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Dental Tribune Austrian Edition

User Report DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 9/2014 · 3. September 201412 DiemoderneAdhäsivtechnikermutigt immermehrPraktiker,fehlendeZahn- hartsubstanz mit einem Composite zu ersetzen.DankderForschungundEnt- wicklung bieten sich dem Behandler hierfür unterschiedliche Materialien, TechnikenundVerfahrenan.Mitunse- rem Verständnis für Zahnfarben sind wir stetig bemüht,naturnah zu rekon- struieren.HierfürbenötigenwirMate- rialien,deren Lichtbrechungsindex je- nem von natürlichen Zähnen ähnlich ist–amliebstenwürdenwirDentinmit Dentin und Schmelz mit Schmelz er- setzen. Dieser Artikel beschreibt, wie mit unterschiedlichen Materialien hochästhetische Restaurationen im Front- und Seitenzahnbereich herge- stelltwerdenkönnen. Der klinische Fall Eine 18-jährige Patientin konsul- tierte uns wegen Zahnschmerzen,aus- geprägten Kariesläsionen und Verfär- bungen an den Front- und Seitenzäh- nen (Abb. 1 und 2). Sie berichtete von diversen zahnärztlichen Behandlun- gen in der Vergangenheit, unter ande- rem wurden der jungen Frau im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung die ersten Prämolaren im Unterkieferentfernt. Unser primäres Ziel war es, die Schmerzen der Patientin zu lindern. Hierzu mussten einige Zähne endo- dontisch behandelt werden. Außer- dem wurden insuffiziente Kronen im Seitenzahnbereich entfernt und die Stümpfe neu versorgt (Lithiumdisi- likat-Glaskeramik IPS e.max®). Die Kariesläsionen an den Molaren wur- den mit einem direkten Composite (IPS Empress® Direct) restauriert. Nachdem die Behandlung des Seiten- zahnbereichs erfolgreich abgeschlos- sen war, fokussierten wir uns auf die Wiederherstellung des Frontzahnbe- reichs. Nach dem Abwägen der Vor- und Nachteile wurden direkte Restau- rationen mit Composite-Veneers ge- plant. Veneers aus Composite Für die Restauration im Front- zahnbereich wurde die Patientin lokal anästhesiert und die Karies mit Dia- manten und langsamen Rundschlei- fern gründlich entfernt. Um eine exaktePräparationimZervikalbereich sowie der Labialfläche zu erreichen, verwendeten wir flammenförmige Diamantbohrer und raue Finierschei- ben.MitdemZiel,sovielZahnschmelz wie möglich zu erhalten, wurde der labiale Bereich um etwa 0,8 bis 1mm reduziert. Im Zervikalbereich und in den approximalen Kariesläsionen (Klasse III-Präparation) wurden Ab- schrägungen präpariert. Danach wur- den die Präparationen gründlich mit Wassergereinigt. Im ersten Schritt wurden die Klasse III-Kariesläsionen versorgt (Abb. 3). Nach der Auswahl der Zahn- farbe erfolgte die Veneerversorgung. Hierfür wurden die beiden oberen mittleren Schneidezähne mit dem 37- prozentigen Phosphorsäuregel Total Etchfür15Sekundengeätzt(Abb.4). Um die Nachbarzähne zu schüt- zen, diente ein abdeckendes Teflon- band. Nach dem Ätzen wurden die Zähne mitWasser gespült.Beim nach- folgenden Abblasen wurde darauf ge- achtet, dass die Zähne nicht zu stark austrocknen. Jetzt wurde das Total- Etch-Adhäsiv ExciTE® F im VivaPen® auf denSchmelzsowiedasDentinauf- getragen und für zehn Sekunden ein- massiert(Abb.5).Überschüssewurden mit schwachem Luftstrom zu einer dünnen Schicht verblasen und das Adhäsiv für zehn Sekunden mit der Bluephase® 20i im Low Power-Pro- grammpolymerisiert. AufBasiseineszuvormodellierten Wax-ups fertigten wir einen Schlüssel aus Silikon (Virtual® Putty). Dieser sollteimPatientenmunddieKontrolle der Größenaufteilung unterstützen und als „dreidimensionales“ Hilfs- mittel bei der Platzierung der Veneers dienen.1,3 Nach dem Positionieren des Schlüssels wurde die erste Material- schicht (IPS Empress Direct Trans 30) auf die Inzisalkante und die approxi- malenBereichederPalatinalflächeauf- getragen(Abb.6). OhnedenSilikonschlüsselmodel- lierten wir den Zervikalbereich bis zur Mitte des ersten Drittels mit IPS EmpressDirectDentinA2(Abb.7).Mit dem OptraSculpt-Modellierinstru- mentwurdenkleineRillenindennoch weichen Kunststoff präpariert. Nach der Polymerisation wurden