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Dental Tribune German Edition

International Events DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 7+8/2013 · 31. Juli 201310 MIAMI BEACH – 1.300 Teilnehmer reistenzudemdreitägigenBioHorizons Weltkongress nach Miami Beach, Florida. Im weltbekannten Fontaine- bleau Miami Beach Hotel präsen- tierten angesehene internationale Referenten den Status quo der mo- dernen Implantologie und Implantat- prothetik. Los ging es am Donnerstag mit speziellen Workshops von Dr. Edward P. Allen, Dr. Gerhard Iglhaut, Dr. Michael Pikos, Dr. Jay Reznick und Dr.HamidShafiezudenThemenWeich- gewebsaugmentation, Hartgewebsaug- mentation, Extraktionsmanagement, 3-D-Navigation und Sofortversorgung zahnloserKiefer. Mittags eröffnete Steve Boggan, CEO BioHorizons, das Hauptsym- posium, in dem zu Anfang Dr. Craig Misch auf die Sofortversorgung im ästhetisch anspruchsvollen Frontzahn- bereich einging. Durch minimal- invasives Vorgehen und mithilfe der Laser-Lok® Oberfläche am Abutment können die Papillen sogar zwischen Implantaten vorhersagbar erhalten werden.Wichtighierfüristdierichtige Positionierung und Dimensionierung des Implantates sowie die Verwen- dung der Laser-Lok® Oberfläche. Die Studien und Histologien zeigen, dass es bei dieser laserstrukturierten Oberfläche erstmals zu einer binde- gewebigen und teilweise knöchernen Verbindung mit dem Abutment kommt. Diese der biologischen Breite entsprechende Histologie ist gegen- über dem langgezogenen Saumepithel bei konventionellen Implantaten und Abutments deutlich im Vorteil und kann die Papillen auch zwischen zwei Implantatenstützen. Korrekte Positionierung Im anschließenden Vortrag ging Dr. Bach Le besonders auf die richtige dreidimensionale Positionierung und Dimensionierung der Implantate ein. Wichtigist,dassdieRegelnderBiologie befolgt und eher dünnere Implantate verwendet werden, um ausreichend Abstand nach bukkal einzuhalten.Im- plantate mit geringerem Durchmesser sind dank neuer Titanlegierungen (Grad 5) auch unter 4 mm genügend stabil und verringern das Risiko einer zu weit bukkalen Positionierung. Zudem warnt er vor der zeitgleichen Extraktion benachbarter Zähne und empfiehlt diese schrittweise zu extra- hieren.GrößereAugmentationen sind someistzuumgehen. ImletztenVortragdeserstenKon- gresstages stellte Dr. Michael Pikos sein Konzept bei hoch anspruchsvol- len Fällen vor,mit welchen er bei über 1.000 Patienten gute Erfahrungen ge- macht hat. Da die vestibuläre Kno- chenlamelle meist nicht dicker als 1mm ist, ist für ihn dünnes Bindege- webe die Indikation für ein zweizeiti- ges Vorgehen. Nach Extraktion aug- mentiertermitMinerOss®,einemhu- manen Knochenersatzmaterial, und verdickt das Weichgewebe mit einem Bindegewebstransplantat. Die Im- plantatinsertion erfolgt in diesen Fäl- len nicht früher als fünf Monate nach Augmentation. Zu diesem Zeitpunkt zeigt die mittels Trepanbohrer ent- nommene Biopsie 95 % organisier- ten Knochen und nur noch 5 % MinerOss®-Anteil.Dies ist einVorteil gegenüber den nicht resorbierbaren Materialien, welche er nur bei der ImplantationzurWeichgewebsunter- stützungverwendet. Zellverhalten auf texturierten Oberflächen Am Freitag war der Kongresssaal schon um 8 Uhr stark besucht und so starteten die Teilnehmer mit dem VortragvonDr.JackRicci,Biowissen- schaftler der NYU, in den zweiten Fortbildungstag. Er untersuchte Zell- verhalten auf texturierten