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Special Tribune Swiss Edition

SPECIALTRIBUNE Swiss Edition · Nr. 3/2015 · 4. März 2015 Special News 27 WiemanohneeinenkomplettenUm- baueinsichtbares„Facelifting“vonab- genutztenPraxenerreichenkann,ver- rät Rudi Kassel, Mitinhaber von her- zog,kassel+partner,imInterview. HerrKassel,SierichtenseitJahrzehn- ten bundesweit Praxen ein und be- gleiten Ihre Kunden zum Teil über ganze Dekaden. Was raten Sie Bau- herren, die eine an sich funktionie- rende,abereinwenigindieJahre gekommenePraxishaben? Zunächst einmal ist es natürlich wichtig, eine Bestandsaufnahme zu machen. Meist besprechen wir bei einem Termin vor Ort, wo die emp- fundenen Defizite liegen. Sind es tat- sächlich „nur“ optische Faktoren, die stören, oder sind auch funktionelle Probleme, etwa nach der Umstruktu- rierunginternerAbläufe,zulösen.Bei älterenPraxenistes,umeinBeispielzu nennen, häufiger so, dass die grossen Karteischränke, die es früher noch gab, abgeschafft werden. Das schafft viel Spielraum für die Neugestaltung des Rezeptionsbereichs. Oder eine Praxis zieht um, auch dann können bestehendeDingeweitergenutztwer- den. Ausserdem haben wir häufiger den Fall,dass bestehende und gut lau- fende Praxen von der jungen Genera- tionübernommenwerden. Da gilt es dann nicht nur, deren Ansprüche an die Funktionen der Praxis zu berücksichtigen, sondern manchmal auch, den Prozess der räumlichen Veränderung zwischen denGenerationenzumoderieren. WiepackenSieeinesolches„Facelift“, wieSiesagen,dannan? Im ersten Schritt versuchen wir herauszufinden, was den „neuen Geist“ der Praxis ausmachen soll.Wir berücksichtigen dabei natürlich, was schon vorhanden ist und was neu gedacht werden kann. Grundsätzlich aber gilt: Entscheidend ist,für was der Bauherrstehenwill. GebenSiedaeineRichtungvor? Wenn unser Kunde dies wünscht, selbstverständlich. In der Mehrzahl aller Fälle aber hören wir erst einmal, welchenStyleunserKundebevorzugt, ob es neue Lieblingsfarben gibt oder – was gar nicht selten vorkommt – ein bestimmtes Objekt der Schlüssel zu einem Look sein soll. Das kann ein Urlaubsmitbringsel sein, ein Kunst- werk, eine bestimmte Leuchte… Inspirationengibtesviele. Und anhand solcher Objekte kreie- renSiedanneinenneuenLook? Zuweilen ja. Dann sehen wir uns an,für was das Objekt steht.Beispiels- weise haben wir mal eine Rezeption nach der Linienführung eines Lam- borghini Gallardo gestaltet. Dessen mehrfach gekippte Flächen haben wir in einen Baukörper aus Corian über- setzt. Oder wir hatten eine Bauherrin, dieleidenschaftlichgerneanderSeeist. Also hat dies den Look für die Umge- staltungvorgegeben. Wasbedeutetdaskonkret? Wirfragenuns,fürwaseinObjekt oder ein Stil stehen: für welche Mate- rialien, welche Art der Verarbeitung, welche Farbwelten, welche Traditio- nen.DanachsetzenwirdieDingekon- sequent ein. Wir haben schon Böden aus Kunststoff gegossen, aber häufig auch Echtholz verlegt. Wir setzen oft Corian als Werkstoff ein, weil dessen seidigglatteOberflächeeinfachfantas- tisch ist.Aber wir nutzen genauso tra- ditionelle Materialien, spielen mit Licht oder gestalten Flächen grafisch. Wirfühlenunsdanichtfestgelegt,ganz im Gegenteil. Schliesslich treten wir nicht an, um eine „Praxis von der Stange“ zu gestalten. Und das bedingt eben, sich bei vielen Stilen und in vie- lenWeltenzuHausezufühlen. UndwiemachenSiedas? Unsisteswichtig,Trendszuerfas- sen und zu erleben, wie bestimmte Dinge authentisch gestaltet werden können. Deshalb reisen wir viel und holen uns Inspirationen aus aller Welt. Diese setzen wir dann für die durchgängige Gestaltung von Räu- men um. WennSieeinensolchenLeitfadenmit Ihrem Bauherrn gefunden haben – wielangedauertdieNeugestaltung? Das ist unterschiedlich. Manch- mal, wenn es nur kleine Veränderun- gen geben soll, reicht schon ein langes Wochenende,um die Praxis in neuem Glanzerstrahlenzulassen.Besseristes aber,dieNeugestaltungindieUrlaubs- zeit zu legen,weil manche Dinge auch Trocknungszeiten benötigen. Länger als ein paar Wochen hat bei uns aber noch keine optische Retusche gedau- ert. GehörtzudieseroptischenRetusche auch eine Art Stilberatung? Manch- mal ist es ja so,dass in PraxenAcces- soiresgestelltwerden,diesogarnicht dazupassenwollen…? Das gibt es leider,und wir erleben dasauchhäufiger.Deshalbberatenwir unsere Bauherren auf Wunsch natür- lichgerneauchindieserHinsicht.Wir wissen, dass gerade Zahnärzte häufig Wert auf stylishe Produkte oder echte Designikonen legen, und natürlich helfen wir auch gern dabei, Leuchten oder Möbel zu beschaffen. Darüber hinausarbeitenwirauchmitSpezialis- tenfürInteriorStylingzusammen,die sich um all die netten Kleinigkeiten kümmern, die einen Raum lebendig machen:BilderundSkulpturen,Vasen und Accessoires, Textilien und so weiter. Man könnte also sagen: Wer will, bekommt ein Rundum-sorglos-Pa- ketbeiuns. Herr Kassel,wir dan- kenIhnenfürdasGe- spräch. herzog,kassel+partner Tel.:+49721831425-0 www.herzog-kassel.de ST ANZEIGE „Facelifting“ der Praxis: Wenig Aufwand, grosse Wirkung Auch die schönste Praxis kommt mal in die Jahre. Sei es, weil die intensive Nutzung Spuren hinterlässt oder sich Stil oder Farbgeschmack der Betreiber mit der Zeit verändert haben. Von Katja Mannteufel, Leipzig. Rezeptionsgestaltung nach der Linienführung eines Lamborghini Gallardo. –Vorbild für den Entwurf. – Entwurfsskizzen per Hand. – Finaler Empfangstresen. Empfangsbereich vor der Neugestaltung.–Empfangsbereich nach dem „Facelift“. (Fotos: Joel Micah Miller,Fotografie,Stuttgart) Rudi Kassel [Infos zur Person]

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