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Dental Tribune German Edition

International Interview DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 12/2013 · 4. Dezember 20138 KONSTANZ – Dr. Volz verfügt über 13 Jahre praktische Erfahrung beim Einsatz von Zirkon-Implantaten. Im Interview thematisiert er auch aktuelle Entwicklungen, wie das auf der diesjährigen Internationalen Dental-Schau in Köln mit großem Erfolg vorgestellte zweiteilig ver- schraubte Zirkonoxid-Implantat. ZWP/DT:HerrDr.Volz,siegehören als Entwickler und Anwender von Keramik-Implantaten zu den Per- sonenmitdenmeistenErfahrungen auf diesem Gebiet und werden mit- unter auch als „Zirkon-Papst der Implantologie“ bezeichnet. Schon 2005 titelte z. B. die Bild-Zeitung: „Deutscher Zahnarzt entwickelte Superimplantat!“ Wodurch zeich- netsichdennKeramik(Zirkonoxid) als Implantatwerkstoff gegenüber dem millionenfach bewährten TitanimBesonderenaus? Dr. Volz: Die Keramik-Implan- tate sind längst aus den Kinder- schuhen heraus. Meine 13-jährige Erfahrung basiert auf inzwischen rund 8.000 selbst gesetzten kerami- schen Zahnimplantaten – sie sind flexibel im Einsatz und haben sich in der Praxis bewährt.Speziell die SDS- Implantate wurden entwickelt, um im Praxisalltag unserer zahn- und umweltmedizinischen Klinik zu be- stehen. So weist diese keramische Implantatlinie nicht nur eine hohe Biokompatibilität auf, sondern ist durch ihr vielfältiges Material- und Formangebot auch flexibel einsetz- bar.Damit stellt sie meiner Überzeu- gung nach eine sichereAlternative zu metallischen Zahnimplantaten dar. Darüber hinaus erhebt das SDS-Im- plantatsystem den Anspruch, trotz einheitlicher Prothetik im Gewinde- bereich allen unterschiedlichen Knochendichten anpassbar zu sein. Somit können die Implantate auch in „weichem“ Knochen sicher fixiert werden. Da die Bohrer ebenfalls aus Hochleistungskeramik bestehen, ist das System auch speziell für den EinsatzbeimetallsensiblenPatienten geeignet. Wie Sie es schildern, gibt es eigent- lich nur Vorteile. Was hat den Sie- geszug des Keramik-Implantates bisheraufgehalten? DieEinteiligkeit!DieOralchirur- gensowiedieMund-,Kiefer-undGe- sichtschirurgen möchten nicht nach einer Implantation, welche für einen versierten Chirurgen vielleicht nur fünf Minuten dauert, dann noch eine halbe Stunde in den Schutz des Implantates investieren! Ein weiterer Grund ist die Tatsache, dass das Titan-Implantat so gut funktioniert hat, dass keine Notwendigkeit für einenWechsel bestand. Wasistheuteanders? Das Titan-Implantat ist meiner Ansicht nach eigentlich kein Pre- miumprodukt mehr, da man heute kaum schlechtere Value-Produkte zu einem Bruchteil des Preises der Premiumanbieter kaufen kann! Der Markt wird sich komplett spalten: in das günstige Value-Segment auf Titanbasis und den Premiummarkt, welcher komplett aus Keramik be- stehen wird. Wie können Sie sich da so sicher sein? Bis auf den Preis – und dieser darf, soll und muss bei einem Pre- miumprodukt höher sein – ist das zweiteilige Keramik-Implantat heute bereits schon dem Titan-Implantat ebenbürtig: Es osseointegriert min- destens genauso schnell, ist metall- frei, weiß und damit ästhetisch, und zeigt ein deutlich besseres Weichge- websverhalten. Des Weiteren besteht gegenüber Titan ein massiv redu- ziertes Periimplantitisrisiko, und die Implantat-Abutment-Verbindung ist deutlich stabiler als die eines jeden Titan-Implantates. StabileralsTitan? Jawohl! Titan wird üblicherweise bei 100–120 N nach ISO 14801 feucht-warm zwei Millionen Mal ge- testet, und bei dieser Kraft überlebt kaum ein System zu 100 Prozent. Das reversibel verschraubte SDS2.0- Keramik-Implantat übersteht im kleinstenDurchmesser3,8mmsogar bei 160 N zu 100 Prozent, selbst bei vierfacher Belastungsdauer von acht Millionen Zyklen! Das habe ich 2013 auf der IDS bewiesen,indem ich dort genau diesen Test fünf Tage lang vor allerAugen habe laufen lassen. Wieistdasmöglich? Darauf kamenwiraucherstnach überachtJahren,50Designwechseln, über 1.000 zerstörten Implantaten und vielen 100 Millionen Belas- tungstests: Wir haben gelernt, in „Keramikzudenken“undnichtmehr in „Titan“, wie dies fast alle anderen Keramikhersteller heute noch tun. Zirkonoxid verhält sich komplett an- ders als Titan, und wir können nicht einfach ein Titandesign in Keramik produzieren. Im Gegensatz zu Titan zeigt die Verbindung Keramik-in- Keramik keinerlei Flexibilität, sodass auch keinerlei Belastung auf die Schraube kommt!Wir hatten bislang nicht eine einzige Schraubenfraktur und keine einzige Schraubenlocke- rung. Deshalb können wir neben der Titan- und Goldschraube sogar eine PEEK-Schraube anbieten. Welche Auswirkungen hat dies auf dasDesign? Wir konnten die Schraube auf 1,2 mm Länge im Implantat re- duzieren und sind dadurch im frakturgefährdeten Bereich bereits schon wieder massiv mit einem Kerndurchmesser von 3,72 mm in Relation zum Außendurchmesser von 3,8 mm.Weiterhin sind alle drei Schraubenmaterialien weicher als dasextremharteZirkonundwerden beim Eindrehen kalt verformt. Eine Lockerung ist somit komplett aus- geschlossen. Dr.med.dent.Karl UlrichVolz (rechts),Entwickler von Zirkonoxid-Implantaten und Mitgründer der SDSAG,stellte sich den Fragen von Jürgen Isbaner,Chefredakteur ZWP/DT D-A-CH. „Wir haben gelernt, in Keramik zu denken“ Metallfreie Implantate aus dem Hochleistungswerkstoff Zirkonoxid – darauf hat sich die 2007 gegründete Swiss Dental Solution (SDS) AG spezialisiert. Jürgen Isbaner, Chefredakteur ZWP/DT D-A-CH, sprach mit dem Entwickler von Zirkonoxid-Implanaten und Mitgründer der SDS AG Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz aus Konstanz. Dr.Volz als Referent beim EUROSYMPOSIUM/8.Süddeutsche Implantologietage in Konstanz am Bodensee. „Live-OP Konstanz“ [Video] „Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz“ [Info] „Das Titan-Implantat ist meiner Ansicht nach eigentlich kein Premiumprodukt mehr, da man heute kaum schlechtere Value-Produkte zu einem Bruchteil des Preises der Premiumanbieter kaufen kann!“