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Dental Tribune German Edition

Es wurde entschieden, zunächst MDI Mini-Dental-ImplantateimOberkie- ferzuinserieren,umdieTotalprothese zu verankern. Aufgrund der dadurch ermöglichten funktionellen Belas- tung des Kiefers kann in der Regel einem weiteren Knochenabbau ent- gegengewirkt werden.Außerdem war eine Reduktion des Gaumenanteils der Prothese erwünscht, die durch derenVerankerung meist möglich ist. Langfristig war auch eine Neuversor- gungdesUnterkiefersmitdefinitivem Zahnersatzgeplant. Präimplantologische Diagnostik Zunächst wurde eine Röntgen- schablone durch Doublieren der To- talprothese hergestellt, eingearbeitete Metallelemente dienten als Referenz- marker (Abb. 3). Die Röntgenaufnah- meerfolgtebeieingesetzterSchablone. AnschließendwurdedieSchleimhaut- dicke gemessen und das horizontale KnochenangebotmiteinemKnochen- messzirkelbestimmt(Abb.4).Anhand desaufdemOPGsichtbarenKnochen- angebots und unter Berücksichtigung der klinisch ermittelten Daten wurden dasImplantatdesignsowiedieImplan- tatlängenund-durchmesserfestgelegt: DieWahlfielaufsechsMDImit2,4mm Durchmesser und einer Länge von 15 mm. Aufgrund einer Gingivahöhe vonmehrals2mmwurdenImplantate mitKragen(MOB-15)verwendet. Nach der Planung der Implantat- positionen am Röntgenbild, bei der nicht nur die anatomischen Verhält- nisse zu beachten sind, sondern auch der Mindestabstand zwischen den Implantaten von circa 5 mm eingehal- ten werden muss, wurde die Rönt- genschablone durch entsprechende Bohrungen in eine Bohrschablone umgearbeitet. Dies dient der exakten Übertragung der Planung in den Pa- tientenmund. Operatives Vorgehen Der chirurgische Eingriff erfolgte transgingival unter Lokalanästhesie. Zur Ankörnung wurde ein Vorkörner verwendet, die erste Pilotbohrung wurde mit einem Bohrer mit 1,1 mm Durchmesser vorgenommen. Dabei handelt es sich um einen sterilen Boh- rer, der für den Einsatz bei nur einem Patienten bestimmt ist. Die Bohrtiefe sollte lediglich ein Drittel bis die Hälfte der Implantatlänge betragen, um zu gewährleisten, dass die einteili- genMini-Implantatemitselbstschnei- dendem Design primärstabil in den Knocheneingebrachtwerdenkönnen. DieMini-Implantatewurdennachein- ander mit einem Initialschraubendre- her, einem Flügelschrauber und einer Drehmomentratsche, für die unter- schiedlicheRatschenadaptererhältlich sind,inseriert.DieAbbildungen5bis7 zeigendieinseriertenImplantate. Prothetische Versorgung Die bestehende Prothese wurde in denBereichenausgeschliffen,indenen sie mit den Mini-Implantaten in Kon- takt kam (Abb. 8). Die entstandenen Hohlräume wurden nachfolgend mit weichbleibendem Unterfütterungs- material (SECURE Soft Reline Mate- rial, 3M ESPE) gefüllt. Diese Vorge- hensweise ermöglicht eine protheti- sche Sofortversorgung ohne zu starke Belastung der Mini-Dental-Implan- tate.WährenddieMDIimUnterkiefer bei einer erzielten Primärstabilität von 35NcmsofortmitdenMetallgehäusen belastet werden können,empfiehlt der Hersteller für den Oberkiefer grund- sätzlichimmer,dieOsseointegrationder Implantateabzuwarten.Nach7,14und 28 Tagen erfolgten Kontrolluntersu- chungen,bei denen gesunde Weichge- webeverhältnissefestgestelltwurden. Im vorliegenden Fall wurde die Prothese nach einer Einheilzeit der MDI von zwölf Wochen für