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Dental Tribune German Edition

der Tropfen sein, der das bereits randvolle Fass zum Überlaufen bringt. Auch ist es wichtig, den ge- samtenKörperalsintegrativesSystem zuverstehen,anstattihninseineEin- zelteile zu zerlegen. In vielen Fällen istesinderPraxisdesAutorsüblich, zunächst ein primär überreaktives Immunsystem durch funktionell medizinische Aspekte aus den Be- reichen Ernährungs-, Umwelt- und Nährstoffmedizin herunterzufahren, alleMetalle,Entzündungenundwur- zelbehandelte Zähne zu entfernen und zunächst über Langzeitprovi - sorien Stabilität in dieses Gefüge zu bringen. Vor allem bei chronisch- progredienten Erkrankungen wie MS, Parkinson, Alzheimer, Krebs und ALS ist dieses Vorgehen von entscheidender Bedeutung. • Das Material der Wahl, sowohl be- züglich Biokompatibilität als auch Ästhetik, ist momentan Keramik. Zur Auswahl stehen verschiedene Keramiktypen: Bewährt haben sich KonstruktionenausZirkon(di)oxid und in letzter Zeit auch Lithium- disilikatkeramiken (IPS e.max/ Ivoclar Vivadent). Auch die klassi- sche Feldspatkeramik findet ihre Anwendung. • Der Autor ist Vizepräsident der International Society of Metalfree Implantology e.V. (ISMI) und so ist esinseinerPraxisschonheuteStan- dard,auchdieChirurgievollständig metallfrei durchzuführen. • Metallfreie Implantate aus Hoch- leistungskeramik [Zirkon(di)oxid] stellen eine wichtige Alternative gegenüber den üblichen Titanim- plantaten dar. Bereits 15 bis 20 Pro- zent der Bevölkerung reagieren laut Dr.Volker von Baehr (IMD-Berlin) unverträglich auf Titan,79 hauptsäch- lichausgelöstdurchdiemassenhafte Verwendung von Titandioxid als Füllstoff oder Farbstoff in Medi- kamenten, Nahrungsergänzungs- mitteln, Körperpflegeprodukten, Kosmetika, Kaugummi und Zahn- pasta. Die gewebsspezifischen Ma- krophagen reagieren auf die primär durch Abrieb entstandenen Titan- oxidpartikel mit Phagozytose und einer gesteigerten unspezifischen Immunantwort (Expression von „Alarmzytokinen“ TNF-␣, IL-1). Radar konnte zeigen, dass Zirkon- oxidpartikel gleicher Größe im Gegenzug keine proinflammatori- schen Zytokine (TNF-␣) in Makro- phagenkulturen induzieren.80 • Wenn man also weiterhin Titan für den Patienten risikolos inserieren möchte, sollte man vorab auf jeden Fall einen Titanstimulationstest und bei Patienten mit überschie- ßender Immunantwort (High-Res- ponder) eine genetische Entzün- dungsneigung im Blut bestimmen lassen, um sicherzugehen, dass dem Patienten durch das implantierte Metall kein Schaden zugefügt wird. Allerdings bleibt natürlich immer noch die Debatte bestehen, ob die MetallealsAntenneimMundwirken und dadurch die Elektrosensibilität des Patienten erhöhen. • Zirkon(di)oxid ist ein neutrales Element, bedingt lichtdurchlässig undbiokompatibel.ImVergleichzu Titan besitzt Zirkon(di)oxid keine freienElektronenanderOberfläche, wodurch es keinerlei Störfeldcha- rakter besitzen kann. Außerdem ist Zirkon(di)oxid im Gegensatz zum Grau der Titanimplantate durch seine weiße Farbe hochästhetisch. Mithilfe des Zirkonimplantates ist es folglich möglich, Biokompa- tibilität und Ästhetik zu vereinen. Seit Kurzem stehen Zirkonoxid- implantate sogar als zweiteilig ge- schraubte Implantate für alle Indi- kationen zurVerfügung. • ZurVerschraubung kann der biolo- gisch orientierte Zahnarzt Schrau- ben aus PEEK (Polyetherether- keton) verwenden. Dieses Material wird in der orthopädischen Chirur- gie bereits seit Längerem als Ersatz von Bandscheiben eingesetzt, da es demKnochenundKnorpelinseiner Elastizitätsehrähnlichist.Sowohlin Konstanz als auch in Tübingen ver- wendet der Autor PEEK seit einiger Zeit für Sekundärgerüste, Brücken oderalsBasisfürESG-Prothesen.Es ist sehr elastisch und kann auch aus osteopathischer Sicht für größere Verblockungen eingesetzt werden, da es im Gegensatz zum Metallge- rüstdieEigenbewegungderSuturen zulässt bzw. zu kompensieren ver- mag. Auch die Kaufunktion profi- tiert von diesem Material, da es durch seine Elastizität als eine Art Stoßdämpfer für Kaukräfte dient. Dieser Bereich ist zwar noch zahn- handwerklichesNeuland,allerdings sind solche Innovationen nötig,um langfristigFortschritteauf demWeg zum optimalen Material zu erzielen – auch die Kosten für ein Sekundär- gerüst aus PEEK im Vergleich zu seinem metallischen Konkurrenten sind deutlich geringer. • Vollkeramische Werkstoffe haben sich in den letzten Jahren nicht nur im prothetischen und ästhetischen Bereich bewährt, sondern sind nun bereits seit Längerem für chi- rurgische Zwecke einsetzbar. Auch die Kosten für den metallfreien Zahnersatz sind deutlich geringer geworden. Angesichts dieser Tat- sachen besteht dementsprechend keine Notwendigkeit mehr, Nicht- edelmetallkronen neben edelmetall- haltigen Versorgungen im Mund einzusetzen oder Goldaufbauten auf Titanimplantate zu schrauben. Es sollte stets ausnahmslos das Wohl des Patienten im Vorder- grund stehen, was mit den heutezurVerfügung stehenden Mate - rialien und Tech- niken in praktisch allen Situationen möglich ist. DT DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 12/2014 · 3. Dezember 2014 User Report 13 Dr.DominikNischwitz Biological &Aesthetic Dentist Zahnarztpraxis Andreas Nischwitz Heerweg 26 72070 Tübingen Deutschland Tel.: +49 7071 975977 dn@praxis-nischwitz.de www.zahnarzt-nischwitz.de Kontakt Infos zum Autor Abb. 18–19: Herstellung einer PRGF-Membran (Platelet-Rich in Growth Factors). – Abb. 20–21: Schutzmaßnahmen bei der professionellen Amalgamentfernung. Kofferdam – Goldnasenmaske – Clean-up-Sauger.Nicht im Bild: Sauerstoff- Nasensonde. 20 21 18 19 ZWP online App Zahnmedizinisches Wissen für unterwegsnhaZ WZ sehcsinizidem enilnoPW tnurüfnessiW ppAe sgewrea uü g FD DD APPAiRÜF DAOLNWDO D D IORDNARÜ DAAOOLLNNWWDODO ANZEIGE Literaturliste DTG1214_12-13_Nischwitz 24.11.14 14:19 Seite 2 Tel.: +497071975977 2021 1819 DTG1214_12-13_Nischwitz 24.11.1414:19 Seite 2

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