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Dental Tribune Austrian Edition

Trotz großer Anstrengungen in der Prophylaxe führt Karies zu einem weiterhin erheblichen Behand- lungsaufwand bei Kindern. Neben der restaurativen Versorgung von Milchzähnen gehören endodonti- sche Maßnahmen im Milchgebiss zu den häufigsten Arbeiten in der Kin- derzahnmedizin. Im Rahmen eines Symposiums am Österreichischen Zahnärztekongress in Salzburg im September 2012 haben die Autoren das Thema Milchzahnendodontie detailliert vorgestellt und zusammen mit den Teilnehmern einige Pro- bleme und kritische Details aus dem klinischen Alltag umschrieben und mögliche Lösungen angesprochen. Dieser Bericht ist eine kurze, thema- tische Zusammenfassung der wich- tigsten Inhaltspunkte des Sympo- siums.13,16,17,29 Grundlagen und Materialien Die Erhaltung von Milchzähnen, bis zum Zeitpunkt des ordentlichen Wechsels, ist für eine exakte Ent- wicklung der Dentition von großer Bedeutung. Bedingt durch die spe- zielle Anatomie und Physiologie von Milchzähnen führt Karies bei diesen schnell auch zu Auswirkungen auf das Endodont. Ähnlich wie bei den bleibenden Zähnen stehen verschie- dene, defektorientierte Behand- lungsmöglichkeiten zur Verfügung. Entscheidend für die richtige Wahl der Therapie einer Milchzahnpulpa ist die genaue Kenntnis der Milch- zahn-Physiologieund-Pathophysio- logie sowie die möglichst korrekte Einschätzung des aktuellen Zustands des Endodonts.17 Diagnose Aus dem klinischen Bild eines kariösen Zahnes auf dessen patho- histologischen Zustand seiner Milch- zahnpulpa zu schließen ist schwierig. Genaue klinische und radiologische Abklärungenermöglichenjedochmit einer gewissen Zuverlässigkeit die Beurteilung einer erkrankten Milch- zahnpulpa. Aktuelle endodontische Lehrbücher sowie viele Fachveröf- fentlichungen stellen die klinischen und radiologischen Symptome einer Karies in schlüssigen Zusammen- hängen zum Zustand und zur Pro- gnose einer erkrankten Milchzahn- pulpa dar. Durch die prognostisch richtige Einschätzung der Pathologie einer Milchzahnpulpa ergibt sich die darausresultierendoptimaleAnwen- dung eines Therapiekonzeptes. Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten Die verschiedenen Therapiearten und die dazu verwendeten Materi- alien werden im Folgenden etwas detaillierter dargestellt.29,30 Indirekte Überkappung (Karies-profunda-Behandlung) Bei der indirekten Überkappung wird eine Milchzahnkaries vollstän- No. 5/2013 · 10. Jahrgang · Wien, 8. Mai 2013 Spezialisten-Newsletter Fachwissen auf den Punkt gebracht Anmeldeformular – Spezialisten-Newsletter www.zwp-online.info/newsletter QR-Code einfach mit demSmartphonescannen (z. B. mit dem Reader Quick Scan) Jetzt anmelden! www.zwp-online.at ANZEIGE Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 21 Reziproke Wurzelkanalaufbereitung DerFallberichtvonDr.med.dent.Claudia Schaller, Deutschland, zeigt die maschi- nelle Aufbereitung mit dem neuen X- SMART PLUS Motor von DENTSPLY Maillefer. 4Seite 22 Unterdruckspülsystem Der endodontisch ambitionierte Zahnarzt ist mit EndoVac gut versorgt. Das innova- tive Spülsystem eignet sich besonders für die Revisionstherapie. Von ZA Dennis M. Köhrer,Neuss.4Seite 20 Zahnerhaltung oder Extraktion? Nach einem Zahntrauma kann nicht je- der Zahn erhalten werden. Einen abseh- barenZahnverlustsoschnellwiemöglich aufzuklären und zu behandeln ist daher unerlässlich. ENDO TRIBUNE The World’s Endodontic Newspaper · Austrian Edition Milchzahnendodontie:„StateoftheArt“ Pulpatherapie bei Milchzähnen: Dr. Richard Steffen und Dr. Hubertus van Waes, Zürich, Schweiz, stellen im nachfolgenden Bericht die Methoden, Materialien und Probleme in der Milchzahnendodontie vor. 1 Abb. 1: Zahn 75 nach Kariesexkavation: Direkte Überkappung oder Pulpaamputation? – Abb 2: Schematische Darstellung einer Pulpaüberkappung mit Portland Zement und GIZ. – Abb 3: Zahn 54 mit Portland Zement-Überkappung, Zahn 55 bereit für Überdeckung der amputierten Pulpastümpfe. 2 3 D ie Endodontie hat sich von einem reinen Versuch der Zahnerhaltungzueinerim- merbesservorhersagbarenTherapie gewandelt.Endodontischbehandel- tenZähnenkönnenheutzutagesehr gute Prognosen gegeben werden. Entscheidend ist hierbei allerdings weiterhin die Einhaltung oder Er- füllbarkeit gewisser biologischer Ziele. Die Kriterien der Endodontie haben sich nicht gravierend verän- dert:aseptischeArbeitsweise,bakte- rienfreie Verhältnisse, Gewebeent- fernungausdemKanalbiszumApex unter Beibehaltung der anatomi- schen Verläufe, ausreichende Des- infektion und eine bakteriendichte Füllung mit postendodontischem Verschluss. Durch die stetigeVerän- derung und Optimierung der In- strumente und Methoden können diese allerdings meist einfacher und vorhersagbarererreichtwerden. AufdereinenSeitewerdenStan- dardbehandlungen durch moderne Feilen und Desinfektionsmethoden effizienter und gezielter durchge- führt. Früher aufgetretene Kompli- kationen können, vor allem bei der Wurzelkanalaufbereitung, deutlich minimiert werden. Andererseits sindauchkomplexeFälledurchent- sprechendes Know-how und den EinsatzzusätzlicherGeräteoderMa- terialien, wie z.B. dem OP-Mikro- skop oder MTA, mit guten Progno- sen therapierbar. Sogar anfänglich aussichtslose Zähne bleiben nach einer adäquaten endodontischen BehandlungfürvieleJahreerhalten. Egal wie einfach oder kompli- ziertmancheFälleerscheinen,gleich wieaufwendigodertechnisiertdiese behandeltwerden,esbleibtfüreinen guten Erfolg allen gemeinsam die Einhaltung der biologischen Krite- rien und die endodontische Ent- scheidung, wie, womit und ob diese erfüllbaroderumsetzbarsind. Die Bedeutung einer rechtzei- tigen Entscheidungsfindung, was kannichmachenoderwaskannman überhauptmachen,betrifftnichtnur die klassische Endodontie, sondern wahrscheinlich noch im größeren Ausmaß die Milchzahnendodontie und die Behandlung von Zahntrau- mata.InjedemFallgiltes,alleOptio- nen abzuwägen und einen aussichts- reichen Therapie- plan zu erstellen, nicht nur Versuche mit eventuell unge- wissen Ergebnissen durchzuführen. Wir hoffen, dass diese Ausgabe die richti- gen Behandlungs- findungen erleich- tert und auf eine Entscheidung für dieEndodontie. * Gemeinschaftspraxis Holly & Klimscha, Wien,www.zahnerhaltung.at Entscheidung Endodontie Statement von DDr. Johannes Klimscha und Dr. Matthias Holly* DDr.JohannesKlimscha [Infos zum Autor] Dr.MatthiasHolly [Infos zum Autor]