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Dental Tribune German Edition

DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 12/2013 · 4. Dezember 2013 International Interview 9 HatdasSDS2.0ebenfallseineKonus- Wirkung? Nein,das ist bei einem Implantat aus Keramik nicht möglich. Wir ha- ben immer eine punktuelle Auflage undunserKonus-Winkeldientledig- lich dazu, die Kraft in der gewünsch- tenRichtungperfektzuverteilen.Der Spalt zwischen Implantat und Abut- ment ist somit definitiv größer als bei Titan. Da der Pumpeffekt jedoch gänzlich fehlt, hat diese Verbindung ein geringeres Periimplantitisrisiko als konventionelle Systeme. Abge- sehen davon versiegeln wir diesen Spaltdurchdasbakterizide,fungizide und antivirale Silikon „GapSeal“ (Hager &Werken). Herr Dr.Volz, können Sie uns noch ein anderes Beispiel für „Denken inKeramik“geben? Ja natürlich! Zum Beispiel das Postulat: „Wo Knochen ist, ist die Keramik Implantat, wo kein Kno- chen ist, ist die Keramik Abutment!“. Das Titan-Implantat wird üblicher- weise auf Knochenniveau einge- bracht und darauf z. B. ein Keramik- Abutmentgesetzt,welchessichdurch seine hervorragenden Weichgewebs- eigenschaften auszeichnet. Dieses Abutment ist in der die Verbindung tragenden Verbreiterung des SDS2.0 bereits enthalten und hat zusätzlich den Vorteil, dass kein Spalt zwischen Implantatkörper und Abutment existiert. Dadurch reduziert sich einerseits die Kronenlänge, es ver- bessert sich das Emergenzprofil und andererseits muss sehr viel weniger augmentiert werden, da es keinerlei negative Auswirkungen hat, wenn Teile des Implantates bis in das Mikrogewinde hinein nicht von Knochen bedeckt sind. Die Form des SDS2.0 erscheint auf denerstenBlicksehrungewöhnlich und zeigt kaum Ähnlichkeit mit bekannten Implantatformen der großenAnbieter. Ja, diese Form ist zwangsweise aus dem „Denken in Keramik“ ent- standen und ich kann im Gegensatz zu den meisten anderen Implantat- herstellern jeden Quadratmillimeter dieses Implantates logisch erklären. Um den beiden Hauptrisiken Peri- implantitisundFrakturzubegegnen, muss jedes Implantat von oben nach unten folgende Leistungen erbrin- gen:IndenoberenzweibisdreiMilli- metern muss es glatt sein mit einer Oberflächenkonsistenz, welche osseo- integriert, aber keinerlei Angriffs- fläche für Periimplantitis bietet. Daran schließt sich die mikrosko- pisch und makroskopisch aufgeraute Oberfläche an, welche noch keine tiefen Gewindegänge, sondern ein Mikrogewinde von maximal 0,5 mm Tiefe aufweisen sollte. Dadurch be- sitzt das Implantat einerseits einen hohen Kerndurchmesser und begeg- net somit einer potenziellen Fraktur- gefahr.Andererseits begünstigt es die aktive Osseointegration ohne das Risiko einer Periimplantitis. Im kompakten Knochen darf in diesem Abschnitt auch keinerlei Kompres- sion auftreten, sondern es muss eine formkongruente Aufbereitung er- folgen und dem gesunden Knochen die Gelegenheit gegeben werden, auf diese Fläche aktiv zu osseo- integrieren. Diese formkongruente Aufbereitung in der oberen Hälfte kannichmirjedochnurdannleisten, wenn ich in der unteren Hälfte die aktive Funktion des Implantates ein- baue, was wir durch die Ausbildung des extrem aggressiven „Dynamic Thread“(pat.pend.)geschaffthaben. Hier holen wir uns die gesamte „Power“ und durch die hohe Ge- windetiefe die Oberfläche. Es erscheint logisch, dass dieses Gewinde positive Eigenschaften in Knochenklasse III und IV besitzt, dadieparabelförmigeHüllemitder bis zu zweieinhalbfachen Gewinde- tiefe in Verbindung mit dem kegel- förmigenKerneineenormeKnochen- verdichtungzulässt.Wiesiehtesaber inKnochenklasseIaus? SiehabenRecht!FürdieKnochen- klasse III und IV gibt es derzeit si- cher kein besseres Gewinde als das „Dynamic Thread“ – in extrem wei- chen Knochen genügt es sogar,ledig- lich mit dem Rosenbohrer anzuker- nen und das Implantat ohne weitere Vorbohrung einzuschrauben. Eben so, wie es der Heimwerker mit einer Spax in weichem Holz tut. Im Knochen Klasse I zeigt das „Dynamic Thread“ jedoch noch größere Vorteile: Das Bohrprotokoll verwendet hier den sogenannten „Kompaktabohrer“, welcher exakt der äußeren parabelförmigen Hülle entspricht abzüglich 0,25 mm, was die optimale Gewindetiefe für Kno- chenklasse I darstellt. Da der kegel- förmige Kerndurchmesser jedoch sehr viel kleiner ist als dieser letzte Formbohrer, entstehen große Hohl- räume, in welchen durch die Ein- blutung inVerbindung mit den Kno- chenspänen die Osseointegration sofortstartenkann.Wiewirjawissen, kann der extrem harte kompakte Knochen nur schlecht osseointegrie- ren.DurchdieseAufbereitungunter- stützen wir ihn dabei auf einzigartige Weise. Das komplett auf Keramikboh- rern basierende Bohrprotokoll ist so ausgelegt,dassinjederKnochenklasse immer dasselbe Drehmoment, näm- lich35–40Ncm,erreichtwird.Dadurch kann das SDS2.0-Implantat sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer in jeder Knochensituation spätestens nachachtWochenbelastetwerden.Das nenne ich„Malen nach Zahlen“,denn der Chirurg muss lediglich durch die VorbohrungdieKno- chenklasse bestim- men und dann exakt nach dem mitgelie- ferten Bohrprotokoll vorgehen. Herr Dr.Volz,wir danken Ihnen für diesesGesprächundwünschenIhnen weiterhinmaximalenErfolg! DT „Im Gegensatz zu Titan zeigt die Verbindung Keramik-in-Keramik keinerlei Flexibilität, sodass auch keinerlei Belastung auf die Schraube kommt! Wir hatten bislang nicht eine einzige Schraubenfraktur und keine einzige Schraubenlockerung.“ Infos zum Autor Dr.Volz bei der Live-OP während des EUROSYMPOSIUMS/8. Süddeutsche Implantologietage in Konstanz. 5 6 7 8 1 2 3 4 Abb. 1: Starre Keramik-in-Keramik-Verbindung mit ultrakurzer Schraube und dadurch massiv im hochbelasteten Bereich. – Abb. 2: Versuchsaufbau nach ISO 14801. – Abb. 3: Deutlich höhere Stabilität der SDS- Implantate gegenüber Titan. – Abb. 4: Histologie am Zirkonoxid-Implantat nach 20-jähriger Liegedauer im Menschen. – Abb. 5: Gleicher Eindrehmoment (35–40 Ncm) in allen vier Knochenklassen. – Abb. 6: Bohrprotokolle für die Keramikbohrer in verschiedenen Knochenklassen. – Abb. 7: 24 Sofort-Implantat einteilig und 26 zweiteiliges Implantat mit simultanem Sinuslift. – Abb. 8: Klinische Bilder zu Abb. 7 – Mehr Gingiva an den Keramik-Implantaten als an den natürlichen Zähnen.