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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 10/2015 · 7. Oktober 2015 International News 3 ANZEIGE Mit Blaubeeren gegen Gingivitis Der Einsatz von Antibiotika könnte reduziert werden. WASHINGTON – Bei starker Gingi- vitis werden dem Patienten meist Antibiotika zur Entzündungsbe- handlung verschrieben. Bald könnte es eine Alternative dazu geben. Ein Bericht der American Chemical So- ciety im Journal of Agricultural and Food Chemistry könnte neue The- rapieansätze ermöglichen und den Einsatz von Antibiotika verringern. Untersucht wurde die Wirk- weise der Polyphenole aus Blaubeeren.Von ih- nenistbekannt,dasssiegegenPatho- gene aus Nahrungsmitteln wirken. Die Forscher wollten herausfinden, ob sie auch gegen Fusobakterium nucleatum wirken. Sie isolierten die Polyphenole aus der wilden Blau- beere Vaccinium angustifolium Ait. Es zeigte sich, dass sie erfolgreich das Wachstum von F. nucleatum ein- schränkten und die Bildung von Bio- filmen verhinderten. Sie blockierten sogar eine molekulare Bahn, die bei Entzündungsreaktionen wichtig ist. Nun möchten die Forscher ein Gerät entwickeln, welches nach gründlicher Reini- gung den Wirkstoff lang- sam im Mund freisetzt, um eine Therapie und Schutz vor weiteren Entzündungsreaktio- nen zu bieten. Quelle: ZWP online DT NEWYORK–SolltebeieinemZahn- arztbesuch der Patient auf Drogen- missbrauch getestet werden? Diese Frage beantworteten amerikanische Wissenschafter der Columbia Uni- versity’s Mailman School of Public Health jetzt mit einem klaren„Ja“. Sie stützen ihre Argumente auf eine kürzlich durchgeführte Studie. BereitseinhoherAnteilderamerika- nischen Zahnärzte befragt laut der StudiediePatientennachdemillega- lenKonsumvonMedikamentenund Drogen(77Prozent).ÜberdieHälfte der Zahnärzte würde es unterstüt- zen, dass beim Zahnarztbesuch ein Drogentest bzw. eine Befragung durchgeführt wird. Vor allem jün- gere Zahnärzte unterstützten die Idee,beiUntersuchungendiePatien- ten zu screenen. Ein weiterer Fakt, der zumindest in den USA dafür spricht, ist, dass viele Menschen gar nicht zu Ärzten oder ins Kranken- haus gehen, wenn sie Beschwerden haben, sodass ein Zahnarztbesuch häufigdeneinzigenKontaktmitdem Gesundheitssystem darstellt. Ein Zahnarzt kann auch jene Spurenfeststellen,dieDrogenanden Zähnen hinterlassen. Bei Metham- phetamin-Konsumenten fällt bei- spielsweise der hohe Grad der Zahnfäule und Gingivitis auf. Diese Patienten kommen oft mit dem Wunsch nach kosmetischen Zahn- versorgungen in die Praxis. Zahn- ärzte sollten außerdem nachfragen, wie der Schmerzmittelkonsum eines Patienten aussieht, so der Arzt Carrigan Parish, Wissenschafter am Department of Sociomedical Scien- ces der Columbia University. Zahn- ärzte verschreiben sehr viele Opioide. Manche Patienten könnten ihre Schmerzen dramatischer darstellen, um an Opioide zu gelangen. Zahn- ärzte sollen daher laut Parish in der offenen Kommunikation mit dem Patienten über dieses Thema geschult werden und lernen, auf Signale und Faktoren für illegalen Drogenmissbrauch zu achten. Quelle: ZWP online DT DrogentestbeimZahnarzt? Studie aus den USA untermauert die Befürwortung. StillenkannZahnfehlstellungenvermeiden Forscher begleiteten über 1.300 Mütter mit ihren Kindern ab der Geburt fünf Jahre lang. ADELAIDE – Das Beste,was Mütter ihren Kindern mitgeben können, ist Muttermilch. Aber nicht nur die Ernährung mit dieser ist für Kinder gut, sondern auch der Akt des Stil- lens an sich. Eine Studie1 australi- scher und brasilianischer Wissen- schafterhatuntersucht,wiesichaus- schließliches Stillen, Teilstillen und Nicht-Stillen auf die Zahnstellung von Kindern auswirkt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie nun online im Journal Pediatrics. Ausgegangen sind sie von der These, dass ein ausschließliches Stillen des BabysdieGefahreinerZahnfehlstel- lung verringert und bereits ein Zu- fütternmitFlaschebzw.dieNutzung eines Schnullers diese erhöht. Die Kinder wurden im Alter von fünf Jahren zahnärztlich untersucht und ihre Zahnstellung ausgewertet. Ins- gesamt wurden über 1.300 Mütter aus Brasilien und Australien ge- meinsam mit ihren Kindern ab der Geburt fünf Jahre lang begleitet. Es zeigte sich, dass ein ausschließliches Stillen im Alter von 3 bis 5,9 Mona- ten das Risiko für schiefe Zähne um 41 Prozent verringerte – bei sechs Monaten sogar um 72 Prozent – im Vergleich zu Kindern, die nie gestillt wurden. Überbiss und offener Biss ebenfalls seltener Kinder,die imAlter von 3 bis 5,9 Monatenausschließlichgestilltwur- den, zeigten zu 33 Prozent seltener einen offenen Biss. Auch mit Über- biss konnten weniger Fälle verzeich- net werden. Insgesamt ziehen die Autoren der Studie den Schluss,dass ein ausschließliches Stillen bis zum Alter von sechs Monaten eine gute allgemeine Strategie ist, um Zahn- fehlstellungen vorzubeugen. Auch die Universität Zürich sieht das Thema Muttermilch/Stil- len als unzureichend erforscht. Mit- hilfe der Familie Larsson-Rosen- quist Stiftung entsteht daher der erste Lehrstuhl in der Medizin für Muttermilchforschung. Quelle: ZWP online 1 Exclusive Breastfeeding and Risk of Dental Malocclusion,Karen Glazer Peres,BDS,PhDa, Andreia Morales Cascaes, BDS, PhDb, Marco Aurelio Peres, BDS, PhDa, Flavio Fernando Demarco, BDS, PhDc, Iná Silva Santos, MD, PhDc,Alicia Matijasevich,MD,PhDd,andAlui- sioJ.D.Barros,MD,PhDc,Pediatrics,Published online June 15, 2015, doi: 10.1542/peds.- 2014–3276. 2 Familie Larsson-Rosenquist Stiftung finanziert weltweit ersten Lehrstuhl für Muttermilchfor- schung,PressemitteilungderUniversitätZürich vom7.7.2015. DT

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