Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition

User Report DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 3/2015 · 4. März 201512 Die Vorteile direkter Composite- Restaurationen sind vielfältig: mini- male Invasivität,unmittelbare ästhe- tischeundfunktionelleVerbesserung der klinischen Situation, direkte kli- nische Kontrolle von Farbeffekten, Modifizierbarkeit unter Berücksich- tigungvonPatientenwünschensowie dieVermeidungvonProvisorien.An- hand einiger klinischer Fallbeispiele werdennachfolgenddieEinsatzmög- lichkeiten des IPS Empress® Direct- CompositesinderFrontzahnästhetik beschrieben. Patientenfall 1 Eine 44-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch vor, die ausge- dehnten Zahnhartsubstanzdefekte an ihren Oberkieferfrontzähnen therapieren zu lassen (Abb. 1).Zuvor waren von Prof. DDr. Siegfried Kul- mer und Zahntechniker Christoph Zobler, beide Innsbruck, bereits die okklusalen Gegebenheiten mittels presskeramischer Arbeiten rekon- struiert und somit die vertikale Di- mension erhöht worden. Die entscheidenden Parameter für eine ästhetisch-funktionelle Re- konstruktion von Frontzähnen sind neben der Berücksichtigung der sta- tischen und dynamischen Okklu- sion, die Bestimmung der Breiten- und Längenverhältnisse der Zähne sowie die Berücksichtigung der Bipupillarlinie und des Verlaufs der Unterlippenkontur während des Lä- chelns (Abb. 2).Da die Patientin eine etwas hellere Zahnfarbe wünschte, wurden zunächst einige ausgewählte Dentinmassen der IPS Empress Direct-Composites durch Isolierung mit flüssiger Vaseline reversibel auf die geschädigte Zahnhartsubstanz aufgebracht und polymerisiert. Als Wunschfarbe wurde zusam- men mit der Patientin die Farbe A2 ausgewählt und anschließend die korrespondierenden Dentin- und Schmelzmassen verwendet. Um einen harmonischen Übergang zwi- schen Restauration und bestehen- der Zahnhartsubstanz zu schaffen, wurde eine „invasivere“ Compo- site-Schichttechnik angewandt. Mit flammenförmigen Finierdiamanten (60␮m belegt, rot kodiert) wurde eine mamelonähnliche Morphologie in die Zahnhartsubstanz eingebracht (Abb. 3 und 4). In diese Vertiefungen wurden neben Dentinmasse äußerst fein dosierte Effektmassen wie „Trans“ und/oder „Opal“ aufgetra- gen (Abb.5). Im vorliegenden Fall wurde „frei Hand“ unter Berücksichtigung der Bipupillarlinie und des Unterlippen- verlaufs modelliert (Abb. 6). Am Ende der Behandlung konnte ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden (Abb.7). Patientenfall 2 Bei einer 39-jährigen Patientin waren die zentralen Inzisivi des Oberkiefers durch ausgedehnte Zahnhartsubstanzdefekte in ihren Proportionen stark verändert. Dies führte zu einer erheblichen Beein- trächtigungdesästhetischenErschei- nungsbilds (Abb. 8). Die Analyse der Proportionen durch die Messung und Berechnung des Breiten-Län- gen-Verhältnisses ergab 89,9 Pro- zent. Als bestehende Breite wurden 8,9mm evaluiert. Um die empfoh- lene „Idealproportion“ von 80 Pro- zent zu erreichen,musste die Schnei- dekanteum2,2mmverlängertwerden (Abb. 9). Als Zahnfarbe wurde A2 ausgewähltundohneLokalanästhesie eine mamelonähnliche Struktur in den abradierten Schneidekantenbe- reich präpariert. In die Vertiefungen konnteDentinmassegeschichtetund somit mamelonähnliche Strukturen generiert werden.Zwischen die Den- tinfinger wurden minimale Mengen derEffektmasse„Trans“eingebracht. Die weitere Schichtung erfolgte mit den korrespondierenden Schmelz- massen (Abb.10). Durch die individuelle „Frei- Hand“-Schichtung konnte eine na- türliche Anpassung an die beste- hende Zahnhartsubstanz erreicht werden. Die Anatomie der Front- zähne harmoniert hervorragend mit derdynamischenOkklusion(Abb.11). Patientenfall 3 Ein 17-jähriger Patient kam in Begleitung seiner Mutter. Der junge Mann wünschte den Austausch der insuffizienten Composite-Restau- rationen an den Zähnen 11 und 21 (Abb. 12). Neben der Auswahl der geeigneten Zahnfarbe war die Nach- ahmung der weißlichen Einlagerun- gen in der Zahnhartsubstanz eine Herausforderung. Nach der Rekon- struktion der Zahnform mit Dentin- und Schmelzmassen der Farbe A3 wurden mit einem Feinkorndiaman- ten leichte Vertiefungen in die Com- posite-Oberflächen eingebracht und die Malfarbe „honey“ des IPS Em- press Direct Color-Sets äußerst dünnmiteinerzahnärztlichenSonde aufgetragen. Nach der Polymerisa- tion erfolgten die Überschichtung mit Schmelzmasse sowie die Aus- arbeitung der Restaurationen mit Aluminiumoxidsteinenundeinseitig beschichteten Ausarbeitungs- und Politurscheiben. Für die endgültige PoliturdienteneinBaumwollschwab- bel sowie Polierpaste (Abb. 13). Erst durch das Angebot der Mal- und Maskierungsmöglichkeiten des IPS Empress Direct Color-Sets ist es möglich, eine farblich individuelle Struktur wie im vorliegenden Fall zu imitieren. Diskussion und Schlussfolgerung Mit modernen Composite-Sys- temen wie IPS Empress Direct bietet sich dem Zahnmediziner eine ästhe- tisch hochwertige Möglichkeit der direktenRestauration.Inausgewähl- ten Indikationsbereichen sind diese mit labortechnisch hergestellten in- direkten Restaurationen vergleich- bar. In einer klinischen Studie zu Frontzahnrestaurationen aus Com- posite, die zur Rekonturierung von Zähnen und zum Schließen von Dia- stemata eingesetzt wurden, konnte nachfünfJahreneineÜberlebensrate von fast 80 Prozent nachgewiesen werden.Diedabeiamhäufigstenauf- tretenden Komplikationen waren kleine Abplatzungen. Angesichts der zahlreichen Vorteile sind direkte äs- thetische Composite-Restaurationen im Frontzahnbereich eine echteAlter- native zu meist invasiveren indi- rekten Restaurationsformen. DT Direkte Composite-Restaurationen im Frontzahngebiet Moderne Composite-Systeme bieten eine Vielfalt an Individualisierungsmöglichkeiten,die sich mit der Herstellung indirekter Restaurationen im zahntechnischen Labor vergleichen lassen und somit mit solchen hervorragend kombinierbar sind. Von Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München, Deutschland. Prof.Dr.DanielEdelhoff Leitender Oberarzt stellv.Klinikdirektor Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Klinikum der Universität München – Campus Innenstadt Goethestr.70 80336 München,Deutschland daniel.edelhoff@ med.uni-muenchen.de Kontakt Infos zum Autor 1 2 4 3 6 7 8 9 10 11 12 13 5 67 89 1011 1213

Seitenübersicht