Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition

SPECIALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2015 · 28. Januar 2015 Special News 19 Trinkwasser muss eine ganze Reihe von Qualitätsmerkmalen aufweisen. Die mikrobiologische Unbedenk- lichkeit ist dabei in der Zahnmedizin von herausragender Relevanz. Laut österreichischer Trinkwasserverord- nung soll es frei von Pathogenen sein und die Anzahl von 100 Keimen pro Milliliter nicht überschritten werden. Die Gesundheit von Patient und Behandlerhängtentscheidendvonder Wasserhygiene ab. Fehlende Wasser- hygiene kann durch andere Hygiene- maßnahmennichtkompensiertwer- den. Die Qualität des Trinkwassers sollvondenVersorgerngewährleistet werden. Das klappt in der Regel so gut, dass dessen Verfügbarkeit als selbstverständlich hingenommen wird. DieseGewährleistunggiltjedoch nur bis zur Hausanschlussstelle. Ab diesem Punkt treten Einflüsse auf, welche die Qualität des Wassers be- einträchtigen. Leitungsstränge, die nurseltenodergarnichtdurchströmt werden, bilden Reservoire für die Ausbreitung von Keimen. Korrosion und Ablagerungen schaffen zusätz- licheOberflächenunddamitLebens- räume. Wärmeübertragung durch Heizungs- und Warmwasserleitun- gen begünstigen das Wachstum von Krankheitserregern wie Legionellen und Pseudomonaden. Auch Wasser- filterunddieZugabevonchemischen Mitteln gegen Kalk und Rost können sich negativ auf die mikrobiologi- schenEigenschaftendesWassersaus- wirken. Trinkwasser-Installationen in der Zahnmedizin Im Wesentlichen sind zwei Ursa- chen für dieVerkeimung derWasser- leitungen in der Zahnmedizin ver- antwortlich. Zum einen verstärken sich die bereits genannten, schäd- lichen Einflüsse durch den niedrigen Wasserverbrauch. Zum anderen kommt es durch retrograde Verkei- mung (gegen die Strömungsrich- tung) zur Ausbreitung potenzieller Krankheitserreger von den Dental- einheiten in die versorgenden Lei- tungssträngeundsogarindasöffent- liche Leitungsnetz. Nicht zuletzt durch Fälle von LegionellenimTrinkwasserrücktdas ThemaWasserhygieneindieöffentli- cheAufmerksamkeit.Hierergibtsich dieChance,dasVertrauendesPatien- ten durch Initiative in der Wasser- hygiene zu sichern. Dem Biofilm keine Chance Biofilm in Wasserleitungen ist nahezu allgegenwärtig und stellt nicht unmittelbar eine Gefahr dar. Unter den genannten Umständen kann er jedoch regelrecht aufblühen und problematisch werden. Eine er- höhte Keimzahl am Behandlungs- stuhlwirdnichtvomWasserausdem Leitungsnetz verursacht, sondern vom Biofilm in der Versorgungslei- tung unmittelbar davor. Die verbreitet angewendete Zu- gabevonDesinfektionsmittelninder Dentaleinheit hat keine Auswirkung auf den Biofilm in den Versorgungs- leitungen. Bei einer Störung der Dosierung besteht das Risiko einer soforteinsetzenden,erheblichenVer- keimung. Sogenanntes Biofilm-Re- movingsorgtnurfüreinekurzzeitige VerbesserungderWasserqualität.Die Neubesiedlung erfolgt rasant, denn die abgetöteten Organismen sind idealer Nährboden für ihre Nach- folger. Biofilm ist eine Lebensge- meinschaft von Mikroorganismen, eingebettet in einer schützenden Schleimschicht, und keine einfache Verschmutzung. Dem Wachstum von Biofilm muss vorgebeugt wer- den,indemihmdieLebensgrundlage dauerhaft entzogen wird. Nur eine vorgeschaltete Wasserentkeimungs- anlage verhindert wirksam die Aus- breitung von Biofilm in den Leitun- gen.ImVerbundmiteinerfreienFall- strecke (nach DIN EN 1717) ist eine retrogradeVerkeimung in das Trink- wassernetzpraktischausgeschlossen. Einfache Maßnahmen verbessern die Wasserhygiene Behalten Sie den Durchblick in Ihrer Installation. Eine vollständige und aktuelle Dokumentation wird leider selten gepflegt. Anhand dieser lassen sich Fehler bei Um- und Aus- bauten vermeiden und bestehende Schwachstellen aufspüren. Im Fall einer notwendigen Leitungssanie- rung kann der Aufwand minimiert werden.Neben dem Gewinn anWas- serqualität auch eine erhebliche Kos- ten- und Zeitersparnis. Achten Sie auf regelmäßigeWartung von Filtern und Dosieranlagen. Lassen Sie tote Stränge abtrennen und die Versor- gungsleitungen isolieren. Die Instal- lation einer Ringleitung ist die opti- male Lösung für die Wasserversor- gung der Dentaleinheiten. Auch das Spülen der Einheiten zu Arbeitsbe- ginn und nach längeren Arbeitspau- sen ist äußerst wichtig,denn: stehen- desWasser ist verkeimtesWasser. Lassen Sie sich selbst nicht im Unklaren über die mikrobiologische Belastung Ihrer Dentaleinheiten. Eine regelmäßige Laboruntersu- chung des Wassers aus zahnmedi- zinischen Einrichtungen ist noch nicht gesetzlich vorgeschrieben, je- doch empfiehlt das Institut für Hy- giene an der Medizinischen Uni- versität Graz eine zumindest jähr- liche Kontrolle. Ergänzend dazu können Sie Selbstkontrollen durch- führen. Leicht anzuwendende und kostengünstige Hygiene-Schnelltester („Dip-Slides“) geben Ihnen die Möglichkeit, den Hygienestatus Ihres Wassers unter Beobachtung zu halten. Tester zum Nachweis der Gesamtkeimzahl mit Farbindikator sind am besten geeignet.Wenn Sie als Praxisinhaber die Wasserhygiene in fremde Hände legen, verlieren Sie sie besser nicht aus den Augen. Denn der Überblick über die Gesamtheit der Wassersituation einer Praxis ist notwendigfüreineffektivesManage- ment der Wasserhygiene. Letztlich tragen Sie die Verantwortung und wer sonst, außer Ihnen, kann Ihre Praxis genau genug kennen? ST Mehr Initiative in der Wasserhygiene wagen Bei einer kaum überschaubaren Vielzahl von Anwendungen wird Trinkwasser auch als technisches Hilfsmittel eingesetzt. In der Zahnmedizin ist Trinkwasser Kühl-, Schmier- und Reinigungsflüssigkeit zugleich. Dabei kommt es in Kontakt mit offenen Wunden, wird verschluckt und von Patienten und Behandlern als Sprühnebel eingeatmet. Von Dr. Hanno Mahler, Friedberg, Deutschland. ANZEIGE Maßnahmen in derWasserhygiene. Dr.HannoMahler Biologe und Geschäftsführer der DentalWater Technology GmbH & Co.KG Ockstädter Str.26 61169 Friedberg,Deutschland Tel.: +49 6031 6870256 www.dwt-gmbh.com Kontakt Tel.: +4960316870256

Seitenübersicht