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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 9/2014 · 3. September 2014 International Interview 9 Jede zahntechnische Versorgung beginnt mit der Abformung. Diese wird heute in immer mehr Fällen digital erstellt. Doch digitale Verfahren al- lein sind kein Ga- rant für passgenaue Restaurationen. Dies will der Hersteller 3M ESPE mit der Markteinführung des 3M True Definition Scanners nun grund- legend ändern und verspricht dank digi- taler Abformung mit- tels 3D-in-Motion- Technologie höchste Präzision, die zu einer Passgenauig- keitsrate der Restauration von 99,7 Prozent führt. Welche Vorteile bietet die digitale Abformunggegenüberderkonven- tionellenVariante? Dr. Schubinski: Grundsätzlich gilt für den gesamten zahnmedizi- nischen sowie zahntechnischen Bereich, dass alle Arbeitsprozesse zunehmend digital bzw. digitaler werden. Und dies trifft auch auf die Abformung zu. Anwender sollten diese Entwicklung als Möglichkeit begreifen und die digitalen Verfah- ren nutzen, die sich ihnen anbieten. Denn – um auf die Abformung zu- rückzukommen – die digitale Vari- antebieteteinenormesPotenzialzur Reduzierung von Fehlerquellen.Der Datenaustausch zwischen Praxis und Labor ist wesentlich schneller möglich, sodass die Restauration folglich auch schneller gefertigt wer- den kann. Eine Zeitersparnis, die nicht nur praxis- und laborseitig für einebessereWirtschaftlichkeitsorgt, sondern auch dem Patienten ange- nehm auffällt. Schließlich sind wir alleauchhinundwiederPatient,und wenn sich dann am Bildschirm ver- ständlich und vor allem sichtbar nachvollziehen lässt, warum jener Eingriff und jene Versorgung genau diefürunsrichtigensind,steigertdas meiner Meinung nach ganz erheb- lich die Compliance der Patienten. Ist der 3M™ True Definition Scan- ner eine Adaption des Lava™ C.O.S.? Nein, es handelt sich dabei um eine neue Generation des Intraoral- scanners.DasHandstückwurdevon Grundauf neudesigntunddieTech- nik weiter optimiert. Das spart Platz und verbessert die Ergonomie. So ermöglicht das schlanke, leichte Handstück auch einhändiges Scan- nen und dasAbformen aus verschie- denen Positionen. Der Optik kam dabei eine entscheidende Rolle zu, denn ihre Entwicklung ist uns so gelungen, dass kein Beschlagen bei der Abformung im Patientenmund mehr stattfindet. In Zusammenspiel mit der verbesserten Software sind für einen geübten Anwender nach Vorbereitung des Scanbereichs nun Scanzeiten von 60 Sekunden für einen kompletten Kiefer möglich. Was versteht man un- terder3D-in-Motion- Technologie? Die 3D-in-Motion- Technologie erzeugt eine originalgetreue Nachbildungderoralen Anatomie mit außer- gewöhnlichen Details. Sie erfasst die 3-D- Daten in einer Video- sequenz und Modelle der Daten in Echtzeit. So können circa 20 3-D-Datensätze proSekundebzw.rund 1.200 Datensätze pro Bogen bei einem 60 Sekunden-Scan erfasst werden. Dies bedeutet hohe Geschwindigkeit für einengenauenScan. Im Unterschied zu ande- ren Systemen bedarf es keiner Aktivierung des Handstücks, denn das System erkennt den Scanbeginn und startet auto- matisch. So kann der Anwen- der die Aufnahmesequenz unmittelbar auf dem Display während seiner Erstellung verfolgen. Welcher Stellenwert kommtdemParameter „Genauigkeit“ bei der digitalen Abformung zu?Wopositioniertsichdabei derTrueDefinitionScanner? Wir alle wissen: Genauig- keit ist entscheidend für die Passgenauigkeit der Versor- gung. Bereits eine Abweichung von >50 Mikrometer, was ungefähr dem Durchmesser eines mensch- lichen Haares entspricht, ist schon bei Einzelzahnrestaurationen und erstrechtbeilangspannigenBrücken problematisch und kann den Be- handlungserfolg gefährden. Selbst einmikroskopischkleinerRandspalt kann zu Bakterienbefall, Entzün- dungen und Erkrankungen führen. Deshalb haben wir bei der Produkt- entwicklung besonderen Wert auf die Genauigkeit, also sowohl auf die Richtigkeitalsauchauf diePräzision der Datenerfassung,gelegt. Um Scans verschiedener Sys- teme miteinander zu vergleichen, wurde im Rahmen einer Studie der ACTA Universität in Amsterdam ein Modell mit drei Präzisions-Scan- locatoren verwendet. Die Position der Locatoren wurde mittels einer CMM mit einer Genauigkeit von ±2 µm gemessen. Dieses Modell wurde dann mit jedem Scanner mehrfach gescannt und die Distanz zwischendenLocatorenmithilfevon 3D-Imaging und Messtechnik-Soft- ware gemessen. Anschließend folgte derVergleichderDaten.Bezogenauf den 3M™ True Definition Scanner wurde der geringste Genauigkeits- fehler der untersuchten Systeme ge- messen (verglichen wurden: CEREC Bluecam von Sirona,iTero vonAlign Technology, Trios von 3Shape und 3M True Definition Scanner). Im digitalen Workflow führt dies für Restaurationen, die auf Basis eines ScansmitdemTrueDefinitionScan- ner