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Dental Tribune Austrian Edition

SofortbelastungvonImplantatenka- men die Experten/-innen damals zu dem Schluss, dass es wenig Literatur zum Thema abnehmbare Versor- gungen im Oberkiefer und Sofort- implantation mit Sofortbelastung im Unterkiefer gibt (Abb.4).1–3 Seit dem Abschluss dieser Kon- sensuskonferenz erschienen einige neue Studien zum Thema Sofort- belastung von Implantaten im zahn- losenUnterkiefer.Sozeigteeinepros- pektive Studie mit 124 zahnlosen Patienten, dass eine Sofortbelastung von zwei Implantaten mit Stegver- sorgung im Beobachtungszeitraum von 12 bis 40 Monaten Implantat- überlebensraten von 98,8 Prozent aufwiesen.4 Eine andere Studie im zahnlosen Unterkiefer versorgte und belasteteeinoderzweiImplantateso- fortmitKugelkopfankern.5 Nachdrei Jahren konnten von den ursprüng- lich 36 Patienten 19 untersucht wer- den und es zeigte sich, dass die So- fortbelastung keine negativen Aus- wirkungen auf die Implantatüber- lebensrate hatte. In einer weiteren Untersuchung mit 36 Patienten, die ebenfalls das Thema Sofortbelastung im Unterkiefer bei zahnlosen Patien- ten aufgriff, kamen die Autoren zum Schluss,dasseszuerhöhtenmargina- len Knochenverlusten rund um die sofortbelasteten Implantate kam.6 Zusammenfassend zeigen diese Er- gebnisse, dass die Sofortbelastung von Implantaten im zahnlosen Un- terkiefer möglich ist, jedoch für ein höheres Evidenzniveau noch weitere Studien erforderlich sind. Das Berner Konzept An der Berner Klinik für Oral- chirurgie werden seit rund 30 Jahren Implantate gesetzt, und viele dieser Implantate sind im Rahmen von Langzeitstudiennachuntersuchtwor- den. Die Implantatbelastung stand dabei schon früh im Mittelpunkt des Interesses. In einer Studie mit 100 Hohlschrauben- und Hohlzylinder- implantaten aus dem Jahr 1990, die alle mindestens drei Monate einheil- ten, konnten 98 Prozent nach einem Jahralserfolgreicheingestuftwerden.7 Diese Dauer richtete sich nach dem damaligen Wissensstand und den da- mals erhältlichen Implantatdesigns und -oberflächen, die heute nicht mehramMarktverfügbarsind. In einer eben zur Publikation angenommenen Studie konnten 95 dieser Implantate nach 20 Jahren nachuntersucht werden. Die Ergeb- nissezeigeneineImplantatverlustrate von 10,5 Prozent (zehn Implantate), von denen drei durch eine Fraktur verloren gingen.8 2002 wurden die Ergebnisse ei- ner Muliticenterstudie veröffent- licht,bei der Implantate mit einer neu entwickelten sandgestrahlten und säuregeätzten Oberfläche (SLA®) bereits nach sechs Wochen belastet wurden.Nach einem Jahr lag die Im- plantaterfolgsrate bei 99,3 Prozent.9 Die eben erst publizierten Langzeit- ergebnisse von 511 Implantaten aus diesem Zeitraum zeigen nach zehn JahrenImplantatüberlebensratenvon 98,8 Prozent.10 Nachdem präklinische Studien eine noch schnellere Knochenanla- gerung mit der hydrophilen SLA- Oberfläche zeigten,11, 12 wurde die Einheilphase bei Standardimplan- tation im Unterkieferseitenzahnbe- reich weiter verkürzt und auf drei Wochen festgelegt. Bei einer so kur- zen Einheilphase war es notwendig, die Implantatstabilität objektiv mes- sen zu können, was mithilfe der Re- sonanzfrequenzanalyse (RFA) unter Messung der ISQ-Werte (Implantat- stabilitätsquotient) erfolgte. Eine prospektive Fallstudie zeig- te, dass die Frühbelastung bei die- ser Indikation mit hoher Erfolgs- sicherheit möglich ist.13–15 Wenn eine Frühbelastung nach drei Wo- chen mit einer definitiven Rekons- truktion bereits möglich ist, dann ist eine Sofortversorgung aus Gründen der Kosteneffizienz keine Option, weshalb