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Endo Tribune Swiss Edition

User Report ENDOTRIBUNE Swiss Edition · Nr. 5/2015 · 4. Mai 201530 Die erfolgreiche Restauration des endodontisch behandelten Zahns bleibt eine der herausforderndsten Massnahmen in der Zahnheilkunde. Das liegt hauptsächlich an der Kom- plexität des Verfahrens und an einer Unmenge von Therapieoptionen. Die dazu verfügbare Literatur türmt sich zu einem Riesenstapel von grund- legendenBüchernundaktuellenZeit- schriften.Sieallebeschäftigensichmit vielen Einzelheiten dieses facetten- reichenGebiets–auchmitderGefahr, dass wir als Leser vor lauter Bäumen denWaldnichtmehrsehen.1 Restaurierbarodernicht? Die Erhaltung des endodontisch behandelten Zahns über eine lange Zeit hängt vom Gesamterfolg der Fül- lung des Wurzelkanals und der koro- nalenRestaurationab.Wennauchnur eine von beiden unzulänglich ist, so führt dies zum Misserfolg.2 Daher be- stehtderersteSchrittbeiderTherapie- planungfüreinenZahnmitendodon- tischem Behandlungsbedarf in der Beantwortung der Frage: Wird dieser Zahnspäterrestaurierbarsein? Folgende Faktoren können Ein- fluss auf die Antwort haben: Die nach Kariesexkavation verbliebene Zahn- substanzunddieMöglichkeitzurPrä- paration von 1,5 bis 2 Millimetern als „Fassreifeneffekt“, die Position des Zahns, die parodontale Gesundheit und das Längenverhältnis von Krone und Wurzel. Aus funktionsdiagnosti- scher Sicht müssen die generellen Ok- klusionsverhältnisse sowie eventuell vorhandene Parafunktionen beurteilt werden,währendausdemBlickwinkel derProthetikdieAnzahlderNachbar- zähne und die mögliche Nutzung des ZahnsalsPfeilerfürfestsitzendenoder herausnehmbaren partiellen Zahn- ersatzinBetrachtzuziehensind. Wurzelstiftodernicht? Wurde ein Zahn als restaurierbar beurteilt,sofolgtauf dieWurzelkanal- behandlungalsnächsteEntscheidung: Stiftaufbau oder nur Kronenaufbau? DenStifthatmanindieEndodontolo- gieeingeführt,umdengrundlegenden Stumpfaufbauzuunterstützenunddie gesamte Krone zu stabilisieren – eine Funktion, die normalerweise die ko- ronale Zahnstruktur erfüllt.4 Die Ent- scheidungsfaktoren schliessen in die- sem Stadium das Bewerten von Höhe und Dicke des nach der Präparation verbliebenen Dentins, die Anzahl der verbliebenen Dentinwände und die endgültigen Okklusionsverhältnisse ein.5 Ist wenig Dentin verblieben (weniger als 4mm der koronalen Zahnstruktur, aber mindestens 2mm Dentinmanschette), so ist ein Wur- zelstift indiziert (z.B. DENTSPLY Core&Post System mit X·Post). Sind zwei oder mehr Wände verblieben oderistdieHälftederkoronalenZahn- strukturerhalten,kannsichderZahn- arzt zum Verzicht auf einen Stift ent- scheiden und einfach einen Kronen- aufbau mit Komposit vornehmen (Abb.1). Lichthärtend,dual oderselbsthärtend? Bei der Wahl des Materials muss der behandelnde Zahnarzt das Aus- mass und die Geometrie der Präpara- tion in Betracht ziehen. Darüber hin- aus spielt der Zugang für eine ausrei- chende Lichtpolymerisation eine Rolle.Wodiesschwierigbisunmöglich erscheint, ist ein dual oder selbsthär- tendes Komposit (wie etwa Core·X flow) zum Einsatz indiziert. Kann je- doch der Zahn mit einer Teil- oder Vollmatrize isoliert und mit der Poly- merisationslampe erreicht werden (Abb.2),so stellt SDR aufgrund seiner selbstadaptierenden und Bulkfüll- Eigenschaften eine hervorragende Werkstoffwahl dar (Abb. 3 und 4). Denn dieses Komposit kann in 4-Mil- limeter-Inkrementeneingebrachtund selbstgrosseKavitäteninwenigerEin- zelschrittenrestauriertwerden.Erfolgt ein funktioneller Aufbau, sollte SDR stets mit Hybridkomposit in einer Stärke von 2mm überschichtet wer- den(z.B.Ceram·X;Abb.5).Überseine Vorzüge beim Legen der Füllung hin- aus erleichtert SDR aufgrund seiner Radioopazität auch die postoperative Kontrolle mittels Röntgenaufnahmen (Abb.6). Direktoderindirekt? InvielenFällenwirddieendodon- tischeBehandlungmiteinerindirekten Restauration abgeschlossen, um eine okklusale oder Komplettverblendung zu erreichen. Im Allgemeinen wird dies zur Vermeidung von Frakturen und zur Erhöhung der Langzeitüber- lebensrateempfohlen.6, 7 Fazit Zusammenfassend lässt sich fest- stellen: Durch eine ganzheitliche Be- trachtung von der eigentlichen Wur- zelkanalbehandlung bis zum Kronen- aufbau lässt sich die Behandlung zu- verlässig planen und die einzelnen Behandlungsschritte können nach und nach abgearbeitet werden. Zu- sammen mit genau aufeinander abge- stimmtenundinzertifizierten Behandlungssystemen kom- binierten Produkten wie z.B. dem DENTSPLY Core&Post System sind dies die besten Voraussetzungen für den Therapieerfolg. ET Clever kombiniert: Ein „restododontisches“ Gesamtkonzept für eine stringente Behandlungsplanung Während jeder endodontischen Behandlung muss der behandelnde Zahnarzt eine Reihe von Entscheidungen treffen – und das über die Füllung des Wurzelkanals hinaus bis hin zur fertigen Restauration der Krone. Von Dr. Jason H. Goodchild, Havertown/Pennsylvania, USA. Dr.JasonH.Goodchild 40 Brookline Blvd Havertown,PA 19083 Tel.: +1 610-446-4225 DrGoodchild@yahoo.com www.havertowndentist.com Infos zum Autor Kontakt Abb. 1: Klinische Darstellung von Zahn 4 nach derWurzelkanalbehandlung. Da dreiWände erhalten sind, wird ein Stiftaufbau nicht nötig sein.–Abb. 2: Der Zahn wird mit einer Teil- matrizeisoliert(PalodentPlus,DENTSPLY).–Abb.3:DieKronedesendodontischbehandeltenZahnswirdmitSDRwiederaufgebaut(DENTSPLY).–Abb.4:Nach20SekundenLicht- härtung ist SDR auspolymerisiert.–Abb. 5: Der definitive Kronenaufbau von Zahn 4: Da für eine Folgesitzung eine vollverblendete Restauration geplant war, wurde der Kronenaufbau mit einer 2 Millimeter dicken Schicht Hybridkomposit abgeschlossen.–Abb.6: Die Röntgenkontrolle zeigt dieWurzelkanalfüllung und dieAufbaufüllung: Die exzellenteAdaption an die Kavitätenwände und die Röntgensichtbarkeit von SDR sind gut sichtbar.(Alle Fotos: Goodchild) Literaturverzeichnis 1 2 3 4 5 6 © Robert Kneschke/Shutterstock.com Tel.: +1610-446-4225 1234 56

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