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Dental Tribune Austrian Edition

Industry Report DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 12/2014 · 3. Dezember 201414 Plasma ist ein Teilchengemisch auf atomar-molekularer Ebene, dessen Bestandteile teilweise oder vollstän- dig in Atome, Ionen und Elektronen aufgeteilt sind.In der Medizin einge- setztesPlasma,abgekürztTtP(Tissue tolerablePlasma),isteinCocktailmit Raumtemperatur, dessen Bestand- teile teilweise über eine Ladung ver- fügen.Als Basisgas wird in der Medi- zinUmweltluftfürCAP(coldatmos- pheric plasma), Argon oder reiner Sauerstoff mit 95 Prozent für COP (cold Oxygenplasma) eingesetzt. Für den Heilungsprozess ist dabei der Reinheitsgrad von entscheidender Bedeutung. So kann durch Smog belastete Umweltluft toxische Gase beinhaltenund es demzufolgezuun- spezifischen radikalischen Ketten- reaktionen kommen. Der therapeu- tisch genutzte Konzentrationsbe- reich liegt in der Keimeliminierung und Wundreinigung bei 40µg/ml bis zu 120µg/ml,zur anschließenden Unterstützung des Heilungsprozesses bei nur noch 1µg/ml bis 20µg/ml. Höhere Konzentrationen hätten in der Heilungsphase eine zytotoxische Wirkung und würden die Epitheli- sierung verhindern (Zerstörung der nachwachsenden Basalzellen). Zur systemischen Unterstützung des Heilungsprozesses ist nur CAP oder COP wirksam. Auch die Applika- tionszeit ist von ausschlaggebender Bedeutung,siekannvon10Sekunden biszu15Minutenbetragenundmeh- rere Sitzungen beanspruchen.Argon alsBasisgaswirdzurKeimfreihaltung bei der Zellkultivierung genutzt. Topische Wirkung von TtP Ttp wirkt bakterizid, indem es die Zellmembranen der Bakterien schädigt, fungizid durch die Verhin- derung der Sporenbildung und de- aktiviert Viren durch die Zerstörung des Andockmechanismus der Hülle. Darüber hinaus regt es den Abtrans- portvonLymphflüssigkeitanunder- zeugt damit einen Wundreinigungs- effekt. Die Wunden heilen besser durch die Zellsauerstoffsättigung, und die Freisetzung der Zytokine IFN, IL (Mediatoren) aktiviert das Immunsystem. Höher konzentrier- tesPlasmaführtzueinerKoagulation undzumStoppvonSickerblutungen, bei geringer Konzentration erhöht es die Fließeigenschaft. Toxizität TtP hat keine toxische Wirkung auf lebende Zellen,allerdings ist eine LungenbelastungbeiderTherapieim Mundraum mit offenen Systemen (Glaselektroden) zu vermeiden. Da- her muss eine funktionstüchtige Ab- saugvorrichtung eingesetzt werden. Wird hierfür der Speichelzieher der Dentaleinheit verwendet, dieser ist vom inneren Mundraum in etwa 1 bis 2cm Abstand zum Wundherd zu halten. Kommt es trotzdem zu einer allergischen Reizung, z.B. bei Asthmatikern, so ist dies so- fort mit einer Sauerstoffmaske zu be- heben.Dies dient als reineVorsichts- maßnahme, kritische Auswirkungen sind bei kurzer Einwirkzeit nicht zu erwarten. Ganz ausgeschlossen wer- den kann die Lungenbelastung dage- genbeigeschlossenenSystemeneiner Full Mouth Disinfection mit TtP. In diesem Fall bildet ein doppelsei- tiger Mundeinsatz FMT (Full Mouth Tray) eine Schutzatmosphäre um alle Parodontien und Zähne. Das bei geschlossenen Systemen unter der Schutzatmosphäre abgesaugte rest- liche Plasma wird in einem Kataly- sator in atmosphärischen Sauerstoff zurückgewandelt. Ist die Schutzat- mosphäre gestört, so unterbricht das GerätsofortdieTtP-Gewinnung,um sie wieder zu starten, sobald die Schutzatmosphärewiederhergestellt ist.BeirichtigerDosierungundunter Beachtung der notwendigen Schutz- maßnahmen entstehen keinerlei Nebenwirkungen. Somit ist die TtP- Therapie unter Verzicht auf den Ein- satz von Antibiotika eine effektive biologische Therapie insbesondere unter Einsatz von COP. Geweberegeneration TtP ist unter Verwendung von Sauerstoff als Basis (COP) ein ideales Therapeutikum zur Zellneubildung desGewebes.EinAnteildesatomaren Sauerstoffs utilisiert; der überschüs- sige, zwar penetrierte, aber nicht uti- lisierte Anteil formiert sich im glei- chen Moment zu bimolekularem Sauerstoff. Durch den kurzfristigen