Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune German Edition

News 12/2013Seite 26 DT today n Den Kongress eröffneten Gernot Schuller, Sales Director Österreich und Osteuropa bei Ivoclar Vivadent und Ge- schäftsführervonWieladent(Abb.1),Josef Richter, Chief Sales Officer von Ivoclar Vivadent(Abb.2)undUniv.-Prof.Dr.Gerwin Arnetzl aus Graz, Österreich (Abb. 3), der in der Folge durch das Programm führte. DasThemadesKongresseslautete„Ästhe- tische Restaurationen, Implantate und Funktion“.Diesesbewusstbreitgewählte Spektrum ließ Raum für Interpretation. Umso interessanter waren die unter- schiedlichenMethodenderExperten,die individuellen Arten der Behandlung und dieWahlderMaterialien. Im Zentrum der Vorträge stand stets die Frage, wo man ansetzen müsse, um demPatientenwiederzueinembefreiten Lachenzuverhelfen.DetaillierteAnalysen derIst-Situation,digitalamComputermit- tels Bild und Videomaterial und Wax-ups –klassischodermittelsCAD/CAM–zeigen imVorfeldderBehandlung,welcheunter- schiedlichenKonzeptemachbarundauch mit den finanziellen Möglichkeiten des Patientenvereinbarsind. Nationale Unterschiede Dr. Francesca Vailati aus Genf, Schweiz(Abb.4).IhrAlltagsindPatienten mit schlechtem Zahnstatus und wenig Geld.Oftsindsietraumatisiertundkönnen keine invasiven Behandlungen ertragen. Dr. Vailati geht behutsam an die Arbeit und verhilft den Patienten mit möglichst nichtinvasiven Behandlungskonzepten wie- der zu ihrem Lachen. Kein Bohren, keine Spritze. Sie baut die Zähne lediglich mit Composite-Materialienaufundstelltchair- side die Optik und Funktion wieder her. „Ich habe in meiner Praxis keine Super- models,dieaussehenwollenwieAngelina Jolie“,erklärtsieundziehthartinsGericht mit maximalinvasiven Behandlungen, in dernurmehrPerfektionzählt.„Nothingis betterthantheOriginal“,lautetihrAppell. Gegensätzlich stellt sich der Alltag von Michel Magne dar (Abb. 5). Er lebt und arbeitet in Beverly Hills, USA. Seine Patienten haben höchste ästhetische Ansprüche, die mit Modeerscheinungen einhergehen, wie zum Beispiel Verlänge- rungen der Frontzähne für jüngeres Aus- sehen – und natürlich ist die Farbe ein großesThema.InBeverlyHillsgehtÄsthe- tik vor Funktion. Magne zeigte minimal- invasive Konzepte im Frontzahnbereich. Die Herangehensweise folgt dem Plan „Biologie, Ästhetik, Funktion“. Wobei er als Basis für die Planung den Gesamtein- druck des Patienten heranzieht. „Zähne müssen nicht nur zu den Lippen passen, sondernauchinsGesicht“,erklärter. Dieser Meinung schließt sich auch Dr.NikolaosPerakisausBologna,Italien,an. ErpräsentierteeineAnimation,dieaufzeigt, wohin der Blick eines Gesprächspartners im Gesicht seines Gegenübers wandert. Niemand starrt nur auf die Zähne, Blicke schweifenüberdasganzeGesicht.Indieser Hinsicht werden die Zähne überbewertet, so seine These. Bei einem Versuch wurde eine Fotoaufnahme eines Frontzahngebis- sesbearbeitetunddieBreitedesZahnes12 in kleinen Schritten verkleinert. Erst nach einerVeränderungvon3mmwarenLaien in der Lage, die Veränderung wahrzuneh- men. Interessanterweise war das Ergebnis dieses Tests bei Zahnärzten ähnlich. Wie wichtig ist nun die Optik und wie tolerant soll man