die Sofortversorgung beim teilbezahnten Patienten an der Uni- versität Bern kaum zur Anwendung kommt. Frühbelastung bei Implantation mit simultaner Augmentation Im ästhetischen Bereich werden Implantate meist mit einer simulta- nenKonturaugmentationeingesetzt, damit zuverlässig eine ausreichend dicke faziale Knochenwand erzielt werden kann. Dabei wird die Früh- implantation vier bis acht Wochen nach Extraktion klar favorisiert. Die Konturaugmentation wird mit autologen Knochenchips und einem bovinen Knochenersatzmaterial (KEM) mit geringer Substitutions- rate durchgeführt, wobei heute eine resorbierbare Kollagenmembran als temporäre Barrierenmembran ver- wendet wird.16 Die Freilegung der Implantate erfolgt heute routine- mäßig bereits acht Wochen nach der Implantation. Eine entsprechende Fallstudie mit 20 konsekutiv ope- rierten Implantaten zeigte ausge- zeichnete ästhetische Ergebnisse.17, 18 In einer weiteren Untersuchung zur Konturaugmentation konnte nach- gewiesen werden, dass die mit bovi- nem KEM und Eigenknochen aug- mentierte faziale Knochenwand auch nach fünf bzw. neun Jahren stabil ist.19 Im Oberkieferseitenzahnbereich muss die fehlende Knochenhöhe oft mit einer Sinusbodenelevation (SBE) kompensiert werden. Dabei kommt meist die laterale Fenster- technik zur Anwendung – unter Ver- wendung eines „Composite Grafts“ mit einer Mischung von autologen Knochenchips und einem bovinen KEM. Die Kombination mit der hydrophilen SLA-Oberfläche erlaubt es, diese Implantate, die mit einer simultanen SBE eingesetzt werden, bereits nach acht Wochen mit der RFA-Methode nachzumessen. Ist der ISQ-Wert nach acht Wochen ≥70, werden die Implantate definitiv prothetisch versorgt. Diese acht Wo- chen Frühbelastung bei Implantaten mit simultaner SBE wird aktuell in einer prospektiven Fallstudie über- prüft und zeigt bis dato eine erfreu- lich hohe Anzahl von Implantaten von rund 80 Prozent, die nach dieser kurzen Einheilphase einen ISQ-Wert von ≥70 erzielen. Zusammenfassung Die Sofort- und Frühbelastung ist heute sehr gut dokumentiert und kann aus gutem Grund empfohlen werden. Beim teilbezahnten Patien- ten steht jedoch die Frühbelastung nach drei oder acht Wochen im Vordergrund, wobei sich hier die Messung der Implantatstabilität mit- hilfe der RFA-Methode als sehrnützlichundzuverlässig erwiesen hat. IT State of the Art IMPLANTTRIBUNE Á Fortsetzung von Seite 17 Sie haben die Kontrolle > TF Adaptive ist für unsere ElementsTM Adaptive Bewegungs Technologie konzipiert worden. Diese ermöglicht der Feile, sich auf die im Kanal wirkenden Torsionskräfte selbständig einzustellen. Mit anderen Worten — rotierend, solange Sie es wollen und reziprokierend, sobald Sie es brauchen. Mach es Dir einfach > Ein intuitives, Farbkodiertes System für Effizienz und einfachste Anwendung. Sorgenfreiheit > TF Adaptive ist die konsequente Weiterführung des Erfolges der klassischen Twisted File und beinhaltet dieselbe vorteilhafte Twisted File Technologie. Mit Vertrauen von Dr. Oskar Freiherr von Stetten Endodontologe Stuttgart Röntgenbild mit freundlicher Unterstützung durch Dr. Oskar Freiherr von Stetten. 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UlrikeKuchler Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie Freiburgstr.7,3010 Bern,Schweiz Tel.: +41 31 6320915 ulrike.kuchler@zmk.unibe.ch Prof.Dr.med.dent.DanielBuser Direktor der Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie Universität Bern, Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie Freiburgstr.7,3010 Bern,Schweiz Tel.: +41 31 6322566/45 daniel.buser@zmk.unibe.ch Kontakt