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Dental Tribune Austrian Edition

DassdieParodontitisdasZahnfleisch zerstört und den Kieferknochen an- greift, ist hinlänglich bekannt. Dar- über hinaus wurde aber auch schon länger vermutet, dass die Parodon- titis auch für die Arteriosklerose mitverantwortlich ist. Nun kamen ForscherteamsderUniversitätenKiel (CAU),Schleswig-Holstein(UKSH), Bonn (FWU) und der Freien Univer- sität Amsterdam der Ursache auf die Spur und konnten damit den evi- denzbasierten Beweis durch- führen. Das RNA-Gen zur Behebung von DNA-Schäden, „ANRIL“ (Anti- sense Non-coding RNA in the INK4 Locus), wurde erst jüngst in einem bedeutenden Teil ent- schlüsselt. Es wurde als ein gemeinsames Risiko-Gen der Parodontitis und des Herzin- farktes enttarnt. Demnach scheinen die Entzündungsmedia- toren der Parodontitis dieses Gen auszuschalten, was den Fettstoff- wechsel verändert und nachfolgend zur Entstehung der Arteriosklerose als primäre Ursache des Herzin- farktes führt. Entzündungsmediatoren der Parodontitis Bei der Entschlüsselung des ANRIL-Gens waren Wissenschafter imstande, die Genfunktion ab- und einzuschalten,umdieAuswirkungen auf die menschliche Zelle zu beob- achten. Dabei wurden weitere Risiko- varianten entdeckt.Bei einem Defekt des ANRIL-Gens verändert sich auch der Zuckerstoffwechsel, was wiederum einhergeht mit der Entstehung von Dia- betes mellitus, Blut- hochdruck und Fett- leibigkeit, aber auch chronisch entzünd- liche Darmerkran- kungen hervorruft. Dem Funktions- ausfall des ANRIL- GenswirdauchdieBe- günstigungderEntste- hung diverser Krebs- arten zugeschrieben; demnach zerstört die Zelle ganz spezifisch ihre eigene RNA, was nachfolgend zur Entartung der Zelle führt. Weltweit größte Kollektivuntersuchung Bei mehr als 21.000 Herzinfarkt- patienten konnte man in der welt- weit größten Kollektivuntersuchung des European Periodontitis Ge- netics Consortium, publiziert im Oxford Journal Human Molecular Genetics, den Zusammenhang des Herzinfarktes mit dem Vorhanden- sein krankmachender Parodontal- keime nachweisen. Dabei war die Zielgruppe der Untersuchung – um die Unabhängigkeit der Befunde von anderen Krankheiten im höheren Alter zu gewährleisten – normalge- wichtige Personen unter 35 Jahren, unabhängig von Geschlecht und Alter. Die Ergebnisse der Untersu- chung zeigten unter anderem, dass der frühzeitigen Erkennung und ent- sprechenden Heilung von Parodon- titisheute,inAnbetrachtdessen,dass die Prävalenz der Parodontitis in den Altersgruppen jenseits des 30- Jährigen in Europa bei 80 Prozent liegt, zweifellos eine bedeutende Rolle zukommt. Etablierte Therapiekonzepte Das allgemeine Therapie- konzept bei Parodontitis lässt sich zunächst sehr einfach definieren: Es soll antiin- fektiös therapiert, dabei sämtlichelokaleReizeent- fernt und die Keimbelastung auf ein Minimum reduziert werden.So sim- pel dieses Ziel erscheinen mag, es stellt eine nahezu unmöglich zu er- füllende Herausforderung dar. Die konservative Parodontitistherapie, deren Depuration mit eingeschränk- ten Instrumenten subgingival und ohne Sichtzugang erfolgt, entfernt nicht alle hartstofflichen Ablage- rungen. Zudem kann es im Rahmen der Dekontaminationstherapie durch die Blutung zu einer Infiltra- tionvonoralpathogenenKeimenins Gewebe kommen. Der Grund dafür sind die kaum zu vermeidenden