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DTAU07+0813

Die Möglichkeiten der dreidimen- sionalen radiologischen bildgeben- den Verfahren, welche der Zahnme- dizin in Form der Cone-Beam Com- putertomografie (CB-CT), oder in Deutschland besser bekannt unter der Bezeichnung„DigitaleVolumen- Tomografie“(DVT),heutezurVerfü- gung stehen, hat die radiologische bildgebende Diagnostik enorm ver- ändert. Die meisten Publikationen sprechen einfach von „der CB-CT-, respektive DVT-Aufnahme“, als ob die dargestellte Bildqualität und da- mit die Möglichkeiten in der Befun- dung für alle Systeme auf dem Markt dieselben wären. Dem ist aber nicht so: Die Bildqualität und damit die Möglichkeit der Befundung von Strukturen und Prozessen ist abhän- gig von den technischen Möglichkei- ten, welches das eingesetzte System bietetunddamitfürjedesderaufdem Markt erhältlichen Systeme unter- schiedlich. Möglichkeiten der Cone-Beam Computertomografie Die Radiografie stellt eines der wichtigsten diagnostischen bildge- benden Verfahren in der Zahnme- dizin dar, welche nicht invasiv Auf- schluss über Prozesse ermöglicht. DiesekönnenmitanderenMethoden nicht oder nur ungenügend darge- stellt werden. Röntgenaufnahmen sindausdermodernenZahnmedizin nicht mehr wegzudenken und nicht selten gründen sich Misserfolge auf nicht oder nur ungenügend durchgeführte radiologische Dia- gnostik. Doch zeigt auch die Radio- logie nur Prozesse, welche in ihrem Darstellungsspektrum liegen. Hier hat die kumulative zweidimensio- nale Röntgendiagnostik den Nach- teil, dass alle darstellbaren Objekte, welche zwischen der Strahlungs- quelleunddemBildaufnahmesystem liegen, auf eine einzige zweidimen- sionale Bildoberfläche übereinander projiziert werden. Entsprechend werden stärker radioopake Struktu- ren stärker dargestellt als weniger radioopake Strukturen. Dies führt dazu, dass gewisse pathologische Prozesse nur unzureichend oder gar nicht auf zweidimensionalen Rönt- genbildern zur Darstellung gebracht werden können. Anhand eines klini- schen Beispiels soll aufgezeigt wer- den, wie hier die dreidimensionale Radiologie in spezifischen Situatio- nen helfen kann. Ein Fallbeispiel mit multiplen Pathologien Eine 69-jährige Patientin wird mit unspezifischen Beschwerden an- lässlich der Recall-Untersuchung vorstellig. Sie berichtet darüber, dass sich die Zähne im Bereich des ersten Quadranten „anders anfühlen“ als die restlichen. Zudem klagt sie über sporadisch auftretende Aufbissbe- schwerden im Bereich der Zähne 16, 15 und 14, ohne die Lokalisation näher eingrenzen zu können. Die Zähne sind auf Wärme und Kälte in- different und reagieren alle gleich „negativ“. Keiner der Zähne ist per- kussionsempfindlich und die Auf- bissbeschwerden können klinisch nichtreproduziertwerden.Dieparo- dontale Sondierung ergibt erhöhte Sondierungswerte am Zahn 14 von mesio-palatinal, mit Blutung auf Sondierung, aber kein Exsudat. Die Gingiva an diesem Zahn weist eine leichte Strukturabweichung zum umliegenden Gewebe auf. Das zwei- dimensionale Röntgenbild zeigt keinen auffälligen pathologischen Befund und auch keine pathologi- scheVeränderungbeimVergleichmit früheren radiologischen Aufnahmen desselben Gebietes. Die Befunde mittels Cone-Beam Computertomogramm Aufnahmefeld-Größe 