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Endo Tribune German Edition

Im Rahmen des diesjährigen Kon- gresses der Schweizerischen Gesell- schaftfürEndodontologieSSEwurde auch über die aktuellen Erkenntnisse reziproker Aufbereitungssysteme re- feriert. Neben meinem Referat über die Aufbereitung zeigte Dr. Klaus Neuhaus im Anschluss erste Resul- tate wissenschaftlicher Arbeiten zur Revision von Wurzelkanalfüllungen mittels RECIPROC-Instrumenten. Die reziproke Bewegung ist nicht neu Die reziproke Bewegung ist in derAufbereitungvonWurzelkanälen keine Neuerfindung. Sie basiert auf der Balanced-Force-Technik, die Roane in seiner Publikation 1985 beschrieben hatte.1 In seiner Arbeit zitiert er einige Studien, welche Frakturen der damals noch stan - dardmäßig eingesetzten Edelstahl- instrumente beschreiben. Durch die ausschließlich drehende Arbeits- weise der Instrumente im Kanal kam es häufig zum Bruch der Feilen. Um diesen Frakturen entgegenzuwirken, überlegte sich Roane,dass nach einer Rotation im Uhrzeigersinn eine Be- wegung im Gegenuhrzeigersinn zur Entlastung des Instrumentes erfol- gen sollte. Er konnte zeigen, dass mit seiner Aufbereitungstechnik weniger Frakturen erfolgten. Dies war aber nichtdereinzigeVorteilderBalanced- Force-Technik. Durch die alternie- rende Arbeitsweise der Instrumente konntezudemdieKanalanatomiege- krümmter Kanäle besser beibehalten werden. Spili et al.beschrieben 2005,dass Instrumentenbrüche auch in der NiTi-Zeit weiterhin ein Problem darstellen. Bei knapp 8.500 Fällen, die von Spezialisten mit Hand- oder maschinellen Techniken aufbereitet wurden, kam es in 3,3 Prozent der Fälle zu Instrumentenbrüchen.2 Werden ausschließlich maschinelle rotierende NiTi-Instrumente be- rücksichtigt, so kann sich die Frak- turrate laut Literatur auf bis zu 5 Prozent erhöhen. Instrumentenfraktur BeidemBruchvonFeilenwerden zwei Frakturarten unterschieden: Die Torsionsfraktur tritt auf, wenn die Instrumentenspitze im apikalen Teil des Wurzelkanals blockiert, der koronaleAnteiljedochweitergedreht wird.Dabeikommteszueinerplasti- schenVerformung,diebiszumBruch des Instruments führen kann. Diese Art von Frakturen kann durch die Verwendung drehmomentgesteuer- No. 5/2014 · 11. Jahrgang · Leipzig, 7. Mai 2014 Spezialisten-Newsletter Fachwissen auf den Punkt gebracht Anmeldeformular – Spezialisten-Newsletter www.zwp-online.info/newsletter Jetzt anmelden! ANZEIGE I n Zeiten, in denen die Implantologie als schnell und sehr erfolgreich gilt, scheint bisweilen der Eindruck zu entstehen, dass das Implantat der „bessere Zahn“ sein könnte. Im Artikel von Dr. Nischwitz (Seite 21) können wir lesen: „Die Therapie mit Zirkonoxid- Implantaten ist deutlich schneller und schmerzfreier als eine Wurzelbehand- lung. Hinzu kommt, dass die Prognose von Implantaten deutlich höher ist als die von wurzelbehandelten Zähnen.