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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 11/2013 · 6. November 2013 User Report 13 Ein dünnes Käppchen aus Kunst- stoff war die Basis der Modellation und garantierte die notwendige Stabilität. Die Wachs-Primärgerüste wur- den zusammen mit den Titanbasen (SKY elegance Abutment) angestif- tet und eingebettet. Das Überpres- sen mit BioHPP erfolgte unter Va- kuum (for 2 press System, bredent). Durch das Vakuumpressen entsteht ein homogener Verbund von Titan (Abutment) und BioHPP (Primär- krone). Vorteil dieses Konzepts ist, dass es keinen Klebespalt gibt und somit die Gefahr von eventuel- len Zementrückständen umgangen werden kann. Die absolut spaltfreie Passung sowie die optimalen me- chanischen Eigenschaften der Mate- rialsymbiose geben dem Zahntech- niker sowie dem Zahnmediziner die notwendige Sicherheit. Durch die sogenannte „Off-Peak-Eigenschaft“ wird die Lasteinleitung in das Im- plantat wesentlich gedämpft, was insbesondere in diesem Fall (Bru- xismus) wichtig für die Langzeit- stabilität und Mundgesundheit war. DiemitBioHPPüberpresstenTitan- basen wurden nach dem Ausbetten ausgearbeitet und auf dem Modell beziehungsweise im Fräsgerät auf 0 Grad geglättet und poliert. Fertigung der Sekundärstruktur Um die ästhetischen Anforde- rungen erfüllen zu können, war das visio.lign-Konzept (bredent) Mittel der Wahl. Das System aus präfa- brizierten Verblendschalen (High- Impact PMMA) ermöglicht ein rationelles Vorgehen und zugleich hochwertigeErgebnisse.BeiderAuf- stellung der Front- und Seitenzähne im Oberkiefer orientierten wir uns an den ästhetischen, funktionellen sowie den statischen Vorgaben. Vor der Fertigstellung der Restauration wardieEvaluierungderSituationim Patientenmund wichtig,bei welcher zusätzlich die phonetischen Para- meter überprüft wurden. Die zur Fertigstellung freigegebene Ober- kieferversorgung „froren“ wir über einen Silikonwall ein und model- lierten mithilfe dieses Vorwalls das GerüstfürdieSekundärstruktur.Als Basis kam erneut Kunststoff zurAn- wendung. Über einen dünnen Steg wurden die Primärteile beziehungs- weise die „Abutments“ miteinander verbunden und mit Wachs eine Ge- rüststrukturmodelliert.Erneutpro- fitierten wir vom Verblendschalen- konzept. Die Schalen waren im Sili- konwall fixiert und konnten einfach mit Wachs aufgefüllt sowie danach der orale Gerüstanteil entsprechend der gewünschten Form modelliert werden.InwenigenArbeitsschritten entstand ein graziles und gleichzei- tig stabiles Wachsgerüst. Ein bisher noch nicht erwähnter Vorteil des Therapiekonzepts ist die gaumen- freie Gestaltung. Patienten sind von diesem „Mehrwert“ begeistert. Das modellierte Gerüst wurde auf dem Muffelträger angestiftet.Wachsdrähte (2,5 mm) führten vom Objekt zum Querbalken (3,5 mm). Zur Befesti- gung auf den Muffelträger dienten Wachskanäle in einer Stärke von 4 mm. Um ein gutes Pressergebnis zu erhalten, platzierten wir das PressobjektaußerhalbdesHitzezen- trums. Etwa 20 Minuten nach dem Einbetten wurden die Muffel und der Pressstempel in den Vorwärmofen gestellt, auf eine Temperatur von 630 °C erhitzt und für die empfoh- lene Haltezeit im Ofen belassen. Für den Pressvorgang musste dieTemperaturauf 400°Creduziert, das Granulat (BioHPP) in die Hohl- form (Modellation) gefüllt und die Muffel mitsamt dem Pressstempel für weitere 20 Minuten auf Tempera- tur gehalten werden. Nach dem Ver- schließen der Presskammer startete nun der Vakuumdruck-Vorgang. Das Ausbetten und Ausarbeiten des GerüsteserfolgteimgewohntenVor- gehen: Einbettmasse entfernen, Ab- strahlen des Objektes mit Alumini- umoxid, Abtrennen der Presskanäle undAusarbeitendesGerüstes(grob- verzahnte Hartmetallfräser). Das Gerüst aus BioHPP passte präzise und spannungsfrei auf das Modell und konnte für die Fertigstellung vorbereitet werden. Fertigstellung der Versorgung Nach dem Abstrahlen des Ge- rüstes sowie der Innenflächen der Verblendschalen mit Aluminiumo- xid (2 bar) wurde ein Haftvermittler (visio.link, bredent) aufgebracht und das Gerüst mit Opaker bedeckt. NunkonntendieimSilikonschlüssel fixiertenVerblendschalenmiteinem zahnfarbenen Befestigungskompo- sit (combo.lign, bredent) aufgefüllt werden. Die Polymerisation erfolg- te mit einem Lichthärtegerät durch