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DTAU07+0813

Statements and News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 7+8/2013 · 31. Juli 20132 „Um die Versorgung für die Men- schengutplanenzukönnenundVer- sorgungslücken zu erkennen, muss man genau wissen, welche medizini- schen Leistungen wo erbracht wer- den. Gerade im ambulanten Bereich, alsoinderSpitalsambulanzundbeim niedergelassenen Arzt, ist das be- sonderswichtig.DamitBund,Länder und Sozialversicherung in Zukunft dasVersorgungsgeschehen noch bes- ser an die Bedürfnisse der Bevölke- rung anpassen können, werden ab 2014 alle Leistungen im ambulanten Bereich pseudonymisiert dem Bund gemeldet“, betonte Gesundheitsmi- nister Alois Stöger anlässlich des kürzlichen Beschlusses des Katalogs ambulanter Leistungen (KAL) durch die Bundesgesundheitskommission. BisherlagendieseLeistungsinforma- tionen zur gemeinsamen Planung von Bund, Ländern und Sozialversi- cherungnichtvor.Seit2010wurdein Pilotprojekten am Katalog ambulan- ter Leistungen, als wichtige Basis der Gesundheitsreform,gearbeitet. „WirsetzenmitdiesemBeschluss schon wenige Tage nach Vorlage des ersten Bundeszielsteuerungsvertrags den nächsten Schritt zur Umsetzung der Gesundheitsreform. Mir ist es wichtig, die Qualität des Gesund- heitssystems noch weiter zu verbes- sern. Die Menschen müssen rasch und flächendeckend versorgt wer- den.Durch die gemeinsame Planung von Spitälern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten werden wir diesesZielerreichen“,soderMinister abschließend. Quelle:BundesministeriumfürGesundheit DT Gesundheitsreform: Anonymisierte Meldung ambulanter Leistungen Stöger: Nächster Schritt der Gesundheitsreform beschlossen. IMPRESSUM Verlag OEMUSMEDIAAG,Holbeinstr.29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Jeannette Enders (je), M.A. j.enders@oemus-media.de Redaktion Marina Schreiber (ms) m.schreiber@oemus-media.de Korrespondent Gesundheitspolitik Jürgen Pischel (jp) info@dp-uni.ac.at Projektleitung/Verkauf Nadine Naumann n.naumann@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Marius Mezger m.mezger@oemus-media.de Bob Schliebe b.schliebe@oemus-media.de Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Layout/Satz Matteo Arena, Franziska Dachsel Lektorat Hans Motschmann h.motschmann@oemus-media.de Erscheinungsweise DentalTribuneAustrianEditionerscheint2013mit12Ausgaben(2Doppelausgaben1+2und7+8),esgiltdiePreis- liste Nr. 4 vom 1.1.2013. Es gelten die AGB. Druckerei Dierichs Druck+Media GmbH, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel, Deutschland Verlags- und Urheberrecht Dental Tribune Austrian Editionist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der OEMUS MEDIA AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohneZustimmungdesVerlagesunzulässigundstrafbar.DasgiltbesondersfürVervielfältigungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch aus- zugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung desManuskriptesgehtdasRechtzurVeröffentlichungalsauchdieRechtezurÜbersetzung,zurVergabevonNach- druckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung vonSonderdruckenundFotokopienandenVerlagüber.FürunverlangteingesandteBücherundManuskriptekann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen ge- kennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzei- genbefindensichaußerhalbderVerantwortungderRedaktion.FürVerbands-,Unternehmens-undMarktinforma- tionen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Dar- stellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig, Deutschland. Editorische