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Dental Tribune German Edition

DieDeutscheGesellschaftfürSterilgut- versorgung e.V. (DGSV) ist die einzige Fachgesellschaft in Deutschland, die sichmitderAufbereitungvonMedizin- produkten zum Einsatz am Men- schenbeschäftigt.Durchdiegesetz- lichen Vorgaben wie Medizinpro- duktegesetz, Infektionsschutzge- setz,TRBA250,KRINKO/BfArM- Empfehlung 2012,um nur ei- nigezunennen,hatessichdie DGSV seit ihrer Gründung 1996 zur Aufgabe gesetzt, Handlungs- hilfen zu erarbeiten, die eine fach- gerechteUmsetzungderachtEinzel- schritte zur Reinigung, Desinfektion und ggf. Sterilisation und von Instru- mentenermöglichen.Dieüberarbeitete KRINKO/BfArM-Empfehlung von 2012 (ehem.„RKI-Empfehlung“ 2001) legt auf der 1. Seite fest: „Die Empfeh- lungen gelten grundsätzlich unabhän- gigvomOrtderDurchführungderAuf- bereitung sowohl im ambulanten und stationären Sektor.“ Auch wurde die „EmpfehlungfürdieÜberwachungder Aufbereitung von Medizinprodukten“ der Arbeitsgruppe Medizinprodukte (AGMP)mitberücksichtigt. „Leitlinie zur Validierung der manuellen Reinigung und manuellen chemischen Desinfektion“ DerwichtigeAspektderAufberei- tung von Medizinprodukten findet gerade im niedergelassenen Bereich zunehmend die erforderliche Beach- tung,undsokonnteninFuldadeutlich mehr Teilnehmer als im Vorjahr aus den Praxen begrüßt werden. Mit der „LeitliniezurValidierungdermanuel- len Reinigung und manuellen chemi- schen Desinfektion“ der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushy- giene e.V. (DGKH), der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung (DGSV), des Arbeitskreises Instru- mentenaufbereitung (AKI) sowie desVerbundfürAngewandteHygiene e.V. (VAH), die von den Koordinato- renDr.JürgenGebel,AnkeCarterund Dr. Holger Biering vorgestellt wurde, ist geklärt, dass Prozesse der manu- ellen Reinigung und manuellen chemischen Desinfektion ein vali- diertes Verfahren sein können. DieLeitlinieenthältnebendem Textteil Anhänge, Checklisten und eine Prüfmatrix, um die in der Medizinproduk- te-Betreiberverordnung (MPBetreibV) geforderten validierten Verfahren umzu- setzen.Ebensovermittelteder Vortrag von Frau Prof. Heike Martiny die Bedeutung der fachgerechten Reinigung. Ent- gegen früherer Meinungen ist es nicht möglich, „sterilen Dreck“ zu produzieren. Die vorhandenen Restverschmutzungen behindern die Desinfektion und Sterilisation. Da- mit muss im ge- samten niederge- lassenen Bereich das Hauptaugen- merk auf die Rei- nigung und Des- infektion gelegt werden – nicht mehr nur auf die Sterilisation. Die- ses gilt sowohl für verpackte als auch für unverpackte Instrumente. Wichtiger Schritt der Reinigung nicht zu ersetzen! Weil die Prozesse der maschinellen Reinigung im Reinigungs- und Des- infektionsgerät – RDG – trotz hoher Standards immer besser werden, müs- sen die Grenzwertbestimmungen, z.B. derRestproteinbestimmung,angepasst werden.AmzweitenKongresstagwaren u. a. die Vorträge von Maik Matschke zum Thema „Aufbereitung von Medi- zinprodukten in der niedergelassenen Facharztpraxis“unddieVorstellungsei- nerDoktorarbeit„Untersuchungenzur Standardisierung der manuellen Reini- gung und chemischen Desinfektion“ von