5 x 3,7 cm, Auf- lösung: 76 µ Voxelkantenlänge (Care- stream CS 9000 3D) Die dreidimensionalen Rönt- genbildaufnahmen zeigen die effek- tiven Ausmaße des parodontalen Einbruches mesial am Zahn 14 so- wie eine externe Resorption der palatinalen Wurzel, am Zahn 15 eine horizontale Fraktur der palatinalen WurzelundeineinterradikuläreAuf- hellung am Zahn 16. Diese Befunde konnten weder mit der zuvor an- gefertigten Panorama-Schichtauf- nahme noch mittels hochauflösen- den Einzelröntgenbildes dargestellt werden. Auch wäre die Darstellung dieser Befunde mittels zweidimen- sionaler Röntgenbilder für die Pa- tientin kaum dahingehend darlegbar gewesen, dass sie der Entfernung der Zähne 14, 15 und 16 zugestimmt hätte. Am Befundungsmonitor in dreidimensionaler Darstellung war dies für die Patientin einleuchtend. Hierfür ist eine einfach und effizient zu bedienende Ansichts- und Dia- gnosesoftware notwendig, welche einerseits Schnitte in beliebiger Orientierung durch das Aufnahme- volumen, andererseits aber die Wiedergabe auch für Patienten ein- fach verständlich ermöglicht. Die Software muss ohne größeren Schu- lungsaufwand bedient werden kön- nen,damitauchunerfahreneAnwen- der (z.B. Überweiser) diese bedienen können. Die CS 3D Imaging Software (Carestream) erfüllt diese An- sprüche hervorragend. Befunddar- stellungen können zur Dokumen- tation und späteren Ansicht oder Befundungsweiterleitungeinfachauf einem integrierten Dash-Board ab- gespeichert werden. Zudem ist in diesem Programm eine intuitiv ein- fach zu bedienende, aber trotzdem sehr hochwertige Implantat-Pla- nungssoftware ohne Zusatzkosten integriert. Bei Bedarf können aus diesen Daten sogar direkt Implantat- Bohrschablonen hergestellt werden. DiegesamtenInformationenkönnen International Science DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 7+8/2013 · 31. Juli 20134 Vorteile und Nutzen von3-D-Röntgen in Diagnostik, Planung und Therapie Behandler und Patienten profitieren gleichermaßen vom technischen Fortschritt bei bildgebenden Verfahren. Von Dr. med. dent. Viktoria Kalla und Dr. med. dent. Robert Kalla, Basel, Schweiz. ➟ Abb. 1: Intraorale Situation 14, 15 und 16. – Abb. 2: Panorama-Schichtaufnahme. – Abb. 3: Einzelröntgenbild ungefiltert (Hochauflösend: 21 Linienpaare) 20.03.2011. – Abb. 4: Vergleichs-Röntgenbild: Situation vom 14.01.2004 vor der Revision Zahn 16. – Abb. 5: Zahn 14: mesio-palatinale Sondierungstiefe 7 mm und strukturelle Weichgewebeveränderung. – Abb. 6: Zahn 14: Blutung auf Sondierung. – Abb. 7: Zahn 14: mesio-palatinale Sondierungstiefe 7 mm,effektiver Knochenverlust: 5 mm.– Abb.8: Zahn 14: mesio-palatinale externe Resorption.– Abb.9: Zahn 14: mesio-palatinale externe Resorption.– Abb.10: Zahn 14: mesio-palatinale externe Resorp- tion: Detailvergrößerung. – Abb. 11: Zahn 15: horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel. – Abb. 12: Zahn 15: horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel. – Abb. 13: Zahn 15: horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel. – Abb. 14: Zahn 16: interradikuläre Aufhellung. – Abb. 15: Zahn 16: interradikuläre Sondierung nach Extraktion der Zähne 14 und 15. – Abb. 16: Zahn 16: Entfernung des interradikulären Entzündungsgewebes. 1 2 3 4 85 6 7 11 129 10 15 1613 14