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Dental Tribune German Edition

ids newsDT today SHOW REVIEW n Besonders anschaulich machte dies auf der IDS unter anderem ein neuer Ge- sichtsscanner.ErerfasstdieGesichtsober- fläche des Patienten während des Rönt- genvorgangs – und das sogar ohne Laser- strahlen. Damit steht sofort ein virtuelles Spiegelbild zur Verfügung. Zusätzlich zur für den Laien schwer lesbaren Röntgen- aufnahme kann sich der Patient im Be- ratungsgespräch das Behandlungsziel an seinem eigenen Spiegelbild erläutern las- sen. Er sieht das Behandlungsergebnis am Bildschirm: „So könnte ich nach der geplanten zahnärztlichen Maßnahme aussehen – oder auch so!“ Und das ist nicht nur anschaulich, sondern eine indi- viduelle Entscheidungshilfe, wie man sie sichwünscht. „Backward Planning“ Das Prinzip „vom Wunschergebnis herplanen“setztesichheutebeiallenAb- läufeninderzahnärztlichenPraxisundim zahntechnischen Labor fort. „Backward Planning“ nennt das der Fachmann, und naturgemäßlassensichdieVorteileumso vollständiger ausschöpfen, je komplexer sich eine medizinische Maßnahme ge- staltet. Beispiel Implantat: Im Beratungs- gespräch ist das Behandlungsergebnis definiert. Nun arbeiten Zahnarzt und Zahntechniker mit Daten aus zwei- und dreidimensionalen Röntgenbildern, aus der Computertomografie, vom Gesichts- scanner und vom klassischen oder (im- mer häufiger) digitalen Gebissabdruck weiter. Teilweise werden solche Daten überlagert. Daraus lassen sich dann zum Beispiel maschinengestützt und damit sehr präzise sogenannte Bohrschablo- nen ableiten. Sie stellen sicher, dass die Implantate später genau an der richtigen Stelle und im geplanten Winkel stehen. So sitzen nachher auch Kronen, Brücken etc.inderoptimalenPosition.Nichtzuletzt lässt sich der Übergang vom Zahnfleisch zum„neuenZahn“natürlichgestalten. CAD/CAM immer mehr im Einsatz Selbstverständlich kommen heute auchbeiderHerstellungvonKronenund Brücken immer öfter computergestützte Techniken (computer-aided design/com- puter-aided manufacturing, CAD/CAM) zum Einsatz. Hier ist vieles in Bewegung, denn nachdem verschiedene Unterneh- men diese Verfahren – insbesondere in den vergangenen zehn Jahren – für die Zahnheilkunde entdeckt und optimiert haben, ist jetzt sozusagen eine kritische Masse erreicht. Bisher geschlossene Sys- teme (Werkstoff + Software + Bearbei- tungsverfahren) öffnen sich und lassen verstärkt die Vernetzung mit Fremd- komponenten zu. Damit ergeben sich nicht zuletzt vielfältige Optionen für die FertigungeinerKrone,Brückeetc.:direkt in der Praxis herstellen („chairside“) oder imeigenenLabor(„labside“)oderineinem Kooperationslabor bzw. Fertigungszen- trum oder bei einem industriellen Netz- werkservice(„outsourcing“).DieEntschei- dung fällt je nach dem individuellen Fall. Schon bei der Erfassung der klinischen Situation im Mund kommen immer häu- figer digitale Technologien in Form von Oralscannern als Alternative zur klassi- schenanalogenAbformungzumZuge. Das erspart dem Patienten den zu- weilen als unangenehm empfundenen Biss in eine Elastomermasse. An dieser StellewirdSpitzentechnologiewiederbe- sonders spürbar und anschaulich erfahr- bar. Neue Werkstoffe werden oft schon mitBlickaufihreEignungfürdiedigitalen Weltenhinentwickelt. Einige zur IDS vorgestellte kerami- sche Materialien können die Konsistenz von Zähnen besonders gut nachahmen. Andere Neuheiten schaffen ausgespro- chen sicher eine Top-Ästhetik, indem sie sichautomatischandieNachbarzähnean- passen („Chamäleoneffekt“). Immer bes- ser gelingt dabei dank gezielter Verstär- kungendesBasismaterialsder(ingenieurs- technisch schwierige!) Spagat zwischen LichtdurchlässigkeitundFestigkeit. Selbst provisorische Kronen- und Brückenversorgungen, wie sie zum Bei- spiel für einige Monate während der Ein- heilung von Implantaten nötig werden, können heute dank differenzierter inne- rer Fünf-Farb-Schichtung und CAM-fräs- barer Kunststoffe ausgesprochen