Oberflä- chen und zeigte die Unterschiede herkömmlich rauer Oberflächen zu der gezielt strukturierten Laser-Lok® Oberfläche. Ansatzpunkt seiner For- schungen war, eine strukturierte Oberfläche für optimalen Knochen- Impantatkontakt zu entwickeln, die auch das epitheliale Tiefenwachstum unterbindet. In histologischen Un- tersuchungen konnte erstmalig nicht nur die knöcherne, sondern die eine bindegewebigeIntegrationvonOber- flächen mit Rillen in Mikrometer- dimension nachgewiesen werden. Dies ist die Grundlage für die Ent- wicklungderLaser-Lok®Oberfläche. Misserfolgsursachen bei Implantaten Im Anschluss an diesen biolo- gisch geprägten Vortrag referierte Dr.Hom-LayWangüberMisserfolgs- ursachenbeiImplantaten.Ergliederte seine Beobachtungen in drei Kate- gorien: ästhetisch (meist Implantat- position), biologisch (meist Zement- reste) und biomechanisch (okklusale Überbelastung). Ästhetische Misser- folge entstehen in der Regel durch zu bukkale Positionierung, wohingegen in der Literatur kein Nachteil dün- nerer Implantate zu finden ist. Er er- mutigt zur Verwendung dünnerer Implantate. Zudem ist die Zement- rest-Problematik immens und meist dieUrsachefürPeriimplantitis.Daher sollten individuelle Abutments oder verschraubteVersorgungenverwendet werden. Zur Therapie wies er auf die Veröffentlichungen von Prof. Frank Schwarz aus Düsseldorf hin und er- örtertedaschirurgischeProtokoll. Bindegewebiges Attachment Dr. Nicolaas Geurs knüpfte an seinenVorredner an und wies auf die, im Vergleich zum Zahn, kompromit- tierte Abdichtung am Implantat hin. DiesführtzueinergeringerenErfolgs- prognose bei Patienten mit Parodon- talerkrankungen. In dieser Hinsicht sei die Laser-Lok® Oberfläche ein gutes Hilfsmittel. Auch seine histo- logischen Studien zeigen ein binde- gewebiges Attachment und vermehrt BlutgefäßedirektamAbutment. Dr. Myron Nevins führte weitere histologische Studien auf, die bewei- sen, dass dank dem bindegewebigen Attachment 2 mm interimplantärer Abstand ausreichend sind. Die Hu- manhistologien zeigten auch,dass die Knochen-Implantat-Kontaktfläche imBereichderLaser-Lok®Oberfläche erhöhtist. InderanschließendenDiskussion erörterte Nevins, dass verschraubte Versorgung für Zahnärzte und Tech- niker einiges an Umdenken erfordert und deshalb meist zementiert wird. Die Referenten waren sich aber einig, dass im Falle einer Zementierung der Spalt keine 2 mm subgingival liegen sollte. Parodontal-prothetische Fälle und ästhetische Lösungen Am Nachmittag wurde der große Kongresssaal aufgeteilt. Im Ost-Flügel referierten erst Dr. Maurice Salama und Dr.David Garber über die genaue Planung von vorhersagbaren ästheti- schen Lösungen und später Dr. Ken- neth A. Malament über komplexe kombinierte parodontal-prothetische Fälle.ImWest-FlügelgingDr.Gerhard Iglhaut,PräsidentderDGI,auf dieMi- nimierung des Periimplantitisrisikos durch eine möglichst dichte biolo- gische Abdichtung am Implantat ein. Wichtig ist, eine dem Zahn entspre- chende biologische Breite zu schaffen. Zu dieser gehören ausreichendWeich- gewebsdicke und gut durchblutetes bindegewebiges Attachment. Dies ist momentan nur mithilfe der Laser- Lok® Oberfläche am Abutment und einem speziellen Protokoll zu errei- chen, bei welchem das Abutment bin- degewebig einwächst und nicht mehr ausgewechseltwerdensollte. „One Abutment – One Time“ Schon bei der Implantation wird ein Schlüssel hergestellt, der die Posi- tiondesImplantatsinBeziehungzuden