einer Abweichung von der Ideal- linie begegnen? In seiner Praxis verfolgt Dr.PerakisfolgendeParameterbeiderPla- nung: Ästhetik, Phonetik, Alter, Dynamik undBiomechanik.NachderDiagnosewird derBehandlungsplanmultidisziplinärfest- gelegt und bestimmt, ob direkte oder indi- rekte Versorgungen zum Einsatz kommen. Bei direkten Versorgungen ermahnt Dr. PerakisseineKollegenzumehrDisziplinbei derAnwendungundweistaufeinegenaue Einhaltung der Gebrauchsempfehlungen derHerstellerhin.HierseiseinerMeinung nachoftderGrundfürMisserfolgzusuchen. Misserfolge der Vergangenheit „Die Probleme von Chairside-Lösun- gen waren in der Vergangenheit oft im Material zu finden. Verfärbungen, Sprün- ge und Sekundärkaries sind bekannt“, erklärte Dr. Roberto Spreafico aus Busto Arsizio,Italien,dersichinseinemVortrag genau mit diesem Thema auseinander- setzte. Auch der mangelhafte Verbund zum Schmelz bzw. zum Dentin waren Gründedafür.DiekontinuierlicheVerbes- serung des Composites erlaubt nun ver- mehrt die minimalinvasive Behandlung und ein breiteres Spektrum an restaura- tivenMöglichkeiten. Was modernes Composite-Material alles kann, demonstrierte Dr. Markus LenhardausNeunkirch,Schweiz.Erfügte seinemVortragdenUntertitel„einfastun- nötiger Vortrag“ hinzu. Augenzwinkernd weist er seine Kollegen darauf hin, dass vielekünstlerischeEffektewohlderZahn- arzt für sich selbst macht, nicht für den Patienten. Die Mehrheit der Patienten kannohneLupedieCharakteristikanicht wahrnehmen – und wenn doch, sind sie über Sprünge nicht so glücklich, wie der Behandler vielleicht annimmt. Und doch sind diese Individualisierungen der zeit- gemäße Anspruch an Composite-Restau- rationen–undmitdem„Gewusstwie“laut Dr.LenhardauchinderPraxispraktikabel umzusetzen. Von Schmelzrissen über Re- flektionen bis hin zum Halo-Effekt ist mit denmodernenMaterialienallesmachbar. Indirekt oder direkt? Ob die Wahl auf indirekte oder di- rekte Behandlung fällt, macht Dr. Roland Frankenberger aus Marburg, von der GrößederDefekteabhängig.Erwähltdie direkte Methode nur bei kleinen Versor- gungen, bei allen anderen präferiert er die indirekte Restaurationsweise. Sein Themawar„AdhäsivbefestigteKeramik: Adhäsion, Präparation und Befestigung“. Laut Dr. Frankenberger sei allein der Zahnarzt verantwortlich für den Erfolg oderMisserfolgeinerBehandlung.Ersieht den Zahnarzt jedoch als Teamplayer, der ohne eine professionelle Assistenz in der PraxisseineKonzepteindergewünschten Qualitätnichtumsetzenkann. Dr.KnutHufschmidtausWels,Öster- reich, stellte die Frage, ob minimalinva- sive Restaurationen bei grossen Versor- gungen das Mittel der Wahl sind. Patien- ten wünschen schnelle Versorgungen, ohne Schmerzen, aus finanziellen Grün- den lang haltbar und ein geringes Risiko. Natürlich werden auch ästhetische An- sprüchegestellt.Dr.Hufschmidtzeigtden Patientenfall einer Frau mittleren Alters, die seit 15 Jahren keine zahnärztliche KontrolleoderBehandlunghatte.Ineiner Step-by-Step-Dokumentation zeigt er, wie er der Patientin wieder zu ihrem Lächeln verhalf.BeiderPlanungderRestauration greift Hufschmidt auf die Fotoanalyse zu- rück.