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Dental Tribune German Edition

DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 6/2014 · 4. Juni 2014 International Science 5 Die Kombinationen werden meist vier bis acht Wochen und häufig nacheinander oder abwechselnd ein- gesetzt. – Fertigmischungen zur Knochen- regeneration wirken weniger stark als gezielt ausgesuchte Einzelprä- parate, sind aber hilfreich, wenn man sich aufgrund der Anamnese und Klinik nicht für ein Präparat entscheiden kann. EingroßesProblemsindPatienten, die schon lange einen Mineralstoff einnehmen und trotzdem auch im Labor einen Mangel aufweisen. In diesen Fällen kann man von Re- sorptions- und Verwertungsstö- rungen ausgehen. Dr. Rudolf Meierhöfer (Applied Kinesiology) empfiehlt,in diesen Fällen die Ori- ginalpräparate homöopathisieren zu lassen und beide Mittel gemein- sam einzusetzen.Das ist sehr effek- tiv, aber ein bisschen mühsam und kostenintensiv. – Homöopathische Fertigpräparate, dievonmirverwendetwerden: · Calcium phosphoricum D6 Tabl. (Schüssler Salz Nr.2),2x2, · Zincum valerianum Hevert, 2x10 Tr., · Magnesium phosphoricum D6 (Schüssler Salz Nr.11),2x2. Meist gebe ich zuerst nur die Ho- möopathika,dann beide und dann nur mehr den Mineralstoff. – Silicium (Kieselerde): Schwer re- sorbierbarer Mineralstoff, strafft undfestigtdasBindegewebe.Wich- tig auch als Ersttherapie bei Rezes- sionen und Überlastungszeichen. Einsetzbar als Kieselerde, Biosil- tropfen oder Silicium D6 Tbl. (Schüssler Salz Nr.11),2x2, – Coenzym Q 10: Wichtig für intra- zelluläre Energiegewinnung, Mito- chondrienfutter. Verbessert Durch- blutung. · Gutverwertbar:CoenzymQGold 60mg (Fa.Biogena).1 Kps.tgl., · Für Lokaltherapie: Dentomit Spray (Fa.Schütze) – Vitamin A: Ebenfalls für Schleim- hautregeneration,Vitamin A-Kap- seln,z.B.Pure Encapsulations. ·Die Lokaltherapeutika sind vom Markt verschwunden, weil man Vitamin A prinzipiell überdosie- ren kann. Will man z.B. schwer heilende Mundecken behandeln, kann man die noch erhältlichen Augentropfen (Oleovit A) spar- sam verwenden. · Alternative bei Mundecken: Fer- rum phosphoricum D6 Tbl. (Schüssler Salz Nr. 3), 2x2, für sechsWochen. Ursächliche Therapien Entsäuerung Übersäuerung ist eine Hauptur- sachefürdieEntstehungvonEntzün- dungen und für Osteoporose (Kal- zium wird als Puffer aus dem Kno- chen gelöst). Die einzig zielführende Therapie ist eine Ernährungsumstel- lung mit Reduktion von Fleisch, Zu- cker undWeißmehl und viel Gemüse und Kartoffeln als Basenspender. Zur raschen Entsäuerung kann man etwa vier Wochen lang Basen- pulver einsetzen. Diese bestehen hauptsächlich aus Natriumbikarbo- nat mit Anteilen an Kalium, Magne- sium… Besonders beliebt:Basenpulver 2 nachRauch,esgehtaberauchSpeise- soda oder Samarin. Anwendung: 2x tgl.½ KL in 1/8l Wasser; funktioniert auch als Erst- maßnahme bei Gastritis. Die Magenwandzelle, die den Säure-Basen-Haushaltreguliert,ent- hälteinzinkabhängigesEnzym(Car- boanhydrase)–dieGabevonZinkist daher auch für die Säureregulation sinnvoll. Symbioselenkung DerZustandderSchleimhäuteist für unseren Fachbereich in mehrfa- cher Hinsicht wesentlich: DerMundistderAnfangdesVer- dauungstraktes–dieSchleimhautim Mundbereich ist zwar besonders widerstandsfähig, aber gehört be- reits zumVerdauungs- und Abwehr- system. Die Schleimhäute des gesamten Körpers reagieren als Einheit – Darmentzündung, Parodontalpro- blem, Pansinusitis und oft auch Lungenprobleme oder Blasenent- zündung unterhalten einander gegenseitig. Konservierungsstoffe in Nah- rungsmitteln, Antibiotika