Nachbarzähnensetzt.Nachgeschlosse- nerEinheilungwirdvorderFreilegung ein Abdruck gemacht und das Labor- analog mithilfe des Schlüssels in das aktuelle Modell eingearbeitet. Somit hat man schon vor der Freilegung ein ModellvonderImplantatpostitionmit aktueller Weichgewebssituation. Das Hybrid-Abutment und die Krone (möglich ist auch eine provisorische Krone) werden schon vor der Freile- gung hergestellt. Bei der Freilegung wird das Weichgewebe modelliert und die Krone direkt eingesetzt. Dies hat zur Folge,dass das Bindegewebe direkt mitdemLaser-Lok®-Hybrid-Abutment verwächst und somit eine optimale Abdichtung entsteht. Dieses Protokoll erforderteinigesanUmdenken,istaber weniger aufwendig. Zudem entstehen der biologischen Breite ähnliche Ver- hältnisseamImplantat. Stabilität des krestalen Knochens Auch Dr. Tomas Linkevicius be- schäftigte sich in seinem Vortrag mit Faktoren für die langfristige Stabilität des krestalen Knochens. Seine Studie mit 222 Implantaten zeigt deutlich, dass die Bindegewebsdicke entschei- dend für langfristig stabilen krestalen Knochen ist. Die Bindegewebeverdi- ckung mit Laser-Lok® brachte auf ein- facheWeisedenselbenpositivenEffekt. Erwiesdaraufhin,dassleidernurinwe- nigen Studien dieser extrem entschei- dendeFaktorbeachtetwird.Alszweiten essenziellenPunktfügteerdieZement- rest-Problematik an. Er berichtete von einem Tag, der ihn zum Umdenken bewog. An diesem Tag hatte er zwei Patienten mit Implantatverlust wegen zementrestinduzierter Periimplantitis inseinerPraxis.Seitdemarbeitetermit verschraubtenVersorgungenundindi- viduellenAbutments. Im letztenVortrag des Tages zeigte Dr. Cary Shapoff die Fälle, in denen er im Jahre 2000 die ersten„Bio-Lok“- Prototypen implantierte, mit durch- weghervorragendemLangzeiterfolg. Das Abendprogramm mit köstli- chem Essen im Bâoli war ein wirklich gelungenerAusklangdesinteressanten Fortbildungstages. Minimalinvasive chirurgische Techniken Am Samstag folgten dann weitere Vorträge im Ost- und West-Flügel des aufgeteilten Kongresssaales. Unter an- derem ging Dr. Marius Steigmann auf die Problematik des Papillenerhaltens im parodontal vorgeschädigten Gebiss ein. Seiner Meinung nach müsse die „Soft-Tissue-World“richtigverstanden werden. Die gewohnte Chirurgie zer- stört die sensiblen Strukturen.Im Falle von parodontal geschädigten Zähnen schafft er den Erhalt von Papillen, in- dem er mit Laser-Lok® sofort implan- tiert, diese bis zu 2 mm suprakrestal platziert und mithilfe der sofortigen provisorischen Versorgung das Weich- gewebevordemKollabierenbewahrt. Auch Dr. Edward P. Allen geht in seinem Vortrag auf die minimal- invasivenchirurgischenTechnikenein. Er verwendet so gut wie nie eine Ent- lastungsinzision und löst auch nur im Einzelfall die Papillen.SeinVortrag „MaximaleÄsthetikmitminimalinva- siver Chirurgie“ zeigt sein meist ange- wendetes Verfahren zur Rezessions- deckung. Mithilfe der Tunneltechnik platziert er AlloDerm® (humanes Bindegewebe) zur Weichgewebsverdi- ckung.Dieser gut vorhersagbare scho- Lösungen für klinische Kontroversen Der BioHorizons Weltkongress in Miami Beach, Florida, präsentierte aufs Anschaulichste den Status quo der modernen Implantologie und Implantatprothetik. ➟ Laser-Lok®isteinpräzises,mitLasertechnikindieOberflächevonDentalimplantatenundAbutmentseingearbeitetesRillenmusterinZellgröße. Abb. 1: Global Symposium Miami – das Auditorium. – Abb. 2: Ansprache von Steve Boggan, BioHorizons-CEO.