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Special Tribune Swiss Edition

In einer Zeit der zunehmendenVer- unsicherung sowohl der Patienten als auch der Praxisinhaber durch behördliche Empfehlungen, Ver- ordnungen und Bestimmungen sowie durch sensationsorientierte Artikel und Sendungen in den Medien,soll mit diesemArtikel ver- sucht werden, ein im Praxisalltag gangbares Hygienekonzept aufzu- zeigen. In den Vordergrund werden hierbei einfache, standardisierbare und wo möglich automatisierbare Prozesse in der Aufbereitung der mehrfach verwendeten Instrumen- tarien in der zahnmedizinischen Privatpraxis gestellt. Ebenfalls im Fokus stehen eine effiziente und praktikable Dokumentation der Aufbereitung und deren Nachver- folgbarkeit. Als Grundlage dienen dabei die Richtlinien des Interna- tionalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und die aktuellen Gesetze, Verordnungen und Emp- fehlungen,wiesieinderSchweizzur Anwendung kommen – und welche zumgrösstenTeilauchfürDeutsch- land und Österreich äquivalent übernommen werden können. Desinfektion – Instrumentenaufbereitung – Sterilisation Der Sterilisationsraum ist in drei Zonen unterteilt und jeder Bereich entsprechend farblich ge- kennzeichnet: • Rote Zone: kontaminierte Instru- mentarien und Abfallbehälter • Gelbe Zone: desinfizierte und gereinigte Instrumentarien, Pfle- ge- und Bestückungsbereich • Grüne Zone: steril aufbereitete Instrumentarien, Lagerbereich. Grundsätzlich muss darauf hingewiesen werden, dass in den aktuellen Richtlinien alle Instru- mentarien, welche nicht nach den Anforderungen für „invasive Instrumentarien“ aufbereitet wor- densind,lediglichals„desinfiziert“ gelten, unabhängig davon, ob diese einen Sterilisationsprozess oder lediglich einen Desinfek- tionsprozess durchlaufen haben. Die heute in den meisten Praxen durchgeführte Hygienekette ver- läuft in der Regel wie folgt: Das am Patienten eingesetzte Instrumentarium wird von der Dentalassistentin (DA) auf einem Tray zusammengeräumt. Hierfür kann diese die am Patienten ver- wendeten Handschuhe anbehalten, sofern diese gewaschen/desinfi- ziert wurden. Ansonsten sollte ein neues Paar Handschuhe unmittel- bar vor dem Transport der Instru- mentarien aus dem Behandlungs- Fortsetzung auf Seite 18 1 Abb. 1: Sterilisationsraum mit farblich gekennzeichneten Hygienezonen: rot, gelb, grün. – Abb. 2: Desinfektionsbadwannen mit Reinigungsinstrumentenbehälter mit Deckel. EinpraxisorientiertesHygienekonzept Einfache, standardisierbare und automatisierbare Prozesse in der Aufbereitung der mehrfach verwendeten Instrumentarien in der zahnmedizinischen Privatpraxis. Von Dr. Viktoria Kalla und Dr. Robert Kalla, Basel, Schweiz. 2 No. 1+2/2014 · 11. Jahrgang · 29. Januar 2014 SPECIAL TRIBUNE The World’s Expert Newspaper · Praxiseinrichtung · Swiss Edition Seite 29 Hygieneaudits festlegen Die Einhaltung von Hygienevorschriften zum Schutz des Zahnarztes, des medizi- nischen Personals und der Patienten ist von zentraler Bedeutung. Seite 31 Intensiv – schonend – wirtschaftlich BIB forte eco ist aldehyd-, chlorid-, phenol- und sogar QAV-frei und somit universelleinsetzbarfüralleInstrumente in der zahnärztlichen Praxis. Seite 28 Ist Praxishygiene sichtbar? Hygienemassnahmenundderdamitver- bundene, stark