ästhe- tischwirken.Schließlichmöchtesichjeder Patient auch mit Provisorium „vorzeig- bar“ fühlen. Unter Umständen könnten Hochleistungskunststoffe gegenüber dem Klassiker Gold, aber auch gegenüber Le- gierungen von nichtedlen Metallen und gegenüber Keramik häufiger eine Alter- native als Kronen- und Brückenwerkstoff darstellen. Soweit zu Kronen und Brü- cken;andereKunststoffeeignensichdank einerinnovativenVerstärkungdurchGlas- fasern für besonders bruchfeste, große FüllungenimBackenzahnbereich,dienoch dazudasPortemonnaieschonensollen. Vorbeugen auf die moderne Art Damitesgarnichterstzuausgedehn- tenDefektenkommt,bietenverschiedene UnternehmendemZahnarztdigitaleBild- gebungsverfahren zur Diagnose von Ka- ries. Eine häufig gestellte Frage lautet da- bei: Können die modernen Alternativen (z.B. Fluoreszenz, faseroptische Transillu- mination) eine Röntgenaufnahme über- flüssig machen und so die Strahlungsbe- lastung der Patienten auf ein Minimum begrenzen? Mit einem neuen laserbasier- tenGerätkommtmanandiesesZielnäher heran. Der Trick besteht unter anderem inderNutzungvonWellenlängenimNIR- Bereich(„Nah-Infrarot“). Auch in der Prophylaxe kommen innovative Laserverfahren zum Einsatz. Eines davon hilft, Zahnfleischentzündung zu bekämpfen, wobei allerdings „über Bande gespielt“ wird: Die Laserstrahlen wirkennichtdirekt,sondernaktivierenei- nen Farbstoff (Indocyaningrün), machen ihnsozusagenscharf.Sokannersichjetzt andiekrankheitsauslösendenBakterien- zellen ankoppeln und ihre Zahl reduzie- ren – ohne Nebenwirkungen oder Ver- färbungen.Danebenverzeichnetauchdie klassische häusliche Prophylaxe Weiter- entwicklungen–mitneuenAufsätzenfür Elektrozahnbürsten mit dem Ziel einer besseren Plaqueentfernung zwischen den ZähnenebensowiemitneuenZahncreme- technologienzumZahnfleischschutz. Zahnheilkunde zunehmend individueller Für eine optimale Vorbeugung tritt zurhäuslichendieprofessionelleProphy- laxe in der Praxis hinzu, immer öfter mit maschinellerUnterstützung.Einespeziel- le Aufgabenstellung betrifft dabei Senio- ren, die aufgrund von Immobilität bzw. BettlägerigkeitzuHauseversorgtwerden müssen–natürlichmiteinermobilenPra- xis.DasindZahnarztundPatientfürjede Reduzierung von Kabelsalat dankbar. Im BereichderProphylaxekommtihnenein neues Handstück entgegen; es lässt sich praktisch wie ein Handy handhaben, ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag zur Prävention von Munderkrankungen bei einerwachsendenPatientengruppe. Das soeben erläuterte Beispiel unter- streicht:DieZahnheilkundewirdinvieler- leiHinsichtindividueller.Manentwickelt Lösungen für bestimmte Patientengrup- pen und vor allem für den Einzelnen. Der Schritt von der wissenschaftlichen TheoriezumMenschenimZahnarztstuhl bleibt freilich für viele Studentinnen und Studenten einer der schwersten. Dafür steht ihnen seit Neuestem ein Roboter zur Verfügung. Schließlich lernen Piloten heutzutagezuerstimFlugsimulator–wa- rum nicht angehende Zahnmediziner an einer simulierten Patientin? Sie ist weib- lich, sieht sympathisch aus, reagiert auf Berührungen, zuckt etwa bei „Schmerz“ und antwortet auf Fragen: „Wo tut es weh?“ – „Im Backenzahn.“ Die Schmerz- empfindlichkeitderbeinahelebensechten Roboter-Patientin kann in unterschied- lichenStufenprogrammiertwerden. Über die hier im Einzelnen erläuter- ten Innovationen hinaus wartete die IDS mit einer ganzen Reihe von Neuheiten inverschiedenenDisziplinenauf.Umein- mal die Kieferorthopädie herauszugrei- fen: Vier Jahre nach ihrer breiten Einfüh- rung erobert sich die digitale Abformung auch hier ein weiteres Einsatzgebiet. Dar- über hinaus kommen aktuell kosteneffek- tive Behandlungsoptionen speziell für die Korrektur geringfügiger Zahnfehlstellun- genbeiErwachsenenhinzu. www.deppeler.ch ANZEIGE Vorteile computergesteuerter Verfahren werden für den Patienten spürbar „Computerunterstütztes Design“,„computergesteuerte Fertigung“ oder „digitaleVerfahren“ – spielten auf der Internationalen Dental-Schau in Köln eine entscheidende Rolle.