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Dental Tribune German Edition

Endodontie Die Wurzelkanäle eines Zahnes mit den davon ausgehenden Dentin - kanälchen sind ein sehr komplexes, dreidimensionales und für Desin- fektionsmaßnahmen schwer zu- gängliches System. Visuell hilft uns neben der strikten Anwendung von Kofferdam die Verwendung eines Dentalmikroskops. Nach der chemomechanischen Aufbereitung kommt zur finalen Bakterieneli- mination noch die PDT zum Ein- satz. Das Toluidinblau in Form des PACT®FluidEndolässtsichsehrgut bis in die apikalen WK-Bereiche ap- plizierenundderPACT®EndoLight Guide Ansatz erlaubt durch seine schmale Form die Lichtleitung bis dorthin. Nach ausreichender Ein- wirkzeit (60Sek.) wenden wir den Softlaser für mindestens zwei Mi- nuten je WK an, wobei eine leichte Auf- und Abbewegung vorteilhaft ist.DanachwirdderPhotosensitizer mit CHX ausgespült, die WK ge- trocknet und die WF durchgeführt. NachderWFerfolgtsoforteinadhä- siver Verschluss der Kanaleingänge unddesCavums,umeinebakterielle Reinfektion zu vermeiden. Weichgewebeinfektionen der Mundhöhle Infektionen der Schleimhaut und Haut oral und perioral werden zumeist durch bakterielle und virale Infekte ausgelöst. Die PDT begüns- tigt ein schnelles Abheilen oraler Weichgewebsinfektionen mit Her- pes simplex und Infektionen mit dem Sprosspilz Candida albicans, die zunehmend in Form einer Pro- thesenstomatitisvorkommen.Hier- bei setzen wir das PACT® Universal Gel mit den Lichtleiteransätzen PACT® Light Guide Universal und XLselektivnachLageundGrößeder betroffenen Strukturen ein. Außer- demachtenwirauf eineausreichend lange Einwirkzeit (mind. 60Sek.) genauso wie auf eine genügende Be- lichtungszeit (60–120Sek.). Dabei behandeln wir neben dem Prothe- senlager auch betroffene Prothesen- areale konsequent mit. Aber auch bei postoperativen Wundheilungs- störungen eignet sich die PDT her- vorragend, wobei sich v.a. die nach- gewiesenen Effekte des verstärkten Wachstums von Fibroblasten und derinduziertenSynthesevonFasern im Gewebe positiv auswirken. Fallbeispiele Fall 1: Chronisch profunde Parodon- titis mit stark fortgeschrittenem Kno- chenabbau Die 53-jährige Patientin kam mitdemWunschzuuns,ihrebeiden vorderen OK-Frontzähne zu erhal- ten, wobei ihre finanziellen Mittel limitiert waren. Nach der Eingangs- untersuchung nahmen wir einen kompletten PA-Status auf und fer- tigten ein aktuelles Röntgenbild der OK-Front mit eingebrachten GP-Points an. Hier zeigte sich das ganzeAusmaßderfortgeschrittenen PA mit starkem Knochenabbau (Abb. 1). Tatsächlich waren 11 und 21starkgefährdetmitSTbis10mm, maximalem BOP und Pusaustritt, einer aktiven bukkalen Fistel und LGvon1–2.UnserTherapieplansah eine geschlossene PA-Behandlung mit unterstützender PDT vor, die wireineWochespäterimSinneeiner Full Mouth Disinfection nach Lang durchführten.Nach der Instrumen- tation wurde durchWechselspülun- gen von H2O2/CHX die Blutung re- duziert, um die PDT effektiv einzu- setzen. Nach zwei Wochen erfolgte die erste Re-Evaluation, die bereits eine deutliche Verbesserung mit Verschluss der bukkalen Fistel zwi- schen 11/21, einer Reduzierung des BOP und einerVerringerung des LG zeigte (Abb. 5). Wir führten dann nochmals im Oberkiefer von 13–23 einFeinscalingmitPDTdurch.Wei- tere vier Wochen später erfolgte die zweite Nachkontrolle, und die Pa- tientin wünschte sich eine ästheti- sche Lückenverringerung, die wir direkt mit Komposit realisierten. Fall 2: Akute apikale PA durch mas- sive CP mit Pulpabeteiligung Der 32-jährige Patient stellte sich bei uns im Notfalldienst mit starken Aufbissbeschwerden an Zahn 24 vor. Eine massive CP, die dengesamtenZahnvondistalunter- minierte, hatte