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Dental Tribune German Edition

User Report 3/2014 Seite 29 DT today n Viele Patienten seufzen vor einer zahnärztlichenBehandlung„...wenn die Zähne doch einfach nachwach- sen würden“. Das gibt es zwar nur beim Hai, aber inzwischen dank moderner Biomedizin im Prinzip auch beim Menschen, zumindest für beginnende kariöse Läsionen ohne etablierte Kavität, mit der neuen CURODONT™ -Methode. Regeneration mit CURODONT™ REPAIR DasMedizinproduktCURODONT™ REPAIR besteht im Wesentlichen aus dem Peptid P11-4, einem kurz- kettigen intelligenten Eiweiß. Zur Behandlung wird die Lösung trop- fenweise auf zu regenerierende De- fekte aufgebracht. Dort diffundiert CURODONT™ durch die gereinigte Zahnoberfläche in den porösen De- fektkörper hinein und baut hier selbsttätigeineorganischeBiomatrix auf, die als Baugerüst für Kalzium- phosphat dient. Durch Einlagerung von im Speichel natürlich vorkommenden Phosphat- und Kalziumionen ent- stehen neue Hydroxylapatitkristal- le – ähnlich wie bei der Odonto- genese.1 Bei dem Vorgang handelt sich um echte tiefenwirksame Re- generation im Sinne einer biomi- metischenMineralisation2 undnicht um eine Präzipitatbildung wie bei Fluoriden. Damit ist diese regenerative CURODONT™ REPAIR-Therapie etwas gänzlichanderesalsdieVersiegelungs- therapie zum Stoppen der Karies, da die Läsion nicht mit Kunststoff gefüllt wird, sondern sich auf natür- liche Weise erholt. Anwendung DasPräparatwirdinPulverform in einem Vakuum-Fläschchen geliefert und vor der Applikation mit einer definierten Menge sterilen Wassers angemischt. Vorbereitung und An- wendung kann im Video-Kanal an- gesehen werden: www.youtube.com/ user/22I77I99 unter Video playlist „Minimalinvasive Restauration“. Zur Vorbereitung sollte die be- troffene Schmelz- oder Dentinstelle nach professioneller Zahnreinigung mit 2-prozentigem Natriumhypo- chlorit und im Falle von Schmelz anschließend mit 35-prozentiger Phosphorsäure je 20 Sekunden vor- behandelt werden. Erst bei geöff- neten Poren kann die Peptidlösung in die Tiefe des Defekts eindringen unddieBiomatrixzurKristallisation aufbauen. In der präventiv orientierten Praxis mit stringentem Recall-Sys- tem kann jetzt in verschiedenen In- dikationen und Frühstadien eines kariösen oder erosiven Deminerali- sationsprozesses die Entscheidung füreineregenerativeTherapiefallen und so die invasive Restauration aufgeschoben, wenn nicht gar ver- mieden werden. Zu folgenden Indikationen gibt es bereits Evidenz in Form von In- vitro- und In-vivo-Studien: • WhiteSpot-Läsionen,zumBeispiel imZahnhalsbereichoderumortho- dontische Brackets3 • Initiale Approximalkaries4 • Initiale Okklusalkaries5 • Initiale Wurzelkaries und über- empfindliche Zahnhälse bei er- wachsenen Patienten. Ein weiterer möglicher, wichti- ger Einsatzbereich ist Sekundär- karies um bestehende Restauratio- nen. Zur Behandlung von Hyper- sensitivität und als vorbeugende Behandlung auf Dentin nach Blea- ching empfehle ich das Zahngel CURODONT™ PROTECT, das auf der gleichen innovativen, biomedizini- schen Technologie basiert und wie ein biologisches Schutzschild funk- tioniert. Intensivprophylaxe mit CURODONT™ PROTECT GanzneustehtmitCURODONT™ PROTECT ein potentes Zahngel zur Verfügung, das der Patient beim Zahnarzt beziehen kann, um damit die regenerative Therapie oder aber auch den Effekt von Bleaching oder professioneller Zahnreinigung zu unterstützen. Motiviert wird der Patient immer dann, wenn spürbare Erfolge schnell zu erkennen sind, wie bei der Be- handlung von empfindlichen Zäh- nen mit CURODONT™ PROTECT. Das konnten wir durch die Teilnahme an einer Patientenzufriedenheitsstudie bestätigt sehen, bei der die Ergeb- nisse in unserer Praxis denen aus anderen Praxen entsprachen. Deutlich geworden ist auch, dass der Effekt der Behandlung opti- miert werden kann, wenn die Schutz- schicht im Wochenabstand zu Hause erneuert wird. Sowohl die Studien als auch der gesunde Menschen- verstand kommen zu der Erkennt- nis, dass dieser durch CURODONT™ PROTECT gesteuerte Behandlungs- prozess mehrfach in definierten Ab- ständen angestoßen werden sollte. CURODONT™ in unserer Praxis In unserer Praxis haben wir in den letzten beiden Monaten positive Erfahrungen sammeln können. Wir haben daher beide CURODONT™ - Präparate in unser klinisches