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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 11/2013 · 6. November 2013 Austrian Events 11 Alterszahnheilkunde – Bestandsaufnahme und Zukunft Über 80 Prozent institutionali- sierter Senioren in Österreich leiden unter einer entzündlichen Erkrankung in der Mundhöhle. Ein Drittel leidet unter akuten Schmerzen, Schmerzen beimKauenunddamiteingeschränkter Lebensqualität. Univ.-Prof. Dr. Gerwin Arnetzl, Präsident des European Col- lege of Gerodontology (ECG), fasste auf der Pressekonferenz die gegenwär- tigeSituationinÖsterreichundEuropa zusammen und appellierte eindring- lich: „Es ist unsere Verpflichtung, dass der Zugang zurVersorgung vom ersten bis zum letzten Zahn und darüber hin- aus gewährleistet ist. Es sind gesund- heitsfördernde Gesamtkonzepte zu schaffen, die das ganze Leben und alle Bereicheabdecken.“ Zahnklinik NEU Ebenso auf der Pressekonferenz stellte Univ.-Prof. Dr. W. Wegscheider, Vorstand der Univ.-Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Graz, das Projekt der Zahnklinik für Mundge- sundheitinGrazvor.ImZugedesNeu- baus der Zahnklinik wird ein Zentrum fürMundgesundheitundSpitzenzahn- medizin in der Steiermark entstehen. Diese beiden Säulen einer modernen Zahnheilkunde sollen im Zahnmedi- zinstudium verankert und an den Pa- tientinnen und Patienten des neuen Zentrums praktiziert werden. Durch eine besonders intensive kontinuier- licheBetreuungallerPatientensolleine dauerhafte und nachhaltige Mundge- sundheitgewährleistetwerden. Die Zukunft der zahnärztlichen Versorgung Dr. Reinhard Fürtinger, Präsident der Landeszahnärztekammer Steier- mark, fasste den derzeitigen Stand zahnärztlicherVersorgunginderSteier- mark zusammen. Die Landeszahn- ärztekammer der Steiermark steht zu demmitderSteiermärkischenGebiets- krankenkasseverhandeltenStellenplan, der eine flächendeckende Versorgung in der Steiermark mit Kassenzahn- ärzten gewährleistet. Diese flächende- ckende Versorgung mit Zahnärzten sei in naher Zukunft gefährdet, da durch Pensionierung der geburtenstarken Jahrgänge ein großer Bedarf an jungen Zahnärzten gegeben sei. Die Rahmen- bedingungen für diese sind schwieriger geworden, und so sei zu befürchten, dass Kassenstellen für Zahnärzte unbe- setzt bleiben. Als Gründe nannte Für- tinger,dassderKassenvertragfürZahn- ärzte, der in seinen Grundzügen aus dem Jahr 1957 stammt, weder an ak- tuelle gesellschaftliche Entwicklungen nochanwirtschaftlicheVeränderungen angepasstwurde. „planungistgleicherfolg“ DerfachlicheTeilbegannamDon- nerstag mit dem Thema„Diagnostik – Wann brauche ich was?“. Jede Zahn- ärztin und jeder Zahnarzt ist mit der täglichen Diagnose der Erkrankungen der Zahnhartsubstanz konfrontiert. Eine frühzeitige Diagnose kariöser, ab- rasiver, erosiver oder anderer Verände- rungenistdaherwichtig,umrechtzeitig notwendige Maßnahmen einleiten zu können. Die Diagnostik in der oralen Chirurgie dient primär der optimalen Therapieplanung invasiver Eingriffe, um Komplikationen vermeiden bzw. verringernzukönnen.Umzielgerichtet sowohl bestmögliche ästhetische als auch funktionell zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen, ist eine umfas- sende Diagnostik in der kieferorthopä- dischen Behandlung wichtig. Wissen- schaftlicheBeiträgevonReferenten,wie u.a. von Prof. Dr. Christof Dörfer, Kiel, Prof.Dr.AdrianLussi,Bern,Dr.Claudia AichingerPfandl,Wien,oderPriv.-Doz. Dr.Michael Bornstein,Prof.Dr.Regina Mericske-Stern,Bern,Prof.DDr.Albert Mehl, Zürich, und Prof. DDr. Joachim Obwegeser präsentierten anschaulich dieBedeutungeinzelnerdiagnostischer Schritte und analysierten diese anhand ausgewählter klinischer Beispiele. Der ersteKongresstagendetemitdemGast- vortrag von Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Lehofer: „Ist ein er- folgreiches Leben planbar?