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Dental Tribune German Edition

News Düsseldorf/2014Seite 28 today n Seit 2010 widmet sich die Implant expo® als dentale Fachmesse regelmäßig den neu- esten Entwicklungen und aktuellen Frage- stellungen im Bereich Implantologie. Herr Werner, die Im- plant expo® feiert in diesem Jahr ihr fünf- jähriges Jubiläum. Mussten Sie vor der ersten Messe in Ham- burg im Jahr 2010 den Ausstellern erst erklären, was eine spezialisierte Fachmesse ist und warum es sinnvoll ist, hier präsent zu sein? Werner: Eigentlich nicht. Wir hatten uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie man die üblichen Indus- trieausstellungen im Umfeld von Kon- gressen für Aussteller und Besucher, also für beide Seiten, attraktiver machen kann. Dabei kamen wir schnell auf den Punkt, dass, wie so oft, die Qualität entscheidet, die Pro- fessionalisierung, die Fokussierung, die eigene Expertise, ein angenehmes Umfeld, ein besonderer Ser- vice, ein paar sympa- thische Extras, auch eine Prise Alleinstel- lungsmerkmal. All das macht Erfolg aus. Diese Bausteine der Implant expo® sind aber auch die Stichworte, mit denen die Unterneh- men sich im eigenen Bereich be - schäftigen, und ebenso die Zahnärzte und Zahntechniker. Vielleicht passte deshalb von Anfang an alles so gut zusammen. Die Implant expo® hat ein Konzept, das sie besonders macht. In Hamburg zeigte sich, dass es auch funktioniert: Die Aussteller waren begeistert, weil sie thematisch inter- essierte Besucher erwarten konnten. DieBesucherwiederumfandeneshilf- reich, komprimiert zu einem Thema Innovationen vergleichen zu können. Wie ging es nach dem Start weiter? Etwas „Neues“ zu schaffen heißt ja nicht, dass sich das dann auch nachhaltig durchsetzt. Hamburgwareinherausragender Start für das Konzept, hat uns aber auch ein paar kleinere Herausfor - derungen mit auf den Weg gegeben. Der unschlagbare Vorteil der Implant expo®, Parallelangebot zum Kongress der DGI zu sein, birgt auch eine ge- wisse Empfindlichkeit: Ist ein Kon- gress fast schon überfüllt gebucht wie in Hamburg, erlebt auch die Messe einen enormen Besucherandrang. Variiert die Zahl der Kongressteilneh- mer, spürt man das auch an den Mes- seständen.Dashatunsdarinbestärkt, derImplantexpo® eineigenesProfilzu geben. Ein Baustein ist die noch junge Implant expo® virtuell, das digitale ‘Rund-um-die-Uhr-und-rund-um-die- Welt-Angebot’derspezialisiertenFach- messe. Anfangs war das Interesse der BesuchergrößeralsdasderUnterneh- menbeidiesemeherungewöhnlichen Projekt, aber mittlerweile verbuchen wir eine wachsende Nachfrage. Bei Interessenten aus über 60 Ländern, wie die Zugriffsdaten zeigen, ist das auch kein Wunder. Wie hat sich die Implant expo® in den letzten fünf Jahren entwi- ckelt – hat sich der Ausstellerkreis verändert? Naturgemäß verändert sich der Ausstellerkreis einer spezialisierten Fachmesse eher wenig: Wir feiern in diesem Jahr deshalb mit einigen Firmen zusammen fünfjähriges Jubi- läum. Sie sind von Anfang an dabei und mit uns auch nach Bern gereist, als die Implant expo® die Gemein- schaftstagung von SGI, ÖGI und DGI begleitete – auf extrem reduziertem Platz. Hier konnten einige unserer Kernausstellernichtdabeisein.Schön ist, dass sich das Angebot der Fach- messe dennoch weiterentwickelt und immer wieder auch neue implantolo- gierelevante Themen dazukommen – was wir allerdings auch aktiv beför- dern. Und ganz großartig ist, darauf sind wir auch etwas stolz, dass die Messe inzwischen immer internatio- naler und auch eigenständiger wird. Wir verbuchen mittlerweile eine wachsendeAnzahlanAusstellernaus demAuslandundjedesJahrsteigende Anmeldezahlen von Fachbesuchern aus der ganzen Welt. Insgesamt zeigt sich, dass der Anteil der Besucher, die ausschließlichzurFachmessekommen, ganz deutlich zulegt. Nach den ersten fünf Jahren hat die Implant expo® also einen Platz in der Dentalszene er- reicht, der nicht nur uns beeindruckt. Wir freuen uns daher sehr auf die nächsten fünf! 7 Ein Grund zu feiern: Fünf Jahre Implant expo® Interview mit Stefan C.Werner,Geschäftsführer der youvivo GmbH. n Der diesjährige Kongress der Deut- schenGesellschaftfür Implantologie steht unter dem Motto „Was kommt, was bleibt? Implantologie neu ge- dacht“. Herr Prof. Schwarz, der Kongress gibt denBesuchernreich- lichGelegenheit,sich