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Dental Tribune German Edition

München 2014 Seite 35 blzk news today Einerseits privates Unternehmen, andererseits Kammerakademie. Wie bringt die eazf diese beiden Anforderungen zusammen? Grüner: Die private Rechtsform einer GmbH bedeutet nicht auto- matisch Gewinnmaximierung. Als Akademie der Bayerischen Landes- zahnärztekammer ist die eazf primär dem Auftrag verpflichtet, ein breit gefächertes Fortbildungsangebot in allen für die Praxis relevanten Be- reichen bereitzustellen. Nicht immer lässt sich mit einem Kurs ein Über- schuss erzielen, trotzdem wird er angeboten, weil er für eine kleine Gruppe von Teilnehmern wichtig ist. EinreinprivaterAnbieterwürdeeinen solchen Kurs wohl eher nicht durch- führen. Die eazf soll so wirtschaften, dass sie den Haushalt der Kammer nicht belastet. Die Ausgründung als GmbH 2004 sorgt durch die gesonderte Rechnungslegung der eazf für Trans- parenz,gleichzeitighatsiemehrunter- nehmerische Flexibilität gebracht. Was ist Ihnen aus den vergangenen zehn Jahren besonders in Erinne- rung geblieben? Ganz am Anfang war es ein tolles Gefühl, nach monatelanger Vorberei- tung einen einstimmigen Beschluss der Vollversammlung der BLZK zur Gründung der eazf zu erhalten. Posi- tiv überraschte uns, dass die neue eazf in nur wenigen Monaten in den Praxen „angekommen“ war. Als gro- ßen Erfolg sehen wir auch die QM- Zertifizierung der eazf, die wir mit Bravour gemeistert haben. Andere Highlights waren und sind zum Bei- spiel die Mitwirkung der eazf am Fränkischen Zahnärztetag oder die Sonderveranstaltungen zu QM und zur GOZ 2012. Viel wichtiger sind jedoch die vielen kleinen Erlebnisse und Gespräche im Fortbildungsalltag, die Anregungen für neue Ideen oder Weichenstellungen geben. Ursprünglich war die eazf eine reine Fortbildungsakademie. Warum bie- tet sie heute zusätzlich viele andere Dienstleistungen an, wie Praxistrai- nings, Beratungen, Versicherungen? Die eazf kennt aus ihren Veran- staltungen die Bedürfnisse und Pro- bleme der Praxen sehr gut. Es war also nur konsequent, dieses Know-how in Beratungsangebote, zum Beispiel im Bereich QM-Einführung oder Abrech- nungsservice,einzusetzen.Beliebtsind auch unsere PZR- und Notfalltrainings, die wir vor Ort in den Praxen durch- führen und nach den Wünschen der Praxisgestalten.MitderEinbindungder schon 1995 von der BLZK gegründeten Versicherungsvermittlungsgesellschaft (VVG) konnte auch dieses Service- angebot um attraktive Gruppenver- sicherungsverträge erweitert werden. Wie stellen Sie sich die nächsten Jahre der eazf vor? Größte Herausforderung bleibt, den eingangs erwähnten Spagat zwi- schen Kammerauftrag und wirtschaft- licher Tragfähigkeit positiv zu gestal- ten. Ende 2014 ist Kammerwahl in Bayern.Ichbingespannt,obsichhieraus neue Weichenstellungen für die eazf ergeben. Inhaltlich liegen die Schwer- punkte im weiteren Ausbau der praxis- begleitenden Beratung, insbesondere bei Praxisgründungen und Praxisüber- gaben.MitderGründungdesGeschäfts- bereiches„AkademiefürdentaleNatur- heilkunde“ und der Markteinführung der „Premium Abrechnung Bayern GmbH“, einer Tochtergesellschaft der eazf,werdenwiraufdiesteigendeNach- frage in diesen Bereichen reagieren. Beialledemstehtselbstverständlichdie Weiterentwicklung des Kerngeschäfts, also der zahnmedizinischen Fort- und Weiterbildung, ganz oben. Die eazf ist ein lebendiges und wachsendes Unter- nehmen, das noch viel Potenzial hat. Fortbildung zwischen Kammerauftrag und Wirtschaftlichkeit Zehn Jahre eazf, die Fortbildungsakademie der Bayerischen Landeszahnärztekammer: Interview mit dem Geschäftsführer Stephan Grüner. Die Bayerische Landeszahnärzte- kammer baut das Beratungs- und Informationsangebot für Patienten seit Jahren kontinuierlich aus. Um möglichst viele Patienten damit zu erreichen und darüber zu informie- ren, setzt die BLZK auf neue Gestal- tungsideen: Eine Tafel mit einem Kreidezahn, ein halb geöffneter Reiß- verschluss, der den Blick auf zahn.de freigibt – mit ungewöhnlichen Motiven und im Post- kartenformat wirbtdieBLZK für ihre Patienten- w e b s i t e zahn.de. SeitSommer