me- chanischen Verletzungen periparo- dontaler Weichgewebsstrukturen. Das seltener angewandte Behand- lungskonzept der Full Mouth Disin- fection (FMD) mit Chlorhexidin kann ebenso aufwendig wie patien- tenbelastend sein und kann zudem kontraindizierend wirken. Neues Therapiekonzept mit Plasma Ein weiteres, neueres Therapie- konzept beinhaltet die Anwendung von Plasma (eineWolke ausAtomen, Ionen und Elektronen). Dabei ist die antiinfektiöse Therapie, mit aus der Umweltluft gewonnenem kalten Plasma – abgekürzt CAP (Cold Atmospheric Plasma) – simpel in der Anwendung. Nach der Depuration werden die oralpathogenen Keime im Mundraum, unter der Schutz- atmosphäre eines doppelseitigen, weichen Mundapplikators (Full Mouth Tray – FMT), in nur wenigen Minuten durch die FMD mit Plasma beseitigt, ohne den Patienten dabei zu belasten. Selbst Keime in verblei- benden Konkrementen werden vom Plasma erreicht und eliminiert. Durch den atomaren Sauerstoff innerhalb des FMT kommt es zur Oxidation, d.h. zur Zerstörung eini- ger der anorganischen Stoffe, sodass die Konkremente weicher werden, bis nach mehrfacher Plasmatherapie die Konkremente sich mit der Zahn- bürste entfernen lassen. Behandlungsablauf mit Plasma Speichel, Blut und Sulkussekret werden abgesaugt. Das gasar- tige Plasma flutet da- bei in die Unterdruckat- mosphäre der Taschen, pe- netriert in die Mukosa bis tief in das Gewebe ein, utilisiert in Keime und desinfiziert dabei zielorientiert in nurwenigenMinuten.DieZellmem- branen der oralpathogenen Keime werdeninBruchteilenvonSekunden zerstört,Resistenzenexistierennicht. Die Unterdruckatmosphäre wird dabei alternierend verändert, was zu einer tiefen Penetration des Plasmas in das Gewebe führt und gleichzeitig das Ge- webe massiert. Der Wechsel der Unterdruckatmosphäre ist außerordentlich wich- tig, um nicht nur die oral- pathogenen Keime zu er- reichen, die sich an der Ge- websoberfläche befinden, sondern auch jene Keime zu eliminieren, die tiefer im Gewebe sitzen. Der Patient hat im Anschluss einer Depuration, einer Chirur- gie, einer Implantation etc. keine Nachblutung, keine Nachschmerzen und keine Schwellung im Gesicht. In der Regel wer- den auch keine Schmerz- mittel nach der Behand- lung benötigt. COP Durch die Nutzung medizinisch reinen Sauerstoffs zur Plasmaum- wandlung, kurz COP (Cold Oxygen Plasma) genannt, wird gleichzeitig auch biologisch therapiert. Durch die mit COP zusätzlich erreichte Sauerstoffsättigung der Zelle wird der systemische Heilungsprozess be- schleunigt. Kontraindikationen UnterEinsatzvonCOPsindunter der Schutzatmosphäre des Mund- applikators (FMT) keine Kontrain- dikationen angezeigt. „Niemand reagiert allergisch auf Sauerstoff“, so verweistderehemaligeCharité-Paro- dontologe Prof. Dr. Hans-Georg Scheider in diesem Zusammenhang. Industry Report DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2014 · 2. April 2014114 ParodontitismitweitreichendenFolgen Ein neues Therapiekonzept für die Behandlung der Erkrankung des Zahnhalteapparates beinhaltet die Anwendung von Plasma. Von Dr. Jens Hartmann, München, Deutschland. Der zuverlässige selbstadhäsive Com- posite-Befestigungszement RelyX Unicem von 3M ESPE überzeugt im Langzeittest der unabhängigen Publikation The Dental Advisor (kürzlich erschienen im Ten-year Clinical Performance Report). Für die Untersuchung wurden