An- gebot aufgenommen. Dabei sind zwei klinische Situationen exempla- risch. Beide werden jedoch in erster Linie von unseren Prophylaxe-Mit- arbeiterinnen angesprochen und ausgeführt: • Initiale subklinische Karies mit in- takter Zahnoberfläche, aber durch Transillumination und/oder Im- pedanzmessung mit Cariescan als behandlungsbedürftig eingestuft. • Empfindliche Zahnhälse an frei- liegenden Wurzeloberflächen oder freiliegendem Dentin an exponier- ten Kronenrändern. Bei Ersterem überprüfe ich kli- nisch den seitens der Mitarbeiterin mit Cariescan gemessenen Wert und entscheideüberdieTherapiemitdem Patienten. Da wir überwiegend an sanfter Zahnheilkunde interessierte Patienten haben, nehmen die meis- ten die Chance zur Regeneration war, zuKosten,dieinetwadeneneinerein- flächigen SÄT-Füllung entsprechen, was in unserer Praxis ca. 80,00 € be- deutet. Diese Kosten werden nach GOZ entsprechend analog abgerech- net, eine Erstattung durch Versiche- rung garantieren wir grundsätzlich nicht. Nach Abzug der zugegeben noch hohen Kosten für das Präparat (Einkaufspreis50,00€proFläschchen) verbleiben somit 30,00 € für eine Misch- und Applikationszeit von ins- gesamt rund 10 Minuten Honoraran- teil in der Praxis. Damit ist der in un- serer Praxis geforderte kalkulatorische HonorarumsatzproStundefürProphy- laxe von 120,00 € gut zu erreichen. Fazit Nach diesen ersten positiven Er- fahrungen, der ausgezeichneten Ak- zeptanz bei den Patienten und der kritischen Prüfung der vorhandenen Studien kann ich aktuell zu folgen- der Aussage hinsichtlich der Frage, was von CURODONT™ REPAIR und CURODONT™ PROTECT zu erwarten ist, stehen: • Ohne Einbindung in ein Recall- System mit Risikomanagement ist die Erfolgsaussicht fraglich, aber eingebunden in ein solches hoch. • Kariöse Prozesse bei gleichzeitiger Verwendung von Fluorid in Zahn- pasten laufen langsam ab. Diese Zeit kann gefahrlos für den Patien- ten an dafür geeigneten Stellen mit CURODONT™ füreineregenerative Therapie „ohne zu Bohren“ genutzt werden. • Da herkömmliche Praxisverwal- tungssysteme kein individuell risikobasiertes Recall-System er- möglichen, ist ein softwareba- siertes Risikomanagement-System empfehlenswert. Wir verwenden deshalbseitJahrendasOHManage- ment-System, das aktuell für eine iPad-App entwickelt wird und so jeder Prophylaxeassistentin am Behandlungsplatz zur Verfügung steht und das notwendige Monito- ring der CURODONT-Behandlung erleichtert. • CURODONT™ REPAIR und CURO- DONT™ PROTECT gehören in jede moderne präventiv orientierte Pra- xis als Behandlungsalternative für zahnbewusste Patienten. 7 Literatur 1 Kirkham, J., A. Firth, et al. (2007). „Self- assembling peptide scaffolds promote enamelremineralization.“JDentRes86(5): 426–430. 2 Kirkham J (2011) Matrix and cells. Eur J Oral Sci 119 Suppl 1:373–375. 3 Brunton, P., D. A. Lysek, et al. (2011). Effect of Self Assembling Peptide P11-4 in Patients with Class 5 Carious Lesions: AMono-centre,Uncontrolled,PilotStudy- Interim Analysis-Report. Leeds, Univer- sity of Leeds: 22. 4 Schlee, M. et al. (2013). „Effect of Curo- dont REPAIR in patients with proximal carious lesions: uncontrolled, non-inter- ventional study – interim report.“ Clin Oral Invest 17 (2013): 1046–1047. 5 Alkilzy. M. et al. (2013). „Safety and cli- nical applicability of Curodont™ Repair in children with early occlusal caries“. Poster IADR, Budapest. Sanfte Zahnheilkunde durch Regeneration statt „Bohren“ DieCURODONT-Methodesollteinjedermodernen,präventivorientiertenPraxisalsBehandlungsalternativefürzahnbewusstePatientenangewendetwerden.VonDr.VolkerScholz,Lindau. 5 Abb. 1: CURODONT™ REPAIR. (Foto: Ruth Ferjencik) – Abb. 2: CURODONT™ PROTECT. (Foto: Ruth Ferjencik) – Abb. 3: Patienten reagieren äußerst positiv auf die regenerative Behandlung. (Foto: Markus Feger) – Abb. 4: Daten aus unserer praxisinternen Evaluation: Auswertung von 14 Patientenbögen zeigt deutliche Abnahme der Schmerzintensität 14 Tage nach Behandlung mit CURODONT™ PROTECT. – Abb. 5 und 6: Auftragen von CURODONT™ PROTECT nach der Zahnreinigung. (Foto: Dr. Alessandro Devigus) Dr.Volker Scholz Europaplatz 1 88131 Lindau,Deutschland Tel.:+49 83 829424-90 Fax:+49 83 829424-89 vscholz@sanfte-zahnheilkunde.de www.sanfte-zahnheilkunde.de Kontakt Infos zum Autor 1 2 3 4 5 6 DTG0314_29_Scholz 24.02.14 14:44 Seite 1