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Dental Tribune German Edition

SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 1+2/2014 · 29. Januar 2014 State of the Art 19 MELAseal Pro (Fa. MELAG), wel- ches über eine validierte inte- grierteÜberwachungderSchweiß- temperatur und desAnpressdruckes verfügt und diesen ebenfalls zu Protokollieren vermag. JederChargeistmindestensein chemischer Indikator der Klasse 5 (z.B. 3M Comply SteriGage oder integrierter Chemoindikator auf dem Sterilgutbeutel) auf der Be- ladungs-Sterilgut-Charge oder auf dem Kammerboden des Auto- klaven beigelegt: Dessen Farbum- schlag wird am Ende des Sterilisa- tionsprozesses optisch geprüft und durch Eingabe der persönlichen ID-Nummer der diesen Prozess durchführenden DA auf dem Dis- play des betreffenden Autoklaven bestätigt. Zusätzlich erfolgt das Einbrin- gen eines Chemoindikators der Kategorie6(z.B.3MComply1259) in jede Verpackung, Tray und Sterilcontainer von Instrumenten für invasive Eingriffe: Der erfolg- reiche Farbumschlag des Sterilisa- tionsprozessmarkersderKategorie6, welcher sich innerhalb des ein- geschweißten und verschlossenen Trays oder Sets befinden muss, kann aber erst nach dem Öffnen des Instrumentariums unmittel- bar vor dessen Gebrauch beurteilt werden und wird deshalb un- mittelbar vor Verwendung am Pa- tienten geprüft,das Ergebnis in der Krankengeschichte des entspre- chenden Patienten vermerkt und das Chargen-Etikett eingeklebt, eingescannt oder die Chargen- Kontrollnummer eingetragen. In unserer Praxis hat es sich bewährt, das Instrumentarium in Anwesen- heit des zu behandelnden Patien- ten zu öffnen und diesem den um- geschlagenen Chemoindikator zu zeigen. So kann dem Patienten der für ihn betriebene Hygieneauf- wand aufgezeigt werden,was zu ei- ner positiven PR in seinem Umfeld führen kann. So prozessierte Instrumenta- rien haben eine sterile Lagerhalt- barkeit von zwei Monaten, wenn diese in einem Schrank mit Tür- dichtungen aufbewahrt werden. Alternativ zum Einschweißen in Folien können Sterilisationscon- tainer mit Filtereinlagen eingesetzt werden, was die sterile Lagerhalt- barkeit auf drei Monate erhöht. Das Verfallsdatum wird auf den Etiketten ausgewiesen. Sterilisation Die in der Zahnmedizin zum Einsatz kommenden Autoklaven der Kategorie B mit fraktioniertem Vor- und Nachvakuum müssen verschiedenen periodischen Prü- fungen unterzogen werden: • Nach Herstellerangaben (in der Regel ein Mal im Jahr) erfolgt eine Wartung durch entspre- chend geschultes Personal einer Fachfirma, meist durch einen Service-Mitarbeiter des Dental- depots. • Am ersten Arbeitstag der Woche wird ein Vakuum-Test bei leerem Kammervolumen ohne Prüfkör- per durchgeführt. Der erfolgrei- che Testverlauf wird vom Gerät entweder an einen Drucker gege- ben und muss manuell in einem Datenblatt protokolliert werden oder das Gerät ist in der Lage, automatisch elektronisch zu pro- tokollieren.Ein Ausdrucken eines Etiketts mit manueller Protokol- lierung entfällt in diesem Fall. • Als erste Charge des Tages muss dasHelix-Prüfprogramm(„Bowie &Dick-Test“)mitHelix-Prüfkör- per bei jedem Autoklaven durch- geführt werden. Der korrekte Farbumschlag des Prüfkörpers wird am Display des Autoklaven durch Eingabe des persönlichen ID-Codes bestätigt und wird vom Gerät somit automatisch protokolliert. Wenn Systeme eingesetzt wer- den, welche nicht über solche elektronischen Eingabemöglich- keiten und Protokoll-Programme verfügen, so muss eine manuelle Protokollierung über Ausdrucke oder Dateneinträge in Listen erfol- gen, was Zeit- und Personalauf- wand bedeutet. Die zum Einsatz kommenden Sterilisationsprogramme richten sich nach dem eingebrachten Sterilgut. Nach Beendigung des Sterilisa- tionsprozesses wird vor dem Öff- nen des Autoklaven vom MELAG Vacuklav 40B+ der Identifika- tionscode der bedienenden Person verlangt, erst nach dessen Eingabe kann der Autoklav geöffnet wer- den. Das Sterilgut muss nun nach der Entnahme einer optischen Kontrolle unterzogen werden. Die Unversehrtheit der Verpackungen wird am Display des Autoklavens quittiert, auch der Farbumschlag des Indikatorstreifens. Die Lager- haltbarkeitsdauer, welche das Ver- fallsdatum generiert, und die An- zahl der benötigten Etiketten kön- nen nun eingegeben werden und der