letzten Jahres gibt es dieses Internetange- bot,dasleichtverständlicheundvielfältige Informationen rund um die Zahnmedizin und die zahnärztliche Behandlung bietet. DassdieBLZKdamitErfolghat,zeigendie kontinuierlich steigenden Nutzerzahlen. Im Mittelpunkt von zahn.de steht das Patientenberatungsangebot der Kammer. Auch hierfür gibt es einen farbigen Hin- gucker, der auf das Pa- tiententelefon der bay- erischen Zahnärzte, die Telefonsprechstunde der BLZK und weitere Ser- vices per E-Mail und im Internethinweist.Wases sonst noch auf zahn.de alles gibt, steht auf den Kartenrückseiten: Infos zur Anatomie der Zähne, zum Zahnarzt und zu den Instrumenten in der Zahnarztpraxis, Zahlen und Fakten rund um Zahn und Mund, Mythen und Märchen der Zahn- gesundheit und vieles mehr. Einfach mal hineinschauen! Der QR-Code führt direkt zu zahn.de. Hingucker wecken Aufmerksamkeit Patientenberatungsangebot der BLZK. Nein, die Organisa- tion der Gesundheits- systeme in den Mit- gliedsstaaten zählt nicht zu den Vertrags- kompetenzen der Euro- päischen Union (EU). Etwas anderes gilt für den Gesundheits- markt. Wenn es um Fragen des Wett- bewerbs oder des Verbraucherschutzes geht, darf die EU- Kommission regulie- rend eingreifen. Häu- fig geht dieser Prozess einher mit der Forderung an die Mitgliedsstaaten, bestehende Hinder- nisse in Bezug auf die Freizügigkeit im Personen- oder Dienstleistungs- verkehr zu deregulieren. KommissionsetztaufIKT Noch in diesem Jahr müssen die EU-Mitglieder im Zuge der revidier- ten Berufsqualifikationsrichtlinie über bestehende Berufsregulierun- gen sowie deren Rechtfertigung an die Kommission berichten. Auch die Regelungen zur Aus- übung des Zahnarztbe- rufes werden über kurz oder lang davon erfasst. Damit kommen berufs- rechtlicheNormen,wohl aberauchdasGebühren- recht auf den Prüfstand. Sollte sich dabei heraus- stellen, dass sie – aus Sicht der EU-Kommis- sion – den Wettbewerb unnötigerweise behin- dern, wird eine Richt- liniedieMitgliedsstaaten verpflichten,dieseRegeln aufzuheben. Auf der anderen Seite wird der Industrie, hier vor allem den Unter- nehmen der Informations- und Kom- munikations-Technologie(IKT), der Weg auf den Gesundheitsmarkt geebnet. WeilsichdieKommissionvon„eHealth“ Wachstumsimpulse erhofft. Im Mittel- punkt stehen dabei elektronische Ge- sundheitsdienste.ZielistdieSchaffung effizienter, benutzerfreundlicher und umfassendakzeptierterelektronischer Gesundheitsdienste durch die Einbe- ziehungvonFachleutenundPatienten in Strategie, Gestaltung und Umset- zung.Obessichbeiden„Fachleuten“ auch um die Heil- und Gesundheits- berufe handeln wird, bleibt offen. BLZK warnt vor Risiken In einer Stellungnahme im Rahmen des Konsultationsverfah- rens zum Grünbuch über „Mobile- Health-Dienste“ (mHealth) kritisiert die BLZK, dass das Marktpotenzial im IKT-Segment von der Kommis- sion höher gewichtet wird als die mitderEinführungsolcherSysteme verbundenen Sicherheitsrisiken. Fragwürdig erscheint der Kammer die Behauptung, Mobile-Health- Lösungenunterstütztenden„Wandel von einer eher passiven Rolle der Patienten zu einer stärker partizi- pativen Rolle“. Völlig ausgeblendet wird da- bei, dass über die elektronischen Medien die Gefahr einer Fremd- steuerung wächst. Ganz abgesehen von den gesundheitlichen Risiken, die von mehr als 100.000 Apps, die zu den Themen Gesundheit und Lifestyle heute bereits auf dem Markt sind, ausgehen können. Abb. links: Stephan Grüner hat als Geschäftsführer die eazf in den letzten zehn Jahren geprägt. – Abb. rechts: Die eazf legt hohen Wert auf die praktische Anwendung des theoretisch Erlernten in Arbeitskursen, Live-Behandlungen sowie praktischen Übungen. (Fotos: eazf) Rechtsanwalt Peter Knüpper, Hauptgeschäftsführer der BLZK, nimmt Stellung zum Grünbuch über „Mobile-Health-Dienste“ der EuropäischenKommission.(Foto:BLZK) eHealth – mHealth – What’s App? EU-Kommission darf regulierend eingreifen. Patientenberatungsangebot der Bayerischen Landeszahnärztekammer Entdecken Sie unser Service- und Informationsangebot rund um das Thema Mundgesundheit. Gesund im Mund

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