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Dental Tribune Austrian Edition

jetzt mit Rivaroxaban (Xarelto) wegen Vorhofflimmern antikoagu- liert wird.Wie gehen wir Zahnärzte mitdiesemneuenGerinnungshem- mer um, was müssen wir darüber wissen?3 Mit 78 bekam unser Patient ein Prostatakarzinom, das operativ entfernt wurde. Drei Jahre später wurden ihm wegen Metastasen Bis- phosphonate verordnet. Durch Zu- fall bekamen wir dies mit, er sprach darüber mit einer unserer Prophy- laxehelferinnen. Wie müssen wir Zahnärzte auf diese Information reagieren? Macht es einen Unter- schied,ob wir parodontal erkrankte oder parodontal behandelte Patien- ten vor uns haben, die wegen eines metastasierenden Tumors Bisphso- phate bekommen oder bekommen sollen?4 Bis zu seinem 85. Lebensjahr kam es durch seine gute Mitar- beit zu keinem weiteren Verlust am Zahnhalteapparat, und der Pa- tient verlor keine weiteren Zähne. Seine Mundhygiene wurde jedoch schlechter, ihm fiel es zunehmend schwerer, Interdentalbürsten zu gebrauchen, und auch auf den Glattflächen fanden sich häufig Beläge. Welche Maßnahmen müssen unsere Helferinnen in den Erhal- tungssitzungen bei diesen Patien- ten durchführen? Ist es noch an- gebracht, hochbetagte Patienten auf Mundhygienedefizite hinzu- weisen, oder entfernen wir die Be- läge, ohne dies weiter zu kommu- nizieren? Wie gehen wir und das gesamte Praxispersonal damit um, dass unsere älteren Patienten zu- nehmend schwerhöriger, langsamer und auch vergesslicher werden? WiesollendieseSeniorenvonunse- rem Praxispersonal angesprochen werden? Nach seinem 85. Lebensjahr kam der Patient nicht mehr zu uns in die Sprechstunde. Seine Tochter informierte uns, dass ihr Vater inzwischen stark gehbehindert sei und deshalb die Praxis nicht mehr aufsuchen kann. Sie berichtet außerdem, dass ihr Vater über lockere Zähne in der Unterkie- ferfront klagt und erkundigt sich, ob wir nicht die Therapie bei ihm zu Hause fortsetzen könnten. Was kann bei der aufsuchenden Behandlung gemacht werden, und welcheOrganisationsmöglichkeiten gibt es dabei? Zudem wollte die Tochter von uns wissen, ob sie die Zähne ihres Vaters putzen und ob sie die Prothesen reinigen solle. Sind diese Maßnahmen reine Kos- metik oder haben sie auch Aus- wirkungen auf die allgemeine Ge- sundheit? Japanische Kollegen5 konnten zeigen, dass auch Patienten in Pfle- geheimen von einer regelmäßigen Zahnreinigung und Mundhygie- nemaßnahmen profitieren. Die behandelten Patienten bekamen im Vergleich zu Kontrollgruppen seltener eine Pneumonie, und die Mortalitätsrate war während der zweijährigen Beobachtungsphase reduziert. Damit ist belegt,dass eine paro- dontale Therapie bis ins hohe Alter durchaus sinnvoll ist und sogar zur Gesunderhaltung des Patienten beitragen kann. Literatur 1 Böhm K. et al., Gesundheit und Krank- heit im Alter, Robert Koch-Institut 2009. 2 DemmerRT.etal.,Theinfluenceof type 1 and type 2 diabetes on periodontal disease progression: prospective results from the Study of Health in Pomerania (SHIP).Diabetes Care.2012. 3 Bayer Vital Information zu Xarelto für Zahnärzte, Postsendung Zahnärzte April 2013. 4 Grötz KA. et al., Bisphosphonat-assozi- ierteKiefernekrose(BP-ONJ)undandere medikamenten-assoziierte Kiefernekro- sen S 3 Registernummer 007/091, Leit- linieAWMF online: www.awmf.org 5 Yoneyama T. et al., Oral care reduces pneumonia in older patients in nursing homes, Journal of the American Geria- trics Society 2002,50(3)430–433. PT Á Fortsetzung von Seite 17 PRAXISSTEMPEL VORNAME/NAME DTAT 6/13 Faxantwort +49 341 48474-390 itte senden Sie mir das Pro- ramm zum 54. Bayerischen ahnärztetag am 24. bis 26. Oktober 2013 in München zu. 54. Bayerischer Zahnärztetag München, 24.bis 26.Oktober 2013 The Westin Grand München Arabellapark D G AZDeutsche Gesellschaft für AlterszahnMedizin Biss im Alter – die Zahnbehandlung des gealterten Patienten nformationen: OEMUS MEDIA AG elefon: +49 341 48474-308·Fax: +49 341 48474-390 -Mail: zaet2013@oemus-media.de·www.bayerischer-zahnaerztetag.de Programm Bayrischer Zahnärztetag 2013 Prof.Dr.ThomasKocher Ernst-Moritz-Arndt-Universität Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Abteilung Parodontologie Walther-Rathenau-Straße 42a 17487 Greifswald Deutschland kocher@uni-greifswald.de www.uni-greifswald.de Kontakt Infos zum Autor 4 Der Patient wurde von Dr. Andreas Rühling, Kiel, Deutschland, behandelt, und er hat auch die Fotos zur Verfügung gestellt. Abb. 1: Vorstellung 1990, 70 Jahre alt. – Abb. 2: OPG 1990, Erstaufnahme. – Abb. 3: 2005, 85 Jahre alt. – Abb. 4: 85 Jahre alt. 3 21 Austrian Edition · Nr. 6/2013 · 5. Juni 2013