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Dental Tribune Austrian Edition

gebedürftigen oft eine unzureichende Mundhygiene und zahnmedizinische Versorgung.17 Die meisten Pflegebe- dürftigenberichteten,dasssienichtre- gelmäßig zum Zahnarzt gehen, son- dern diesen nur bei Schmerzen aufsu- chen.SokonnteinderBerlinerAlters- studiegezeigtwerden,dassdieZeitseit dem letzten Zahnarztbesuch mit stei- gendem Alter absinkt.18 Unter den 85+-Jährigen gaben über 25 Prozent der Pflegebedürftigen an,ihren Zahn- arzt seit mindestens 5 Jahren nicht mehraufgesuchtzuhaben.18 Dementsprechend ist die Mund- gesundheitbeiPflegebedürftigensub- optimal,wieeinReviewverschiedener Studien der Erhebungsjahre 1996 bis 2008 zeigte.17 Im Durchschnitt waren 54ProzentderimMittel81Jahrealten Patientenzahnlos.BezahntePatienten hattenimMittelnur10Zähnebeieiner Spannbreite zwischen 7,2 und 15,1 Zähnen. Verglichen mit der mobilen Bevölkerung zeigte sich demnach in der pflegebedürftigen Bevölkerung einedeutlichhöhereZahnlosigkeit. TrendvonParodontalerkrankungen inanderenLändern Derzeit liegen nur wenige Studien zumTrendvonParodontalerkrankun- gen in anderen Ländern vor. Für SchwedengibteseinenationaleStudie, inderinsgesamt16.00055-bis84-jäh- rige Probanden zwischen 1980 und 2002 untersucht wurden.19 Innerhalb von 20 Jahren konnte eine Reduktion der Zahnlosigkeit von 43 Prozent auf 14Prozenterreichtwerden.DerAnteil der Probanden mit herausnehmbarer Prothese sank um 35 Prozent. In der schwedischen Jönköping Studie14 wurde zwischen 1973 und 2003 eine Zunahme der Zahnzahl bei den 60- und 70-Jährigen beobachtet. Parallel dazusankzwischen1983und1993der Anteil der Flächen mit Sondierungs- tiefen ≥4mm. Zwischen 1993 und 2003 war ein leichterAnstieg zu beob- achten. Für die USA stehen durch die NHANES Studien der Jahre 1988/ 1994 und 1999/2004 repräsentative Daten zur parodontalen Prävalenz zur Verfügung.13 Diese zeigten, dass die Zahnlosigkeit als auch die Prävalenz der moderaten und schweren Paro- dontitis abgenommen hat. Bei 35- bis über75-JährigenwareinRückgangder Prävalenz der moderaten und schwe- renParodontitisvonetwa9Prozentzu beobachten. TrendparodontalerRisikofaktoren Da Mund- und Zahnerkrankun- genüberihreRisikofaktoreneinhohes Präventionspotenzial besitzen, ist die zeitliche Entwicklung der Prävalenzen für Parodontitis insbesondere von der Entwicklung der veränderbaren paro- dontalen Risikofaktoren abhängig. Zu denwichtigstenveränderbarenRisiko- faktoren gehören neben Rauchen, Übergewicht und Diabetes auch das Mundhygiene- und Gesundheitsver- halten.AlldieseRisikofaktorenwerden wiederummaßgeblichdurchdiesozia- len und ökonomischen Umstände be- einflusst. Prävention von Parodontitis heißt somit auch immer Prävention bezogenaufjedeneinzelnendieserver- änderbarenRisikofaktoren. Rauchen Das Rauchen ist in den Industrie- nationen das bedeutendste einzelne Gesundheitsrisiko und die führende Ursache vorzeitiger Sterblichkeit.20 Zu denErkrankungen,diebeiRaucherin- nenundRauchernvermehrtauftreten, gehören neben Parodontalerkrankun- gen beispielsweise auch Herz-Kreis- lauf-, sowie Atemwegs- und Krebser- krankungen.Insbesonderebeidenun- ter 44-Jährigen war eineAbnahme der Raucher/-innen zwischen 2003 und 2009 zu beobachten.21 Es gab außer- demwenigerStarkraucher.21Weiterhin war eine erhöhte Tendenz, mit dem Rauchen aufzuhören, zu erkennen,21 was sich positiv auf die Entwicklung der Raucherprävalenzen in der Zu- kunftauswirkenkönnte. ÜbergewichtundAdipositas Laut der Studie Gesundheit in Deutschland Aktuell (GEDA) von 201022 sindetwa44ProzentderFrauen und 60 Prozent der Männer überge- wichtig oder adipös.