„EinBildsagtmehrals1.000Worte“, lautetseineDevise. Die Fotoanalyse ist auch Basis der Planung bei Dr. Christian Coachman. Der Zahntechniker und Zahnarzt ist in SãoPaulo,Brasilien,tätig.„EinguterKera- miker zu sein ist zu wenig. Man muss ein guter Smile-Designer sein“, behauptet er. Seine Methode nennt sich „DSD“, das für „Digital Smile Design“ steht. Mithilfe einer virtuellen Analyse und einer Soft- ware verwertet er Patientenbilder und Videosequenzen,umperfekteästhetische Ergebnisse zu erlangen. Dabei geht Dr. Coachman pragmatisch vor. Er analy- siert Lippendynamik, studiert Lippen- unterstützung,Lachkurveund-breiteund weitere festgelegte Parameter wie Mittel- linie, Gingivalinie und Oberfläche. Diese Daten führen ihn zu einer ästhetischen Lösung,dieimAnschlussanfunktionelle Anforderungenangepasstwird. Dr.PanosBazosausAthen,Griechen- land,beschäftigtsichebensomitderFoto- analyse und verfolgt ein ähnliches Kon- zeptwieDr.Coachman.Erzeigteeinenra- santenundanimiertenVortragüberseine Arbeit und seine Methodik. Unter dem Motto „Exposing the Invisible“ ging er da- bei von der wissenschaftlichen Seite her aufdenZahnaufbauunddie-strukturein underläutertediedamiteinhergehenden EigenschaftenvonZähneninHinblickauf dieLichtwirkungund-transmission. Implantatästhetik Univ.-Prof.Dr.GeorgMailath-Pokorny arbeitet in Wien, Österreich, mit einer Gruppe von Chirurgen und Zahnärzten. Mehrals10.000PatientenhatdasTeamin zehn Jahren versorgt, 15.000 Implantate gesetzt. Aus der Erfahrung leitet Mailath- Pokorny einen systematischen Ansatz ab, der zu praktikablen und sicheren Lösungen führt. Der Defekt wird in sechs Klassen eingeteilt, und diese Klassifizie- runggibtdieTherapieformvor:vonSofort- implantation bis zu Knochenimplantaten oder -aufbau. „Unter Zuhilfenahme einer PlanungssoftwareistesfürdenChirurgen einfacher, Parameter und Fixpunkte zu bestimmen und einzuhalten“, sagt er, „wie zum Beispiel den E-Punkt, der als StützefürdieStabilitätdesWeichgewebes verantwortlichist.“ DieModellationdesWeichgewebes– insbesonderederPapilla–wardasThema von Dr. István Urbán aus Budapest, Un- garn. Er widmet sich der Erhaltung der Papilla und des Weichgewebes. Seiner Er- fahrung nach geht ein Drittel der Papillen nach Extraktion verloren, weil die knö- cherne Unterstützung fehlt. Die ideale Pa- pilleschafftermittelsindividuellgestalte- terAbutments,inkonvexerForm,oftasym- metrisch. Diese Vorgehensweise nennt er Push-up-Papilla-Abutment,kurzPUPA. Dr.EgonEuweausdenNiederlanden legtinseinerPraxisdenFokusaufdiePlat- zierung des Implantates. Er stellte dem Publikum die Frage, wo ein Implantat ge- setztwerdensoll.DieAntwortdaraufliefert Fortbildung mit internationalem Flair Vom 15.bis 16.November 2013 fand der Fortbildungskongress „Competence in Esthetics“ von IvoclarVivadent zum zweiten Mal imAustria CenterVienna inWien,Österreich,statt. 1.700 Zahnärzte und Zahntechniker aus 43 Nationen waren der Einladung des Unternehmens gefolgt. 5 Abb.1:GernotSchuller, IvoclarVivadentSalesDirectorÖsterreich&Osteuropa,WieladentGeschäftsführer.–Abb.2:JosefRichter,IvoclarVivadentChiefSalesOfficer.–Abb.3:Univ.-Prof.Dr.GerwinArnetzl.–Abb.4:Dr.FrancescaVailati.–Abb.5:MichelMagne.–Abb.6:Prof.Dr.MatthiasKern. Infos zum Unternehmen