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Dental Tribune German Edition

Welche Methoden und Technologien zur Depuration von Wurzeloberflä- chen kennen Sie? Welche Geräte ha- benSiedafürinderPraxis–wissenSie, wasdiekönnen?ArbeitenSieeffizient? Auf Grundlage der derzeit besten Evi- denz zu den abgesicherten und neuen Methoden der Depuration erfolgt eine Beurteilung betreffend klinische LangzeitparameterundEffizienz. Parodontitis wird nicht durch Zahnstein ausgelöst! Es handelt sich vielmehr um ein multifaktorielles Geschehen, bei dem neben pathoge- nen Mikroorganismen Faktoren wie genetischePrädisposition,zusätzliche Erkrankungen (Diabetes!) und per- sönlicheVerhaltensmuster (Rauchen, Stress, Mundhygienegewohnheiten, Diät) die entzündliche Immunant- wort desWirts modulieren. Eine multidirektionale Parodon- titistherapieberücksichtigtdaheralle genannten Risikofaktoren. Für das zahnärztlicheTeamamunmittelbars- ten zu beeinflussen sind die Mund- hygieneunddiebakterielleBesiedlung der parodontalen Taschen. „Ursachengerichtete Parodontal- therapie“ ist dafür die unabdingbare Basis. Sie zielt auf den funktionellen Langzeiterhalt der eigenen Zähne und stellt den zu Unrecht oft wenig ernst genommenen und dennoch wichtigsten Teil der Parodontitis- therapiedar.UnterBedachtaufSubs- tanzschonung werden „geschlossen“ (d.h. ohne chirurgischen Eingriff) die in Biofilmen organisierten Mi- kroorganismen im Mund, in den Taschen und auf den Wurzelober- flächen auf ein für die individuelle Wirtsabwehr tolerierbares Maß re- duziert. Begleitende Maßnahmen (Motivation,Instruktion,Extraktion von „Zahnruinen“, endodontische Maßnahmen, Füllungskorrektur, Ka- riessanierung)helfen,erneutePlaque- anlagerung zu verhindern. DiealleinigesupragingivaleReini- gungistnichtausreichend–wohlaber unbedingt notwendig, um den sub- gingivalen Biofilm dauerhaft auch zu HauseunterKontrollezuhalten. Durch subgingivale Instrumen- tation und mechanische Zerreißung des Biofilms kommt es zu einer (vo- rübergehenden) Veränderung der mikrobiellenFlora.Spülungen–mit welcher Chemikalie auch immer – habeneinezukurzeKontaktzeitund zu geringe Eindringtiefe und sind dafür nicht geeignet. Potenziell gewebsinvasive Mikroorganismen (A.a., P.g.) können durch alleinige mechanische Therapie oft nicht era- diziert werden, was möglicherweise nach der Depuration eine zusätzli- che Antibiose erfordert. Aus intra- oralen Reservoiren (Zungengrund, Tonsillen,Pseudotaschen,unbehan- delten Stellen) kann es innerhalb weniger Wochen zur Wiederbe- siedlung der behandelten Taschen kommen. Daher ist eine unterstüt- zende Langzeitbetreuung (Recall) im Sinne einer Tertiärprophylaxe unbedingt nötig. Zahnerhalt ist ein nur langfristig überprüfbarer Faktor, zur Erfolgs- kontrolle der Therapie werden daher klinische Parameter herangezogen, die rascher sichtbar sind. Bereits acht bis zwölf Wochen nach der sub- No. 6/2013 · 10. Jahrgang · Leipzig, 5. Juni 2013 Spezialisten-Newsletter Fachwissen auf den Punkt gebracht Anmeldeformular – Spezialisten-Newsletter www.zwp-online.info/newsletter Jetzt anmelden! ANZEIGE D iesesJahrfindetinErfurtdie JahrestagungderDeutschen Gesellschaft für Parodonto- logieunterdemThema „Notwendig vs.machbar – parodontale Therapie beim älteren Patienten“ vom 19. bis 21. September statt. Sicherlich kommtIhnenindenSinn:„Nochein Kongress zu Senioren,brauchen wir dies wirklich?