Dr. Patrick Haubrich, Orthopäde aus Daum, von großem Interesse. Pas- sendergänztwurdendieAusführungen von Dr. Karin Steinhauer, Schülke & Mayr,dieüberihreUntersuchungenzur Reinigungsleistung von Formulierun- gen zur Aufbereitung von medizini- schenInstrumentenberichtete.Geprüft wurden verschiedene Reiniger sowie die Reinigungsleistung von Desinfek- tionsmitteln unter Prüfanschmutzung von defibriniertem Rinderblut und koaguliertem Schafblut in Verbindung mit TOSI (Test Object Surgical Instru- ments).DabeischnittdieFormulierung eines neuartigen enzymatischen Reini- gers mit quaternären Ammoniumver- bindungenauchimVergleichzureinen Reinigern am besten ab und es konnte gezeigt werden, dass mithilfe innova- tiver Formulierungen eine exzellente Reinigung sichergestellt und um den Aspekt des Personalschutzes erweitert werdenkann. Fazit: Aus allen Vorträgen wurde deutlich, dass der wichtige Schritt der Reinigung nicht durch Desinfektion oderSterilisationzuersetzenist! Oberflächenveränderungen durch Korrosion SchließlichräumteGerhardKirmse, Fa.Aesculap,mitMythendurchFakten zum Dauerbrenner Oberflächenver- änderungen durch Korrosion auf. Eine absolute Korrosionsbeständigkeit von Stählen sei nicht gegeben, durch die Passivierung und verfeinerten Ober- flächen sei die Korrosionsbeständig- keit jedoch eher gestiegen. Mangels dokumentierter Fälle ist ein direkter Zusammenhang zwischen Wundhei- lungsstörungen und korrodierten In- strumenten nur schwer herzustellen. Rasches Handeln um Übertragungen eines Instruments auf andere ist unver- zichtbar–diesessetztdasErkennenvon Korrosionen voraus. Dazu ist eine ent- sprechende Ausbildung und Motiva- tionderMitarbeiter/-innenwichtig. Praxisrelevante Workshops wur- den an den Kongresstagen mehrfach wiederholt, sodass keines der interes- santen Angebote wie Funktionskon- trolle chirurgischer Instrumente,inter- nes und externes Selbstmarketing der ZSVA, Routinekontrollen für Reini- gungsprozesse, Motorenaufbereitung oder Umgang mit Leihinstrumenten verpasst wurden. Gerade die Work- shops stießen bei den Teilnehmern aus dem niedergelassenen Bereich auf be- sondersgroßesInteresse. ST Special News SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 1+2/2014 · 29. Januar 201420 UteWurmstich gilborn®zahnärzte Kaltenweider Straße 11 30900Wedemark,Deutschland +49 5130 9757070 Kontakt Infos zum Autor Der nächste DGSV-Kongress findet vom 8. bis 10. Oktober 2014 im Kongress- und Kulturzentrum Hotel Esperanto in Fulda statt. An die Aufbereitung von Medizin- produkten werden vielfältige Anfor- derungen gestellt, die nur durch ge- schultes und informiertes Personal vor Ort in den Aufbereitungseinheiten Medizinprodukte (AEMP) erfüllt werdenkönnen.DieDeutscheGesell- schaft für Sterilgutversorgung e.V. (DGSV)wurde1996durchmotivierte Personen aus der Medizinprodukte- aufbereitung, der Wissenschaft und Industriegegründetundhatsichzum Ziel gesetzt, Hilfestellungen z. B. in Form von Empfehlungen ihres Fach- ausschussesQualitätzuerarbeiten.Mit der Gründung der Fachgesellschaft konstituierte sich der Fachausschuss Bildung, der kontinuierlich die Qua- lifikation der Mitarbeiter/-innen im Bereich der Aufbereitung von