Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition 10/14

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 10/2014 · 1. Oktober 2014 International Interview 9 Es kann bei der Implantologie zu vielen Komplikationen kommen. Dazu zählen Infektionen, Periim- plantitis, Knochenabbau, auch das NichtanwachsendesImplantats.Sie berichtenvoneinerfast100-prozen- tigen Erfolgs- und Zufriedenheits- quote.Dasklingtunwahrscheinlich. Palti: Also 100 Prozent schaffen selbst wir nicht. Aber unsere seit 16 Jahren geführten Statistiken zei- gen bereits eine Erfolgsquote von 98,6 Prozent! Die Zufriedenheit der Patienten ist sehr hoch, weil sie z.B. auch zwischen einer herausnehm- baren Prothese und einem festen Zahnersatz wählen können – da liegen Welten zwischen. Wir achten sehr darauf, dass unsere Patienten auch eine gute Mundhygiene betrei- ben und ihren implantatgetragenen Zahnersatz entsprechend pflegen. Gerade Ultraschallzahnbürsten haben sichhierbeibewährtunddeutlichzur Reduzierung des Infektions- oder Periimplatitisrisikos bei unseren Im- plantatpatienten beigetragen. Warumistesdennsowichtig,einen bakterienfreien Mundraum zu ha- ben?EinemgesundenImmunsystem könnensiedochnichtsanhaben? Hosefelder: Die Bakterien wer- den durch das Immunsystem nicht völlig vernichtet. Sie bilden auf den Zähnen einen Film, den sogenannten Biofilm (Plaque), der sich später zu Zahnstein wandelt. Der Ultraschall vernichtet die Bakterien, sodass sich kein Biofilm – und damit auch kein Zahnsteinbildenkann.Derantibakte- riellen Wirkung des Ultraschalls ist es zu verdanken, dass Wirkungen gegen Gingivitis, Parodontitis und Aphthen gefunden wurden, die auch eine hervorragende prophylaktische Be- deutung haben. Zahnfleischtaschen bildensichinwenigenTagenauf Nor- maltiefe zurück. Das beruht auf der Tatsache,dassderUltraschallauchdie Zahnfleischtaschen reinigt. Zahnpro- blemesindgenerellbakteriellbedingt, ohne Bakterien gibt es keine Zahn- probleme. Das kommt natürlich den Patienten auch nach einer Implantat- OP zugute – sie können sofort ihren Mund ohne Probleme reinigen, es tut janichtweh,weildieUltraschallzahn- bürste bewegungslos an Zähne und Zahnfleisch gehalten wird. Und eine gute Durchblutung des Zahnfleisches hilftbeiderschnellenHeilung. Viele Infektionen im Mundraum sind auf mangelnde Hygiene zu- rückzuführen. Was empfehlen Sie IhrenPatienten,diejahäufigWund- schmerzen haben? Antibiotika? Zum Beispiel bei Risikopatienten, wieDiabetikern? Palti: Wir haben bisher unseren Patienten weiche Zahnbürsten emp- fohlen und sie den frisch operierten Patienten mitgegeben.Jetzt geben wir eine Ultraschallzahnbürste mit – das istmitSicherheiteinFortschrittinder Mundhygiene.Mechanischeoderma- nuelle Reinigung tut leider weh, hier ist die Ultraschallzahnbürste optimal durch die bewegungslose Haltung bei Risikogruppen und empfindlichen Patienten,dasisteingroßerVorteil. Wie kann man denn feststellen, ob die Zähne gut gereinigt sind und keineBakterienmehranhaften? Hosefelder: Einfach mit der Zunge über die Zähne fahren. Bereits nachdererstenAnwendungderUltra- schallzahnreinigung stellt man fest, wie glatt die Zähne sind, so glatt, dass sichfürca.zwölfStundenkeineBakte- rien anhaften können. Zur Kontrolle können die mitgelieferten Färbeta- bletten verwendet werden,die