zunehmende personelle, zeitliche und finanzielle Aufwand sind den meisten Patienten gar nicht bewusst. H eureka, es ist vollbracht! Jüngst wurde eine Checkliste abgesegnet, welche schweiz- weit einheitliche Inspektionen von ärztlichen und zahnärztlichen Praxen erlaubt.DiesunterLeitungdesLuzer- ner Kantonsapothekers Dr. Stephan Luterbacher bzw. der Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Instandhaltung und Wiederaufbereitung von Medi- zinprodukten (MEP) sowie deren KontrollegemässderMedizinproduk- teverordnung(MepV)vom1.7.2010. Diese Checkliste soll Zahnärzten ermöglichen,sichüberdenverlangten Hygienestandard zu informieren. Sie istinStrukturundInhalteinwandfrei. Sie wurde vor Jahren von Zahnärzten fürZahnärztekonzipiertundspäterin den von der Swissmedic publizierten Leitfaden „Gute Praxis zur Aufberei- tung von Medizinprodukten in Arzt- und Zahnarztpraxen“ übernommen. Die Mitarbeit von Mitgliedern der HygienekommissionderSSOwarda- beiessenziell. So weit, so gut. Leider sind alle ärztlichenSpezialdisziplinenausdem Fokus der Verordnung verschwun- den. Es wurde eine „lex denticorum“ geschaffen,diebisherindenKantonen sehrunterschiedlichumgesetztwurde – aber besonders in der Westschweiz seltsameBlütentrieb.ImKantonGenf sind Spitalhygieniker daran, sich eine obligatorisch bezahlte Ausbildung von Praxispersonal und die Praxis- inspektionenunterdenNagelzureis- sen und ganz nebenbei die Anschaf- fung eines Schweissgerätes für Sterili- sationsbeutel vorzuschreiben. In der Waadt versuchte eine Kontrolleurin den Praxisinhabern eine Produkte- linie für Desinfektionsmittel schmackhaft zu machen. Hygienein- spektionen sollten aber frei von kom- merziellenInteressensein! Hepatitis B, früher eine Berufs- krankheitvonchirurgischTätigen,ist nach Verbreitung der Impfung prak- tisch verschwunden. Durch stetige Verbesserung der Praxishygiene in den letzten 20 Jahren, besonders durch die Einführung der Hand- schuh- und Maskentragpflicht, ver- ringerten sich die früher nicht selte- nen Bläschenstomatitiden nach Be- handlungen. Eine Übertragung von HIVinZahnarztpraxenfandniestatt. Heute ist das Risiko,in einem öffent- lichenVerkehrsmittel virale Infektio- nen durch Aerosole zu erleiden, un- vergleichlichhöheralsineinerPraxis. Dagegen werden rund 70’000 Personen in der Schweiz jährlich Opfer einer Spitalinfektion, davon 2’000 mit tödlichem Verlauf. Wird angesichtsdieserTatsachenbesonde- res Augenmerk auf die Hygiene in Zahnarztpraxen ge- legt, so ist dies schlicht ein Verhält- nisblödsinn. Infos zum Autor BeiderUmsetzungvonVerordnungenund GesetzenstösstderFöderalismus,mehr abernochdieFachkenntnis,aufallenStufen derGesundheitsvorsorgeanseineGrenzen. Statement von Prof. Dr. Bernhard Guggenheim* *MitgliedderKommissionfürPraxishygienederSSO Informieren, bestellen und kaufen. Das Direct Sales & Information Tool Direct Sales & Information Tool Erfahren Sie jetzt mehr! Direct Sales & Information Tool Einfach Informationen anfordern, Termine vereinbaren, Produkte bestellen oder Firmenprofile besuchen. Mit einem Klickauf Fachartikel, Newsartikel, E-Paper oder Produktinformationen erreichen Sie schnell und einfach das Direct Sales & Information Tool auf ZWP online. www.zwp-online.ch ANZEIGE

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