Notiz Schreibweise männlich/weiblich Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durchgängige Nennung der männ- lichenundweiblichenBezeichnungen verzichtet wurde. Selbstver- ständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. Die Redaktion A mBeginndieserAufklärungs- aktion,der noch viele weitere folgen werden, stehen The- men,derenUmsetzunginersterLinie gut für die Patienten sind, nicht vordergründig für die Zahnärzte. Die Patienten müssen darüber auf- geklärtwerden,wasihnenzumScha- den ihrer Gesundheit vorenthalten wird, und dass die Fehl- steuerungen des Systems letztlich auf ihre Kosten gehen. Wir beginnen mit derForderungnacheiner zeitgemäßen Kinder- zahnheilkunde, die im Kassenvertrag nicht vor- kommt,undumdielängst überfällige Aufnahme in den Mutter-Kind-Pass, in dem der Besuch beim Zahnarzt ebenfalls nicht vorkommt. Dabei geht es uns nicht nur um die zahn- ärztlichen Untersuchungen des Kin- des, sondern auch der Mutter, weil unbehandelte Entzündungen im Mundbereich das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt deutlich erhöhen. Nicht zuletzt führt ein frühzeitiger Milchzahnverlust später zur Not- wendigkeit aufwendiger Zahnregu- lierungen. Wir wollen dahin wirken, dass die sozialen Aspekte der Sozialver- sicherung nicht endgültig den Bach hinuntergehen.Derzeitwerdensozial Schwache systematisch aus dem So- zialsystem hinausgedrängt. In den Chefetagen der Gesundheitsbüro- kratie hat man keine Ah- nung, wie viele ihrer Ver- sicherten anfragen, ob sie den 50%igen Selbst- behalt in Raten zahlen dürften.EsistdieseinZu- stand, der eines hochent- wickelten Sozialstaates einfachunwürdigist. Die flächendeckende zahnärztlicheVersorgung ist in Gefahr. In den letz- ten zehn Jahren hat die Bevölkerung um5Prozentzugenommen,aberdie Kassen haben 171 Kassenordinatio- neneingespart,weiteresindgeplant. Natürlichwerdenwirinweiteren Phasen auch die Tarifsituation the- matisieren. Die Zeit ist über vieles hinweggegangen, eine Neubemes- sung ist fällig. Die forensische Situa- tion, die Rechtsprechung, aber auch dieErwartungshaltungderPatienten haben sich seit 1957 entscheidend verändert. Umfassende Aufklärung kenntzwardasGesetz,nichtaberder Kassenvertrag. Die Beratungsposi- tion ist ein Witz, das Visitenhonorar ist eine Verhöhnung aller Zahnärzte, dieihrePatientenauchimAltersheim und in der Wohn- und Seniorenresi- denzbetreuen. Im Übrigen: Alle Forderungen, die wir jetzt aufstellen, haben die höchsten Repräsentanten des Ge- sundheitswesensinöffentlichenAuf- tritten als eigene Ziele verkündet. Wenn es nicht nur wahltaktische Lippenbekenntnissewaren,stehtalso erfolgreichen Verhandlungen nichts imWeg. „Ende der ZahnSteinzeit“ Statement von OMR DDr. Hannes Westermayer* *PräsidentderÖsterreichischenZahnärztekammer W a h l - kampf, diehohe ZeitderForderungenausdenjeweiligen Interessensverbänden heraus und der VersprechungenausderPolitikinZusa- gen, etwas tun zu wollen, orientiert am angepeiltenWählerklientel. Die Zahnärzteschaft ist mit Pa- tientenaufklärungsaktionen besonders aktiv geworden unter dem Slogan „ÖsterreichinderZahnSteinzeit“.Ganz konkret werfen die Spitzen der Zahn- ärzteschaft der österreichischen Ge- sundheitspolitik vor, sie„mute den Pa- tientinnen und Patienten, die eine von den Krankenkassen bezahlte Zahn- behandlung wünschen, eine zahnme- dizinische Versorgung auf einem wis- senschaftlichenNiveauzu,dasauseiner Zeit stammt, als die meisten von uns noch gar nicht geboren waren. Gleich- zeitig“, so heißt es weiter,„schlagen Ex- perten Alarm über den schlechten Zahngesundheitszustand der Öster- reicher, insbesondere der Kinder: Ist es einWunder?Esgibtkeinanderesmedi- zinisches Fachgebiet, das von der Ge- sundheitspolitiksolangevernachlässigt wurde.