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Dental Tribune German Edition

NewsDT today n In einem Interview im Verbandsjournal BDIZ EDI konkret, das An- fang Juli erschienen ist, analysieren Prof. Dr. Thomas Ratajczak und Christian Berger die Ablehnung des Bundesverfassungsge- richts. Eine Erklärung für die Nichtannahme hat auch BDIZ EDI-Justiziar Prof. Dr. Thomas Ratajc- zak, Sindelfingen, nicht. Er hatte die Verfassungsbeschwerde für die sechs klagendenZahnärzteinKarlsruheein- gereicht. „Zu erklären ist das eigent- lich gar nicht, wenn man nicht politi- sche Absichten unterstellt (Stichwort: Bürgerversicherung) und/oder die Ferne der derzeit am Bundesverfas- sungsgericht tätigen Richter zu den Freien Berufen beklagen mag“, sagte er im Interview. Während bei den Rechtsanwälten offensichtlich sehr wohl der Ausgleich von Kostenstei- gerungen ein Thema und Grund für Debatten im Bundestag mit anschlie- ßender Erhöhung der Rechtsanwalts- gebührenordnung sei, träfe man im Bereich der Zahnheilkunde immer wieder auf Entscheidungsträger, die damitargumentierten,dassesdemBe- rufsstand der Zahnärzte so schlecht nichtgehenkönne,wennernichtreni- tenter in der Öffentlichkeit auftreten würde.„DerMarburgerBundhatwohl den richtigeren Weg eingeschlagen, um innerhalb weniger Jahre für an- gestellte Ärzte bedeutende Gehalts- steigerungen zu erzwingen: Streik auf dem Rücken der Patienten.“ Ratajczak wünscht sich eine Be- setzung der frei werdenden Richter- stellen am Bundesverfas- sungsgericht auch mit Vertretern von Freien Berufen. Noch mehr würde es aus seiner Sicht helfen, wenn sich das Bundesverfas- sungsgericht über das Totschlagsargument der Systemstabilität der gesetzlichen Krankenversiche- rungimAllgemeinenundderGesund- heitsversorgung im Besonderen hin- wegsetzen würde. „Das System würde nicht instabil, wenn man heilberuf- liche Leistungen adäquat honorieren würde.“ Unerwartet aber nicht entmuti- gend ist die Nichtannahme in Karls- ruhe für BDIZ EDI-Präsident Christian Berger. „Die Anhebung des GOZ- Punktwerts kann man nicht durch Streik erreichen, dagegen steht auch, dass wir Zahnärzte ein Helfersyn- drom haben und unsere Patienten nichtimStichlassenwollen.“DerBDIZ EDI als Initiator der Verfassungs- beschwerde signalisiert weiterhin Ge- sprächsbereitschaftgegenüberPolitik und Entscheidungsträgern. Prof. Dr. Thomas Ratajczak hat im Auftrag der sechs Zahnärzte Feststellungsklage beim Verwaltungsgericht Berlin ein- gereicht. Für den BDIZ EDI ist das Scheitern an der Karlsruher Hürde also kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Berger stimmt mit Ratajczak überein: „Jetzt geht es halt auf den umständli- chen und nicht sachgerechten verwal- tungsgerichtlichen Wegen weiter!“ 7 Quelle: BDIZ EDI, www.zwp-online.de n Deutschland braucht Ärzte, bietet jedoch kaum Studienmöglichkeiten für zukünftige Mediziner. „Das ist die traurige Wahrheit – in Deutschland gibt es nicht nur viel zu wenig Ärzte, sondern auch viel zu wenige Medizin- Studienplätze, obwohl Politik und Gesundheitswesen seit Jahren den Ärztemangel beklagen. Bildungs- und Gesundheitspolitik müssen dringend handeln“, fordert Hendrik Loll, Ge- schäftsführer der Kölner Studien- platzvermittlung StudiMed. „Im europäischen Ausland sind genügend Studienkapazitäten vor- handen, es fehlen jedoch die Finan- zierungsmöglichkeiten für deutsche Studenten. Ein Auslandsstudium mit Studiengebühren zwischen 5.000 und 10.000 Euro pro Jahr, verbunden für das gesamte Studium sind das regel- mäßig nicht über 100.000 Euro. In DeutschlandkostetdasStudiumeines Mediziners den Staat bis zu 300.000 Euro. Studienkredite würden nicht nur den Ärztemangel beheben, son- dernwärenfürdenStaatsogarkosten- günstiger als die Ärzteausbildung in Deutschland“, führt Loll aus. Studienplatz, aber keine Finanzierung Funda Kircil gehört zu denjenigen, diegerneimAuslandMedizinstudieren würden.SiehatihrAbiturmit2,9bestan- den und in Deutschland daher keine Aussicht auf einen Medizin-Studien- platz: „Ich weiß, dass ich keine Top-Note imAbihabe,aberinVarnahabeichtrotz- demganzeinfacheinenStudienplatzbe- kommen–unabhängigvonmeinerNote und der Wartezeit.