“ und leitete zugleich zum Kongressgegenstand des 2. Tages:„ Rund um die Planung – Was brauche ich vom Möglichen?“ über. Zu den Themen„Backward Planning“, kieferorthopädischesoderindividuelles Planen bei restaurativen,prothetischen oderchirurgischenMaßnahmenkamen u.a. die Referenten Prof. DDr. Henrik Terhyden,Kassel,Dr.FionaAdler,Mün- chen,Prof.Dr.SvenReich,Aachen, und Dr. Albino Triaca aus Zürich ausführ- lichzuWort. SchließlichstandderSamstagunter derThematik:„Praxis–Meinschönster Fall und was kann schiefgehen?“ Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg, stellte anhand von Fallbeispielen dar, wie parodontal schwer vorgeschädigte Zähne nach Elimination der parodon- talen Entzündungsprozesse langfristig erhalten werden können. Zum Mana- gementvonWhite-Spot-Läsionenrefe- rierte Priv.-Doz. Dr. Michael Knösel, Göttingen.Dr.BerndReiss,Malsch,Prof. Dr.med.Dr.med.dent.GwenSwennen, Brügge, und Prof. Dr. Thomas Attin, Zürich, sind als weitere renommierte Redner des ausführlichenVortragspro- grammes hervorzuheben, welche Vor- trägeu.a.zurPraxisinderKFO,zurRes- taurativenZahnheilkundeoderzumGe- bietderMKG-Chirurgiepräsentierten. Der parallel zum Zahnärztekon- gress durchgeführte Internationale Jahreskongress des European College of Gerodontology, ECG, bot ebenfalls Vorträge namhafter österreichischer und internationaler Spezialisten der Alterszahnheilkunde, darunter Prof. Dr. med. Giovanni Maio, Freiburg im Breisgau, Dr. Anastassia E. Kossioni, Athen, und Claar D. van der Maarelo- Wierink,Nijmegen,dar. Engagierte Referenten mit rich- tungsweisendenKonzepten,zufriedene Aussteller, ein hoch motiviertes Ver- anstaltungsteam und begeisterte Teil- nehmer–derÖsterreichischeZahnärz- tekongressGrazistrundumgelungen. Im kommenden Jahr wird der Österreichische Zahnärztekongress vom25.bis27.SeptemberinRuststatt- finden. DT Österreichischer Zahnärztekongress Graz rundum gelungen ÁFortsetzung von Seite 1 Abb. 1: Die Kongressteilnehmer konnten sich an Modellen und Geräten ausprobieren. – Abb. 2: Prof. DDr. Albert Mehl, Zürich, referierte zur Diagnostik in der Restaurativen Zahnheilkunde. – Abb. 3: Verleihung des Austrian Dental Awards: Ass.-Prof. DDr. G. Dvorak, BGZMK Wien, Prof. Dr. G. Arnetzl, Graz, Dr. P. Rugani, Univ.-Klinik für ZMK, Graz, Dr. R. Fuhrmann, ODV, DI Petra Simon i.V. für Dr. R. Filipowitsch, OA Dr. E. Parsché (Foto: Universitätsklinik für ZMK Graz).– Abb.4: Kongresspräsident Prof.Dr.Rudolf Bratschko zusammen mit Univ.-Doz.Dr.Werner Lill,Wien,während der Kongresspause. ANZEIGE GRAZ – Zwei junge Wissenschafter aus Griechenland und der Schweiz erhielten den „ECG Colgate/GABA Forschungspreis 2013“. Die Preis- verleihung erfolgte im Rahmen des Jahreskongresses des ECG (European College of Gerodontology). GABA/ Colgate unterstützte den Preis mit 5.000SchweizerFranken. Die erste Preisträgerin ist Cris- tina Mastrogeorgopoulou von der Abteilung Prothetik an der Aristo- teles-Universität Thessaloniki für ihre Arbeit „Applying OHIP – 20 model in the evaluation of treatment with complete dentures“. Darin be- schäftigt sie sich mit mundgesund- heitsbezogener Lebensqualität und einer innovativen Technologie (De- sign/Herstellung mit Computer- unterstützung – CAD/CAM) in der prothetischen Behandlung älterer Menschen. Der zweite Preisträger, Joannis KatsoulisvonderZahnklinikderUni- versität Bern, wurde für seine Arbeit „CAD/CAM titanium bars for man- dibular implant-overdentures in el- derlypatients“ausgezeichnet. www.gerodontology.eu DT Die Preisträger Joannis Katsoulis und Cristina Mastrogeorgopoulou mit Dr. Irina-Laura Chivu- GaripvonColgate/GABA(links)undECG-PräsidentProf.Dr.GerwinArnetzl(rechts). Wissenschafter geehrt ECG und Colgate/GABA Forschungspreis 2013 in Graz. Infos zum Autor 1 2 3 4