den transparenten Silikonwall. Abschließend wurde die Arbeit im Polymerisationsgerät endgehär- tet.NachdemAushärtenwurdendie oralen, approximalen und zervika- len Flächen der Verblendung mit dem zum visio.lign-System gehö- renden„Zahnergänzungskomposit“ (crea.lign,bredent) komplettiert. Mit den entsprechenden Den- tin- und Transpamassen konnten die ästhetisch anspruchsvollen und farbstabilen Kompositverblendun- gen vollendet sowie die Gingiva- bereiche mit rosafarbenem Kunst- stoff abgedeckt und individualisiert werden. Nach einer abschließenden Politur sowie einer Kontrolle aller feinen Details war die Arbeit fertig- gestellt. Das natürlich wirkende Er- gebnis war eine gelungene Symbiose einer durchdachten Materialwahl. Mit einem guten Gefühl konnte die ProtheseandiePraxiszurEingliede- rung in den Patientenmund über- geben werden. Die Abutments (SKY elegance Abutments) „schmiegten“ sich förmlich an das Zahnfleisch an. Die helle Farbe des PEEK-Materials garantierte, dass keine dunklen Schatten durch die Gingiva durch- scheinen werden. Auch die prothe- tische Überkonstruktion fügte sich harmonisch in den Mund ein. Die Ansprüche an Ästhetik sowie Funk- tion konnten hochklassig erfüllt werden.Dieauf0GradgefrästenPri- märteile (BioHPP) und die darüber gepresste Sekundärkonstruktion boten ein ideales Friktionsmodul. Die Prothese ließ sich einfach ein- und ausgliedern und saß fest im Mund. Das geringe Gewicht, die gaumenfreie Gestaltung und die Metallfreiheit der Prothese begei- sterten den Patienten. Funktionell konnten zum Zeitpunkt des Ein- setzens keine Fehlfunktionen diag- nostiziert werden. Die schon bei der Gerüstherstellung angelegten okklusalen Stopps aus PEEK werden bei dem Patienten (starker Bruxis- mus) die Abnutzung der Verblend- schalen deutlich verlangsamen. Zudem unterstützt der okklusale Erstkontakt auf PEEK (geringes Elastizitätsmodul) respektive die knochendämpfendenEigenschaften des Materials den Langzeiterhalt der Implantate. Frakturieren oder abradieren die Verblendschalen aufgrund der hohen funktionellen Belastung im Laufe der Zeit, ist eine Erneuerung jederZeitundohnehohemAufwand möglich. Fazit Dank der hohen Materialvielfalt in der Zahnmedizin/Zahntechnik wird es möglich, je nach Patienten- situation zu agieren. Das „Material dieser Wahl“ ist nicht für jeden Patienten das „Material der Wahl“. Wir als Behandlungsteam sind ge- fordert, der individuellen Situation gerecht zu werden und patienten- spezifisch zu agieren, so wie im vor- liegenden Fall. Bei dem Patienten wurde ein schwerer Bruxismus dia- gnostiziert. Die Zähne beziehungs- weise die vorhandene Versorgung waren in der Ausgangssituation stark abradiert und eine Biss-Er- höhung unumgänglich. Hier be- durfte es eines Gerüstmaterials mit niedrigem Elastizitätsmodul: BioHPP (bredent) entsprach mit seiner knochenähnlichen Elastizi- tät dieser Anforderung ebenso wie die Verblendschalen (novo.lign, bredent). DT Abb. 13: Die Verblendschalen wurden entfernt und können später auf das BioHPP-Gerüst reponiert werden. – Abb. 14: Die Wachsmodellation auf dem Muffelträger. – Abb. 15: Das in BioHPP gepresste Gerüst direkt nach dem Ausbetten. – Abb.16: Decken- des Auftragen des Opakers. – Abb. 17: Nach dem Befestigen der Verblendschalen wurden Fehlstellen nachgetragen und die Verblendung der Gingiva- bereiche vorgenommen. – Abb. 18 und 19: Die auf dem PEEK-Material basierende fertige Restauration auf dem Modell. – Abb. 20: Kontrolle drei Monate nach dem Einsetzen: Der Patient kommt mit sei- ner Versorgung bestens zurecht und ist zufrieden. Das Weichgewebe schmiegt sich an die Abutments (SKY elegance Abutment), die Teleskopprothese (BioHPP) sitzt fest und lässt sich einfach ein- und ausgliedern. – Abb. 21 und 22a und b: Auch die Ansicht von okklusal bestätigt die gute Weichgewebssituation. Eine Kontrolle der funktionellen Parameter bestätigte, dass der erste okklusale Kontaktpunkt auf dem PEEK-Gerüst ist und somit eine schnelle Abrasion (starker Bruxismus) derVerblendschalen umgangen wird. Laboratorio Dental MarioParra ProFor Competence Team-Mitglied C/Martinet 13 laboratorio@marioparra.com Dr.DanielEscribano 30870 Mazarrón Spanien danielescribano@ clinicalapurisima.es Kontakt 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22a 22b