oxidativenStresswirdderAdaptions- mechanismusunddamitdieProduk- tion von Erythrozyten mit einem höheren Gehalt an 2,3-DPG (Regu- lationdesHämoglobinbeiderSauer- stoffabgabe) sowie die Produktion von antioxidativen Enzymen akti- viert.Hierdurchentstehteinebessere biochemische Fähigkeit, größere Sauerstoffmengen an das ischämi- sche Gewebe abzugeben. DerEpithelschlussistinderRegel das Kriterium einer guten Wund- heilung, trotzdem kann es auch bei bester Wundversorgung, aufgrund einer schwachen Immunlage des Patienten, zu einer Störung der Wundheilungkommen.Ergebensich Restostitiden aufgrund von „dolor post extractionem“, kommt es nicht selten zu chroni- schen Entzün- dungen im Kno- chen, welche vom Pa- tienten oft nicht bemerkt wer- den. Die Regulationsbereitschaft ist gestört. Hier ist die Therapie mit COP eine Behandlungsmöglichkeit. Die Therapie muss in Dreitages- abständen so oft wiederholt werden, bis das Granulationsgewebe den nackten Knochen bedeckt, was in der Regel bereits nach zwei bis drei Sitzungen erreicht ist. Knochenregeneration Das weiche Bindegewebe ist mit seinem Metabolismus für den Um- und Abbau des Knochens verant- wortlich. Bekannt ist auch, dass es bei einer Wundsetzung zu Verände- rungen des Elektrolythaushaltes im Wundareal kommt. Der in der Im- plantologie vorliegende mechani- sche Reiz im Wundgebiet verändert in der Knochenumgebung des Fräs- kanals die Blutzirkulation und damit die Leukozyten-Extravasation. In dieser Phase müssen sich der Elektrolythaushalt,die Gewebespan- nungundderpH-Wertimumgeben- den Knochen wieder regenerieren, was eine gute Utilisation mit Sauer- stoff erfordert. Diese wird mit einer Beflutung mit TtP durch die Repola- risation sichergestellt. Zugleich hat dieBeflutungmitTtPeinenpositiven Effekt auf die Mikrozirkulation. Es kommt zu biochemischen Verände- rungen in den Geweben, dies ver- bessert die nutritive Versorgung. Die Freisetzung von Interleukinen ist ein weitererVorteil.DieSchockphasedes Gewebes wird wesentlich verkürzt, sodass die Regressionsphase mit an- schließender Reparationsphase, das Einsprossen der Gefäße sowie die Umwandlung des Granulationsge- webesinKallusbeginnenkann.Inder Regressionsphase wird der Wund- boden demarkiert und es kommt zu BildungeinerAnhäufungvonLeuko- zyten, was die Säuberung des Wund- bodens bewirkt. Durch die fehlende Schorfbildung bei intraoralen Wun- den ist das in dieser Phase gebildete Granulationsgewebe sehr anfällig für Infektionen und toxische Belas- tungen,wiez.B.dasRau- chen. Eine FMD-Be- handlung in Dreitages- abständen ist da- mit unbedingt zu empfehlen. Empfohlen wird die Behandlung unter einer wechselnden Unterdruckphase eines FMT, um eine weitreichende Pene- tration in Geweben zu erreichen. Erstveröffentlichung: ZWP spezial 10/2014 DT Einfluss der aktuellen Plasmamedizin auf die Knochen- und Geweberegeneration Hautverträgliches Plasma, abgekürzt TtP, wirkt in der Zahnmedizin gegen Karies, Parodontitis und Periimplantitis. Die Therapie mit TtP hat aber auch einen positiven Einfluss auf die Knochen- und Geweberegeneration. Von Dr. Jens Hartmann, Neumarkt, Deutschland. Dr.med.dent.JensHartmann jens.hartmann@ozonytron.com MIOInternational OZONYTRONGmbH Tel.: +49 89 24209189-0 www.ozonytron.de Kontakt Infos zum Autor Abb.1:Anschauliche Darstellung der Plasmawolke.– Abb.2: Patientin mit FMT während der Full Mouth Disinfection. Abb.3:Weicher Mundeinsatz (med.zertifiziert).– Abb.4: OZONYTRON-XO.– Abb.5: OZONYTRON-XP/OZ. Schematisierte Darstellung des Mundein- satzes. Der FMT umschließt Zähne und Zahnfleisch und bildet eine Schutzatmo- sphäre, Plasma wird am oberen und unte- ren Frontzahn eingeflutet (blauer Strahl), durchflutet alle Parodontien und Zähne, penetriert in Kavitäten und das Gewebe und desinfiziert.An den Molaren des Ober- und Unterkiefers wird nicht penetriertes, überschüssiges Plasma, einschließlich der Sulkus Fluide, Speichel, Blut etc., wieder abgesaugt (roter Strahl). 1 3 4 5 2 Tel.: +498924209189-0 345

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