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Dental Tribune German Edition

User Report DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 3/2014 · 5. März 201412 Zahnoberflächenverlust (Tooth Sur- face Loss, TSL) durch Abrasion, Attrition, Erosion und Karies und dadurch erzeugter vertikaler Platz- mangel sind ein größer werdendes Problem bei der Behandlung von Pa- tienten aller Altersgruppen. Zuneh- mend sind junge Menschen davon betroffen. Gleichzeitig nimmt der Wunsch zum Erhalt der eigenen Zähne zu und Zahnverluste werden durch zahnerhaltende Maßnahmen in ein höheres Lebensalter verscho- ben. Der okklusale Platzmangel er- scheint dann oft als Limitation unse- rer Behandlungsmöglichkeiten und führt manchmal zu einer gewissen Ratlosigkeit des Zahnarztes, insbe- sondere in Anbetracht reduzierter finanzieller Budgets. Durch den Verlust vertikaler Di- mension wird eine konventionelle Behandlung mit umfangreicher Pro- thetik, d.h. Überkronung einer Viel- zahl von Zähnen zum Zwecke der Bisshebung, zu einem aufwendigen, mitunter riskanten Unterfangen, das sich mancher Kollege ersparen möchte. Wiederholungsbehandlun- gen in der Zukunft können notwen- dig werden. Dagegen fehlt Patienten oft das Verständnis und die finan- ziellen Mittel für komplexe Pla- nungen, und sie wünschen einen möglichst geringen Behandlungs- umfang. Weniger invasive Vorgehenswei- sen sind gekennzeichnet durch Ve- neers/Inlays/Onlays und werden als „minimalinvasiv“ dargestellt. Dabei zeichnen sie sich aber durch einen ebenso hohen zahnärztlichen und finanziellen Aufwand aus. Typische Empfehlungen sind: 1.Schienenbehandlung zur Über- prüfung/Gewöhnung der neuen Bisshöhe. 2.Herstellung einer provisorischen Versorgung nach umfangreichem Wax-up/Mock-up anhand gelenk- bezüglich einartikulierter Modelle. 3.Umsetzung in eine definitive Ver- sorgung – oft quadrantenweise. 4.Dauerhafte Schienentherapie im Anschluss zum Schutz der Restau- rationen. Die Literatur zeigt, dass Bisser- höhungen von wenigen Millimetern problemlos toleriert werden und so- mit die Schienenbehandlung in allen Berichten positiv verläuft und nicht notwendig ist, sofern der Patient nicht schon Kiefergelenkssymptome aufzuweisen hat.BeimAustausch der provisorischenVersorgung gegen die definitive sind der Entfernungs- bedarf, Nachpräparationsbedarf, das womöglich erneute Herstellen von Zwischenprovisorien sowie die dif- fizile Bissnahmetechnik sehr auf- wendig. Konzept mit überschaubarem Behandlungsaufwand Hier soll nun ein Konzept vorge- stellt werden, das sich durch einen überschaubaren und für den Patien- ten finanziell darstellbaren Behand- lungsaufwandauszeichnetundprak- tikabel ist. Vertikaler Platzmangel kann in der Dentition anterior oder/und dis- talbestehen.Zahnoberflächenverlust kann den Ober- und den Unterkiefer oder beide betreffen. Es kann Zahn- ersatzvorhandensein,derfunktions- fähig ist oder nicht. Somit zeigt sich in der Praxis eine Vielzahl verschie- denerProblemstellungen,sowohlbei jungen als auch bei alten Patienten. Eine Bisshebung als therapeutisches Endziel soll aber immer nur dann durchgeführt werden, wenn aus me- dizinischen Gründen oder aus äs- thetischen Überlegungen heraus ein Handlungsbedarf vorliegt. Altersge- mäße Abrasion/Attrition dürfte in den wenigsten Fällen eine Indikation zur Behandlung darstellen. Palatinale Plateaus Im Mittelpunkt des hier vorge- stelltenKonzeptesstehensogenannte „palatinale Plateaus“,die als Kompo- sitstufen bzw.Aufbauten an die Pala- tinalflächen der oberen Frontzähne angebracht werden. Die entstehende Nonokklusion im Seitenzahngebiet wird entweder sofort prothetisch ge- nutzt oder, wenn dort kein Hand- lungsbedarf besteht, die Reorganisa- tionderOkklusiondurchElongation der Alveolarfortsätze/Zähne abge- wartet. Dies mag zunächst überra- schen, ist aber in der angelsächsi- schenundskandinavischenLiteratur seit Jahrzehnten bekannt und abge- sichert. JederZahnarztkenntdieElonga- tion beschliffener Zähne bei Verlust Minimalinvasive Bisshebung mit palatinalen Plateaus Ein vielseitig einsetzbares Konzept für vertikale Probleme. Von Dr. Horst Landenberger, Bad Soden am Taunus, Deutschland. Abb.1: Frasacomodell mit dem 2.und 3.Quadranten,Plateau an 21 palatinal,Disklusion seitlich. Abb. 2: Frontzahnkontakte in habitueller Okklusion von oral.–Abb. 3: Masseterhypertrophie durch Bruxismus.–Abb. 4: Frontzahnkontakte bei leichter Protrusion.–Abb. 5: TSL an den oberen Frontzähnen palatinal-inzisal.– Abb. 6: Kantenaufbauten unmittelbar postoperativ.–Abb. 7: Seitliche Nonokklusion links unmittelbar nach Plateaus.–Abb. 8: Stabile Frontzahnaufbauten und Plateaus Januar 2014.–Abb. 9: Okklusion rechts, Januar 2014.– Abb.10: Okklusion links,Januar 2014. 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 DTG0314_12-13_Landenberger 24.02.14 17:20 Seite 1