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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 9/2014 · 3. September 2014 Industry Report 13 Die Hybridkeramik VITA ENAMIC ist ein innovativer CAD/CAM-Werkstoff. Dieser Bericht erläutert am Beispiel eines klinischen Falles, inwiefern VITA ENAMICökonomischeVorteilegegen- übervergleichbarenWerkstoffenbietet. DerZeitaufwandfürdenBearbeitungs- prozess und die Standzeit von Schleif- werkzeugen sind Kriterien, die es sich auswirtschaftlicherSichtzubetrachten lohnt. Neue Struktur, neue Möglichkeiten Die neuartige Hybridkeramik aus einerstrukturgesintertenKeramik-Ma- trix und einem integrierten Polymer- Netzwerkverfügtübereinschmelzähn- liches Abrasionsverhalten und eine dentinähnliche Elastizität von 30 GPa (E-Modul). Mit ihrer Kombination von Flexibilität und Belastbarkeit zeigt die Hybridkeramik außergewöhnliche Eigenschaften: So beträgt die statische Bruchlastbeispielsweiseca.2.890New- ton und der Weibull-Modul, ein Maß für die Werkstoffzuverlässigkeit, liegt bei 20. VITA ENAMIC empfiehlt sich als CAD/CAM-Material daher insbe- sondere in Bereichen mit hoher Kau- kraftbelastungundfürminimalinvasive Versorgungen. Sogar Veneers mit einer Wandstärke von lediglich 0,2mm kön- nen zuverlässig umgesetzt werden. In der Bearbeitung beweist die Hybrid- keramik bei Restaurationen mit dünn auslaufenden Rändern zudem eine hohe Kantenstabilität. Diese Stabilität und die integrierte „Riss-Stopp-Funk- tion“ ermöglichen das Schleifen im Schnellschleif-Modus auch bei gerin- gen Wandstärken.Die kurze Schleifzeit unddiehoheSchleiferstandzeitmachen VITA ENAMIC wirtschaftlich interes- sant. Zudem sind keinerlei Brenn- schritteerforderlich. Fallbeispiel Zahn 45 des 30-jährigen Patienten wies eine insuffiziente Kunststoffver- sorgung auf und zeigte zudem Sekun- därkaries(Abb.1).ZielderBehandlung war die minimalinvasive Neuversor- gung mit einem Inlay. Als Material wurdeVITAENAMICgewählt,daseine schnelle Herstellung im Chairside-Ver- fahren mittels CEREC MC XL (Sirona) versprach. Die Bestimmung der pas- senden Zahnfarbe mittels VITA Easy- shade Advance 4.0 (Abb. 2) ergab den Farbton 2M2. Es wurde ein VITA ENAMIC-Block in der Variante HT (HighTranslucency)verwendet. Zunächst wurden die Kunststoff- füllungunddieKariesentfernt(Abb.3), die Präparation erfolgte nach den Richtlinien für Vollkeramik. Anschlie- ßend wurde mit CEREC Optispray ge- pudert und der präparierte Zahn sowie die Antagonisten wurden gescannt. Der digitalen Bearbeitung für die Konstruktion diente die Software CEREC SW 4.03. Nach dem Anlegen des neuen Falles (Abb. 4) folgte im Programm die Auswahl des Materials VITAENAMIC(Abb.5).AusdenDaten der digitalenAbformungen von Präpa- ration, Gegenbezahnung und Schluss- biss wurden digitale Modelle erstellt (Abb. 6 bis 8). Zudem generierte die SoftwareeinebukkaleBissregistrierung (Abb. 9 und 10). Abbildung 11 zeigt die Okklusalkontakte. Mit der Defini- tion der Präparationsgrenze (Abb. 12) begann im nächsten Arbeitsschritt die konkrete Planung des neuen Inlays.Bei der Festlegung der Konstruktionspa- rameter bot die Einstellung „Minimal Thickness(Radial)“(Abb.13)dieMög- lichkeit, besonders grazil geschliffene Ränder herzustellen und damit eine