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Dental Tribune Austrian Edition

User Report IMPLANTTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2014 · 2. April 201420 Die minimalinvasive Implantation gewinnt im zahnärztlichen Alltag im Vergleich zum klassischen Implan- tologieverfahren immer mehr an Bedeutung. Zu den Vorteilen gegen- über einer klassischen Implantation zählen vor allem: • der periostschonende, transgingi- vale Zugang •die damit verbundenen geringeren postoperativen Beschwerden und Schwellungen • die verkürzte Behandlungszeit •die geringeren Kosten. UnserFallbeispielzeigtdieImplanta- tionvon15Champions-Implantaten mit teilweiser Sofortimplantation, dieVersorgung mit einem Laborpro- visorium am nächsten Tag und die Eingliederung von drei Zirkondi- oxidblöcken. Der konkrete Fall Die 55-jährige Patientin stellte sich im April 2010 bei uns vor. Der klinische Befund zeigte eine defekte Brückenversorgung im Unterkiefer mit kariösen Defekten (Abb. 1). Auf- grund der von ihr geschilderten sehr zeitintensiven (circa ein Jahr) Vor- gehensweise im Oberkiefer hinter- fragte die Patientin nach Möglich- keiten einer schnelleren und preis- werteren Versorgungsvariante im Unterkiefer. Daraufhin boten wir ihr das nachfolgend beschriebene Vor- gehen an, für das sie sich sofort ent- schied.DieAbbildung 2 zeigt die Pla- nung von 15 einteiligen Champions- Implantaten mit Sofortimplantation der Zähne 34,33,32,42,43 und 44. Am 15. Juni 2010 erfolgte die Implantation in den folgenden Schritten. Wir begannen im rechten Unterkiefer mit der Extraktion des Zahnes 44 und der Implantation von fünf Champions-Implantaten (Abb. 3). Danach extrahierten wir den Zahn 34 und inserierten fünf Champions-Implantate im Unter- kiefer links (Abb.4). Der dritte Schritt bestand in der Extraktion der Zähne 32 und 42 und der Implantation von vier Cham- pions-Implantaten in der Unterkie- ferfront (Abb. 5). Danach erfolgte die Präparation der Implantatköpfe bzw.derzementiertenPrep-Caps,da- mit eine korrekte Bissregistrierung möglichwar.DafüristdasBelassender Eckzähne bis zu diesem Zeitpunkt von entscheidender Bedeutung. Erst nach der Bissregistrierung wurden die restlichen Zähne extra- hiert(Abb.6).ImAnschlusswurdein beiden Dreierregionen implantiert (Abb. 7) und die passenden Zirkon- Prep-Caps zementiert (Abb. 8). Die Abb. 9 zeigt die Situation nach voll- ständiger Präparation vor der Ab- drucknahme für das Laborproviso- rium. Im Anschluss daran wurde ein einteiliges Zahnarztprovisorium er- stellt und zementiert (Abb. 10). Das nach der Implantation angefertigte OPG zeigt den korrekten Sitz aller inserierten Implantate (Abb.11). Am 16. Juni 2010, einen Tag nach Implantation, wurde das ein- teilige Laborprovisorium zementiert (Abb.12und13).DieAbb.14zeigtdie Patientin am Tag nach der Insertion aller 15 Champions-Implantate. Nach circa 3.500, überwiegend minimalinvasiv inserierten, eintei- ligen Champions-Implantaten, ist es immer wieder erstaunlich für uns, mitwelchengeringenpostoperativen Beschwerden diese Vorgehensweise verbunden ist. Erklärung der Implantatanzahl Aus Messungen an über 5.000 einteiligen Implantaten weiß man, dass während der Phase der Prolie- feration und des Remodellings (kri- tische Osseostabilisierungsphase [KOSP]) der Halt auf unter 50 Pro- zentgegenüberderStabilitätnachder Insertion zurückgeht. Rechnerisch bedeutet diese Tatsache, dass am An- fangder4.WochedieAbstützungsta- tisch gesehen auf nur circa 6,5 Im- plantaten erfolgt (Abb.15). Diese Problemphase gilt es zu überwinden. Aus statischer Sicht ist dies am einfachsten durch Erhöhung derImplantatzahlzuerreichen.Nach circa acht Wochen ist die Osseointe- gration abgeschlossen und die Im- plantate sind fest. Dann kommt ein weiterer Vorteil zum Tragen. Sollte daseineoderandereImplantatlocker sein und explantiert werden müssen, muss nicht nachimplantiert werden. Am6.September2010wurdedas Provisorium entfernt. Es erfolgte die Abdrucknahme mit Impregum und unter Verwendung der vorhandenen Bissregistrierung wurden drei Kro- nenblöckeimLaborerstellt(Abb.16). Am 13. September 2010 wurden die definitivenKronenblöckezementiert (Abb.17 und 18). DieAbb.19zeigtdenröntgenolo- gischen Knochenbefund fast vier Jahre nach Implantation. Aufgrund der Einteiligkeit der Implantate und derdamitnichtverbundenenEntste- hung von Saug- bzw. Pumpeffekten ist keinerlei Knochenschwund zu verzeichnen. Fazit Durch das Überdenken allge- meingültiger Implantationsregeln, die überwiegende Verwendung mi- nimalinvasiver Implantationstech- niken und einteiliger Implantate ist es möglich, das Ziel schmerzärmer undschnellerzuerreichen.Aufgrund der wenigen Arbeitsschritte durch das implantologische Team und das Labor belaufen sich die Kosten dafür, trotz einer wesentlich größeren Im- plantatanzahl, auf 20 bis 50 Prozent unter denen der klassischen Implan- tologieverfahren. IT „Feste Zähne an einem Tag“ – unter Verwendung einteiliger Implantate Die minimalinvasive Methode der Implantation (MIMI) ermöglicht sowohl den Ersatz von fehlenden Einzelzähnen als auch die Versorgung kompletter Kiefer. Der Autor Frank Schrader, Zerbst/Anhalt, Deutschland, veranschaulicht das Vorgehen einer Unterkieferrehabilitation mittels 15 einteiligen Champions-Implantaten. DSFrankSchrader Albertstraße 33 39261 Zerbst/Anhalt Deutschland Tel.: +49 3923 2097 Fax: +49 3923 612521 info@zahnarzt-zerbst.de www.implantologisches-zentrum-zerbst.de Kontakt Infos zum Autor 13 14 15 9 10 11 12 5 6 7 8 1 2 3 4 16 17 18 19 Abb.1:Ausgangssituation.–Abb.2:Planungs-OPG.–Abb.3:Unterkieferrechts.–Abb.4:Unter- kiefer links. – Abb. 5: Unterkieferfront. – Abb. 6: Extrahierte Zähne. – Abb. 7: Implantation bei 43. – Abb. 8: Zementiertes Prep-Cap bei 43. – Abb. 9: Fertige Präparation. – Abb. 10: ZA-Pro- visorium.–Abb.11:Kontroll-OPG.–Abb.12:BasalansichtdesLabor-Provisoriums.–Abb.13: InkorporiertesLaborprovisorium. –Abb.14:EinenTagpost-OP.–Abb.15:KOSP-Kurve. Abb.16: Definitive Kronenblöcke.– Abb.17: Okklusalansicht.– Abb.18: Frontalansicht. – Abb.19: Kontroll-OPG ca.vier Jahre post-OP.