“ ZudemletztenSatzdesStatements muss man allerdings die Frage stellen, obdiesnichtaucheinindirektesEinge- ständnisdereigenenMachtlosigkeitim Spielfeld der Interessensgruppen in der Gesundheitspolitik ist. Man kann es aber auch andersherum sehen: Haben die Zahnärzte nicht gemeinsam mit ih- ren Patienten das Beste aus der Kassen- vertragssituation gemacht, eben Zahn- heilkundeStateoftheArtprivatgeboten undgeleistet? Richtigaberist,dassdieVersorgung der breiten Gruppen der Bevölkerung in der Zahnheilkunde sich am Kassen- Versorgungsangebot, sprich am Geld, was die Kassen wofür und überhaupt zubezahlenbereitsind,orientiert.Ganz deutlich beschreibt das im„Prophylaxe Impuls“Prof.Dr.J.F.Roulet,Schweizer, jahrelang Professor an der Charité Berlin, dann in der Forschung bei Ivoclar Vivadent in Liechtenstein, nun Universitätsprofessor in Florida/USA, wo er sowohl im Studentenkurs in der Uniklinik wie an der DH-Schule tätig ist. Roulet schreibt unter dem Titel „Krankenversicherung: Segen oder Fluch?“zurSituationindenUSA,wofür die „Zahnmedizin kein Versicherungs- zwang“ und keine staatliche Absiche- rung besteht: „Während sich jene, die am oberen Ende der Sozialpyramide stehen,densehrteurenZahnarztleisten können, ebenso wie die Krankenversi- cherung,stehenjeneimMittelfeldoder gardievielenanoderunterderArmuts- grenzemitleerenHändendaundinder Regel mit viel Karies und Parodontitis. An beiden Institutionen, Schule, Stu- dentenkurs, sehe ich orale Zustände, weit schlimmer als ich sie je gesehen habe (multiple Karies bis zur Gingiva, Parodontitis bis zum Apex usw.). Die Folgen von jahrelanger, jahrzehntelan- gerAbstinenzvomZahnarztbesuchaus finanziellenGründen.Zudemstecktdie Prophylaxe in den Kinderschuhen.“ – „Experten“,soebenfallsindenZahnärz- tekammer-Foldern, „schlagen Alarm über den schlechten Zahngesundheits- zustand der Österreicher“ und so heißt es weiter:„Wir niedergelassenen Zahn- ärztinnen und Zahnärzte wollen Sie auchweiterhinauf demneuestenStand der Wissenschaft, kompetent und vor Ort behandeln dürfen – und das auch ,auf Krankenschein‘.“ Die Erfüllung dieser Forderung bedeutet schlicht und einfach eineVer- vielfachung des Kassenbudgets, das für die Zahnheilkunde zur Verfügung ge- stellt werden müsste. Realistisch? Wohl nicht! Müsste dazu doch die Gesund- heitspolitik endlich in den Fokus der InteressenderPolitikgeratenunddann im Gesundheitskonzert widerstreben- der Gruppen (Krankenkassen, Ärzte, Heil-Hilfsberufe, Zahnärzte, Pharma etc.) die Zahnärzteschaft versuchen, mit ihren Forderungen ganz oben an- zustehen.Realistisch?Wohlnicht! Wirklich mehr Geld für die Zahn- heilkunde im Kassensystem wird es nichtgeben.BleibtalsAusweg,esanders einzusetzen, also für eine zahnmedizi- nische Grundversorgung, und weitere Mittel z.B. im Bereich der Füllungsthe- rapien oder Prothetik als Festzuschuss- beträge im Rahmen eines Privatver- sorgungsvertrages in Abmachung von ZahnarztundPatient.Übrigens,eskann nurbesserwerden, toi,toi,toi,IhrJ.Pischel Zahngesundheitsversorgung – so geht es nicht weiter Jürgen Pischel spricht Klartext Infos zum Autor a h l -