der altersgerechten Zahnputztechnik (wie KAI) runden das Methodenprogramm ab. Mit dem Einsatz des „Zauberbe- sen“, der SOLO oder SWING, werden die Übergänge vom Zahnfleischrand zum Zahn hin gesäubert. Schnell erfassen die eifrigen Kinder, dass die emsigen Bakterien nie Ferien machen und daher immer aktiv sind. Spielerisch werden Kinder dafür sensibilisiert, ihre Zähne mit dem Zungentest auf Speisereste hin ab- zutasten. Anhand des Kinderbuches „Streptos und Kokkos – Die wahre Geschichte aus der Mundhöhle“ von Carlo Mausini bearbeiten die Kleins- ten die schwitzenden Bakterien, um sie aus allen Ritzen zu vertreiben. Zugang finden zu Kind und Eltern Mein Tipp: Sprechen Sie bitte of- fen mit den Eltern! Schaffen Sie das Bewusstsein für ein tägliches Zahn- pflegeritual. Hierfür sollten jeden Abend fünf Minuten fest eingeplant werden, um den Kindern in puncto Zahnpflege genügend Aufmerksam- keit und Hilfe zu schenken. Gestalten Sie die vielen Jahre der Individualpro- phylaxe lebendig und abwechslungs- reich. Hilfreich sind in der Individual- prophylaxe auch Kinderbücher oder selbst gestaltete Arbeitsbögen. Mit gezielten Fragen finden Sie leichter einen Zugang zu Kindern und Ju- gendlichen, zum Beispiel: „Wie viel Zucker nimmt der Mensch in seinem Leben zu sich?“, „Was sagen uns die Zutatenlisten auf den Verpackun- gen?“, „Wie können vitaminreiche undleckerePausenbroteaussehen?“ und „Warum richtet die heiß geliebte Apfelsaftschorle besonders abends und nachts Erosionsschäden an?“. Mitgebrachte Nahrungsmittelverpa- ckungenwerdenmitdenKindernbe- sprochen und gemeinsam auf unge- ahnte Klebrigkeit und Zuckergehalt untersucht. Eine entscheidende Rolle in der Kariesentstehung spielen die Zeitintervalle zwischen den einzel- nen Mahlzeiten und der absinkende PH-Wert. Daher erhalten die Eltern den Hinweis, Süßes als Snack oder Getränk direkt nach der Mahlzeit zu reichen. Somit werden die schädli- chen Säureangriffe durch maximal vier Mahlzeiten täglich deutlich redu- ziert. Ein ehrliches Lob öffnet! Was ist gerade besonders gut gelaufen undwokannnochbesserhingeguckt werden und wie? Was brauchen Kinder altersabhängig, was ist ihnen besonders wichtig? Damit die IP-Sitzung stressfrei ver- läuft und die Kinder nicht die Schot- ten dicht machen, nutzen viele Eltern währenddessen ein besonderes An- gebot. Wir reichen im Wartebereich Kaffee, Tee oder Wasser und halten eine gut sortierte Lektüreauswahl bereit, oder verschenken einen Ein- EUR-Gutschein für das Café gegen- über. So können Eltern einfach mal 20 Minuten abschalten und es sich gut gehen lassen. Erst zum Behand- lungsabschluss bitten Sie die Eltern mit dazu. Jetzt ist die Basis für ein wertschätzendes Gespräch auf allen Seiten gelegt. Neue Vereinbarung bei „null Bock“ Vergessen Sie im Praxisalltag nicht: Jedes Kind hat im Laufe der Individu- alprophylaxe auch mal „null Bock“. Sprechen Sie es offen an und treffen Sie eine neue Vereinbarung für die nächste Sitzung. Sie werden mögli- cherweise erstaunt sein, wie leicht sich dadurch im Verhalten etwas ver- ändert. Machen Sie sich den Praxis- alltag lebendiger, interessanter und angenehmer. Das bemerken auch Ihre kleinen Patienten sehr schnell. So vergehen 30 Prophylaxeminuten wie im Fluge. Fesseln Sie Kinder und Jugendliche. Ich wünsche Ihnen auf diese neue Art und Weise viel Spaß und gutes Gelingen! Kontakt: Brigitte Godizart Fachberatung & Konzepte für die zahnärztliche Praxis Boisheimer Straße 196 41751 Viersen Tel.: +49 2162 1069437 brigitte@godizart.de www.godizart.de Spannung und Spiel in der Kinderprophylaxe Praxisberaterin Brigitte Godizart erklärt, wie Zahnarzt und Assistenz spielerisch Zugang zu kleinen Patienten finden und sie zur Mitarbeit motivieren können. Abb.1:BrigitteGodizartund HandpuppeKrankenschwesterLILOschenkenderkleinenLauraihrenZauberstab.DaleuchtendieKinderaugen. Abb. 2: Nachdem Laura die LOLA-Geschichte gehört hat, übt sie sich mit dem Sauger an der Handpuppe Tommy. – Abb. 3: LILO zeigt Laura, wie leicht die KAI-Zahnpflegetechnik anzuwenden ist. – Abb. 4: Laura kann stolz auf sich sein: Sie hat ihren Zahnarztbesuch in der LOLA-Methodenstunde mit Bravour bestanden. Infos zur Autorin 1 2 3 4 40 No. 2/2015·7. Oktober 2015DU & ICH Tel.: +4921621069437 234

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