gefertigt werden, zu einer be- legten Passgenauigkeitsrate von 99,7 Prozent. Ein Ergebnis, das uns stolz macht. Für welche Indikationen eignet sich der Scanner? Das Produkt eignet sich für eine BandbreiteanIndikationen:Kronen, Brücken, Inlays, Onlays und Veneers. Ideal ist der Scanner auch für anspruchsvollere Indikationen, bei denenesbesondersauf dieGenauig- keit ankommt. Dazu zählen lang- spannige Brücken (wir geben bis zu acht Glieder frei) und auch im- plantatgetragene Restaurationen. ZudemsindkieferorthopädischeIn- dikationen wie Brackets und Schie- nen möglich. Mittlerweile gibt es Scanner, die ohne Pulver auskommen. Warum wurde sich bei der Produktent- wicklung dennoch für dieVariante mittels Puder entschieden? Wie bereits oben beschrieben, haben wir dem Parameter Genauig- keit höchste Priorität beigemessen. Unsere Analysen haben ergeben, dass eine Abformung mittels Pulver um ein Vielfaches genauer ist als ohne, denn alle Intraoralscanner haben Probleme, reflektierende Oberflächen zu scannen. Natürlich gibt es Mitbewerber, die die pulver- freie Abformung bewerben, jedoch zeigen o.g. Studienergebnisse, dass mitunseremAnsatzdiebestenWerte für die Genauigkeit erreicht werden. Ein weiterer Nachteil pulverfreier Systeme ist, dass evtl. vorhandener Speichelfilm beim Scannen nicht erfasst wird und durch die Licht- brechungdesMediumsSpeichelfilm ein zusätzlicher Fehler bei der Ge- nauigkeit verursacht wird. Wichtig ist auch, zu erwäh- nen, dass bei unse- rem System lediglich eine extrem dünne Pulverschicht erforderlich ist, welche der Optik ein stochastisches Muster, ähnlich einem Sternenhimmel, vorgibt. Das Auftragen dieser Schicht erfordert nur wenige Sekunden. Wie gestaltet sich der weitere Workflow nach dem Scan? Der Anwender hat die Wahl- freiheitzwischenoffenenWorkflows und sogenannten „Trusted Connec- tions“. Letztere stehen für validierte Workflows, die wir mit Partner- unternehmen aus den Bereichen CAD/CAM, Implantologie und Kieferorthopädie entwickelt haben. Die beteiligten Partner führen beid- seitig eine umfassende technische und klinische Validierung durch, sodass daraus als Ergebnis naht- lose, aufeinander abgestimmte Ab- läufe resultieren. Der Anwender kann hier also sicher sein, dass die einzelnen Arbeitsschritte perfekt ineinandergreifen. Solche Trusted Connections existieren heute für die Implantatsysteme von Biomet 3i und Straumann, die Modellher- stellung mit Dreve, die Fertigung lingualer Brackets mit Incognito von 3M Unitek sowie,ab Ende 2014, für Invisalign-Schienen der Firma Align Technology. Auch besteht die Möglichkeit, eine Trusted Con- nection zum bereits bestehenden Partnerlabor einzurichten, sodass die in der Praxis etablierten Ab- läufe selten umgestellt werden müssen. Neben den Trusted Connections hat der An- wender aber auch die Möglichkeit, komplett of- fen zu arbeiten und eigene Workflows zu etablieren. Das geht dank der Verfüg- barkeit von STL-Daten, die mit jeglicher offenen Software weiterverarbei- tet werden können. Wann wird der Scanner erhältlich sein und wo kann man sich infor- mieren? Der 3M True Definition Scanner wird ab September 2014 in Deutschland er- hältlich sein. Anlässlich der Markteinführung ver- anstalten wir am 9. und 10. Oktober 2014 unter dem Namen „GO!DIGITAL – Transform your procedures“ einen Kongress am Wolfgangsee in Österreich. Zwölf international bekannte Experten widmen sich der Fragestellung, wie sich die neuen digitalen Techno- logien in den Praxisalltag integrie- ren lassen und unter welchen Vor- aussetzungen sich eine Investition lohnt. Unter den Referenten sind sowohl bekannte Namen aus Deutschland (Prof. Dr. Daniel Edel- hoff, Prof. Dr. Claus-Peter Ernst, Dr. Jan Frederik Güth, Prof. Dr. Bernd Wöstmann) als auch nam- hafteExpertenausandereneuropäi- schen Ländern (Prof. Dr. Gerwin Arnetzl/Österreich, Dr. Walter De- voto/Italien,Prof.Dr.Albert Feilzer/ Niederlande, Prof. Dr. Steffen Koubi/Frankreich, Prof. Dr. Albert Mehl/Schweiz, Dr. Paulo Mon- teiro/Portugal, Prof. Dr. Daniel Wismeijer/Niederlande) und den USA (Dr. Dan Poticny). Vor Ort wird es natürlich auch die Möglich- keit geben,den Scanner zu testen. Alle Details zur Veranstaltung sind im Internet auf der Seite www.3MESPE.de/go-digitalzufinden. Dr. Peter Schubinski, vielen Dank für das Gespräch! DT Dr.Peter Schubinski Die perfekte Abformung für den perfekten Eindruck Dr. Peter Schubinski, Professional Service & Scientific Marketing Manager Digital Oral Care/Implants bei 3M ESPE, gibt im Interview Einblicke in die innovative Technologie und die Vorteile des neuen 3M™ True Definition Scanners. „Ideal ist der Scanner auch für anspruchsvollere Indikationen, bei denen es besonders auf die Genauigkeit ankommt. “

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