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Dental Tribune German Edition

Continuing Education DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 4/2015 · 8. April 201512 Künstliche Zahnfüllungen müssen viel aushalten,nichtnurSäurenundBakte- rien im Mund, sondern vor allem auch riesige mechanische Kräfte. Klassische Amalgamfüllungen sind wegen ihres Quecksilbergehalts unbeliebt, neuere Kunststoff-Komposite halten den Be- lastungen häufig nicht ausreichend langestand. Ein interdisziplinäres Team des Niels-Bohr-Instituts an der Universität Kopenhagen forscht daher an Glas- ionomerzement,einemFüll-Material, das ohne Quecksilber auskommt, bio- logischverträglichundeinfachzuverar- beiten ist.„Wir untersuchen die Bezie- hung zwischen der Mikrostruktur des Materials und seiner Belastbarkeit, da- mit wir diese Eigenschaften verbessern können“,sagtDr.AnaR.Benetti,Zahn- ärztin und Wissenschaftlerin an der Universität Kopenhagen. Dabei wird Glasionomerzement als Pulver einfach mit einer Flüssigkeit angerührt, eine spezielle Laborausrüstung ist nicht nötig. Zudem härtet die Füllung von selbst aus und muss nicht wie Kompositfüllungen mit einer UV- Lampegehärtetwerden.Dieseeinfache Handhabung ist ein Vorteil bei der Be- handlung von Patienten in ländlichen Regionen Afrikas, Chinas oder Süd- amerikas,dienichtansStromnetzange- schlossensind. Säuren in den Zement oder besser ins Wasser? Das Material lässt sich auf mehre- ren Wegen zu einer Zahnfüllung ver- arbeiten: Das Zementpulver kann ent- wedermiteinerWasser-Säure-Mischung angerührt werden oder es wird schon vorab mit einer Mischung aus Säuren versetzt, sodass normales Wasser zum Anrührenausreicht.DieFragewarnun: Was ist der beste Weg, um eine stabile Füllungzuerreichen? „Dabeiisteso.k.,wenndieZahnfül- lungen eine gewisse Anzahl von Poren aufweisen“, erklärt Prof. Dr. Heloisa N. Bordallo, Materialforscherin an der Universität Kopenhagen. „Problema- tischwirdesdann,wennPorenmitFlüs- sigkeit gefüllt sind, denn dann brechen dieFüllungenleichter.“UmdieseFrage zu untersuchen, nahmen sie Kontakt zu Dr. Nikolay Kardjilov und Dr. Ingo Manke auf, die Experten für 3-D-Bild- gebung mit Neutronen- und Röntgen- tomografie am BER II des Helmholtz- ZentrumsBerlinsind. Maximaler Durchblick mit Neutronen- und Röntgentomografie „Unser Instrument CONRAD II ermöglichtdie weltweit höchste räumliche Auflösung mit Neutronen, vergleichbar mit derAuflösung,die wir mit der Röntgen-Mikrocomputerto- mografie erreichen, die wir hier auch durchführen“,erklärtDr.Kardjilov.Um diePositionundGrößederPoreninden unterschiedlichangerührtenFüllungen zu ermitteln, fertigten sie zuerst CT- Aufnahmen in 3-D an. Die anschlie- ßende Neutronentomografie ermög- lichte dann,dieVerteilung von Wasser- stoffatomen und Flüssigkeit im Mate- rial und insbesondere in den Poren zu erkennen. Stabilere Füllungen mit „saurem“ Wasser Die Ergebnisse zeigen, dass der „einfachste Weg“ nicht der beste ist: Wenn der Zement bereits mit Säuren vermischt ist und nur noch mit Wasser an- gerührt werden muss, kommt es zu Poren, die Flüssigkeit enthalten.„Wir erhalten ein stabileres Ma- terial, wenn wir das Ze- mentpulver mit einer Mischung aus SäurenundWasseranrühren.Esistbes- ser,dieSäurenimWasserzuzugeben–es hilft,dieFlüssigkeitschnellerzubinden, sodasswenigerWasserinPoreneingela- gert wird“, erläutert Prof. Dr. Bordallo. DennochistnochinbeidenFällenzuviel Flüssigkeit in den Poren, die Forschung nach der idealen Mischung für die per- fekteZahnfüllung gehtweiter. Die Ergebnisse sind im Open Access Journal ScientificReportspubliziertmitderdoi:10.1038/ srep08972–Quelle:HZBHelmholtz-ZentrumBerlin DT Wie gelingen stabilere Zahnfüllungen? Wissenschaftler des Niels-Bohr-Instituts der Universität Kopenhagen geben erste Antworten. Prof.Dr.Heloisa N.Bordallo und Dr.Ana R.Benetti. Scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Tablet,um unsere ZWP online App downloaden zu können. Scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Tablet,um unsere ZWP online App downloaden zu können. DOWNLOAD FÜR ANDROID DOWNLOAD FÜR iPAD ZWP online App Zahnmedizinisches Wissen für unterwegs ANZEIGE TORONTO – Neue Erkenntnisse über die Rolle des Faktors Amelotin (AMTN) während des Wachstums von Zahnschmelz haben Forscher um Prof. Dr. Bernhard Ganss an der Universität von Toronto in Kanada erzielt.1 Diese stellen einen Zu- sammenhang zwischen Amelotin undZahnschmelzdefektenund-ent- stehungher. Die gleiche Forschergruppe be- schäftigt sich seit mehr als zehn Jah- ren mit Amelotin. Sie berichteten erstmalsimDezember2005überdie Entdeckung dieses wichtigen Prote- ins.DamalsanalysiertensiedieGen- expression von Mäusezähnen hin- sichtlich Faktoren, die an der Zahn- bildung beteiligt sind. Dabei stießen sie auf den Proteinfaktor, welcher von Ameloblasten produziert wird. Die Amelotingene von Mäusen und Menschen weisen eine sehr ähnliche Exon-Intron-Strukturauf. Bisher wurde jedoch noch nicht überprüft,welcheFolgeneineAbwe- senheitvonAMTNhat.Daherunter- suchten sie nun AMTN-Knockout- MäuseundentdecktenUnterschiede desZahnschmelzes.DieUnterkiefer- schneidezähne zeigten schwache Stellen an den Kanten und zerbra- chen bzw. splitterten. Eine Mikro- skopanalyseergab,dassdieMinerali- sierung des Zahnschmelzes verlang- samt stattfand.Im Reifestadium war das Volumenwachstum der Kristal- liten eingeschränkt, was wiederum zueinerHypomineralisationführte. An einer Stelle schien die Abwe- senheit von AMTN keinen Unter- schied zu machen: Im Saumepithel, in dem ebenfalls Amelotin vor- kommt, zeigten sich keine Beein- trächtigungen, sodass die Mäuse ei- nen einwandfreien Attachmentzu- standhatten. Quelle: ZWP online DT 1 Enamel Hypomineralization and Structural Defects in Amelotin-deficient Mice, Y. Nakayama J. Holcroft B. Ganss, JDR, doi: 10.1177/0022034514566214 Amelotin entscheidend für Zahnschmelzgenese Kanadische Wissenschaftler gewannen neue Forschungsergebnisse zum Enamelum.

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