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Dental Tribune Austrian Edition

State of the Art SPECIALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 9/2015 · 2. September 201518 Bessere Planung und Dokumentation Gutes Bildmaterial und eine präzise Analyse der Ausgangssitua- tion sind immer dann besonders wichtig, wenn eine kieferorthopädi- scheVersorgungdurcheinenchirur- gischenEingriff ergänztwerdensoll. Denn nicht selten vergehen zwi- schen dem letzten Patientenbesuch und der OP-Planung einige Tage oder gar Wochen. Nimmt man sich dann die Unterlagen des Patienten wieder vor, können die Zusatzinfor- mationen, die ein 3D-Facescan lie- fert, eine sinnvolle Unterstützung bei derVorbereitung sein. Auch während des Eingriffs hilft oft ein Blick auf den Scan – etwa, um das geplante Procedere zu über- prüfen. Nach Abschluss einer Be- handlung dienen die Aufnahmen unserer sorgfältigen Dokumenta- tion.WeilwirgeradeimGesichtviele verändernde Operationen durch- führen, ist es gut, wenn man das Er- gebnis mit der Planung noch einmal vergleichen kann. Die Dokumen- tation des „Vorher-Nachher“ ist na- türlich auch für die Patientenkom- munikationwichtig.Zumeinen,um den Behandlungserfolg zu veran- schaulichen und damit die Zufrie- denheit zu erhöhen. Zum anderen aber auch zur Absicherung für den Fall, dass ein Patient bspw. eine an- dere Vorstellung vom Behandlungs- ergebnis hatte. Präzise Überlagerung, keine Verzerrungen Um bei den vielen komplexen Fällen in unserer Praxis möglichst optimale Ergebnisse zu erzielen, ha- benwirunsgleichzurEröffnungun- seres Fachzentrums bewusst für ein DVT mit integriertem Facescan ent- schieden.Das System ist deshalb viel präziser, weil die Oberflächen- und die 3D-Röntgendaten gleichzeitig in demselben Koordinatensystem aufgenommen und vom Computer deshalb geometrisch korrekt zuge- ordnet werden. Die nachträgliche Kombination eines Gesichtsscans mit einem se- parat erstellten Röntgenbild kann diese Präzision nicht erreichen. Denn zum einen entstehen Unge- nauigkeiten bei der manuellen Re- gistrierung von Röntgen- und Ge- sichtsaufnahmen. Zum anderen hat man den Nachteil, dass der Patient mit zwei verschiedenen Geräten aufgenommen werden muss. Dabei lässt es sich kaum vermeiden, dass die Positionierungen voneinander abweichen und so weitere Ungenau- igkeiten entstehen.Auch die auf den Facescans basierenden Front- und Lateralansichten sind beim inte- grierten System von deutlich bes- serer Qualität. Weil die Aufnahmen aus den 3D-Daten des Scans errech- net werden,gibt es zudem keineVer- zerrungen. Die Optik digitaler Spiegelre- flexkameras, die üblicherweise für solche Aufnahmen eingesetzt wer- den, liefert annähernd gute Ergeb- nisse nur, wenn man einen großen Abstand und eine entsprechend große Brennweite wählt. Mehr Verständnis in die Behandlung Weil Gesichtsscanner vorwie- gendinderMund-,Kiefer-undplas- tischen Gesichtschirurgie zum Ein- satz kommen, werden sie bislang vorwiegend im universitären Um- feld genutzt. Sicher sind die Systeme auch wegen ihres Platzbedarfs und der Anschaffungskosten nicht für jede Praxis geeignet. Doch dass die integrierte Technologie die Haupt- nachteile heutiger Systeme beseitigt, macht sie auch für den nieder- gelassenen Arzt interessant. Nicht zuletzt, weil sie in der Beratung hilf- reich ist. Denn hochwertige, anschau- liche Aufnahmen erleichtern dem Patienten die Identifikation und Vorstellung der anatomischen Strukturen sowie das Verständnis für die geplante Behandlung. Zu- künftig bieten Facescanner weitere Möglichkeiten in der Patientenbe- ratung und Behandlungsplanung: Wenn die Gesichtsaufnahmen mit einem Bearbeitungsprogramm kombiniert werden, kann die ge- plante Veränderung vorab digital visualisiert werden. Das erleichtert dem Patienten die Vorstellung des Behandlungsergebnisses und er- höht dadurch das Therapiever- ständnis. Fallbeispiel Der Patient stellte sich nach bi- maxillärer Umstellungsosteotomie und operativer Korrektur der Kinn- rücklage vor. Als störend wurde vor allem die supramentale narbige Ein- ziehung empfunden. Ein präopera- tiver Facescan und DVT stellte das verbliebene Metall sowie die mental unvollständige ossäre Regeneration und die daraus resultierende weich- teilige Einziehung zweifelsfrei dar (Abb. 1–3). Wir empfahlen dem Patienten eine Metallentfernung und einen knöchernen Aufbau der Hart- und Weichgewebsstukturen zur Reduktion des supramentalen Defizits.DaspostoperativeBildzeigt den Erfolg nach sechs Monaten (Abb. 4–5). Fazit In DVT-Systeme integrierte Gesichtsscanner bieten bei kiefer- orthopädischen sowie bei mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Behandlungen eine Reihe von Vor- teilen. Zum einen kann der Behand- ler die Gesichtsaufnahmen bei der Behandlungsplanung, -durchfüh- rung und -dokumentation einset- zen. Zudem gibt die 3D-Darstel- lung kurz vor oder auch während der Operation noch einmal eine gute Orientierung. Die Aufnahme des Patientengesichts kann darüber hinaus als Dokumentation des Be- handlungsverlaufs sowie als Vor- her-Nachher-Vergleich der klini- schen und ästhetischen Situation eingesetzt werden. Dem Patienten erleichtert sie das Verständnis der geplanten The- rapie. ST PDDr.Dr.LutzRitter Fachzahnarzt für Oralchirurgie, Facharzt für Mund-Kiefer- Gesichtschirurgie Fachzentrum Ritter & Ritter Marktplatz 39–41 53773 Hennef Deutschland Tel.: +49 2242 9676-10 info@fachzentrumritter.de www.fachzentrumritter.de Infos zum Autor Kontakt Abb. 1: Ausgangsbefund mit supramentaler narbiger Einziehung nach bimaxillärer Umstellungsostetomie. – Abb. 2: Ausgangsbefund von schräg frontal.– Abb. 3: Präoperative Situation mit überlagerten Röntgen- und Oberflächendaten. – Abb. 4: Zustand nach Narbenlösung und Augmentation der supramentalen Falte. – Abb. 5: Postoperative Situation von schräg frontal. 1 2 3 4 5 ANZEIGE Á Fortsetzung von Seite 17 Tel.: +4922429676-10 12345

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