“ Bei zahlreichen mei- ner Vorträge oder Fortbildungen tauchte mit großer Regelmäßigkeit die Frage auf, was machen wir mit parodontalerkranktenZähnenbeim älteren Patienten? Sollen wir diese Zähnenichtlieberextrahieren,damit sich die Patienten besser an einen herausnehmbaren Zahnersatz ge- wöhnen können, solange sie noch über eine größere orale Adaptions- fähigkeitverfügen? Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, dann muss man sich fragen, wann ist denn der richtige Zeitpunkt,die Zähne zu extrahieren undeineTeil-odergarTotalprothese einzugliedern?Istdiesüberhauptdie richtige Strategie:Viele Kollegen,die ein Altersheim betreuen, berichten, dass Teil- und Totalprothesen nicht getragenwerden,dasssieverwechselt werden und häufig auf dem Nacht- tisch liegen.In diesem Rahmen wird auch immer wieder die Frage aufge- worfen, wie viele Patienten sind in Deutschland in häuslicher Pflege oderineinemHeim,wiestarksindsie denn erkrankt und welche Behand- lungsmöglichkei- ten haben wir in solch einer Umge- bung? Hat die ver- änderte Demogra- fie auch eine Aus- wirkung auf unsere zahnärztliche Praxis, wie stark werden sich unsere Patientenströme in den nächsten zehn Jahren ändern? Neben diesen eher theoretischen Themen wird aberauchüberdaspraktischeVorge- hen bei der Therapie von Erosionen und über Therapieplanung beim Älterengesprochenwerden. WirwerdenTischdemonstratio- nenalseinneuesFormatderFortbil- dung organisieren.In kleinen Grup- pen können Sie mit dem jeweiligen Referenten den Umgang mit durch- messerreduzierten oder kurzen Im- plantaten im parodontal geschädig- ten Gebiss oder Aspekte der Quali- tätssicherungdiskutieren.Beidiesen VeranstaltungenkönnenSiedirektin AustauschmitdenReferententreten undIhreFragenanihnstellen. KommenSiezuunsnachErfurt undholenSiesichneueAnregungen und Informationen für Ihren zahn- ärztlichenAlltag. Bisdahin IhrThomasKocher Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 20 Notwendig vs. machbar VieleFaktorenbeeinflussendieBehandlungs- möglichkeitenbeimälterenPatienten.Wel- che Behandlung ist also angemessen,was mussgemachtundwelcheTherapiekann außerAcht gelassen werden? 4Seite 23 Chronische Parodontitis behandeln PerioChip® ist ein Antiseptikum, das keine Resistenzen bildet. Es wird in Taschen ab ≥5 mm lokal appliziert und eliminiert selbst hartnäckige paropa- thogene Keime.4Seite 19 EFP Pressekonferenz in Monaco Das öffentliche Bewusstsein für Zahn- fleischerkrankungenschärfen–dasZielder OutreachCampaign.DasgemeinsamePro- jektvonEFP,AAPundColgateGabawurde am4.MaiinMonacovorgestellt. PERIO TRIBUNE The World’s Periodontic Newspaper · German Edition „Bearbeitung“ von Wurzeloberflächen bei Parodontitis: Wie viel ist nötig? Eine multidirektionale Parodontitistherapie muss immer alle Risikofaktoren berücksichtigen. Von Dr. Corinna Bruckmann, MSc, Wien, Österreich. 1 Abb.1:OPGeiner46-jährigenPatientinbeiAufnahme:generalisierteschwereParodontitis. Infos zum Autor „Noch ein Kongress zu Senioren?“ Statement von Prof. Dr. Thomas Kocher* * Leiter der Abt. Parodontologie der Univ. Greifswald