Medi- zinproduktenfördertundfordert. Die Fachkundelehrgänge I, II und III sind heute deutschlandweit undinternationalbekanntundwerden weltweit übernommen. Die von der DGSV anerkannten Bildungsstätten setzen die Forderungen an die Quali- fikationdesPersonals,diemitderAuf- bereitung betraut sind, um. In einer Petition an den Deutschen Bundestag 2011 unterstrich die DGSV ihre For- derung nach einer Regelung für eine staatlicheAusbildungzurFachkraftfür Medizinprodukteaufbereitung. Diese Forderung wurde vom Bundestag un- terstützt,als wichtig erachtet und an die LänderzurweiterenRegelunggegeben. Noch heute wird angelerntes Per- sonal ohne medizinische Grundkennt- nisse lediglich durch den Fachkunde- lehrgangIqualifiziert,uminderAEMP eines Krankenhauses mit vielfältigsten Aufgabenarbeitenzukönnen. Die vom Gesetzgeber geforderten „Sachkenntnisse“zurAufbereitungvon Medizinprodukten in der Medizinpro- dukte-Betreiberverordnung, des MPG undderKRINKO/BfArM-Empfehlung sind nicht genau definiert.Darum sind die explizit für den niedergelassenen Bereich angebotenen DGSV-Sachkun- delehrgänge von mind.40 Unterrichts- einheiten in fünf Tagen von besonders großer Bedeutung und finden zuneh- mendgroßesInteressefürmedizinische undzahnmedizinischeFachangestellte, Arzt-undZahnarzthelferinnen. Curriculum Das Curriculum vermittelt u.a. Grundlagen der Aufbereitung (was ist eine Passivschicht s. Korrosion/ Kirmse), gesetzliche Vorgaben, Qua- litätssicherung und QMS, Mikro- biologie sowie die Umsetzung der für die Praxis relevanten Vorgaben, z.B. der Validierung der Prozesse, die in einer Praxis mit einer Leistungs- qualifikation (LQ) der Geräte durch- geführtwerdensollten.DerLehrgang endet mit einer schriftlichen Kennt- nisprüfung. Die Lehrveranstaltungen sind durcheinenintensivenAustauschder Teilnehmer/-innen untereinander geprägt.DurchdieaktiveEinbindung der Referenten in den Dialog werden ergänzendeBausteinezurUmsetzung der Aufbereitung erörtert, wie z. B. unzureichende Herstellerangaben sowie die entsprechenden Hand- lungsmöglichkeiten nach Norm DIN EN ISO 17664 einzufordern. AuchdaseffizienteArbeitendurchdie Dokumentation mit entsprechenden Programmen am PC ist Bestandteil desErlernten. Deutsche Gesellschaft für Sterilgutversorgung MaikRoitsch,Vorstandsvorsitzender PotsdamerAllee8,14641Wustermark, Deutschland,+49 172 6097320 info@dgsv-ev.de,www.dgsv-ev.de ST Die Deutsche Gesellschaft für Sterilgutversorgung e.V. im Porträt Die vom Deutschen Bundestag anerkannte Fachgesellschaft hat fast 1.000 Mitglieder und beschäftigt sich mit der Aufbereitung von Medizinprodukten zum Einsatz am Menschen. Medizinprodukteaufbereitung:AktuellerStandbeiTechnikundWissen Akzeptanz durch Kompetenz: Das Thema des letzten Kongresses der Deutsche Gesellschaft für Sterilgutversorgung e.V. vom 2.bis 4. Oktober 2013 im Kongress- und Kulturzentrum Fulda war einladend und machte neugierig. Von Ute Wurmstich, Wedemark. Anke Carter,Dr.Jürgen Gebel und Dr.Holger Biering zur Leitlinie manuelleAufbereitung. Abb.links:Chargenfreigabe,nachdem entsprechende Kriterien erfüllt wurden,zur EDV-Archivierung.– Abb.rechts: NachvollziehbarerVerlauf desVarioTD-Programms im RDG. DTG0114_20_STWurmstich 21.01.14 11:26 Seite 1