insgesamt 6.000 Front- und Seiten- zahnrestaurationen mit RelyX Unicem befestigt und über einen Zeitraum von zehn Jahren beobachtet. Nach dieser Zeitspanne standen 1.311Versorgungen für eine Beurtei- lung zur Verfügung, die hinsichtlich postoperativer Sensitivitäten, Rand- verfärbungen und Retention unter- sucht wurden. Das Resultat war be- eindruckend:sehr gute Bewertungen hinsichtlich aller Kriterien. Das Pro- duktwurdemitfünf Pluszeichenund einer 98-prozentigen positiven klini- schen Bewertung im Langzeiteinsatz ausgezeichnet. Zuverlässige Haftung RelyX Unicem eignet sich für die definitive Eingliederung von Inlays, Onlays, Kronen und Brücken aus Vollkeramik, Composite oder Metall sowie für die Zementierung von Wurzelkanalstiften und Restaura- tionen auf Implantatabutments. Das dualhärtende Befestigungsmaterial wurdezunächstinKapselnundnach- folgend im beliebten Clicker Dis- penser eingeführt. Schließlich stellte 3M ESPE eine weiterentwickelte Variante auch in einer Automix-Spritze unter dem Namen RelyX Unicem 2 Automix zur Verfügung. Ganz unabhängig von der Wahl der Darreichungsform ermöglicht RelyX Unicem einen vereinfachten Befestigungsprozess, da das Material selbstadhäsiv und feuchtigkeitstolerant ist. Dank dieser Eigenschaften ent- fällt die Notwendigkeit, den Zahn durch Ätzen,Primen und Bonden zu konditionieren.Gleichzeitig haftet er zuverlässig. 3M Österreich GmbH 3M ESPE Tel.: +43 1 86686-321 www.3Mespe.at DT Befestigungszement überzeugt! RelyX Unicem erhält Höchstbewertung in Langzeitstudie. Erhöhte Dentinsensibilitäten sind mit einer durchschnittlichen Präva- lenz von 20 bis 50 Prozent bei Patien- ten zwischen 20 und 40 Jahren ein weitverbreitetes orales Gesundheits- problem.1 Ursachen können Abra- sionen und Abfraktionen sowie der Verlust an Zement sein. Ehemals geschützte Dentinkanälchen werden dabei offengelegt, sodass Reize wie Hitze, Kälte, Süßes oder Säuren so- wie Druck Schmerzen verursachen können. Dabei drückt der in den Tu- buli enthaltene Dentinliquor auf die Nerven im Zahn und löst den Schmerz aus. Das neue Listerine Professional Sensitiv-Therapie™ von Johnson & Johnson bietet eine innovative The- rapie bei hypersensitiven Zähnen: Das in der Mundspülung enthaltene Oxalat(1,4Prozent)bildetinVerbin- dung mit Speichel Kristalle, die sich tief in den offenen Dentinkanälen ablagernundzueinemVerschlussder Tubuli führen.DieWirkung hält täg- lichen Belastungen wie Zähneputzen oder säurehaltigen Getränken stand. Die Wirksamkeit von Listerine Pro- fessional Sensitiv-Therapie™ ist wis- senschaftlichbelegt:Dankderpaten- tierten Kristall-Technologie ver- schließt die Mundspülung bereits nach neun Spülungen 100 Prozent der offenen Dentinkanälchen.2 Bei zweimal täglicher Anwendung baut die Mundspülung einen besonders stabilen und widerstandsfähigen Schutzaufundsorgtfüreineeffektive Schmerzlinderung bereits nach we- nigen Tagen. Mehr zu Listerine finden Sie auf www.listerine.at Johnson & Johnson GmbH Tel.: +43 1 725 15-0 www.jnjaustria.at DT Für schmerzende Zähne Listerine® Professional Sensitiv-Therapie™ – effektiv und lang anhaltend wirksam. Fortsetzung auf Seite 15 Ë OZONYTRON-XP/OZ OZONYTRON-XO 1 Wicht M.:Mundspüllösungen und überempfindliche Zähne. Vortrag im Rahmen des DGZ-Symposiums auf dem Deutschen Zahnärztetag 2013 in Frankfurt am Main. 2 in Labortests. RelyX Unicem 2Automix