zeigen, dass keine Plaque und kein Zahn- stein vorhanden sind. Nicht umsonst wurde Emmi-dental Professional auf der Pragodent im Oktober 2011 der erste Preis in der Kategorie „Präven- tionundHygiene“zugesprochen. Welche besondere Problematik er- gibt sich bei der Hygiene nach einer Implantation? Palti: Eine Entzündung wie Peri- implantitis kann durch mangelnde Hygienezu50Prozententstehenund 50 Prozent durch Entzündungen derbenachbartenZähne.EineStudie von Prof. Dr. Ralf Smeets aus Ham- burg zeigt, dass eine Antibiotika- Indikation zwei Wochen nach einer Implantation 30 Prozent der Infek- tionen reduziert. Aber eine Lang- zeitbehandlung ist nicht Standard. Wir behandeln grundsätzlich erst die Parodontitis chirurgisch und mit Antibiotika oder anderen Mitteln, bevor implantiert wird. Also erst die Heilung und dann die OP. Die Emmi-dent Spezialzahncreme reinigt die Zähne bewegungslos durchdieMikrokavitäten,diedurch max.96MillionenLuftschwingungen gebildet werden, der antibakteriell wirkende Ultraschall vernichtet Bakterien und hilft so, Entzündun- gen entgegenzuwirken bzw. zu hei- len. Sie hätten für frisch Operierte nach Implantationen oder anderen chirurgischen Eingriffen gern noch zusätzlich Kalzium in der Zahn- creme,wasistderGrunddafür? Palti: Wir wissen heute in der Zahnmedizin, dass Kalzium ein al- kalines Medium schafft. Wir brau- chen für Knochenregeneration und als Entzündungshemmer eine alka- line Umgebung (wenn möglich). Bei Entzündungen entsteht ein säuerliches Milieu und dieses pro- duziert Knochenabbau. Durch die Ultraschallzahnbürste erhoffen wir uns eine Reinigung der rauen Im- plantatoberfläche. Durch erhöhte Kalziumkonzentration der Zahn- creme ist eine Optimierung der Knochen- und Weichteilumgebung zu erwarten. Aber es bedarf Lang- zeitstudien, um dies zu beweisen. Wir sind gerade dabei,solche Unter- suchungen und Studien durchzu- führen. Hosefelder: Wir haben diese Anregung von Herrn Palti natürlich sofort aufgegriffen und werden un- sere Spezialzahncreme, die Mikro- kavitäten bildet, zusätzlich mit Kal- zium anreichern. Diese Zahncreme wird dann für alle Benutzer unserer Ultraschallzahnbürste angeboten. BishergibtesdieZahncrememitzwei verschiedenen Geschmacksrichtun- gen, und auch seit einigen Monaten eine völlig fluorid- und paraben- freie Zahncreme. Wichtig ist jedoch, dass unsere Spezialzahncreme ver- wendet wird, denn handelsübliche Zahnpasten entwickeln keine Mi- krobläschen und damit ist keine Wirkung vorhanden. Es ist für uns besonders hilfreich, mit einem Spe- zialisten wie Herrn Palti an Weiter- entwicklungen zusammenarbeiten zu können. Die Anwendungsstudien, die er mit weiteren acht Kollegen bereits begonnen hat, werden mit Sicher- heit viele interessante Ergebnisse für die Allgemeinheit bringen, wie be- reits die ersten Zwischenergebnisse zeigen! Vielen Dank für das Gespräch und vielErfolg! DT „Mechanische oder manuelle Reinigung tut leider weh, hier ist die Ultraschallzahnbürste optimal durch die bewegungslose Haltung ...“ Abb.links: FachlicherAustausch zwischen Clinical ProfessorAdy Palti,NewYork University,und Hugo R.Hosefelder.– Abb.rechts: Firmensitz in Mörfelden-Walldorf. Abb.links:Wirkung der Ultraschallzahnbürste.– Abb.rechts: Emmi-dent Ultraschallzahnbürste und Spezialzahncreme.

Seitenübersicht