überdieunterschied- lichsten Aspekte – von der Implantat- planung über im- plantologische Ver- sorgungskonzepte bis hin zu Kom- plikationen und Management zu informieren. Welche aktuellen Trends werden vorgestellt, oder anders gefragt: Was kommt, was bleibt? Prof. Dr. Schwarz: Die Trends sind im Vorfeld immer schwer aus - zumachen – hier werden wir nach dem Kongress Genaueres wissen. Viele Kollegen haben das Gefühl, in der Implantologie sei bereits alles dokumentiert und ge- sprochen – es gäbe keine neuen Aspekte. Das ist mitnichten der Fall. Wir sind einer- seits noch ein sehr jungesFachundande- rerseits heute in der Evidenzlage v. a. in- terdisziplinär aufge- stellt.Daerweitertdie Schnittfläche mit an- grenzenden Fachbe- reichen aus der Zahn- medizin und Medizin ganz klar das Spek- trum. Das ist Kernas- pekt des Kongresses, dass wir Bewährtes auf den Prüfstand stellenundsomitimPrinzipaucheine Neudefinition bisheriger Standards der Implantologie anstreben. Wo ste- hen wir heute in der Implantat - planung, wie weit sind die digitale Planung und v.a. auch die Umsetzung analog nach digital bisher gelungen und können wir das wirklich empfeh- len. Es geht um die Fragestellungen der Einheilzeiten, patientenspezifi- scher Risikofaktoren und inwieweit siedastäglicheimplantologischeIndi- kationsspektrum beeinflussen. Welche Einflüsse haben neue Biomaterialien oder neue Implantatoberflächen? Wir werden als besonderes High- light im Rahmen des Kongresses eine revolutionäre Form der Augmenta- tion vorstellen, die Weltpremiere hat, d.h. es werden auch hier ganz neue Standards und ganz neue Aspekte definiert. Diesen Kongress sollte man keinesfalls verpassen! Titan vs. Keramik vs. Biopoly- mere – werden alle Materialien auch in Zukunft bestehen? Bei der Frage nach Implantatma- terialien und dem zahnärztlichen Implantat wird Titan weiterhin die Vorreiterrolle einnehmen. Es geht vielmehr um die Problematik des transmukosalen Implantatanteils. Dort stelltsichdieFragenachVeränderung der Materialien umso mehr, d.h. wie ist das Weichgewebsinterface zu sta- bilisieren, zu optimieren, und hier kanneinWachwechseldurchaussinn- voll sein. Das ist ein Aspekt, der auf dem Kongress ebenfalls diskutiert werden wird. Implantate sind heute selbstver- ständlich. Wo geht Ihrer Ansicht nach die Entwicklung hin und sind etwa passgenaue Implantate aus dem 3-D-Drucker die Zukunft? Beim Kongress geht es primär um eine Standortbestimmung und weniger um die Erläuterung oder Bewertung von Technologien für die Zukunft. Wir wollen die jetzige Ent- wicklung für den Praktiker ganz klar einfangen und ihm aufzeigen, welche Methoden sich bewährt haben und wo es Bedarf für eine Kursänderung gibt. Ich sehe individualisierte Bio- materialien, auch unter dem der- zeitigen Kostendruck, unter dem die Industrie steht, im Moment zwar wünschenswert aus Patientensicht, aber aus dem Zeitgeist heraus be- trachtet derzeit eher noch in weiter Ferne. In Deutschland werden pro Jahr bis zu 13 Millionen Zähne gezogen, das Potenzial für implantologisch zu versorgende Zahnlücken ist riesig. Wird hierzulande zu wenig implantiert? Deutschland ist in Europa Spit- zenreiter, was Implantatzahlen an- betrifft. Wahr ist aber auch, dass nur ein Bruchteil der entstehenden Zahn- lücken implantologisch versorgt wird und nach wie vor die konventionelle Versorgung an erster Stelle steht. Es gilt, die Indikation mit Augenmaß zu überprüfen. Wir sehen aus implanto- logischer Sicht aber ein ganz großes Potenzial,mehrfehlendeZähnedurch Implantate zu ersetzen. Auch das ist Teil des Kongresses: Standortbestim- mung – für welche Indikation bieten heute Implantate einen relevanten Vorteil. Die DGI feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Was wünschen Sie ihr für die Zukunft? Ich wünsche der DGI weiter- hin viel Erfolg, die „praktizierende Wissenschaft“ zum Nutzen ihrer Mit- glieder und zum Wohle unserer Pa- tienten zu fördern, wie es ihr in den letzten 20 Jahren so herausragend gut gelungen ist. Wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch! 7 5 StefanC.Werner 5 Prof.Dr.FrankSchwarz Neue Aspekte in der Implantologie? Interview mit Prof.Dr.Frank Schwarz,Präsident des 28.DGI-Kongresses. DTG1114_28_Interview 28.10.14 11:42 Seite 1

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