Übergewicht tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Basierend auf den Daten des Bundesgesundheitssurveys von 1998 und der Studie zur Gesundheit Er- wachsener in Deutschland (DEGS) von2010wurdefürdenZeitraumzwi- schen1990/92und2008/11einAnstieg derPrävalenzvonAdipositasbeiMän- nern als auch bei Frauen unter 45 Jah- renbeobachtet.23 BeiFrauenab45Jah- ren war für die letzten 10 Jahre eine Trendwende in Richtung einer abneh- menden Adipositasprävalenz zu er- kennen.23 Die Verschiebung des BMI zu hö- heren Werten wurde bereits von Pren- tice prognostiziert.24 Beim Vergleich der in unserer Gesellschaft in Vergan- genheit (1950: Median 21kg/m2) und Gegenwart beobachteten (2000: Me- dian 26kg/m2) und für die Zukunft prognostizierten BMI-Verteilungs- kurven (2030: Median 30kg/m2) wird deutlich,dassdermittlereBMIderBe- völkerung stetig angestiegen ist und weiter ansteigen wird. Zudem geht man von einer Verschiebung der ges- amten BMI-Verteilung zu höheren Werten aus.Adipositas betrifft also die gesamte Population und ist somit ein gesellschaftlichesProblem.24 Diabetes Die derzeitige Prävalenz des Dia- betesliegtinDeutschlandbei5Prozent miteinemdeutlichenAnstiegabeinem Alter von 40 Jahren.25 Zudem liegt ein deutliches Nordost-Südwest-Gefälle vormithöherenPrävalenzenimOsten bzw. Nordosten26. Während zwischen 1990 und 1998 noch kein Anstieg der alterspezifischen Diabetesprävalenz (Surveys 1990/91 und 1991/92 vs. 1998) zu beobachten war,25, 27 stieg die Prävalenz zwischen 1998 und 2010 leicht an.22, 27 Durch die zunehmende PrävalenzunddiezunehmendeBevöl- kerungsalterungmüssenwirbeiunzu- reichend effektiven Präventionspro- grammen von einer deutlichen Zu- nahme der Menschen mit Typ-2-Dia- betesbis2030ausgehen.28 Mundhygiene Die Mundgesundheitspflege hat sich in den letzten 10 Jahren in Deutschland weitestgehend verbessert und wird sich voraussichtlich auch weiterhin positiv entwickeln. Laut der DMS-Studien gehen immer mehr Menschen regelmäßig zum Zahnarzt. Ebenso hat die Anwendung von Hilfs- mitteln zur Zahnzwischenraumreini- gung deutlich zugenommen und es gibt immer mehr Menschen, die min- destens zwei Minuten pro Tag die Zähneputzen. PrognosefürdasJahr2020 BasierendaufderEntwicklungder parodontalenRisikofaktorenunddem bisherigen Trend ist davon auszuge- hen, dass die Zahnzahl weiter zuneh- men könnte. Parallel dazu könnte der Anteil der Zähne mit moderatem oder schwerem Attachmentverlust voraus- sichtlich weiter sinken. Andererseits sindaufgrunddersteigendenZahnzahl pro Patient mehr Zähne betroffen.Für dieSondierungstiefengilt,dassderAn- teilderZähnemitmoderatenodertie- fen Taschen in Zukunft leicht steigen bzw. auf hohem Niveau stagnieren könnte. Allerdings sollten zwei wichtige Aspekteberücksichtigtwerden.Fürdie Prognose gingen die Ergebnisse der SHIP-Studieaufgrunddermethodisch robusteren Ergebnisse mit einer höhe- ren Gewichtung ein als die der DMS- Studie.Weiterhinkanndurchdiezuer- wartende höhere Zahnzahl trotz