Drucker erstellt die notwendi- genChargenetiketten,welchedann auf die Verpackung des Sterilgutes aufgeklebt werden. Die Prozessdaten der Thermo- desinfektion wie auch der Sterili- sation werden von den Geräten entweder auf einem Datenträger abgelegt und manuell monatlich auf einem Rechner gespeichert oder die Geräte werden direkt ins Netzwerk eingebunden und spei- chern damit die notwendigen Daten automatisch fortlaufend auf dem Server. Der interne Daten- speicher der Geräte bewahrt zu- dem die letzten 100 Prozesse als Sicherheitskopie. Die Beladung des Autoklaven, d.h. die Auflistung, welche Instru- mentarien in einer Charge sterili- siert worden sind, muss zurzeit noch manuell geführt und signiert werden.Eine elektronische Lösung mit einscannen oder optischer Er- kennung der Tray-Systeme wäre hier in Zukunft wünschenswert. Alternativ können die Nummern der Chargenetiketten manuell in eine elektronische Liste einge- tragen werden – dies bedingt aber einen PC in unmittelbarer Umge- bung des Autoklaven. Nicht korrekt durchgeführte oder abgebrochene Sterilisations- prozesse werden in diesen Listen entsprechend gekennzeichnet, die Instrumentarien neu verpackt und einem erneuten Sterilisations- prozess zugeführt, entsprechend dokumentiert und signiert. Wichtig: Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass offen sterilisiertes, d.h. nicht einge- schweißtes Instrumentengut nach der Sterilisation lediglich als „desinfiziert“ gilt. Über die Etikettierung können die Chargen der Instrumentarien nach deren Einsatz am Patienten in dessen Krankengeschichte doku- mentiert werden: entweder durch Eingabe der entsprechenden Lot- nummer, durch Scannen des Bar- codes oder durch fotografieren mittels einer konventionellen oder intraoralen Kamera. Ein entspre- chend vordefinierter Bereich in der Patienten-Krankengeschichte- Softwareisthierfürhilfreich.Inder elektronischen Krankengeschichte ZaWin4 kann nach Chargennum- mer mittels Suchfunktion die mit der entsprechenden Charge be- handelten Patienten aufgerufen werden. Falls Papier-Krankengeschich- ten im Einsatz sind und die Eti- ketten in diese eingeklebt werden oder die Etiketten vor dem elek- tronischen Eintragen auf einem separaten Blatt gesammelt werden, sollten abziehbare Doppeletiketten verwendet werden. Zusammenfassung Der Hygieneprozess von wie- derverwendbaren Instrumenta- rien in der Zahnarztpraxis kann mit standardisierten und automa- tisierten Prozessabläufen einer- seits effizienter und andererseits den Richtlinien des IKRK entspre- chend gestaltet werden. Aufberei- tungssysteme, welche die jewei- ligen Prozessdaten elektronisch dokumentieren und bereitstellen, helfen den Zeit- und Administra- tionsaufwand signifikant zu sen- ken. Mit den heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten können die Aufbereitungsprozesse rück- verfolgbar in der Krankenge- schichte des jeweiligen Patienten aufgezeichnet werden, doch kann der Aufwand hierfür durch Ent- wicklung entsprechender effizien- ter Software-Module in Zukunft noch deutlich vereinfacht wer- den. Ein durchgängig einsetzbares Tray-System, welches sowohl am Patienten eingesetzt als auch für den Reinigungs- und Aufberei- tungsprozess verwendet werden kann, ist dringend wünschens- wert, da mit einem solchen durch- strukturierten System die personal- intensiven Arbeitsprozesse deut- lich reduziert und weitergehend automatisiert werden könnten. Entsprechende Systeme sind be- reits in Entwicklung. ST Dr.ViktoriaKalla Dr.RobertKalla Zahnarztpraxis Kalla und EiD: Excellence in Dentistry PrivatesDentalesForschungsinstitut Margarethenstr.59 4053 Basel,Schweiz Tel.: +41 61 2726363 zahnarztpraxis@kalla.ch www.kalla.ch Infos zum Autor Kontakt Gewinner des „Medicine Innovations Award 2013“ „Kein Mikro-Spalt!” (Zipprich-Studie der Universität Frankfurt, 2012) Gewinner des Preises Regio Effekt 2010(Studie der Universität Köln, 2010) Made in Germany www.champions-implants.com Bornheimer Landstr. 8 · D-55237 Flonheim Tel. 0 67 34 / 91 40 80 · Fax 0 67 34 / 10 53 info@champions-implants.com Fortbildungen, die begeistern: Kurse MIMI® - Flapless I, II & III ZA Stephen Andreas · Dr. Armin Nedjat Dr. Ernst Fuchs-Schaller in Frankfurt/Main ANZEIGE Infos zum Autor DTG0114_17-19_STKalla 22.01.14 15:18 Seite 3