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Dental Tribune German Edition

DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 11/2014 · 5. November 2014 User Report 11 DielokalanästhesierendeWirkung setzt sofort ein. Anästhesieversager wie bei der klassischen Anästhesie (ca. 20 Prozent) sind bei der RA aus- geschlossen. Der Patient empfindet kein Taubheitsgefühl. Die Behand- lungkannsofortbeginnen. Indikation für den klinischen Einsatz der RA Prinzipiell lassen sich mittels Biofeedject® alle zahnmedizinischen Standardeingriffe durchführen. Da- bei werden nur die unmittelbar be- troffenen Rezeptoren im Behand- lungsgebiet blockiert: es reicht aus, Gingiva bzw. Mukosa, Periost oder Desmodontalapparat zu anästhe- sieren. Nachfolgend eine Übersicht der möglichenIndikationen. AnästhesievonGingivaund/oder befestigterMukosa: •chirurgischeEingriffe •PAundKonkremententfernung •Implantation •Osteotomie,Knochenentnahme •Zahnfleischaufklappung bei Im- plantation •Sinuslift •Zahnfleischstanzung bei Implanta- tion •BoneSplitting RA mit Biofeedject® in der Praxis VorbereitungundGrundsätzliches Gewebestrukturen sind unter- schiedlich durchlässig. Im Mund- bereich variiert die Permeabilität zwischen 5 und 25 Bar. Bei der ma- nuellen, klassischen Anästhesie hat der ZA keine Information über die Gewebedurchlässigkeit. Aufgrund dessen kommt es häufig zu Injek- tionsschmerzen und einem unange- nehmen Druckgefühl beim Anlegen desAnästhesiemitteldepots. Biofeedject® besitzt eine An- zeige, die jederzeit den an der Injektionsnadel anliegenden Druck anzeigt. Der Injektionsdruck muss lang- sam aufgebaut werden, um eine direkte Diffusion ins Gewebe und damit sofortige Blockierung der Rezeptoren zu ermöglichen. Wenn man den Taster behutsam drückt,wirddietaktileRückmeldung sofort spürbar; diese sollte neben der Druckanzeige immer als zusätzliche Kontrolle dienen. Biofeedject® beginnt mit der Injektion, sobald der automatische Druckausgleichhergestelltist.Dieser wird bei der RA nach ca. 0,5 bis zwei Sekunden erreicht, die Injektions- dauer beträgt je nach zu anästhe- sierendem Bereich zwischen ein und drei Sekunden. Die Injektion selbst kann und soll dabei im Sichtfenster kontrolliert werden. Die empfohlene Nadel, das empfohleneAnästhetikum Als Anästhetikum eignen sich alle in der Zahnheilkunde gebräuch- lichen Mittel. Mit ausreichend dünnen Nadeln können Einstich- schmerzen soweit reduziert werden, dass selbst Kinder und Angstpatien- ten die Injektion akzeptieren. Eine gerade 20G/0,2-mm-Injektionsnadel von 10 mm Länge ist empfehlens- wert. Platzierung der Nadel Ganz entscheidend für eine RA ist, dass die Injektionsnadel korrekt gesetzt wird: In der Gingiva wird sie mittig im Gewebe ohne direkten Kontakt zum Periost platziert, da es sonst zu Depotbildung und evtl. Staueffekten kommt. Direkt nach der Injektion er- kennt man ein Anämischwerden des anästhesierten Bereichs. Mit der Behandlung kann sofort begonnen werden. Dieintradesmodontale(oder intraligamentäre)Anästhesie(IDA) Die halbautomatische Applikation mittels Biofeedject® in den Desmo- dontalspalt entspricht der bekannten intraligamentären Anästhesie, jedoch ohnediebekanntenNachteile. „EingroßerVorteilist,dasseskaum zu iatrogenen Beeinträchtigungen kommt,damansichvollauf dasSetzen derAnästhesiekonzentrierenkannund nichtwiebeianderenSystemendauernd hantieren muss, z.B. beim Aufbauen des notwendigen Drucks.