Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition

DENTAL TRIBUNE The World’s Dental Newspaper · Austrian Edition Entgelt bezahlt · Pressebuch International 64494 No. 10/2013 · 10. Jahrgang · Wien, 2. Oktober 2013· Einzelpreis: 3,00 € Kompetenz in Forschung und Praxis Humanchemie GmbH Hinter dem Kruge 5 • DE-31061 Alfeld/Leine Telefon +49 (0) 51 81 - 2 46 33 Telefax +49 (0) 51 81 - 8 12 26 www.humanchemie.de E-Mail info@humanchemie.de Besuchen Sie uns auch auf den Dentalfachmessen ANZEIGE WIEN/KREMS – „Am Gebiss eines Kindes soll man künftig nicht mehr erkennen, wie hoch das Einkommen seiner Eltern ist“, postulierte kurz vor Wahlkampfende Gesundheits- minister Stöger (SPÖ) in einer Presse- konferenz und kündigte an, „schon ab 2015“ sollen alle Kosten für Zahn- spangen, Zahnersatz und Mund- hygiene bei Kindern und Jugend- lichen von der Kasse bezahlt werden. Der SPÖ-Gesundheitsminister rech- net mit Mehrausgaben für die Kran- kenkassen in Höhe von jährlich 120–130 Millionen Euro und will diese Kosten durch eine Zweckbin- dungvon10ProzentderTabaksteuer- einnahmen für die Gesundheitsver- sorgung umleiten. Die Tabaksteuer bringtdemStaatderzeitjährlichrund 1,6 Mrd. Euro für den allgemeinen Staatshaushalt. Nach einer im neuen Nationalrat zu beschließenden Zweckwidmung der Tabaksteuer, so Stöger, „müssen von der Sozialversicherung und der Zahnärztekammer rasch entspre- chende qualitativ hochwertige Ver- träge über diese Zahnleistungen und deren Abrechnung geschlossen bzw. entsprechende Strukturen in Ambu- latorien oder auch Zahnkliniken eta- bliert werden.“ Zuschuss der BVA Laut SPÖ-Stöger lassen sich der- zeit mehr als 35.000 Jugendliche (bis zum 19. Lebensjahr) mit abnehmba- ren Zahnspangen behandeln. Mehr als 60.000 Jugendliche haben festsit- zende Versorgungen zur Zahnregu- lierung.DieKostenfürdieseLeistun- gen werden heute zum Großteil von den Eltern getragen. Stöger: „Diese starke finanzielle Belastung der Fa- milien muss beendet werden.“ Bei1.500EuroBelastungproJahr für die Behandlung mit einer fest- sitzenden Versorgung bedeutet die GRAZ – Am 10. Juni 2012 mussten demvierjährigenKindausLeobenun- terNarkosezehnMilchzähnegezogen werden. Die OP endete mit dem Tod des Mädchens. Am Donnerstag, dem 19. September 2013, bestätigte das Landesgericht Leoben eine Meldung der „Steirerkrone“, wonach gegen die Eltern ein Strafverfahren nach Para- graf 92 Strafgesetzbuch eingeleitet wurde, der das Quälen oder Ver- nachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen ahndet. Das Verfahren wurde zugleich an die wohnortzuständige Staatsanwalt- schaftLeobenweitergeleitet. Gegen die Ärzte hat die Staats- anwaltschaft Graz die Ermittlungen eingestellt. Anhand zweier Gut- achten – der Gerichtsmedizin nach der Obduktion sowie einer Anästhe- sieexpertin – gebe es keine Anhalts- punkte, dass ein ärztlicher Kunst- fehler unterlaufen ist, erklärt Hans- jörg Bacher, Sprecher der Staatsan- waltschaft. DT BOSTON – Neueste Studien haben einen Zusammenhang von Parodon- titis-Bakterien im Mund und dem Auftreten von Darmkrebs festgestellt. Wie amerikanische Wissenschafter in zwei voneinander unabhängigen Stu- dien herausfanden, regen sogenannte Fusobakterien (Fusobacterium nucle- atum, kurz Fn) das Immunsystem an, bestimmte Zellmechanismen in Gang zu setzen. Dadurch werden aber auch die Schalter für bestimmte Tumor- zellenaktiviert. Fn ist ein Bakterium, welches an grampositiven Mikroorganismen im Plaque anhaftet. Es ist allein kein Pa- thogen,initiiertaberdurchseinAnhaf- tenananderenPathogenenbestimmte Vorgänge. So produziert es toxische Metaboliten, die wiederum gesunde Zellen des umgebenden Gewebes (Fibroblasten)zerstörenkönnen. Amerikanische Forscher haben nun Fusobakterien im Zusammen- hangmitkolorektalenKarzinomenge- funden. Fn nutzt das Molekül Fuso- bakterium adhesin A (FadA), um an E-Cadherin zu binden. Das aktiviert -Catenin Signale zu senden, welche die Genese von Karzinomen im Darm beschleunigen. Die Wissenschafter stellten fest, dass im Gewebe von gesunden Men- schenwesentlichwenigerFadAzufin- den ist als bei Personen, die benigne oder maligne Darmtumore haben. FadA könnte damit ein Marker für die frühe Entstehung von Darmkarzi- nomendarstellen. Quelle:ZWPonline DT Ab 2015: Kasse soll Zahnspangen, Kronen und Mundhygiene bei Kindern voll übernehmen Gesundheitsminister Stöger (SPÖ) will dazu 10 Prozent der Tabaksteuer umleiten. Von Jürgen Pischel. Darmkrebs durch Parodontitis? Schalter für Tumorzellen werden aktiviert. Tod nach Zahnoperation: Eltern angeklagt Vierjährige nach Kariesoperation gestorben. Verfahren gegen Ärzte eingestellt. Fortsetzung auf Seite 2 Ë ANZEIGE MIXPAC Farben für die Praxis! Original Sulzer Mixpac AG Ruetistrasse 7 9469 Haag, Schweiz Phone: +41 81 772 20 00 Fax: +41 81 772 20 01 mixpac@sulzer.com www.sulzer.com ANZEIGE AloisStöger,Bundesminister für Gesundheit.(Foto:SPÖ) 4Seite 12f Neue E-Learning-Plattform Dental Campus stellt anhand eines kli- nischen Fallbeispiels aus der Schweiz seine neue E-Learning-Plattform in der Implantologie vor: praxisorientiert und strukturiert.4Seite 3 4Seite 4f Lichen ruber mucosae Die Ursache der chronisch-entzündlichen, schubartig verlaufenden Erkrankung der Schleimhäute ist weitgehend unbekannt. Betroffene bedürfen einer regelmäßigen Schleimhautkontrolle. Biologische Nachbildung von Zähnen ErkenntnisseüberdieSteuerungvonDif- ferentiationsprozessen in Stammzellen könnten neben der Züchtung bestimm- ter Gewebearten auch zur biologischen „Kopie“ von Zähnen beitragen. ©Sergey Nivens