und ver- ändertes Milieu durch Dauerstress zerstören die physiologische Darm- flora, fakultativ pathogene Keime und Pilze können sich entwickeln. Die Funktion der Darmschleimhaut leidet darunter. Die Barriere wird undicht, Toxine und zu große Nah- rungsbestandteile (Allergene) kön- nen diffundieren, wichtige Nähr- stoffewerdenabernichtmehr(aktiv) resorbiert. Teil unserer Parodontaltherapie muss daher die Schleimhautregene- ration sein: 1. Reinigung von alten Schlacken- stoffen (nicht immer nötig, nach langer Obstipation) z.B. mit Lein- samen,Glaubersalz… 2. Aufbau einer physiologischen Flora: ·Milchsäurekeime für den Dünn- darm, z.B. Hylak, Acidophilus, Symbioflor 1… ·Bifidus und Coli für den Dick- darm, z.B. Antibiophilus, Coli- biogen,Symbioflor 2… ·Kombipräparate: Omniflora, Bioflorin, Omnibiotic 10, Sym- bioflor cp.… ·ZurParodontaltherapiePräparate etwasimMundbehalten(Kapseln öffnen),dann erst schlucken. ·DiePräparatewerdennacheinan- der verwendet, zuerst Dünn- darmkeime, dann Mischungen, dann eventuell Dickdarmpräpa- rate,jeweils vierWochen. ·Ein Wiederaufbau dauert meist drei bis sechs Monate, manchmal auch noch länger. 3. RegulationderEntzündung: Omega-3-Öle wie Leinöl (ein Ess- löffel), Fischöl (2x1–2 Kps.) – die Öle wirken gleichzeitig stark ent- giftend z.B. für Schwermetalle, Chemogifte (Insektizide u.ä.). 4.Stabilisierung der Membranen (v. a. bei Nahrungsmittelunver- träglichkeiten): ·L-Glutamin500-mg-Kapseln,2x1, zehn Minuten vor dem Essen. Mi- neralstoffeundVitaminB1werden meistzusätzlichbenötigt. Alle Maßnahmen werden paral- lel durchgeführt, die Patienten be- kommen also z.B.Leinsamen,Hylak. Leinöl,GlutaminundZink,nachvier bis sechs Wochen ändert sich die Therapieliste. Die Symbioselenkung soll nach Möglichkeit an Allgemeinärzte dele- giert werden, wenn dies nicht mög- lich ist, kann sie ohne Weiteres vom Zahnarzt durchgeführt werden. Nebennierenstützung Die Nebennierenrinde produ- ziert die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortison, aber auch Mineralocorticoide. Bei einer Bindegewebsschwäche sinktdieNiereimStehenetwasabbe- ziehungsweise bewegt sich nicht mehr rhythmisch auf und ab. Die Nebenniere bleibt oben in der Nie- renloge. Die Gefäße werden gezerrt, die Durchblutung sinkt. Dieses Phä- nomen („Wanderniere“) betrifft be- sonders viele Frauen, diese haben in einerSchwangerschaftabdem4.Mo- nat besonders viel Energie, da der kindliche Organismus Nebennie- renhormone für die Mutter mitpro- duziert, die Nachkommen haben aberdanneinegeschwächteEnergie- lage. Therapiemöglichkeiten: – Nierenhebung durch Physiothera- peuten oder Osteopathen, es gibt auch Selbsttherapie, die von den Physiotherapeuten gezeigt wird. – Homöopathisch: · Glandulae suprarenales comp. Wala,2x5 Glob., ·Phytocortal(Bellisperennis,Che- lidonium,Dioscorea),2x20 Tr., ·Phytohypophyson C (Basilicum, Juniperus,Viscumalbum),2x20Tr. Das alles mag auf den ersten Blick weit über Zahnheilkunde hin- ausgehen,sollte aber niemanden ab- schrecken. Als Beginn kann man ja ein oder einige Einzelmittel empfeh- len oder z.B.einen kompetentenAll- gemeinarzt zur Unterstützung her- anziehen. Die Erfolge sind auch bei Ver- wendung einiger Globuli oder Mine- ralstoff- und Vitaminkapseln deut- lich erkennbar,ernsthafte Nebenwir- kungen gibt es nicht. DT Leinsamen und Leinöl. Dr.Eva-MariaHöller Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Landstraßer Hauptstraße 88/11 1030Wien Österreich Tel.: +43 1 7125573 ordi.hoeller@aon.at Infos zur Autorin Kontakt Homöopathische Fertigpräparate. Stomatitis