Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune German Edition

ImVergleich,bei den parodontal ge- sunden Patienten trat entsprechen- der Knochenverlust an 3,3 Prozent der Implantate auf (Lee et al. 2012). Dies legt nahe, anzunehmen, dass durch konsequente Parodontalthe- rapie und Recall auch bei Parodon- titispatienten das Risiko für das Auftreten periimplantärer Erkran- kungenannäherndauf dasgesunder Patienten gesenkt werden kann. Entscheidungsdilemma: Implantate beim Parodontitispatienten Doch auch wenn dies für die Mehrzahl der parodontal erkrankten Patienten gelten mag, gibt es Aus- nahmen. In einer Veröffentlichung von Donos & Laurell & Mardas 2012 wird sehr anschaulich das Ent- scheidungsdilemmazumThemaIm- plantate beim Parodontitispatienten dargelegt. In der Parodontologie ist bekannt, dass es eine kleine Unter- gruppe der Parodontitispatienten gibt, bei denen keine Therapie auf lange Sicht Erfolg hat und Zahn- erhalt garantiert. Diese sogenannten refraktären Parodontitispatienten oder auch „downhill“ oder „extreme downhill“ Patientengruppen erleben fortschreitenden Attachmentverlust auch bei konsequenter Therapie, kontinuierlicher Diagnose und Be- handlung potenziell reinfizierter Stellen und Recall (Hirschfeld & Waserman1978).Zudemunterschei- den wir chronische und aggressive Parodontitiden, deren Unterschei- dung bei fortgeschrittenem Stadium und ohne Verlaufsgeschichte nicht immer so eindeutig ist. Dazu kom- men verschiedene Kombinationen mit Rauchen und anderen systemi- schen Faktoren. Dieselben Faktoren, die zu erhöhter Empfänglichkeit für Parodontitis führen,mögen auch das Risiko für Periimplantitis erhöhen (Fardal & Linden 2008). Und die Mikrobiota? Zwischen Periimplantitis und Parodontitisgibtesverblüffendviele Ähnlichkeiten betreffend der ätio- logischen Faktoren, auch was die Mikrobiota betrifft. Eine mögliche Erklärung ist die, das parodontale Pathogene von betroffenen Zähnen auf Implantate übertragen werden (Mombelli et al. 1995, Papaioannou et al. 1996). Das Vorhandensein pu- tativer Pathogene an Implantaten ist inderTatmithöherenSondierungs- werten und klinischer Entzündung korreliert. Es muss jedoch betont werden, dass allein das Vorhanden- sein von Pathogenen kein absoluter Vorhersagefaktor für Erkrankungen am Implantat ist.In der Praxis sehen wir gelegentlich Periimplantitis bei Patienten, die nicht die klassischen Risikofaktoren zeigen. Im Übrigen lassen sich die parodontalen Patho- gene auch nicht durch Extraktion aller Zähne eliminieren (Quirynen &Van Assche 2011). Risikoanalyse Eine Risikoanalyse auf Patien- tenniveau sollte folgende Parameter berücksichtigen:ProzentualerIndex des Bluten auf Sondieren, Vorhan- densein von Resttaschen ≥ 5 mm, Anzahl verlorener Zähne, Attach- mentverlust oder Knochenniveau in Relation zum Alter des Patienten, systemische und genetische Fakto- ren, Rauchen. Demnach können Patienten eingestuft werden als sol- che mit niedrigem, mittlerem und hohem Risikoprofil. Bei Patienten mit mittlerem Risiko sollten ver- bleibende Parodontaltaschen mit weiterführenden Mitteln eliminiert oder reduziert werden, bevor es zur Implantation kommt. Ein Beispiel für einen Patienten mit hohem Risikoprofil wäre einer, der eine signifikante Anzahl von Resttaschen hat, die auf Sondieren bluten, mit suboptimaler Hygiene und/oder Rauchgewohnheitund/oderschlecht eingestelltem Diabetes mellitus. Bei solchen Patienten sollte die weiter- führende Parodontaltherapie zur TascheneliminationundZahnerhalt im Vordergrund stehen und eine VersorgungmitImplantatenzeitlich möglichst lang nach hinten hinaus- geschoben werden. Auch sollten an- dere restaurative Alternativen in Er- wägunggezogenwerden.DasErken- nendesRisikoprofilseinesPatienten setzt voraus, dass eine mögliche Pa- rodontalerkrankung diagnostiziert und der Patient einer entsprechen- den Therapie zugeführt wird. Auch bedarfesderinderParodontalthera- pie üblichen längeren Beobach- tungszeiträume mit entsprechend regelmäßig erneuter Evaluierung der parodontalen Situation, bevor eine Einschätzung dazu gemacht werden kann, wie die individuelle Reaktion auf die Therapie ausfällt. Klinische Erfahrung und Evidenz bedeutend In Zeiten, in denen sogar vor- geschlagen wurde, Implantate mit Periimplantitis frühzeitig „proaktiv“ oder „strategisch“ zu extrahieren, damit zukünftiger Knochenverlust verhindert wird und möglichst schnell ein neues Implantat gesetzt werdenkann,halteichesfürwichtig, sich auf die klinische Erfahrung und Evidenz zu besinnen, die uns klar bestätigt, was vorhersagbar funktio- niert.In der Parodontologie können wir auf eine lange Tradition guter wissenschaftlicher Untersuchungen zurückschauen. Die Therapiekon- zepte sind für die große Mehrzahl der Parodontitispatienten vorher- sagbar erfolgreich und bei konse- quenter Durchführung ist Zahn- erhalt und die Gesunderhaltung von Implantaten über viele Jahre sehr gut möglich. Prävention ist ein Gesamtkonzept, bei dem das Her- stellen und Aufrechterhalten klini- scher Situationen, die das Risiko für das Auftreten von periimplantä- ren Erkrankungen minimieren, im Vordergrundstehen. Empfehlungen zu diesemThemafinden Sie auch in den 5.ITI ConsensusStatements 2013 (Gruppe 5). DT ➟ Literaturliste Dr.MadeleineÅslund MClinDent Perio Spezialistin für Parodontologie (ÖGP und DGP),ITI Fellow updentZahnärzte Ordination Dr.Karl Schwaninger Ordination Dr.WalterWadsak & Konsiliarärzte Liechtensteinstraße 8 1090Wien,Österreich Tel.: +43 1 3190077 Fax: +43 1 3190080 office@updent.at Kontakt Infos zum Autor BioHorizons GmbH Bismarckallee 9 79098 Freiburg Tel. 0761 55 63 28-0 Fax 0761 55 63 28-20 info.de@biohorizons.com www.biohorizons.com Fragen Sie nach unseren aktuellen Angeboten! Nutzen Sie unsere Kontaktdaten zur Anforderung weiterführender Informationen. LADDEC ® & Mem-Lok ® LADDEC® der Standard für funktionale und ästhetische Rekonstruktionen in der Knochenaugmentation Mem-Lok® die resorbierbare Kollagenmembran mit einer vorhersagbaren, langen Resorptionszeit für optimierte Regenerationsergebnisse ANZEIGE International Science DENTALTRIBUNE 3 4 Abb. 3: Klinischer Zustand nach resektiver Chirurgie mit Implantoplastik, entzün- dungsfrei aber mit wenig verbleibender keratinisierter periimplantärer Mukosa buk- kal. Patientin kommt regelmäßig zum 3-monatigen Recall. – Abb. 4: Von palatinal deutlich zu sehen der erschwerte Zugang für Hygienemaßnahmen, bedingt durch den resultierenden Unterschied im Niveau der Gewebe.