“ Kein Wunder also, dass endodontische Behandlungenimmernochalsschmerz- haft und langwierig eingestuft werden. Auch die Fortführung der Diskus- sion um den Zustand des Zahnes nach Wurzelkanalbehandlung „Wurzelkanal- behandelte Zähne sind tote Zähne“, die wir seit dem 19.Jahrhundert in schöner Regelmäßigkeit führen und die in die- sem Beitrag in eindeutigen Extraktions- empfehlungen ausufern, sind in der heutigen Zeit mehr als bemerkenswert. Es würde den Rahmen sprengen, dies alles zu kommentieren. Der Begriff „DertoteZahn“eignetsichnichtfüreine professionelle Betrachtung des Sach- verhalts,sondern trägt auf populistische Art und Weise zur Verunsicherung un- serer Patienten bei. Bisweilen zwängt sich die ketzeri- sche Frage auf, wie viel Leben denn in einem Implantat steckt. Die in diesem Beitrag ausgesprochenen Empfehlun- gen sind haltlos, da die zitierten Lite- raturstellen sich in der Regel mit der Analyse endodontischer Misserfolge beschäftigen, die in einer lege artis durchgeführten Zahn- medizin ohnehin eine Weiterbehandlung benötigen, die sicher nicht unweigerlich die Extraktion bedeutet. Betrachtet man die Entwicklungen und Ergebnisse zahlreicher wissenschaftli- cher Untersuchungen, so ist die Art der Herangehensweise dieser Ausführungen im Sinne einer evidenzbasierten, inter- disziplinären Zahnmedizin zum Wohle unserer Patienten im 21. Jahrhundert nicht mehr akzeptabel.Ich muss eigent- lich nicht betonen, dass endodontische Behandlungen heute mit ähnlich hohen Erfolgsraten aufwarten können. Auch die pauschale Behauptung, dass der wurzelkanalbehandelte Zahn ein Risiko fürdenGesamtorganismusdarstellt,lässt sich wissenschaftlich nicht belegen.Die Endodontie ist heute mehr als nur ein Versuch,denZahnlangfristigzuerhalten! „Erhalte Deinen Zahn!“ – so das Motto der im Oktober 2013 in Marburg durchgeführten 1. Gemeinschafts- tagung der DGZ und der DGET mit der DGPZM und DGR2Z. Lassen Sie uns genau an diesem Punkt weitermachen – für den Erhalt des natürlichen Zahnes, mit allen Möglichkeiten, die eine wis- senschaftlich fundierte Zahnerhaltung bietet. Daher möchte ich es nicht ver- säumen, Sie schon heute auf die kom- mende Jahrestagung der DGET vom 30. Oktober bis 1. November 2014 in Hamburg aufmerksam zu machen. Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 21 Die Wurzel allen Übels Wurzelkanalbehandelte Zähne sind an der Entstehung chronischer Krankheiten be- teiligt.Um denwurzelbehandeltenZahnzu ersetzen, haben sich Zirkonoxidimplantate alsoptimaleLösungerwiesen. 4Seite 23 Produkt des Monats Hygienisch und wirtschaftlich – das ist CaldeLuxe®.DieCalciumhydroxid-Creme hat sich in der Endodontie bewährt. Seit KurzemistsieauchinpraktischenPortions- blisternerhältlich.4Seite 19 Dr. Tomas Lang im Interview Der Endo-Spezialist bildet seit Jahren Zahn- ärzte in seinen Kursreihen aus. Dabei tauchen häufig Fragen hinsichtlich postoperativer Beschwerden und Schmerzmanagement bei Wurzelkanalbehandlungenauf. ENDOTRIBUNE The World’s Endodontic Newspaper · German Edition 1 Abb. 1: Frakturierte Instrumente. – Abb. 2a und b: Revision der Wurzelkanalfüllung mit RECIPROC-Instrumenten. „Endodontie“ – immer wieder das ewige Hin und Her! Statement von Prof. Dr. Christian Gernhardt* Reziproke Aufbereitung – Ist die Zeit der Instrumentenbrüche vorbei? Tendenziell zeigt sich, dass reziproke Instrumente nicht nur zur Aufbereitung von Wurzelkanälen, sondern auch zu deren Revision genutzt werden können. Von Dr. Mauro Amato, Universität Basel, Schweiz. 2a 2b Infos zum Autor * Präsident der DGET

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