derbesonderenEigenschaftenvonVITA ENAMIC gezielt zu nutzen. Anschlie- ßend erfolgte der softwaregenerierte Konstruktionsvorschlag für das Inlay (Abb. 14). Nach geringfügiger Anpas- sung des Designs wurde der Block aus- gewählt (Abb. 15) und die Schleifvor- schau angezeigt (Abb. 16). Die Ferti- gung wurde mit der CEREC MC XL durchgeführt. Die Bearbeitungszeit für ein Inlay beträgt im Normalschleif- modus knapp acht Minuten, im Schnellschleifmodus etwa viereinhalb Minuten.Testreihen des Herstellers be- legen, dass höhere Standzeiten erzielt werdenkönnen:MiteinemSatzSchleif- werkzeuge war die Herstellung von 148 Seitenzahnkronen im Normalschleif- modus und 132 Seitenzahnkronen im Schnellschleifmodusmöglich.ErsteEr- fahrungen aus der Praxis bestätigen dieseTendenz. Ein weiterer Zeitvorteil ist, dass Brennschritte vollkommen entfallen. Für die farbliche Charakterisierung steht das VITA ENAMIC STAINS KIT (sechs Malfarben plus Zubehör) zur Verfügung.DerVerbundderMalfarben zur Restauration erfolgt mittels Poly- merisationsprozess. Für die Oberflä- chenversiegelung ist die chemische Glasur VITA ENAMIC GLAZE erhält- lich. Das Inlay wurde einprobiert und mittelsVITADuoCementbefestigt.Die abschließende Politur erfolgte mit dem VITA ENAMIC Polishing Set clinical, jeweils eine Minute lang mit den Sili- ziumkarbid-Polierinstrumenten und anschließend mit den grauen Diamant- instrumenten für die Hochglanzpolitur. Das Endergebnis fügt sich harmonisch indenRestzahnbestandein(Abb.17). Fazit VITA ENAMIC ist ein Werkstoff, der nicht nur durch seine zahnähn- lichen Materialeigenschaften über- zeugt, sondern sich darüber hinaus in der Praxis durch optimale Verarbei- tungseigenschaften als sehr effizient er- wiesen hat. Die Hybridkeramik bietet die Möglichkeit, bei diversen Arbeits- schritten Zeit und somit Kosten ein- zusparen. Und auch der Patient profi- tiert von der verkürzten Behandlungs- zeit – und hochwer- tigen Ergebnissen, die zahnähnliche Eigen- schaften in Optik, Haptik und Funktion bieten. Erstveröffentlichung: dentalspiegel05/2013,FranzMedienGmbH, Deutschland Dr. Otmar Rauscher München,Deutschland www.Dr-Otmar-Rauscher.de DT Infos zum Autor Abb.1:AusgangssituationamZahn45:InsuffizienteKunststofffüllung.–Abb.2:VITAEasyshadeAdvance4.0zurpräzisenFarbbestimmung.–Abb.3:NachderPräparation.–Abb.4:DieKonstruktiondesInlayserfolgtinCERECSW4.03.–Abb.5: EsfolgtdieMaterialwahl.–Abb.6bis7:AufBasisderScandatenerzeugteDarstellungdespräpariertenZahnesundderAntagonisten.–Abb.8:DiebukkaleBissaufnahme.–Abb.9:BissregistrierungvonOber-undUnterkiefereinzeln. Neuartige Hybridkeramik für minimalinvasive Versorgungen VITA ENAMIC: Zahnähnlicher und wirtschaftlicher als bisherige CAD/CAM-Keramiken? Von Dr. Otmar Rauscher, München, Deutschland. Abb. 10: … und in Okklusion. – Abb. 11: Darstellung der Okklusalkontakte. – Abb. 12: Festlegen der Präparationsgrenze. – Abb. 13: Auswahl der Konstruktionsparameter. – Abb. 14: Virtueller Designvorschlag für das Inlay. – Abb. 15 bis 16: Der Materialblock wird ausgewählt und die Schleifvorschau angezeigt.– Abb.17: Das Endergebnis: Das Inlay fügt sich optimal ein. 1 2 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 3 4 5

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