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Dental Tribune Austrian Edition

Die nach dem Schweizer Zahnarzt Dr. Angelo Sargenti (1917–1999) benannte und Anfang der 1950er- Jahre entwickelte N2-Methode beruht auf der Annahme, dass es nur einem Gas möglich ist, alle Verzweigungen des Wurzelkanal- systems zu erreichen. Die antisep- tische Komponente des wohl be- kanntesten Wurzelkanalzements der Welt N2 ist Paraformaldehyd. Während der Abbindephase wird Formaldehyd aus dem N2 als Gas freigesetzt. Dieses diffundiert in die Pulpa und in die Dentin- tubuli. Herr Dr. Teeuwen, wie sind Sie auf N2 aufmerksam geworden und seit wann ist Ihnen die von Dr.Sargenti entwickelte Methode bekannt? Robert Teeuwen: Während meines Studiums in Bonn 1959– 1965 war N2 das bevorzugte WF- MittelderZahnklinik.AlsAssistent inderväterlichenOrdinationwandte ich ebenfalls N2 an. Ab 1968 hörte ich Dr. Sargenti und er überzeugte mich mit seiner Methode, die mir aufgrund seines rationellen und zeitsparenden Vorgehens sehr zu- statten kam. In meiner Ordination wurde seit deren Gründung über meine zahnärztliche Tätigkeit und die meines Assistenten Buch ge- führt. Alle Ordinationstagebücher sind noch vorhanden. So war ich in der Lage, die Anzahl der endo- dontischen Behandlungen nach- zuzählen. Wie viele Wurzelkanalbehand- lungen haben Sie bisher durch- geführt und was sind Ihre Erfah- rungen? Von Juli 1969 bis Dezember 2005 zählte ich 16.108 N2-Endos an Permanentes. Meine Assisten- ten brachten es im Zeitraum von April 1972 bis Dezember 2001 auf 10.436 N2-Endos. Bei über 8.800 in der EDV registrierten VitE’s von 1985–1999 wurde die Behand- lung nur in 22 Fällen in mehr als No. 11/2013 · 10. Jahrgang · Wien, 6. November 2013 Spezialisten-Newsletter Fachwissen auf den Punkt gebracht Anmeldeformular – Spezialisten-Newsletter www.zwp-online.info/newsletter Jetzt anmelden! www.zwp-online.at ANZEIGE Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 21 Bewährtes wird noch besser Modernste Endodontie mit einem ein- fachen Konzept:Das TFAdaptive System von SybronEndo verbindet ein neues Motorelement mit einer revolutionären Bewegungstechnologie. 4Seite 23 Endodontie mit System AufbereitungvonWurzelkanälenmitnur einemInstrument?DasinnovativeSystem RECIPROC® macht dies möglich! Eine einfache, sichere und zeitsparende An- wendungistsomitgarantiert.4Seite 19 Penn Endo Global Symposium Vom 4. bis 6. Dezember 2014 werden internationale Experten u.a. aus Grie- chenland, Hong Kong und den USA ihr Know-how in dem Fachgebiet Endo- dontie inWien präsentieren. ENDO TRIBUNE The World’s Endodontic Newspaper · Austrian Edition 1 Abb. 1: 1971: Zahn 11 devital, WKB in einer Sitzung mit abschließender Schröderscher Lüftung. – Abb. 2: 1987: Röntgenkontrolle nach 16 Jahren. – Abb. 3: 2006: Röntgenkontrolle nach 35 Jahren. Extraktion aus parodontologischen Gründen. – Abb. 4: 1983: Zahn 16 am 4.11.1983 bei vorhandener Parulis. Extraktion,WKB (N2-WF) Reimplantation. Alt und bewährt – aber nicht unumstritten Die N2-Methode nach Sargenti ist seit über 50 Jahren Praxisalltag. Interview mit Dr. med. dent. Robert Teeuwen, Geilenkirchen. 2 3 4 D ie letzten Jahre gehören der Endodontie, betref- fend Innovationsfreudig- keit und Verbesserung von Be- handlungsabläufen und Qualität. Eindeutig! Die reziproke Aufbereitung ist im Vormarsch, zu Recht! Verein- fachung der Kanalaufbereitung, wenn auch das „Single File“ Kon- zept in vielen klinischen Situa- tionen nicht der Weisheit letzter Schluss sein wird, so hat sich doch für den Allgemeinzahnarzt durch die neuen Nickel-Titan- Feilensysteme eine deutliche Be- schleunigung und Qualitätsver- besserung der Wurzelbehandlung ergeben. Die stark ansteigende Verbrei- tung endometrischer Geräte und optischer Vergrößerungsbehelfe trägt auch zu vollständigerer In- strumentation des Wurzelkanal- systems bei. DaszunehmendeBewusstsein, dass die chemische Kanaldesinfek- tion ein, wenn nicht der entschei- dende Faktor für langfristigen Erfolg ist, ist auch in den klini- schen Alltag vieler Zahnärzte ein- geflossen. Aktivierung der Spül- flüssigkeit mit Piezo-Ultraschall bringt zusätzlicheVerbesserung. Neue Materialien, allen voran MTA-Zemente, haben hervor- ragendebiologischeEigenschaften, wodurch wir erfolgreich zahner- haltende Maßnah- men durchführen können, wovon wir ehedem nur träumen konnten. Iatrogen verur- sachte Wurzelkanalperforationen sind heutzutage kein Grund zu so- fortiger Extraktion. Ob die nun neu entwickelten biokeramischen Zemente noch einmal eine Ver- besserung bringen werden, wird sich zeigen. Erhalte deinen Zahn! Dies gilt zunehmend wieder mehr, und neueste Studien zeigen auch, dass selbst kompromittierte Zähne, wenn sie fachgerecht behandelt werden, ähnliche Überlebensraten aufweisen wie Implantate (Tooth preservation or implant place- ment; L. Levin & M. Halperin- Sternfeld; JADA October 2013). Zum Schluss noch ein wenig Werbung in eigener Sache: Nach unserer sehr erfolgreichen heu- rigen Jahrestagung in Salzburg werden wir nächstes Jahr im Dezember inWien gemeinsam mit der University of Pennsylvania eine hochrangige Tagung veran- stalten, die betont praxisorientiert gestaltet werden wird. Weitere Informationen unter www.pennglobalvienna2014.at * Präsident der Österreichischen Gesellschaft fürEndodontie Es tut sich was – in der Endo! Statement von Prof. Dr. Christof Pertl* Infos zum Autor