bereits zu einer aku- ten apikalen PA geführt. Während die massive CP sehr gut im Aus- gangsröntgenbild (Abb. 7) erkenn- bar war, zeigte sich die apikale PA eher dezent mit einem erweiterten PA-Spalt. In der Notfallbehand- lung entfernten wir unter Koffer- dam die unterminierende Karies vollständig (Abb. 9, 11), stellten die beiden WK dar und instrumentier- ten sie intial (Abb 12). Eine Einlage mit Ledermix und eine provisori- sche Aufbaufüllung mit Photac ver- vollständigten die Erstbehandlung (Abb.13).DerPatientwarbereitsam nächsten Tag schmerzfrei, sodass wir drei Tage später die komplette WKB mit WF und dem definitiven Kompositaufbau durchführten. Bei der Aufbereitung in Hybridtechnik zeigte sich, dass beide WK apikal konfluierten. Nach den Abschluss- Spülungen kam unterstützend zur finalen Bakterienelimination die PDT mit dem PACT® Fluid Endo und dem PACT® Endo Lichtleiter- ansatz zum Einsatz (Abb. 14–16), wobei das Toluidinblau mit einer feinen Endokanüle bis in die apika- len Bereiche appliziert wurde. Nach ausreichender Einwirkzeit (60 Sek.) wendeten wir den Softlaser für zwei Minuten je WK an (Abb. 17). Da- nach wurde der Photosensitizer mit CHX ausgespült,dieWK getrocknet und die WF gemacht. Der dentin- adhäsive Verschluss der Kanalein- gänge, des Cavums und auch der komplette Ersatz der alten Aufbau- füllung erfolgten sofort im An- schluss. Die Abschluss-Röntgen- aufnahme zeigt die homogene WF mitihremÜbergangindeninternen Kompositaufbau (Abb. 18). Komplikationen BishererwiessichunserPACT®- System als sehr zuverlässig und robust. Zweimal wurde versäumt, den Akku rechtzeitig aufzuladen, was durch eine Schnellaufladung voneinerMinutefürdienotwendige Behandlung kompensiert wurde. Abrechnung und Wirtschaftlichkeit Interessanterweise amortisierte sich das PACT®-System bereits in dereinmonatigenTestphase.Wirbe- nutzen in unserer Schweizer Privat- praxis die Abrechnungsposition 4187: Physikalische Therapie und „analogisieren“ diese zu PDT-Soft- laser-Therapie. Je nach Arbeitsauf- wand berechnen wir die Anwen- dung dann pro Parodontium, pro Zahn oder pro Quadrant.Für meine deutschen Kollegen seien die ak - tuellenAbrechnungstippsderDeut- schen Gesellschaft für Laserzahn- heilkunde auf ihrer Webseite: www.dgl-online.de empfohlen. Danksagung/Konformität Der Autor bedankt sich bei der Firma Pro Dentis für die ausführ- liche Testmöglichkeit, dennoch besteht keine wirtschaftliche Ab- hängigkeit.Ichempfehlealleninter- essierten Kollegen, die Praxistaug- lichkeit und das Handling des aus- gewählten Lasersystems zu testen und sich erst dann für ein passendes Gerät zu entscheiden. ST SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 9/2014 · 3. September 2014 User Report 21 Dr.med.dent. MarcusMakowski swiss smile Dental Clinics St.Moritz Via Mezdi 33 7500 St.Moritz Schweiz Tel.: +41 81 8379560 st.moritz@swiss-smile.com Infos zum Autor Kontakt Fall 2: Abb. 7: Das Ausgangsröntgenbild von Patient 2 zeigt die massive CP an Zahn 24. – Abb. 8: Zahn 24 weist eine akute apikale PA auf. – Abb. 9: Beide WK Eingänge nach Kariesexkavation. – Abb. 10: Zahn 24 nach initialer WKB. – Abb. 11: Zahn 24 nach Notfallbehandlung und PV. – Abb. 12: Applizieren des PACT® Fluid Endo in beiden WK.– Abb. 13: Einsatz des PACT® Endo Lichtleiteransatzes. – Abb. 14: Lichtleiteransatz im palatinalen WK. – Abb. 15: Belichtung des Toluidinblaus mit dem Softlaser. – Abb. 16: Zahn 24 nach WF. – Abb. 17: Dentinadhäsiver Verschluss von WK und Cavum. – Abb. 18: Kompletter Kompositaufbau von Zahn 24. – Abb. 19: Röntgenbild mit Endsituation. 7 8 9 14131211 16 17 18 19 10 15

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