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Dental Tribune German Edition

Die Möglichkeiten der dreidimensio- nalen radiologischen bildgebendenVer- fahren,welchederZahnmedizininForm der Cone-Beam Computertomografie (CB-CT), oder in Deutschland besser bekannt unter der Bezeichnung „Digi- taleVolumen-Tomografie“(DVT),heute zurVerfügung stehen, hat die radiologi- schebildgebendeDiagnostikenormver- ändert.Die meisten Publikationen spre- cheneinfachvon„derCB-CT-,respektive DVT-Aufnahme“, als ob die dargestellte Bildqualität und damit die Möglichkei- teninderBefundungfüralleSystemeauf demMarktdieselbenwären.Demistaber nicht so: Die Bildqualität und damit die Möglichkeit der Befundung von Struk- turen und Prozessen ist abhängig von dentechnischenMöglichkeiten,welches das eingesetzte System bietet und damit fürjedesderauf demMarkterhältlichen Systemeunterschiedlich. Möglichkeiten der Cone-Beam Computertomografie DieRadiografiestellteinesderwich- tigsten diagnostischen bildgebenden Verfahren in der Zahnmedizin dar, wel- che nicht invasiv Aufschluss über Pro- zesse ermöglicht. Diese können mit an- derenMethodennichtodernurungenü- gend dargestellt werden. Röntgenauf- nahmen sind aus der modernen Zahn- medizin nicht mehr wegzudenken und nicht selten gründen sich Misserfolge auf nicht oder nur ungenügend durch- geführteradiologischeDiagnostik.Doch zeigt auch die Radiologie nur Prozesse, welche in ihrem Darstellungsspektrum liegen. Hier hat die kumulative zwei- dimensionale Röntgendiagnostik den Nachteil,dassalledarstellbarenObjekte, welche zwischen der Strahlungsquelle und dem Bildaufnahmesystem liegen, auf eine einzige zweidimensionale Bild- oberfläche übereinander projiziert wer- den. Entsprechend werden stärker ra- dioopake Strukturen stärker dargestellt alswenigerradioopakeStrukturen.Dies führt dazu, dass gewisse pathologische Prozesse nur unzureichend oder gar nicht auf zweidimensionalen Röntgen- bildernzurDarstellunggebrachtwerden können. Anhand eines klinischen Bei- spielssollaufgezeigtwerden,wiehierdie dreidimensionale Radiologie in spezifi- schenSituationenhelfenkann. Ein Fallbeispiel mit multiplen Pathologien Eine 69-jährige Patientin wird mit unspezifischen Beschwerden anlässlich der Recall-Untersuchung vorstellig. Sie berichtetdarüber,dasssichdieZähneim Bereich des ersten Quadranten„anders anfühlen“ als die restlichen. Zudem klagt sie über sporadisch auftretende Aufbissbeschwerden im Bereich der Zähne16,15und14,ohnedieLokalisa- tion näher eingrenzen zu können. Die ZähnesindaufWärmeundKälteindif- ferent und reagieren alle gleich „nega- tiv“. Keiner der Zähne ist perkussions- empfindlich und die Aufbissbeschwer- denkönnenklinischnichtreproduziert werden. Die parodontale Sondierung ergibt erhöhte Sondierungswerte am Zahn 14 von mesio-palatinal, mit Blu- tungaufSondierung,aberkeinExsudat. Die Gingiva an diesem Zahn weist eine leichte Strukturabweichung zum um- liegenden Gewebe auf.Das zweidimen- sionaleRöntgenbildzeigtkeinenauffäl- ligen pathologischen Befund und auch keine pathologischeVeränderung beim Vergleich mit früheren radiologischen AufnahmendesselbenGebietes. Die Befunde mittels Cone-Beam Computertomogramm Aufnahmefeld-Größe5x3,7cm,Auflösung: 76 µ Voxelkantenlänge (Carestream CS 90003D) Die dreidimensionalen Röntgen- bildaufnahmen zeigen die effektiven Ausmaße des parodontalen Einbruches mesial am Zahn 14 sowie eine externe Resorption der palatinalen Wurzel, am Zahn 15 eine horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel und eine interra- dikuläre Aufhellung am Zahn 16. Diese Befunde konnten weder mit der zuvor angefertigten Panorama-Schichtauf- nahme noch mittels hochauflösenden Einzelröntgenbildes dargestellt werden. Auch wäre die Darstellung dieser Be- funde mittels zweidimensionaler Rönt- genbilder für die Patientin kaum dahin- gehend darlegbar gewesen, dass sie der Entfernung der Zähne 14, 15 und 16 zugestimmt hätte. Am Befundungsmo- nitor in dreidimensionaler Darstellung war dies für die Patientin einleuchtend. Hierfür ist eine einfach und effizient zubedienendeAnsichts-undDiagnose- software notwendig, welche einerseits Schnitte in beliebiger Orientierung durch dasAufnahmevolumen,anderer- seits aber die Wiedergabe auch für Pa- tienten einfach verständlich ermöglicht. DieSoftwaremussohnegrößerenSchu- lungsaufwand bedient werden können, damitauchunerfahreneAnwender(z.B. Überweiser)diesebedienenkönnen. DieCS3DImagingSoftware(Care- stream) erfüllt diese Ansprüche hervor- ragend. Befunddarstellungen können zur Dokumentation und späteren An- sichtoderBefundungsweiterleitungein- fachauf einemintegriertenDash-Board abgespeichertwerden.Zudemistindie- sem Programm eine intuitiv einfach zu bedienende, aber trotzdem sehr hoch- wertige Implantat-Planungssoftware ohneZusatzkostenintegriert.BeiBedarf können aus diesen Daten sogar direkt Implantat-Bohrschablonen hergestellt werden. Die gesamten Informationen können zudem auch direkt auf einen Datenträger(CD,DVDoderUSB-Stick) gespeichertwerden. Das Aufnahmevolumen sollte bei CB-CTauf das„Fieldof Interest“einge- schränkt werden. So wird die Röntgen- dosis und das Datenvolumen minimal gehalten.Alles,was auf demAufnahme- volumen dargestellt wird,muss auch ei- ner Befundung unterzogen werden und erfordert zusätzlich Zeit. Die Röntgen- dosis kann zudem durch Vergrößerung der Voxelkantenlänge (Voxel = dreidi- mensionaler Pixel = „Volumen-Pixel“) bei der Aufnahmeerstellung weiter her- untergesetztwerden,dochwirddadurch International Science DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 7+8/2013 · 31. Juli 20134 Vorteile und Nutzen von3-D-Röntgen in Diagnostik, Planung und Therapie Behandler und Patienten profitieren gleichermaßen vom technischen Fortschritt bei bildgebenden Verfahren. Von Dr. med. dent. Viktoria Kalla und Dr. med. dent. Robert Kalla, Basel, Schweiz. ➟ Abb. 1: Intraorale Situation 14, 15 und 16. – Abb. 2: Panorama-Schichtaufnahme. – Abb. 3: Einzelröntgenbild ungefiltert (Hochauflösend: 21 Linienpaare) 20.03.2011. – Abb. 4: Vergleichs-Röntgenbild: Situation vom 14.01.2004 vor der Revision Zahn 16. – Abb. 5: Zahn 14: mesio-palatinale Sondierungstiefe 7 mm und strukturelle Weichgewebeveränderung. – Abb. 6: Zahn 14: Blutung auf Sondierung. – Abb. 7: Zahn 14: mesio-palatinale Sondierungstiefe 7 mm,effektiver Knochenverlust: 5 mm.– Abb.8: Zahn 14: mesio-palatinale externe Resorption.– Abb.9: Zahn 14: mesio-palatinale externe Resorption.– Abb.10: Zahn 14: mesio-palatinale externe Resorp- tion: Detailvergrößerung. – Abb. 11: Zahn 15: horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel. – Abb. 12: Zahn 15: horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel. – Abb. 13: Zahn 15: horizontale Fraktur der palatinalen Wurzel. – Abb. 14: Zahn 16: interradikuläre Aufhellung. – Abb. 15: Zahn 16: interradikuläre Sondierung nach Extraktion der Zähne 14 und 15. – Abb. 16: Zahn 16: Entfernung des interradikulären Entzündungsgewebes. 1 2 3 4 85 6 7 11 129 10 15 1613 14