“ StudiMed hat der 22-Jährigenschnellundunkompliziertei- nenStudienplatzinBulgarienvermittelt. Politik muss Lösungen finden und umsetzen „Es ärgert mich vor allem, dass es jungen, motivierten Menschen so schwer gemacht wird, Medizin zu stu- dieren, wenn uns doch in Deutschland Ärzte fehlen. Die Politik muss endlich handeln“,soFunda.HendrikLollstimmt ihr zu und bietet Lösungsansätze: „Der NC für Medizin liegt aktuell je nach Bundeslandbei1,0bis1,4.DieWartezeit beträgt 13 Semester, also ganze sechs- einhalb Jahre. Tendenz steigend. Es gibt zu wenige Studienplätze. Daher fordern wir die Unterstützung der Studenten, die sich für ein Medizinstudium im Ausland entscheiden. Dies kann durch BAföG geschehen (aktuell nur für Studenten an Hochschulen in Deutsch- land), durch eine staatlich gelenkte Fi- nanzierungüberdieKfWoderähnliche Banken oder auch durch Verpflich- tungsmodelle. Bei Letzteren würden ge- zielt Studenten finanziert, die sich dazu verpflichten, nach dem Studium einige JahreinRegionenmithohemÄrzteman- gelzuarbeiten.Unabhängigdavon,wel- cheLösungenumgesetztwerden,sehen wir das Auslandsstudium als einzige Möglichkeit an, den Ärztemangel zeit- nahundkosteneffizientzubeheben.“7 StudiMed GmbH Tel.:+49 221 99768501 hendrik.loll@studimed.de,www.studimed.de 5 Funda Kircil gehört zu denjenigen, die gerne im Ausland Medizin studieren würden. IDZ unter neuer wissenschaftlicher Leitung Priv.-Doz.Dr.Rainer Jordan folgt als Leiter auf Dr.Wolfgang Micheelis. 7+8/2013Seite 26 Deutschland braucht Ärzte und Studienplätze Studienplatzvermittlung fordert Finanzierungsmöglichkeiten für das Medizinstudium imAusland. n Seit 1. Juni 2013 hat Priv.-Doz. Dr. Rainer Jordan die wissenschaftliche Leitung des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) in Köln übernommen. Jordan ist approbierter Zahnarzt und kommtvomLehrstuhlfürZahnerhaltung undPräventiveZahnmedizinderUniver- sitätWitten/Herdecke,andererauchin seiner neuen Position weiterhin Lehr- veranstaltungen halten wird. Für seine bisherigen Tätigkeiten wurde er mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Jordan folgt als Leiter des IDZ auf Dr.WolfgangMicheelis,derseinenRu- hestand antritt. Micheelis hat sich im Rahmen des Aufbaus und insbeson- dere bei der wissenschaftlichen Aus- richtungdesInstitutshoheVerdienste sowie nationale und internationale Anerkennung erworben. Besonders hervorzuheben sind die unter seiner wissenschaftlichen Leitung entstan- denen sozialepidemiologischen For- schungsergebnisse im Rahmen der Deutschen Mundgesundheitsstudien wie auch etliche gesundheitswissen- schaftliche Publikationen. Micheelis wird dem IDZ im Zuge der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie weiterhinalssozialwissenschaftlicher Berater zur Verfügung stehen. Das IDZ ist eine organisatorisch selbstständige Forschungseinrichtung in gemeinsamer Trägerschaft von Bun- deszahnärztekammer(BZÄK)undKas- senzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV). Es generiert belastbare, un- abhängige Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Gesundheitsforschung und beschäftigt sich mit Fragen aus demGebietderVersorgungsforschung, Gesundheitsökonomie und internatio- nal vergleichenden Gesundheitssys- temforschung (www.idz-koeln.de). 7 Quelle: KZBV, BZÄK Abrechnungstipps für Zahnärzte – ein Leitfaden Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ: Rechtliche Grundlagen werden erläutert. n Die KZBV hat einen neu- en Leitfaden für Zahnärzte herausgebracht. Unter dem Titel „Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ“ gibt er Zahn- ärzten schon vor einer auf- wendigen Behandlung Tipps, wieabgerechnetwerdenkann. Ratschläge zur Inanspruch- nahme privater Leistungen und deren Vereinbarkeit mit Zuschüssen aus der gesetz- lichen Krankenversicherung sowie rechtliche Grundlagen und Vereinbarungsmöglich- keiten der Leistungen werden erklärt. Der Leitfaden soll das Beratungsgespräch zwischen Zahnarzt und Patienten erleich- tern, indem Fragen zur Kosten- übernahme bereits vor einer Therapiegeklärtwerdenkönnen. Die einzelnen GOZ-Nummern sindineinerÜbersichtmitjewei- ligem Kommentar entsprechend der Auffassung der BZÄK vom 9. Februar 2013 aufgelistet. 7 Quelle: KZBV 5 Priv.-Doz. Dr. Rainer Jordan Kritik an Ablehnung der GOZ-Beschwerde Unverständnis war die erste Reaktion auf die Nichtannahme der Verfassungsbeschwerde des BDIZ EDI gegen die GOZ 2012.