diese Zwischenräumemiteinemhochtrans- luzentenMaterialgefüllt(IPSEmpress Direct Opal) und für 15 Sekunden mit der Bluephase 20i im Soft Start-Pro- grammausgehärtet. Mit einer Schmelzschicht (IPS Empress Direct Enamel, Farbe A1) konntedielabialeFlächevonderMitte bis zur Inzisalkante komplettiert wer- den (Abb. 8 und 9).Abschließend tru- gen wir auf die gesamte Labialfläche dieMasseIPSEmpressDirectTrans20 hauchdünn auf und gestalteten die anatomische Form mit dem Optra- Sculpt-Instrument und einem Pinsel- chen. Nach demselben Vorgehen res- taurierten wir den Nachbarzahn. Die approximalen Leisten wurden vor- sichtig geformt, lichtreflektierende und-deflektierendeBereichesorgfältig herausgearbeitet und die Symmetrie zwischendenbeidenmittlerenSchnei- dezähnen im Oberkiefer aufrecht- erhalten.Auchdieanderenbetroffenen Zähne wurden in gleicher Weise ver- sorgt. Ausarbeitung und Politur Nach anatomischen Kriterien wurden die Veneers Schritt für Schritt „geformt“ und morphologisch aus- gearbeitet. Hierfür dienten geriffelte Karbid-undDiamantfinierer.Mitdem Astropol® und Astrobrush® Finier- und Poliersystem erzielten wir unter Beibehaltung der zuvor gestalteten Oberflächentextur erstklassig hoch- glanzpolierteErgebnisse(Abb.10).As- trobrush wurde dabei bei niedriger DrehzahlundohneDruckverwendet. Schlussfolgerung In der Zahnheilkunde sind wir stetsbestrebt,dieAnatomie,dieTrans- luzenz und die Charakteristika der na- türlichen Zähne zu imitieren. Für den hierbeschriebenenFallhalfeninterdis- ziplinäre Verfahren und die korrekte Auswahl von Material und Technik dabei, das gewünschte Ergebnis zu er- zielen. Die Kombination aus direkter Adhäsiv- (IPS Empress Direct im Frontzahnbereich) und indirekter Technik (IPS e.max im Seitenzahnbe- reich) erlaubte die Herstellung von langzeitstabilen und natürlich ausse- henden Restaurationen. Die Patientin warmitdemErgebnisderBehandlung sehrzufrieden(Abb.11bis14). Erstveröffentlichung: Reflect 3/2012 DT Direkt und indirekt erfolgreich kombiniert Ästhetische Restaurationen mit IPS Empress Direct: Das Wesentliche in der ästhetischen Zahnheilkunde ist nicht nur die Wiederherstellung des „schönen Lächelns“, sondern auch die Langlebigkeit der Restauration. Von Dr. Arun Rajpara, Valsad, Indien. Dr.ArunRajpara Soham Dental Center for Cosmetic & Advanced Dentistry Opp.Lal School,Halar Road Valsad-396001,Indien arunrajpara@gmail.com Kontakt Infos zum Autor Abb. 1: Ausgangssituation von frontal: Kariesläsionen, labiale und approximale Karies sowie hypoplastischer Schmelz. – Abb. 2: Ausgangssituation: Auch das Seitenzahngebiet bedurfte diverser Behandlungen. Die Molaren wurden prothetisch versorgt. Erst danach erfolgte die Restauration im Frontzahnbereich. – Abb. 3: Nach dem Entfernen der Karies wurden die Klasse III-Restaurationen im Frontzahnbereich mit IPS Empress Direct gefüllt ... – Abb. 4: ... und die Zähne für dieAnfertigung der direktenVeneers konditioniert.– Abb.5:Auftragen desAdhäsivs ExciTE F mit demVivaPen.– Abb.6: Einprobe des Silikonschlüssels undAuftragen der ersten Schicht IPS Empress Direct.– Abb.7: IPS Empress Direct Dentin A2 wurde im Zervikalbereich bis zur Mitte des ersten Drittels aufgetragen. – Abb. 8: Im inzisalen Drittel wurde zwischen die zuvor angelegten Mamelons ein transluzentes Composite adaptiert und ... – Abb. 9: ...eine Schmelzschicht darübergelegt.– Abb.10: Nach der Politur derVeneers präsentierte sich ein ästhetisches Ergebnis.– Abb.11und12: Die Endsituation von okklusal.Die behandlungsbedürftigen Seitenzähne wurden indirekt ver- sorgt und die oberen sowie die unteren Frontzähne mit IPS Empress Direct rekonstruiert.– Abb.13: Die fertig behandelte Situation der Frontzähne.– Abb.14: Das zufriedene Lächeln der Patientin. Es sollte bedacht werden, dass chromatische oder achromatische Schmelz- farbeneinehöhereTransluzenzaufweisenalsDentinfarben,dieetwasopaker sind und deshalb großen Einfluss auf das Chroma der Zähne ausüben. 1 2 5 6 11 12 13 14 7 8 9 10 3 4

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