“ (Dr. med. dent. M. Rezazadeh, Konservierende ZHK,UniklinikRWTHAachen.) Das in den Desmodontalspalt gepresste Anästhetikum blockiert die Reizweiterleitung nur am Apex des jeweiligenZahnes:Dassessichhierbei nicht um eine intraossäre, sondern ausschließlich um eine intradesmo- dontale Anästhesie handelt, zeigt die Sensibilitätskontrolle am Nachbar- zahn. Die minimal dosierbare Injek- tion mittels Biofeedject® beschränkt sichauf dieBlockadedesEinzelzahns. IntradesmodontaleAnästhesie mitBiofeedject®inderPraxis Bei der IDA ist es wichtig, dass die Nadel in den Desmodontalspalt eingeführt wird. Für Anfänger ist es nicht immer einfach, den Spalt sicher zu finden und zu treffen,da die Spalt- breitenstarkvariieren. Der Bereich zwischen der harten Zahnsubstanz und dem Knochen istdeutlichweicher.DiesesGebietgilt es zu „treffen“, was nach einiger Übung gut gelingt. Ist man unsicher, ob die Nadel korrekt im Desmodon- talspalt liegt, testet man an anderer Stelle in der direkten Nachbarschaft (siehe Querschnitt Abb. 8). Für den Patienten sind diese „Übungen“ nicht schmerzhaft! Tipp: Bitten Sie den Patienten, während der Injektion einen leichten Gegendruck auszuüben, was für ihn gleichzeitig weniger Schmerz bedeu- tet. Sobald man den Taster am Biofeedject®-Gerät behutsam betä- tigt, baut sich der Druck langsam auf. BeikorrektplatzierterNadelsolltedie Druckanzeige auf maximal steigen unddreiStricheanzeigen. Ein Druckausgleich wird bei der IDA nach ca. einer bis eineinhalb Se- kunden erreicht, die Injektionsdauer selbstbeträgtca.sechsbiszehnSekun- den. Bei der IDA-Anwendung reicht i.d.R.eineInjektionjeWurzel. Tipps für Anfänger – wie beginnen? Man sollte Biofeedject® nur für die beschriebene Anwendung der RA und IDA und nicht als „Univer- salspritze“ auch für die klassische Anästhesie benutzen! Die Rezeptoren- anästhesie (RA) gelingt immer und erfordert keinerlei Übung. Mit der RAohneÜbungmöglich: •ExtraktionohneundmitInzision •Kinderzahnheilkunde (Extraktion Milchzahn) •Osteotomie •PAundKonkremententfernung •ImplantationohneundmitKnochen- entnahme •Sinuslift InKombinationmitIDAmöglich (hier sind etwas Übung und Erfah- rungnötig): •Konservierende und Kinder-ZHK mit Füllungen und Wurzelbehand- lungen •Weisheitszahnextraktion •Wurzelspitzenresektion •Prothetik Der Dank des Autors gilt Herrn Pit Aretz für seine Unterstützung. DT Dr.med.dent.SaidMansouri Heinrichsallee 32 52064Aachen,Deutschland Tel.: +49 241 502563 Fax: +49 241 538938 info@dr-mansouri.de Kontakt Infos zum Autor Literaturliste Abb. 12: Diffusion des Anästhetikums in den Desmodontalspalt nach RA beiWHZ-Extraktion. – Abb. 13:Vergleich Anästhesie im UK beiWeisheitszahnextraktion: RA vs. klassisch. Abb. 14: Aufwand RA vs.Vollnarkose bei Entfernung aller vierWeisheitszähne in einer Sitzung. Indikation für den klinischen Einsatz der intradesmodontalen Anästhesie • Konservierende ZHK • Prothetik • Kinderzahnheilkunde Indikation für den klinischen Einsatz der RA in Kombination mit intradesmodontaler Anästhesie • Extraktion (v.a. wenn inzidiert werden muss) • Weisheitszahnextraktion (nicht immer zusätzliche IDA notwendig) • Wurzelspitzenresektion • Osteotomie 12 13 14 DTG1114_10-11_Mansouri 28.10.14 11:27 Seite 6

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