die Be- lastung der Mini-Implantate erneut umgearbeitet.HierzuwurdenDistanz- stücke zurechtgeschnitten und auf die Kugelköpfe der Implantate gesetzt. Auf diesen wurden die Metallgehäuse (MH-1) platziert und der spannungs- freie Sitz über den Distanzstücken ge- prüft (Abb. 9 und 10). Zudem wurde dieweicheUnterfütterungausderPro- these entfernt, deren berührungsloser Sitz auf den Gehäusen überprüft und nach dem Auftragen einer dünnen Schicht Adhäsiv ein Kaltpolymerisat (SECURE Hard Pick-up Material) in dieAussparungengefüllt.DieProthese wurde nachfolgend eingesetzt und die Patientin gebeten, mit normaler Kraft in zentrischer Okklusion zuzubeißen sowie die Position zu halten, bis das Material um die Metallgehäuse voll- ständig ausgehärtet war. Die für die Aushärtung benötigte Zeit beträgt in derRegelsiebenbisneunMinuten.Die Prothese wurde daraufhin mitsamt den Gehäusen und Distanzstücken entnommen,ausgearbeitetundpoliert (Abb. 11). Abbildung 12 zeigt die ein- gesetzte Prothese, die für die ersten 48 Stunden im Mund belassen werden sollte, um das Auftreten von Schwel- lungenzuvermeiden. Ergebnis Die Patientin ist sehr zufrieden mit dem verbesserten Halt ihrer Pro- these und gibt an,wieder unbeschwert sprechen und essen zu können. Auch Probleme mit Druckstellen gehören derVergangenheitan. Wie im vorliegenden Fall haben wir bisher mit der Insertion von Mini- Dental-Implantaten sehr positive Er- fahrungen gemacht. Ein kostengüns- tiger, wenig invasiver chirurgischer EingriffunddieMöglichkeitdersofor- tigen Versorgung mit herausnehmba- remZahnersatz–dassinddieFaktoren, die häufig das Interesse der Patienten wecken. Positiv ist, dass der Eingriff für viele von ihnen tatsächlich auch realisierbar ist, da ein geringeres Kno- chenangebot erforderlich ist als bei Implantaten mit Standarddurchmes- ser und erheblich weniger Risiken mit der Behandlung ver- bunden sind. Nicht unterschätzt werden sollte das erforderli- che Know-how des Zahnarztes. Das Sys- tem sollte in erster Linie von geschulten Zahnärzten mit im- plantologischer Er- fahrung verwendet werden.3 Erstveröffentlichung: ZWP Spezial 7+8/13 Dr. med. dent. Petra Scheffler Oralchirurgin, Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (DGI) Die Zahnärzte im Seilerhof Dr.TobiasWieser & Kollegen Bürgermeister-Wohlfarth-Straße 30 86343 Königsbrunn,Deutschland Tel.:+4982312424,Fax:+4982316519 info@zahnaerzte-im-seilerhof.de IT User Report IMPLANTTRIBUNE German Edition · Nr. 10/2013 · 2. Oktober 201322 Infos zum Unternehmen Literaturliste ➟ münchener für Innovative Implantologie aktuelle trends in der implantologie Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Dr. Herbert Deppe Prof. Dr. Markus Hürzeler 4. Münchener Forum für Innovative Implantologie Veranstalter/Organisation OEMUS MEDIA AG I Holbeinstraße 29 I 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-308 I Fax: +49 341 48474-390 event@oemus-media.de I www.oemus.com +49 341 48474-390 PRAXISSTEMPEL VORNAME/NAME DTG 10/13 ANZEIGE Abb.7: Kontroll-OPG nach Implantatinsertion.– Abb.8: Prothesenbasis mitAussparungen für eine weiche Unterfütterung.– Abb.9: Metallgehäuse MH-1 auf den Mini-Implantaten.– Abb.10: Die grünen Distanzstücke sind sichtbar.– Abb.11: Umgearbeitete Prothese.– Abb.12: Oberkiefer-Totalprothese im Patientenmund. 7 8 9 10 11 12