Ab- nahme von Prävalenz und relativer Schweremaße die Anzahl der effektiv betroffenen und somit zu behandeln- denZähnehöhersein. BeiPflegebedürftigenistaufgrund dermangelhaftenStudiensituationlei- derkeineAussagezueinemTrendmög- lich. Dennoch gilt es insbesondere in Pflegeheimen durch entsprechende KonzeptedieMundhygieneundsomit dieMundgesundheitweiterhinzuver- bessern. Entsprechende Projekte sind z.B. Teamwerk, Bis(s) ins hohe Alter (www.grevenbroicher-zahnaerzte.de/ biss.htm) und Altern mit Biss (www. zaek-sa.de/patienten/altern-mit-biss. htm). Die meisten Projekte setzen auf eine Kombinatinon aus Prävention durch Schulung der Pflegekräfte und Therapie, um die Mundgesundheit in den Pflegeheimen weiter zu verbes- sern. Um diese positive Entwicklung auchweiterhinzuunterstützen,isteine Fortführung von individuellen und Gruppenprophylaxemaßnahmen bei erwachsenen und älteren Menschen enormwichtig,umei- nenErhaltdereigenen Zähne bei gesundem Parodontium bis ins hohe Alter zu ermög- lichen. DT International Science DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 3/2014 · 5. März 20146 Literaturliste Dr.rer.nat.BirteHoltfreter Ernst-Moritz-Arndt-Universität Universitätsmedizin Greifswald Zentrum für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde Abteilung für Parodontologie Rotgerberstraße 8 17475 Greifswald,Deutschland Tel.: +49 3834 86-7397 birte.holtfreter@uni-greifswald.de Kontakt Infos zum Autor 22,9 23 34,2 23,3 33,6 14,7 0 5 10 15 20 25 30 35 40 1997 2005 1997 2005 1997-01 2008-12 DMS DMS SHIP Alte Bundesländer Neue Bundesländer Zahnlosigkeit 14,1 18,3 12,4 16,3 12,1 13,6 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 1997 2005 1997 2005 1997-01 2008-12 DMS DMS SHIP Alte Bundesländer Neue Bundesländer Zahnzahl bei Bezahnten a b Abb. 1: Mittlerer Anteil zahnloser Probanden (a) und mittlere Zahnzahl bei bezahnten Probanden(b)für65-bis74-jährigeProbandenderDMS-StudienIII(1997)undIV(2005) und der SHIP Studie (1997–2001 und 2008–2012). 0 1 2 3 4 5 Alter, Jahre Mittelwert,mm Mittlerer Attachmentverlust Mittlere Sondierungstiefe <25 25−34 35−44 45−54 55−64 65−74 ≥ 75 Abb.2: Verlauf der mittleren Sondierungstiefe (Kreis) und des mittlerenAttachmentverlustes (Dreieck)inSHIP-0(schwarz)undSHIP-Trend(grau).SHIP:StudyofHealthinPomerania. SCANDEFA invites you to exclusively meet the Scandinavian dental market and sales partners from all over the world in springtime in wonderful Copenhagen SCANDEFA 2014 Is organised by Bella Center and held in collaboration Meeting, organised by the Danish Dental Association (www.tandlaegeforeningen.dk). 191 exhibitors and 10.283 visitors participated at SCANDEFA 2013. www.scandefa.dk Exhibit at Scandefa Book online at www.scandefa.dk Account Manager Mia Rosenvinge mia.rosenvinge@bellacenter.dk, tel. +45 32 47 21 33 Close to the airport Bella Center is located just a 10 minute taxi drive from Copen- hagen Airport. The Metro line M2 runs from the airport to Bella Center Station (change at Christianshavn Station to line M1), in 20 minutes or you can use regional trains to Ørestad Station and change to Metro line M1 towards Bella Center Station in just 11 minutes. Check in at Bella Center’s design hotel Bella Sky Comwell is Scandinavia’s largest design hotel. 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